Syntax ungeprüft
Lesefassung (1 Samuel 19)
(kommt später)Studienfassung (1 Samuel 19)
13 Da nahm Michal die Terafim〈a〉 und platzierte sie zum Bett hin[gewandt hin] (ins Bett?), und ein Geflecht aus Ziegen[haar] platzierte sie auf seiner Kopfstütze〈a〉 und bedeckte [es] mit einem Mantel.〈b〉 14 Saul sandte Boten, David zu holen, und sie sagte: „Er ist krank.“ 15 Saul sandte die Boten, David zu sehen {wie folgt}: „Bringt ihn im Bett herauf zu mir, dass ich ihn töten kann!“〈c〉 16 Die Boten kamen, und, siehe da: Die Terafim [waren] [zwar] zum Bett hin[gewandt] – aber [nur] ein Geflecht aus Ziegen[haar] [lag] auf seiner Kopfstütze!
Anmerkungen
a | Terafim sind wahrscheinlich entweder kleine Götzenfiguren oder Masken, mithilfe derer man mit Göttern oder Totengeistern kommunizierte; s. genauer zu Gen 31,19. Dass Michal sie ans Bett des angeblich kranken David stellt, dürfte sich dann damit erklären lassen, dass man sich an diese Götzen auch und v.a. im Falle von (schwerer?) Krankheit wandte, so dass die Terafim hier nur dazu dienten, die Krankheits-Szenerie realistischer zu gestalten (vgl. ähnlich Edelman 2017, S. 121-123). tFN: seine Kopfstütze - die Rede ist von der Kopfstütze Davids, nicht (wie häufig übersetzt wird): „sie bedeckte den Kopf der Terafim mit dem Geflecht“. tarapim würden mit Plural-Pronomen konstruiert (s. Gen 31,34: „Rachel hatte die Terafim genommen und sie im Sattel versteckt“), nicht wie hier mit Sg.-Pronomen. Gemeint ist also nicht, dass Michal die Terafim ins Bett legt, um mit ihnen einen kranken David zu simulieren, sondern dass sie das Bett so drapiert, dass nur die Decke und das Ziegenhaar-Geflecht die Anwesenheit von David vortäuschen, und die Terafim ans Bett stellt. Dass die Terafim als Davids-Platzhalter verwenden ließen, ist ohnehin von vornherein unwahrscheinlich, da sie nach Gen 31 klein genug sind, um sie in eine Satteltasche zu stecken. Auch die Präposition `el („hin ... zu“ statt b- [„ins“] oder ´al [„aufs“]) in unserem Vers passt nicht zu dieser üblichen Interpretation. mero`š ist dann w. „der Ort des Kopfes“, gebildet aus dem Lokal-Präfix m- und dem Nomen ro`š („Kopf“), vgl. ähnlich z.B. šakab „liegen“ > miškab „Liegeort“ = „Bett“. Syr übersetzt entsprechend in 1 Kön 19,6 mit `essad („Kopfstütze, Kissen“). (zu v.13) |
b | einem Mantel, der im Alten Orient oft nachts auch als Bettdecke diente. Wortspiel: baged („Mantel“) lässt beged („Verräterei“) anklingen. (Zurück zu v.13) |
c | dass ich ihn töten kann im Heb. äußerst knapp mit nur einem Wort formuliert: lahamito, „zum-ihn-Töten“. (Zurück zu v.15) |