Ein Jahr nach dem Markusprojekt: Wie soll es weitergehen?

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Und schon wieder fange ich einen dieser Threads an, und wir alle sind derzeit ein bisschen ausgelaugt vom DIskutieren, und die Zeit, die wir für die Offene Bibel haben, wird sowieso immer weniger. Ich weiß noch nicht einmal, ob sich jemand die Mühe machen und antworten wird, und ich kann es euch auf (fast) nicht verdenken (eigentlich schon! Ran an die Tastatur! ;-P ).
Und trotzdem gibt es eine Diskussion, die unvermeidlich ist und die schon vor Jahren hätte stattfinden sollen. Jetzt, ein Jahr (!! Wahnsinn!) nach dem Markusprojekt, ist es höchste Zeit, die nächsten Schritte zu planen.
Aber wir wollen unsere nächsten Schritte nicht irgendwie in die richtige Richtung gehen. Wir wollen doch, dass unsere nächsten Schritte die Offene Bibel mit der größten Effizienz voranbringen. Dazu brauchen wir aber klar definierte Ziele. Klar definierte Ziele braucht man, um langfristige Pläne schmieden zu können, die auf diese Ziele hinauslaufen. Und langfristige Pläne sind wichtig, weil man nur bei vorhandenen langfristigen Plänen mittel- und kurzfristige Pläne machen kann. Um das Projekt im Hier und Jetzt gut und zielführend lenken zu können, ist es also unablässig, zu wissen, wo wir einmal stehen wollen. All das findet man in jedem Handbuch zu Führungskultur. Es ist für Manager, die etwas bewirken, so selbstverständlich wie das kleine Einmaleins.
In den Jahren 2010-11 haben wir nicht nur den Verein gegründet, sondern auch die Qualitätssicherung und das Statussystem für die Studienfassung entwickelt. Ein echter Meilenstein! 5 Kapitel wurden damals nach und nach mit den höchsten Status versehen.
Seit 2011 ist bei der Offenen Bibel viel weniger passiert, als man hätte erreichen können. Wir hatten keine konkreten Pläne, hofften einfach, das Projekt würde von selber wachsen. Stand jetzt haben wir – fünf Kapitel mit dem höchsten Status (freilich ein paar Dutzend weitere zuverlässig übersetzte...).
2012 war ich noch im Vorstand und habe im Frühjahr bei einem Vorstandstreffen vorgeschlagen, wir sollten unsere Ziele definieren und langfristige Pläne machen. Aber dann haben wir in diesem Jahr andere Themen forciert. Es schien wichtiger, als erstes bestehende Probleme zu analysieren und anzugehen. Die Idee mit der Bibel in Leichter Sprache kam auf. Auf unserem jährlichen Treffen haben wir uns mit viel Mühe in verschiedene Webseitenbesucher hineinversetzt und die Benutzbarkeit der Webseite analysiert.
Unsere Überlegungen, wie wir die Seite verbessern konnten, waren leider kaum umsetzbar. Auch heute noch sind wir meilenweit davon entfernt. Sie waren nicht in der Realität geerdet. Weil wir keine Vision hatten. Die Problemanalyse war hilfreich. Lösungen konnten wir aber ohne eine langfristige, realistische Vision nicht entwickeln.
2013 waren die großen Themen: Leichte Sprache und Markusprojekt. Das Markusprojekt hat uns wohl schon einen Schritt weitergebracht – auch wenn Planung und Ergebnisse nicht so verliefen wie vorgestellt. Auch hier haben wir nicht systematisch im ganz großen Rahmen der Dinge gedacht.
2014 gab es einige Themen, die uns auch zu vereinzelten Erfolgen verholfen haben. Aber nach dem Markusprojekt haben wir es nicht geschafft, langfristig zu denken und den Schwung mitzunehmen. Das lag sicher auch daran, dass wir alle nur Menschen sind und zwischen März (Ende des Mk-Pr) und Oktober (OfBi-Treffen) hier ganz, ganz wenig passiert ist. Wir alle haben auch andere Dinge zu tun.
Ich will hier nichts schlecht reden. Unsere Community hat sich in den letzten Jahren erweitert. Unsere Vision von der Studienfassung ist deutlich gereift. Wir haben wichtige Einstiegshilfen für neue Übersetzer entwickelt, und, ganz wichtig, brauchbare Kriterien für die Lesefassung.
Und dennoch müssen wir uns jetzt dringend mal orientieren. Wir haben eine Vorzeigeübersetzung, die Studienfassung. Wir haben keinen Plan, wie diese Übersetzung mit dem inzwischen nötigen Arbeitsaufwand ernsthaft weiterbringen können. Unsere beiden anderen Übersetzungen führen ein Schattendasein. Wir haben Kriterien für die Lesefassung, aber keine Vision für ihre Umsetzung oder zur Qualitätssicherung. Wir haben die Bibel in Leichter Sprache – an sich eine schöne, eine romantische Idee, aber wir wissen immer noch nicht, wie das Ganze funktionieren soll. Diese Situation müsste man planmäßig erforschen. Auch hier: Kein Plan, wie das Ganze weitergehen soll. Ein weiteres Problem ist die personelle Schwäche unserer Übersetzergemeinschaft. Wir sind kaum handlungsfähig, weil viele von uns inzwischen weniger Zeit für das Projekt haben und alle konzeptionellen Änderungen Monate zur Umsetzung brauchen. Das erschöpft, da hat niemand mehr Zeit für Visionen.
Lasst mich nochmal betonen, dass ich hier unser Projekt nicht madig machen will. Wir müssen einfach unbedingt in die Pötte kommen. Wir brauchen dringend einen Plan! Und der muss mit einem "Endziel" anfangen.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich meine eigenen Ideen jetzt konkret ausführen sollte. Ich könnte natürlich versuchen, eine Vision zu entwerfen. Ich würde gerne, aber ich habe  schon ziemlich oft meine Zeit damit verschwendet, eine Idee gedanklich weiterzuführen, bevor andere sie kommentiert haben.
Also lasse ich das jetzt erst einmal. Ich will nur eins sagen: Eine umfassende Vision, ein Masterplan, ist alternativlos. Wir haben momentan eine echte Führungsschwäche. Die hat aber nichts mit unserer Projektleitung zu tun (auch wenn die nicht mehr so viel Zeit einbringen kann wie früher), sondern mit dem Mangel an Vision.
Deshalb würde ich jetzt gerne von euch allen (nicht nur von unseren Qualitätsmoderatoren) hören, wie ihr euch die nächsten Schritte der Offenen Bibel vorstellen würdet. Spielt keine Rolle, wie lange ihr schon dabei seid oder wie oft ihr sonst eure Meinung sagt.
Denkt daran, dass unsere nächsten Schritte in einer langfristigen Vision verankert sein müssen. Es wäre also schön, wenn ihr eure Vorstellung der nächsten Schritte mit dem langfristigen Erfolg des Projekts begründen könntet.
Also etwa: Erfolg des Projekts bedeutet für mich ... Das heißt meines Erachtens, dass wir mittelfristig folgendes tun sollten ... Um das zu erreichen, sollten wir als nächstes...
Und bitte erstmal ohne eine gewaltige Diskussion. Einfach als Meinungsbild. Von da aus können wir schauen, wie weit die Kraft reicht.
Ich selber habe auch schon einige Ideen und werde sie zur Diskussion stellen, wenn ich den Eindruck habe, dass der Boden dafür fruchtbar ist.
 

