Matthäus 16: Unterschied zwischen den Versionen

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{{S|17}} Antwortet<ref>[[Ptz. coni.]], beiordnend aufgelöst</ref>  {aber} Jesus {und sprach}: Selig bist du, Simon Bar Jona<ref>Bar Jona = Sohn des Johannes, vgl. Joh 1,42; 21,15-17. Der Name Jona kommt im damaligen Judentum kaum vor, hingegen gibt es in der Septuaginta Ἰωνᾶς für hebr. יְהוֹחִָנָן, also wird mit dem Namen weder auf den Propheten Jona, noch auf die Zeloten angespielt. Ulrich Luz, EKK I/2, S. 461, Anm. 59</ref>, weil Fleisch und Blut dir das nicht offenbart haben, sondern mein Vater (in den Himmeln =) im Himmel.
 
{{S|17}} Antwortet<ref>[[Ptz. coni.]], beiordnend aufgelöst</ref>  {aber} Jesus {und sprach}: Selig bist du, Simon Bar Jona<ref>Bar Jona = Sohn des Johannes, vgl. Joh 1,42; 21,15-17. Der Name Jona kommt im damaligen Judentum kaum vor, hingegen gibt es in der Septuaginta Ἰωνᾶς für hebr. יְהוֹחִָנָן, also wird mit dem Namen weder auf den Propheten Jona, noch auf die Zeloten angespielt. Ulrich Luz, EKK I/2, S. 461, Anm. 59</ref>, weil Fleisch und Blut dir das nicht offenbart haben, sondern mein Vater (in den Himmeln =) im Himmel.
  
{{S|18}} Und ich jedoch (aber) sage dir: „Du bist Stein<ref>Petrus ist zur Zeit des NT noch kein Eigenname! Im Griech. ein Wortspiel, das man auch im Dt. wiedergeben kann)</ref> und auf dieses Gestein werde ich meine Kirche<ref>“Klar scheint auch, dass ἐκκλησία μου die Gesamtkirche meint und nicht nur eine Einzelgemeinde … Das ergibt sich erstens daraus, dass Jesus nur _eine_ ἐκκλησία bauen kann. Das ergibt sich zweitens aus dem Bild der Kirche als ‘Bau’: Im Hintergrund steht … der biblische Sprachgebrauch vom Haus Israel.” Ulrich Luz, EKK I/2, S. 461</ref> (er)bauen, und (die Türen des Hades=) der Tod<ref>Der Hades ist die Unterwelt als Aufenthaltsort der Toten; er ist durch Türen zugänglich. “πύλαι ᾅδου ist ein fester Ausdruck, der biblisch meist und griechisch oft in Verbindung mit einem Verbum der Bewegung (‘zu den Pforten des Hades gelangen‘ o.ä.) Tod oder Todesgefahr meint.” Ulrich Luz, EKK I/2, S. 463.</ref> wird nicht die Oberhand haben<ref>κατισχύω wird meist mit “die Oberhand haben, den Sieg davontragen” übersetzt, was das Bild eines Kampfes suggeriert; normalerweise heißt es aber abgeschwächt “überlegen sein, stärker sein als”, zielt also auf einen Vergleich, vgl. Ulrich Luz, EKK I/2, S. 463.</ref>.
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{{S|18}} Aber ich {aber} sage dir: „Du bist Stein<ref>Petrus ist zur Zeit des NT noch kein Eigenname! Im Griech. ein Wortspiel, das man auch im Dt. wiedergeben kann)</ref> und auf dieses Gestein werde ich meine Kirche<ref>“Klar scheint auch, dass ἐκκλησία μου die Gesamtkirche meint und nicht nur eine Einzelgemeinde … Das ergibt sich erstens daraus, dass Jesus nur _eine_ ἐκκλησία bauen kann. Das ergibt sich zweitens aus dem Bild der Kirche als ‘Bau’: Im Hintergrund steht … der biblische Sprachgebrauch vom Haus Israel.” Ulrich Luz, EKK I/2, S. 461</ref> (er)bauen, und (die Türen des Hades=) der Tod<ref>Der Hades ist die Unterwelt als Aufenthaltsort der Toten; er ist durch Türen zugänglich. “πύλαι ᾅδου ist ein fester Ausdruck, der biblisch meist und griechisch oft in Verbindung mit einem Verbum der Bewegung (‘zu den Pforten des Hades gelangen‘ o.ä.) Tod oder Todesgefahr meint.” Ulrich Luz, EKK I/2, S. 463.</ref> wird nicht die Oberhand haben<ref>κατισχύω wird meist mit “die Oberhand haben, den Sieg davontragen” übersetzt, was das Bild eines Kampfes suggeriert; normalerweise heißt es aber abgeschwächt “überlegen sein, stärker sein als”, zielt also auf einen Vergleich, vgl. Ulrich Luz, EKK I/2, S. 463.</ref>.
  
