Benutzer:Ben/Lesefassung

Aus Die Offene Bibel

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Version vom 10. September 2014, 16:17 Uhr von Ben (Diskussion | Beiträge)
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Habe die Inhalte in leicht abgewandelter Form in den Wegweiser Lesefassung aufgenommen. --Ben 17:17, 10. Sep. 2014 (CEST)

Skizze/Gedanken für

Tipps zum Erstellen der Lesefassung[Bearbeiten]

Vor dem Übersetzen:

  • Sicherstellen, dass man die Botschaft des Texts in seinem sprachlichen und historischen Kontext versteht. Die Lesefassung muss den Text aus seinem Kontext in den Kontext des heutigen Lesers übertragen (Kontextualisierung). Um eine sinntreue Übersetzung gewährleisten zu können, sollte der Übersetzer gerade bei komplizierteren Texten der Bibel sich selbst erklären können: 1. Welche Aussage ein Satz oder Absatz machen möchte, 2. welche Funktion dabei bestimmte, gerade ungewöhnliche und vom deutschen Usus abweichende Satzteile haben, 3. welche Aussageabsicht oder Funktion die evtl. verwendeten Stilmittel oder Idiome haben. Bes. 2. und 3. werden im Idealfall schon von der Studienfassung erklärt. U.a. darum ist Folgendes wichtig:
  • Sicherstellen, dass man verstanden hat, wie die Studienfassung den Text versteht und übersetzt. Die fertige Studienfassung hat den Text schon genau analysiert und im Idealfall eine Übersetzung gefunden, die bei aller Genauigkeit schon sehr verständlich ist. Die Lesefassung sollte in wesentlichen Formulierungen und Übersetzungsentscheidungen mit der Studienfassung übereinstimmen, weil 1. die Studienfassung ihre exegetische Grundlage bildet und 2. das dem Leser die Lesefassung nachvollziehen hilft.
  • Bleiben beim letzten Punkt entscheidende Aspekte unklar, sollte zuerst die Studienfassung fachkundig ergänzt werden.

Die Lesefassung muss in natürlichem Deutsch formuliert sein. Entscheidend sind die Grundsätze der Übersetzungskriterien. Stilistisch ist zu beachten:

  • Das Deutsche verwendet lange nicht so häufig semantische Satzverknüpfungen wie die Ursprachen, sondern viel mehr Asyndesen.
  • Gleichzeitig gebraucht das Deutsche eine größere Vielfalt an Konjunktionen, als sie das Griechische und bes. das Hebräische kennt.
  • Immer wieder muss man im Deutschen etwas weiter ausholen, um einen Sachverhalt richtig darstellen zu können. Dazu sind gelegentlich Ergänzungen notwendig (vgl. dazu etwa NGÜ, Schlachter oder auch Amplified Bible, NET). So kann es etwa sinnvoller sein, manche griechischen Präpositionalangaben (Präp.+Nomen) mit einem Nebensatz zu übersetzen.
  • Gelegentlich kommt es aber auch vor, dass eine ursprachliche Formulierung auf Deutsch viel knackiger und bündiger ausgedrückt werden kann.
  • Das Deutsche ist beim Formulieren sehr flexibel. Unser aktiver Wortschatz ist deutlich größer als der der Bibel. Nicht nur die Reihenfolge der Wörter in einem Satz, sondern auch die Art ihrer Verknüpfung können stark variieren und dürfen das auch. So hat man oft die Wahl zwischen Nebensätzen oder Nominalformen, Genitivverbindungen oder Relativsätzen, oder auch zwischen einem weiteren Nebensatz und einem neuen Hauptsatz.
  • Guter Stil zeigt sich in klarer, natürlicher, präziser Sprache. Verständlich sollte sie sein. Guter Stil wird nicht langweilig: Variiert also in Ausdrucksweise, Satzlänge und -bau. Er vermeidet altertümliche Formen sowie das Passiv, wo möglich, und formuliert nicht komplizierter oder verschraubter, als notwendig. Auf angestaubte Metaphern oder Idiome verzichtet er in der Regel. Die Lesefassung sollte m.E. zwei Fehler vermeiden:
    • Künstliches Schriftdeutsch. Das erkennt man häufig schon an überproportional verwendeten Begriffen wie dem Relativpronomen "welcher" oder der Konjunktion "da" (meist besser: "weil"). Unsere Sprache macht es uns besonders einfach, in komplizierten Worthülsen zu sprechen. Gutes Deutsch dagegen ist lebendig, konkret und prägnant.
    • Altertümelndes Bibeldeutsch. Auf Konjunktive wollen wir so weit wie möglich verzichten. Konjunktionen und Präpositionen lassen sich meist treffender übersetzen, als wir das noch von Luther gewohnt sind. Die Sprache hat sich gewandelt. Biblische Bildersprache ("Fleisch" und "Geist" etc.) sollte die LF in verständliches, heutiges Deutsch übertragen.

Nachdem ein erster Entwurf vorliegt:

  • Die eigene Übersetzung mit anderen kommunikativen Übersetzungen vergleichen (m.M.n. bes. NGÜ, , GNB (in dieser Reihenfolge), aber auch die Zürcher formuliert teilweise (!) sehr modern und elegant. Ebenfalls hilfreich können NEÜ, NLB, HfA oder englische Übersetzungen (NET, NIV, HCSB, NLT) sein). Dabei auf gute deutsche Formulierungen und Sprachgebrauch achten.
  • Die Übersetzung sollte gemeinschaftlich auf ihre kommunikative Genauigkeit, aber gerade auch auf ihre stilistische Tauglichkeit überprüft werden. U.U. sollte über verschiedene Formulierungsvorschläge abgestimmt werden.
  • Evtl. hilft es, gerade bei komplizierteren Satzkonstrukten mehrere verständliche Übersetzungen zu finden und nebeneinander zu stellen - und dann diejenige zu wählen, die am ehesten in den Kategorien Verständlichkeit, sprachlicher Einfachheit und Genauigkeit/Treue (zur Studienfassung?) entspricht.

Nachdem ein erster Entwurf vorliegt:

  • Die eigene Übersetzung mit anderen kommunikativen Übersetzungen vergleichen (m.M.n. bes. NGÜ, , GNB (in dieser Reihenfolge), aber auch die Zürcher formuliert teilweise (!) sehr modern und elegant. Ebenfalls hilfreich können NEÜ, NLB, HfA oder englische Übersetzungen (NET, NIV, HCSB, NLT) sein). Dabei auf gute deutsche Formulierungen und Sprachgebrauch achten.
  • Die Übersetzung sollte gemeinschaftlich auf ihre kommunikative Genauigkeit, aber gerade auch auf ihre stilistische Tauglichkeit überprüft werden. U.U. sollte über verschiedene Formulierungsvorschläge abgestimmt werden.
  • Evtl. hilft es, gerade bei komplizierteren Satzkonstrukten mehrere verständliche Übersetzungen zu finden und nebeneinander zu stellen - und dann diejenige zu wählen, die am ehesten in den Kategorien Verständlichkeit, sprachlicher Einfachheit und Genauigkeit/Treue (zur Studienfassung?) entspricht.