Dann also: 
Die Offene Bibel ist von Anfang an schon als "ihr eigener Masterplan" gegründet worden: Als Wikiprojekt, an dem jeder möglichst einfach mitarbeiten können sollte. Das war notwendig, weil klar ist, dass die Bibel - wenn sie vollständig, aber hobbymäßig, und dennoch wissenschaftlich vertretbar übersetzt werden soll - nicht von 5-10 Hanselich übersetzt werden kann, wie wir Franken sagen würden. Erst die Masse würde es machen, und ohne die Masse geht es nicht. 
Ich glaube, das ist unser Hauptproblem. Wir haben einfach zu wenige aktive Übersetzer. Und das - so glaube ich - liegt gar nicht so sehr daran, dass unser Layout zu wenig einladend ist oder unsere Regeln zu kompliziert sind oder an sonst etwas an unserer Seite oder unserem Projekt. Ich glaube, das liegt einfach daran, dass die Offene Bibel mindestens so lange nicht attraktiv genug ist, dass man viele für die Mitarbeit begeistern könnte, als es eben nur so wenig übersetzte Kapitel gibt.
Das Markusprojekt hat meiner Meinung nach vieles gezeigt. Zum Beispiel hat es gezeigt, wie viel nur drei, vier Übersetzer erreichen können, wenn sie organisiert und gezielt an etwas arbeiten. Aber vor allem hat es mir gezeigt, dass selbst solche Projekte nicht dazu angetan sind, neue Übersetzer anzuwerben - und das würde für mich aber Erfolg heißen: dass wir es dennoch schaffen, mehrere regelmäßige Übersetzer zu gewinnen. Und das heißt für mich: Um das zu erreichen, bringt es nichts, wenn wir uns ändern. Wir müssen die Welt ändern :)
Der einzige Weg, der mir dahin einfallen würde, wäre dieser: Mitarbeiter nicht auf irgendwelchen Kirchentagen oder Internetforen anzuwerben (obwohl das natürlich hilfreich sein kann), weil diese "Angeworbenen" dann doch immer erst selbst aktiv werden müssen und wir zu diesem ersten aktiv-Werden einfach keinen Impuls geben können. Sondern Mitarbeiter gezielt dort anwerben, wo sie ohnehin schon übersetzen und dieser erste Impuls daher schon gegeben ist: Bei Lektürekursen an den Unis.
Vielleicht könnten wir mal versuchen, eine Werbeoffensive zu starten, bei der wir nicht nur Werbung machen und dann warten, dass irgendjemand reagiert - sondern recherchieren, wer für die Hebräisch-, Aramäisch- und Griechisch-Lektürekurse an den Unis verantwortlich ist, und dann einfach per Mail direkt bei denen anfragen, ob sie nicht das/die Kapitel, das/die in ihren Kursen ohnehin übersetzt wird/werden, hochstellen / von Studenten/von uns hochstellen lassen wollen. Das wäre so das Projekt, von dem ich mir am meisten Erfolg versprechen würde, weil - wenn es Erfolg hätte - garantiert eine stete Quelle neuer Übersetzungen erschließen würde.

