1 Samuel 19

Aus Die Offene Bibel

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Syntax ungeprüft

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Status: Studienfassung in Arbeit – Einige Verse des Kapitels sind bereits übersetzt. Wer die biblischen Ursprachen beherrscht, ist zum Einstellen weiterer Verse eingeladen. Auf der Diskussionsseite kann die Arbeit am Urtext dokumentiert werden. Dort ist auch Platz für Verbesserungsvorschläge und konstruktive Anmerkungen.
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Status: Lesefassung folgt später – Bevor eine Lesefassung erstellt werden kann, muss noch an der Studienfassung gearbeitet werden. Siehe Übersetzungskriterien und Qualitätssicherung Wir bitten um Geduld.

Lesefassung (1 Samuel 19)

(kommt später)

Studienfassung (1 Samuel 19)

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13 Da nahm Michal die Terafima und platzierte sie zum Bett hin[gewandt hin] (ins Bett?), und eine Geflecht aus Ziegen[haar] platzierte sie auf seinem Kopfendea und bedeckte [es] mit einem Mantel.b 14 Saul sandte Boten, David zu holen, und sie sagte: „Er ist krank.“ 15 Saul sandte die Boten, David zu sehen {wie folgt}: „Bringt ihn im Bett herauf zu mir, dass ich ihn töten kann!“c 16 Die Boten kamen, und, siehe da: Die Teraphim [waren] [zwar] zum Bett hin[gewandt] – aber [nur] ein Geflecht aus Ziegen[haar] [lag] auf seinem Kopfende!

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Anmerkungen

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Terrakotta-Figurine: Trommlerin. Akhzib, 8./7. Jhd. v. Chr. (c) IAA 1944-264
Terafim + sein Kopfende - die Rede ist vom Kopfende des Bettes, nicht (wie häufig übersetzt wird): „sie bedeckte den Kopf der Terafim mit dem Geflecht“. tarapim würden mit Plural-Pronomen konstruiert (s. Gen 31,34: „Rachel hatte die Terafim genommen und sie im Sattel versteckt“), nicht wie hier mit Sg.-Pronomen. Gemeint ist also nicht, dass Michal die Terafim ins Bett legt, um mit ihnen einen kranken David zu simulieren, sondern dass sie das Bett so drapiert, dass nur das Ziegenhaar-Geflecht die Anwesenheit von David vortäuscht, und die Teraphim ans Bett stellt. Dass die Terafim als Davids-Platzhalter verwenden ließen, ist ohnehin von vornherein unwahrscheinlich, da sie nach Gen 31 klein genug sind, um sie in eine Satteltasche zu stecken. Auch die Präposition `el („hin ... zu“) in unserem Vers passt nicht zu dieser üblichen Interpretation. mero`š ist w. „der Ort des Kopfes“, gebildet aus dem Lokal-Präfix m- und dem Nomen ro`š („Kopf“), vgl. ähnlich z.B. šakab „liegen“ > miškab „Liegeort“ = „Bett“. Syr übersetzt entsprechend in 1 Kön 19,6 mit `essad („Kopfstütze, Kissen“).
Was das Wort tarapim bedeutet, ist nicht klar: Das biblische Wort ist wahrscheinlich ein Dysphemismus mit der Bed. „Obszönität“ (richtig Rouillard / Tropper 1987, S. 359; vgl. ähnlich bes. die Götzenbezeichnung gillulim [„Kot-Batzen“]. Für einige ähnliche Dysphemismus-Beispiele s. EncJud s.v. Euphemism and Dysphemism). Welches ursprüngliche Wort damit entstellt wurde, ist daher ungewiss (Rouillard / Tropper tippen auf ta-rpim von rapa` [„heilen“], also „Heilungs-Götter“, aber dann wäre tarpa`im zu erwarten [die Belege für Ausfall von -`, die die beiden bringen, sind sämtlich nur Beispiele für die Schreibung von Endungs-` als Endungs-h und damit ohne Erklärwert]). Gemeint sind damit nach Gen 31 aber sehr wahrscheinlich kleine Götzenbilder, mit denen man nach Ez 21,26; Sach 10,2 und wahrscheinlich 1 Sam 15,23 und 2 Kön 23,24 vor allem wahrsagte und die sich laut Gen 31, unserer Stelle und Ri 17-18 sowohl in Privathäusern als auch an öffentlichen Kultstätten fanden. Für einen etwas älteren Überblick über den Forschungsstand s. Hausgott / Terafim (WiBiLex). Möglicherweise sind also Terakotta-Figurinen wie die rechts abgebildete besagte „Teraphim“. Dass Michal sie ans Bett des angeblich kranken David stellt, dürfte sich dann damit erklären lassen, dass man sich an diese Götzen auch und v.a. im Falle von (schwerer?) Krankheit wandte, so dass die Terafim hier nur dazu dienten, die Szenerie realistischer zu gestalten (vgl. ähnlich Edelman 2017, S. 121-123). (zu v.13)
beinem Mantel, der im Alten Orient oft nachts auch als Bettdecke diente. Wortspiel: baged („Mantel“) lässt beged („Verräterei“) anklingen. (Zurück zu v.13)
cdass ich ihn töten kann im Heb. äußerst knapp mit nur einem Wort formuliert: lahamito, „zum-ihn-Töten“. (Zurück zu v.15)