 
{{S|19}} Ich werde dir die Schlüssel<ref>Da es sich um mehrere Schlüssel handelt, ist Petrus nicht der Pförtner am Himmelstor, sondern der Verwalter (= Prior), vgl. Ulrich Luz, EKK I/2, S. 465.</ref> des (Reiches der Himmel =) Himmelreiches geben, und was du binden<ref>“binden” und ”lösen” steht für die halakische Entscheidung der Rabbinen bei der Gesetzesauslegung i.S. von verbieten/erlauben. Nach rabbin. Überzeugung werden die Entscheidung der Rabbinen im Himmel respektiert, vgl. Ulrich Luz, EKK I/2, S. 465. “Die Aufgabe des Petrus ist es, das Himmelreich für die Menschen zu öffnen, und zwar durch seine verbindliche Auslegung des Gesetzes.” A.a.O., S. 466.</ref> wirst<ref>Futuralis</ref> auf der Erde, wird gebunden sein (in den Himmeln =) im Himmel, und was du lösen wirst auf der Erde, wird gelöst sein (in den Himmeln =) im Himmel.
 
{{S|19}} Ich werde dir die Schlüssel<ref>Da es sich um mehrere Schlüssel handelt, ist Petrus nicht der Pförtner am Himmelstor, sondern der Verwalter (= Prior), vgl. Ulrich Luz, EKK I/2, S. 465.</ref> des (Reiches der Himmel =) Himmelreiches geben, und was du binden<ref>“binden” und ”lösen” steht für die halakische Entscheidung der Rabbinen bei der Gesetzesauslegung i.S. von verbieten/erlauben. Nach rabbin. Überzeugung werden die Entscheidung der Rabbinen im Himmel respektiert, vgl. Ulrich Luz, EKK I/2, S. 465. “Die Aufgabe des Petrus ist es, das Himmelreich für die Menschen zu öffnen, und zwar durch seine verbindliche Auslegung des Gesetzes.” A.a.O., S. 466.</ref> wirst<ref>Futuralis</ref> auf der Erde, wird gebunden sein (in den Himmeln =) im Himmel, und was du lösen wirst auf der Erde, wird gelöst sein (in den Himmeln =) im Himmel.

Version vom 16. Mai 2015, 15:49 Uhr

Syntax ungeprüft

SF in Arbeit.png
Status: Studienfassung in Arbeit – Einige Verse des Kapitels sind bereits übersetzt. Wer die biblischen Ursprachen beherrscht, ist zum Einstellen weiterer Verse eingeladen. Auf der Diskussionsseite kann die Arbeit am Urtext dokumentiert werden. Dort ist auch Platz für Verbesserungsvorschläge und konstruktive Anmerkungen.
Folgt-später.png
Status: Lesefassung folgt später – Bevor eine Lesefassung erstellt werden kann, muss noch an der Studienfassung gearbeitet werden. Siehe Übersetzungskriterien und Qualitätssicherung Wir bitten um Geduld.

Lesefassung (Matthäus 16)

(kommt später)

Studienfassung (Matthäus 16)

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13 Alsa Jesus in das Gebiet von Cäsaräa Philippi gekommen war, fragte er seine Jünger {und sprach}b: Wer sagen die Leute, dass ichc sei, der Sohn des Menschen?

14 Sie aber sprachen: Die einen {zwar} [sagen]: Johannes der Täufer, andere {aber} Elias, andere {aber} Jeremia oder einer der Propheten.

15 Sagt er zu ihnen: Ihr aber, wer sagt ihr, dass ich sei?

16 Antwortet {aber} Simon Petrus {und sprach}: Du bist der Christusd, der Sohn des lebendigen Gottes.

17 Antwortete {aber} Jesus {und sprach}: Selig bist du, Simon Bar Jonaf, weil Fleisch und Blut dir das nicht offenbart haben, sondern mein Vater (in den Himmeln =) im Himmel.