Dann setze ich die Reihe mal fort und hoffe, dass sich noch andere melden! 

Ich bin – natürlich – der Meinung, dass ein Plan nötig ist. Die Offene Bibel soll ja nicht nur als leeres Wiki vorhanden sein, in dem jeder Bibelübersetzer spielen darf. Sondern sie soll hohe Qualität erreichen und so schnell wie möglich auch den Lesern zugute kommen. Wollten wir keinen Plan, bräuchten wir keine Regeln, Anleitungen, Werbung oder Aktionen wie das Markusprojekt. Da wir aber aktiv an der Verbesserung des Endprodukts arbeiten und dabei natürlich auch planen, wäre es nicht einleuchtend zu sagen, dass man strategische Planung in unserem Fall nicht nötig ist.

Berücksichtigt doch folgende mathematische Überlegungen: 

In den 6 Jahren ihres Bestehens hat die Offene Bibel im Durchschnitt 28,7 Kapitel pro Jahr rohübersetzt (oder mehr). Würden wir in diesem Tempo weitermachen (und danach sieht es zumindest für den Moment aus), müssten wir bei insgesamt 1189 Kapiteln noch 35 Jahre schaffen, bis die Studienfassung ganz rohübersetzt wäre.

In 6 Jahren hat die Offene Bibel im Durchschnitt 7,7 Kapitel pro Jahr mit dem Status zuverlässig (oder höher) übersetzt. Würden wir in diesem Tempo weitermachen, müssten wir noch 149 Jahre schaffen, bis die Studienfassung ganz zuverlässig übersetzt wäre.

In 6 Jahren hat die Offene Bibel im Durchschnitt weniger als 1 Kapitel pro Jahr mit dem Status sehr gut übersetzt. Würden wir in diesem Tempo weitermachen, würde es über 1400 Jahre dauern, bis die Studienfassung ganz übersetzt wäre. 

Es ist klar, dass diese Zahlen unrealistisch sind. Sofern wir es schaffen, so lange durchzuhalten, wird irgendwann der Zeitpunkt des Durchbruchs kommen, ab dem es schneller geht. Nehmen wir an, dieser Zeitpunkt kommt, wenn 30% des NT und 5% des AT zuverlässig sind, und der Fortschritt verdoppelt sich. Das sind 125 Kapitel, von denen wir immer noch 79 Kapitel mit den bisherigen Mitteln übersetzen müssten (46 sind ja schon da). Bei einem Schnitt von 7,7 zuverlässigen Kapiteln pro Jahr würden wir dazu von jetzt an immer noch über 10 Jahre brauchen.

Weiter rechnen möchte ich jetzt gar nicht; es ist klar, dass wir selbst im besten denkbaren Fall noch mindestens 20 Jahre Arbeit vor uns haben, wenn die jetzige Entwicklung anhält und sich erwartungsgemäß beschleunigt.

Aber es ist auch gut möglich, dass das Projekt bei der jetzigen Community-Größe vorher eingeht. 10 Jahre sind eine lange Zeit. Auch Sebastian wird nicht ewig so weiter machen können wie bisher.

Also muss ein Plan her, um ersters zu erreichen und letzteres zu verhindern. Sonst können wir unsere Vision von einer fertigen Übersetzung gleich vergessen.

 

Unser langfristiges Ziel ist es, die Übersetzung in beiden Fassungen in möglichst optimale Form zu bekommen, und zwar möglichst bald. (Ähnliches gilt bei der Bibel in Leichter Sprache, in welchem Umfang auch immer, sobald sich herausgestellt hat, dass dieses Format funktioniert sowie mit unseren Mitteln umsetzbar ist.)

Bei allen Planungen für die anderen beiden Formate meine ich, dass der Fokus für den Moment auf der Studienfassung liegen sollte. Von ihr hängen die LF und LS ab, und schon für sich genommen kann sie enorm hilfreich sein. Ohne SF geht momentan einfach nichts. Diese müssen wir also voranbringen.

Schon 2012 waren Wolfgang, Olaf und ich uns einig, dass ein beinahe untrennbarer Zusammenhang besteht zwischen Größe und Potenzial der Community einerseits und den vorhandenen bzw. unmittelbar nützlichen Inhalten. Beides wächst mehr oder weniger proportional zueinander. Um das Wachstum zu beschleunigen, müsste man einen dieser beiden Faktoren voranbringen. 

Mehr aktive Übersetzer bedeuten per se mehr Inhalte. Mehr Inhalte dagegen werden wahrscheinlich für eine wachsende Community sorgen, aber nur nach und nach für noch mehr aktive, die auch regelmäßig übersetzen. Im letzten Jahr ist die Community zwar wieder gewachsen (mehr Techniker, deutlich mehr Facebook-Fans). Die wenigsten davon haben sich aber aktiv am Übersetzen beteiligt: Mir fallen aus den vergangenen 6 Monaten nur zwei neue SF-Übersetzer ein. Daher meine ich wie Sebastian, dass der Schlüssel zum Erfolg aus mehr Übersetzern besteht.

Unsere Übersetzer-Werbung hat sich allerdings als statistisch ineffizient erwiesen. Kann sein, dass wir nicht die richtigen Zielgruppen angesprochen haben. Ich würde da auch gerne alle Möglichkeiten ausschöpfen. Ich vermute, dass deutlich unter 10% der Leute, die übersetzen könnten und vom Projekt erfahren haben, sich auch beteiligt haben. Und von den angemeldeten Benutzern leisten vielleicht 1-2% substanzielle Beiträge zur Studienfassung.

 

Ich glaube, das Dilemma lässt sich nur durch einen dritten Weg lösen: Geld.

Die erfolgreichsten Open-Source-Projekte wie Linux, Firefox oder KDE leben nicht nur von einer Vision, die den Unterschied macht, und schaffen es, eine aktive Community anzuziehen. Sie wären auch unmöglich realisiert.s worden ohne bezahlte Arbeit. Meines Erachtens ist das auch in unserem Fall unumgänglich. Die Lage ist sogar noch schärfer, weil sowohl der Arbeitsaufwand als auch die nötigen Qualifikationen für Übersetzer bei uns um ein Vielfaches höher sind als bei Software-Projekten. Dazu kommt, dass die Gruppe möglicher Mitarbeiter wenigstens hundertfach geringer ist. Auf den Wikipedia-Faktor können wir deshalb nicht hoffen.