18 Aber ich {aber} sage dir: „Du bist Steing und auf dieses Gestein werde ich meine Kircheh (er)bauen, und (die Türen des Hades=) der Todi wird nicht die Oberhand habenj.

19 Ich werde dir die Schlüsselk des (Reiches der Himmel =) Himmelreiches geben, und was du bindenl wirstm auf der Erde, wird gebunden sein (in den Himmeln =) im Himmel, und was du lösen wirst auf der Erde, wird gelöst sein (in den Himmeln =) im Himmel.

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Anmerkungen

aPtz. coni., temporal aufgelöst (Zurück zu v.13)
bPtz. coni., beiordnend aufgelöst. Das λέγων leitet die wörtliche Rede ein; man könnte es auch unübersetzt lassen, zumal es hier ganz unspezifisch "sprechen" und nicht "fragen" (ἐρωτῶν) heißt. (Zurück zu v.13)
cDas Personalpronomen με wird von der Mehrheit der Textzeugen überliefert, die Auslassung bezeugen nur die Kodizes Sinaiticus und Vaticanus. “Der Text mit με ist eindeutig schwieriger, weil nach der Einführung von τὸν υἱὸν τοῦ ἀνθρώπου … einer der drei Acc. redundant ist. … M.E. ist nicht die Einfügung von με eine Anpassung an Mk/Lk, sondern seine Auslassung eine Erleichterung des redundanten Texts.” Ulrich Luz, EKK I/2, S. 452, Anm. 1 (Zurück zu v.13)
dHier wie 1,17; 2,4; 11,2; 22,42; 26,63 der Messias Israels, vgl. Ulrich Luz, EKK I/2, S. 460 (Zurück zu v.16)
ePtz. coni., beiordnend aufgelöst (Zurück zu v.17)
fBar Jona = Sohn des Johannes, vgl. Joh 1,42; 21,15-17. Der Name Jona kommt im damaligen Judentum kaum vor, hingegen gibt es in der Septuaginta Ἰωνᾶς für hebr. יְהוֹחִָנָן, also wird mit dem Namen weder auf den Propheten Jona, noch auf die Zeloten angespielt. Ulrich Luz, EKK I/2, S. 461, Anm. 59 (Zurück zu v.17)
gPetrus ist zur Zeit des NT noch kein Eigenname! Im Griech. ein Wortspiel, das man auch im Dt. wiedergeben kann) (Zurück zu v.18)
h“Klar scheint auch, dass ἐκκλησία μου die Gesamtkirche meint und nicht nur eine Einzelgemeinde … Das ergibt sich erstens daraus, dass Jesus nur _eine_ ἐκκλησία bauen kann. Das ergibt sich zweitens aus dem Bild der Kirche als ‘Bau’: Im Hintergrund steht … der biblische Sprachgebrauch vom Haus Israel.” Ulrich Luz, EKK I/2, S. 461 (Zurück zu v.18)
iDer Hades ist die Unterwelt als Aufenthaltsort der Toten; er ist durch Türen zugänglich. “πύλαι ᾅδου ist ein fester Ausdruck, der biblisch meist und griechisch oft in Verbindung mit einem Verbum der Bewegung (‘zu den Pforten des Hades gelangen‘ o.ä.) Tod oder Todesgefahr meint.” Ulrich Luz, EKK I/2, S. 463. (Zurück zu v.18)
jκατισχύω wird meist mit “die Oberhand haben, den Sieg davontragen” übersetzt, was das Bild eines Kampfes suggeriert; normalerweise heißt es aber abgeschwächt “überlegen sein, stärker sein als”, zielt also auf einen Vergleich, vgl. Ulrich Luz, EKK I/2, S. 463. (Zurück zu v.18)
kDa es sich um mehrere Schlüssel handelt, ist Petrus nicht der Pförtner am Himmelstor, sondern der Verwalter (= Prior), vgl. Ulrich Luz, EKK I/2, S. 465. (Zurück zu v.19)
l“binden” und ”lösen” steht für die halakische Entscheidung der Rabbinen bei der Gesetzesauslegung i.S. von verbieten/erlauben. Nach rabbin. Überzeugung werden die Entscheidung der Rabbinen im Himmel respektiert, vgl. Ulrich Luz, EKK I/2, S. 465. “Die Aufgabe des Petrus ist es, das Himmelreich für die Menschen zu öffnen, und zwar durch seine verbindliche Auslegung des Gesetzes.” A.a.O., S. 466. (Zurück zu v.19)
mFuturalis (Zurück zu v.19)