Ein reines Rechenbeispiel: Als vollzeitlicher Verbesserer/Übersetzer habe ich Anfang 2014 in gut 3 Monaten über 10 Kapitel übersetzt. Wir könnten es mit dieser Geschwindigkeit auf 40 zuverlässige Kapitel pro Jahr oder mehr bringen. Der hypothetische Zeitpunkt des Durchbruchs wäre so nach 2 Jahren Arbeit erreicht – die Arbeitsgeschwindigkeit bis zu diesem Punkt wäre verfünffacht. Und plötzlich sprechen wir von einem realistischen Zeitfenster für die Fertigstellung der Übersetzung.

Mit Geld könnte man viel erreichen. Ich bitte euch, jetzt einmal nicht unbedingt nur an das Markusprojekt zu denken. Man kann Geld auch an mehr als einen Übersetzer ausschütten, beispielsweise Prämien für Arbeitsschritte ausloben. Auf diese Weise wäre die Mitarbeit auch für deutlich mehr qualifizierte Übersetzer interessant. Die Frage ist eigentlich viel eher, wie man daran kommt. Ich sehe da sehr viele Möglichkeiten. Es gibt Open-Source-Projekte, die gehen kreative Wege, um mittels Spenden und Crowdsourcing an die erforderlichen Mittel zu kommen (z.B. elementary OS, ReactOS, aber auch KDE). Dabei müsste man im Jahr 2015 auch nicht mehr (unbedingt) eine langwierige Crowdfunding-Kampagne anstoßen, die ja auch zum Misserfolg führen könnte.

All das würde jetzt zu weit führen. Es sei genug, dass die Übersetzung meines Erachtens finanziert werden muss, wenn sie irgendwelche Erfolgsaussichten haben möchte. Ich habe schon etliche verschiedene Finanzierungsansätze gesammelt und bin schon gespannt darauf, sie einmal an anderer Stelle vorzustellen.

Darf ich mal nochmal nachhaken? Wie definitiert ihr den Erfolg des Projekts? Was könnte man tun, um ihn zu erreichen – langfristig, mittelfristig, und kurzfristig?

Guten Morgen,
ich kann ja nur zum Thema "Leichte Sprache" beutragen. Dazu kann ich nur folgendes sagen: Es ist natürlich sehr herausfordernd, die entsprechenden Texte zu erstellen. Davon ausgehend dass als Basis nur Texte gelten können die eine Lesefassung in Arbeit haben bzw. Studienfassung die meisten Kriterien erfüllt (das zumindest ist meine Arbeitsbasis) kann diese Sektion natürlich nur solange wachsen, wie "Futter von unten kommt". (und es meine Arbeit bzw. meine anderen Freizeitaktivitäten zulassen)
 
Was dabei fehlt ist ein klarer Konsens, wie die Artikel aufgebaut werden. Jeder (mich inbegriffen) hat seine eigenen Vorstellungen, so dass sich kein eingheitliches Bild ergibt.  Und dann gibt es noch das Katholische Bibelwerk dass bereits das NT übersetzt und das recht gut macht wie ich finde https://www.bibelwerk.de/Sonntagslesungen.39460.html/Evangelium+in+Leich...
 
Die Frage was diese Sektion also betrifft: Wie lässt sich die Arbeit daran konzentrieren? Meine Idee wäre ja eine klare Aufgabenverteilung: Person x macht dieses, Person y jenes, das zwar ohne Zeitdruck, aber doch mit einem ungefähren Zeithorizont, um den Erfolg messbar zu bekommen.

Was ich noch alles vor hab (diese Liste steht ungefähr so schon seit 2013):

  • neue Webseite live stellen (sollte Bald(TM) passieren), das enthält einen automatisierten Syntaxchecker
  • Automatische Generierung von Modulen die man auf der Webseite dann runterladen kann, dank skreutzer und mihi gibt's da inzwischen eine ganze Reihe mehr Auswahl. Unter anderem eine relativ schnieke PDF Version.
  • Eine kombinierte Kapitelselektor/Suche auf der Startseite der auf einen Blick darstellt was schon übersetzt ist, wie gut und wo.
  • Entweder Olaf dazu bringen die Kapitelseiten aufzuhübschen, oder dreifachs Viewer oder meinen Viewer in die Webseite einbinden.

Man muss dazu sagen, dass bei den Freie-Software-Projekten gute Gründe dahinter stehen, weshalb Firmen und auch Nutzer Teile der Entwicklung finanzieren. Dass Leser die Offene Bibel punktuell oder gar regelmäßig finanziell unterstützen, würde ich mir zwar wünschen, arg realistisch ist das aber leider nicht, denn man müsste erstmal verargumentieren, weshalb man für eine neue Übersetzung fortgesetzt einen idealerweise höheren zweistelligen oder dreistelligen Betrag locker machen soll, wo doch andere moderne Übersetzungen kostenlos zu haben sind (nach Ben die Neue evangelistische Übersetzung, Leonberger Bibel NT, Herbert Jantzen, Volxbibel, alle unfrei). Also wäre bei einer rein featureorientierten Betrachtung der Mehrwert der Offenen Bibel nur für eine kleine Zielgruppe interessant, der dann aber in der Regel auch wieder ein reicher Fundus an anderen Materialien zur Verfügung steht. Ein weiteres Problem kann sein, dass dem potentiellen Geldgeber nicht so ganz klar ist, was im Ergebnis nachher herauskommt, womöglich hat man da ganz gern ein „Endprodukt“ und Projektergebnis vor Augen.
Abseits der großen Version habe ich vor, Markus für den Druck aufzubereiten, damit man zunächst ein Softcover im Print-on-Demand aufsetzen kann und eventuell auch qualitativ höherwertige Varianten über den einen oder anderen Anbieter. Weil ich selbst kein Gewerbe angemeldet habe, könnte der Verein ja dann letztendlich den Account verwalten und dann auch selbst bestimmen, ob und in welcher Höhe ein Gewinn aufgeschlagen werden soll auf die Herstellungskosten, der dann immerhin vermutlich in kleinem Umfang die Übersetzungsarbeit mitfinanzieren könnte. Für E-Books wäre das ganz ähnlich (wobei ich da nicht helfen werde bei Shops, die die Offene Bibel nicht in einem offenen Format und ohne DRM an den Leser ausliefern), wobei man bei rein digitalen Werken deutlich darauf hinweisen sollte, dass diese auch kostenlos zu haben sind und man primär deshalb bezahlt, um die Arbeit des Projekts aktiv zu unterstützen.
Für die große Vision halte ich es aber am sinnvollsten, den Text auf all die Webseiten zu tragen und dorthin, wo Leute sich mit selbigem intensiv auseinandersetzen, weil auf diese Weise, so meine Überlegung, die Community der Nutzer und Beitragenden schneller anwachsen kann, wenn mehr Leute davon erfahren und aktiv Gebrauchen, sodass die Übersetzung ob der vergrößterten Leserschaft auch für Übersetzer relevanter wird – ihr versteht schon: sich das gegenseitig hochschaukelt. Wie realistisch das ist, weiß ich nicht, aber letztendlich sind Webseitenbetreiber aus meiner Sicht diejenigen mit dem größten Problem und können mit ihrem Publikum womöglich durchaus was zu dessen Lösung beitragen.
 

Danke für eure guten Vorschläge.
@skreutzer: Ich glaube auch, dass die vollwertige Verbreitung der Offenen Bibel auf bestimmten Plattformen eine sehr wichtige Rolle spielen wird – nur müssen wir erst an den Punkt kommen, wo sich das lohnt.
@Suggs: Da hast du recht, hier wäre sehr viel mehr konzeptionelle Arbeit nötig, als wir momentan leisten können. Ich vermute weiterhin, dass man dem Thema auch ein oder mehrere Doktorarbeiten widmen könnte. Von einem Plan, wie wir die Idee zur Bibel in Leichter Sprache umsetzen können, sind wir leider noch meilenweit entfernt. Ich habe auch keine Ahnung, wie wir das lösen können.
Mir sind noch zwei Dinge eingefallen, die man unternehmen könnte, um die Studienfassung weiterzubringen bzw. Übersetzer zu werben. In beiden Fällen könnte Fundraising aber ebenfalls wieder der
Erstens könnten wir mal ein reales oder virtuelles "Hack-Weekend" wie man es von anderen Open-Source-Projekten kennt. Das Fundament der Idee: Man verabredet eine Zeit, zu der sich zwei oder mehr Übersetzer zusammen tun und wichtige Aufgaben abarbeiten. Machen wir ja auch schon ganz ähnlich bei den Offene-Bibel-Treffen, aber da arbeiten wir ja nicht wirklich an der Übersetzung. Was ich im Sinn habe, könnte auch in kleinerem Rahmen stattfinden und flexibler sein.
Zweitens, in ganz ähnlichem Rahmen, aber als Fortführung von Sebastians Idee. Der hatte vorgeschlagen, man sollte noch gezieler in Griechischkursen werben. Theologiestudenten (und eigentlich jeder, der sich für biblische Sprachen interessiert) wären vielleicht zu einem Seminar zu gewinnen, wo man gemeinsam das Übersetzen und/oder das exegetische Arbeiten übt. Aufhänger: Griechisch-Kenntnisse erweitern, wieder aktivieren, oder nach dem Griechisch-Seminar den nächsten Schritt gehen und noch besser werden (geht vielleicht auch mit Hebräisch). Funktionieren würde das vielleicht auch ganz gut in Partnerschaft mit einer schon bestehenden Organisation. So könnte man nicht nur eine Menge Beziehungen zu potenziellen Übersetzern knüpfen, sondern auch direkt die Übersetzung erweitern und verbessern. Die Planung, freilich, wäre hier recht aufwändig.

Hallo,
zu meiner „großen Vision“: Auf dem von Ben angesprochenen Vorstandstreffen haben wir damals überlegt, welche verschiedenen Ziele wir haben:
A. Alle Kapitel der Bibel sind übersetzt
B. Qualität ist hoch (einschließlich Aktualität)
C. Aktive Community
D. Zahl der Leser ist hoch
E. Bildungspotential: Zugänglichkeit und Wachstum von Wissen über die Bibel und über das Übersetzen

Wir haben dann analysiert, welche Wechselwirkungen es dazwischen gibt, und haben sehr schnell festgestellt, dass eine aktive Community für alles andere eine notwendige Voraussetzung ist.
Inzwischen würde ich noch etwas Weiteres ergänzen: Die Offene Bibel ist ein ökumenisches Basis-Projekt, das unabhängig ist von kirchenpolitischen Entscheidungen. Wir haben Mitwirkende aus ganz verschiedenen Richtungen (lutherisch, katholisch, evangelikal, reformiert, Nichtchristen …).
Das ist, finde ich, ein sehr hohes Gut, was eng mit einer guten, aktiven Community zusammenhängt. Selbst wenn wir genug Geld hätten, um für alle Kapitel professionelle Übersetzer zu bezahlen – ohne aktive Community wäre die Offene Bibel für mich in einem entscheidenden Punkt weniger gut.
Die Frage bleibt natürlich: Wir erreichen wir eine aktive Community?
Auf dem von Ben angesprochenen Offene-Bibel-Treffen haben wir damals herausgearbeitet, dass man neue Mitarbeiter viel besser ansprechen könnte, wenn die Möglichkeiten zum Mitwirken kleinschrittiger sichtbar wären. Leider fehlte mir danach die Zeit, die Konsequenzen heraus praktisch umzusetzen – anderen ging es vielleicht ähnlich, oder sie schätzen die strategische Relevanz weniger hoch ein.
Ein weiterer Ansatz war das Markusprojekt. Da hatten wir uns ja ganz bewusst darauf verständigt, das Gewinnen neuer Leute als Hauptziel des Projektes zu definieren. Und auch wenn der Erfolg des Projektes hier geringer war als erhofft – wir haben wichtige neue Kontakte zu anderen Initiativen mit kompatibler Zielsetzung hinzugewonnen.
Heute freue ich mich nun sehr, dass die von Euch vorgeschlagenen Aktionen (Kooperation mit Lektürekursen; Hack-Weekend) wunderbar zu meiner „Vision“ passen. Falls Ihr diese Ideen umsetzen wollt, dann würde mich das sehr, sehr freuen. (Übrigens kann der Offene Bibel e.V. solche Projekte finanzieren, sofern die Kosten realistisch bleiben und vorher abgesprochen sind.)
Liebe Grüße, Olaf