Diskussion:Übersetzungs-F.A.Q.

Aus Die Offene Bibel

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Archiv[Bearbeiten]

aus Platzgründen ausgelagerte alte Diskussionen:

Geschlechtergerechtigkeit[Bearbeiten]

Hier habe ich zwei Anfragen:

  • 1. Wann ist im Deutschen das generische Maskulinum angemessen? Die Beispielübersetzung von "Jünger" macht ja deutlich, dass auch das generische Maskulinum als stilvolle Übersetzung infrage kommt, wenn es keine semantischen Missverständnisse auslöst. Dies beißt sich aber grundsätzlich mit dem geschlechterinklusiven Ansatz. Wenn wir genauer erklären, was wir für uns selbst genau als gerecht/korrekt empfinden, ließe sich das vielleicht genauer bestimmen.
  • 2. Wird in der SF der Kontext ausreichend berücksichtigt, wenn wir tatsächlich eine nicht generisch-maskuline Übersetzung wählen (aus der also nicht die Inklusivität der Gruppe ersichtlich wird)? Ich hatte bisher zum Beispiel immer "Geschwister" übersetzt, wo Briefautoren ihre Leser ansprechen - ganz offensichtlich wird nicht erwartet, dass die Frauen vor dem Verlesen der Botschaft den Raum verlassen. Am sinnvollsten finde ich deshalb die Übersetzung "Geschwister (Brüder)" (die Klammer müsste bei meinen Übersetzungen allerdings noch angefügt werden). Dies halte ich für genauer als eine grundsätzlich maskuline Übersetzung, nur weil im Urtext ein Maskulinum steht.

(Bin ich hier überhaupt auf der richtigen Diskussionsseite, oder sollte das alles in die Diskussion der Übersetzungsregeln?)

Gruß, Ben 20:17, 5. Mai 2010 (UTC)

Hier http://www.offene-bibel.de/forum/geschlechtergerechtigkeit#comment-467 habe ich dargelegt, dass das Wort Geschwister genausowenig geschlechtergerecht ist wie das Wort Brüder. Brüder ist ein Pluralwort von Bruder; Geschwister ein Pluralwort von Schwester. -Aaron- 20:43, 5. Mai 2010 (UTC)

Ich habe dort mal geantwortet. Ich kann diese Einschätzung nicht teilen. --Ben 09:16, 6. Mai 2010 (UTC)

Hi Ben, ich finde Deine Überlegungen weiter oben sinnvoll. Hast Du einen konkreten Änderungsvorschlag für den F.A.Q.-Eintrag? --Olaf 13:03, 23. Apr. 2011 (CEST)

Puh, das ist jetzt schon so lange her, dass ich mich erst nochmal einlesen musste. Meinen zweiten Punkt verstehe ich selber nicht mehr (peinlich!). Meinen ersten scheinen wir in der Grundsatzdiskussion schon geklärt zu haben. Ich glaube, der Konsens war im Grunde, dass wir im Kontext berücksichtigen, inwiefern auch Frauen gemeint sind, und bei der Übersetzung einer natürlichen deutschen Sprache folgen. Dabei wäre ein inklusiver Begriff wie "Geschwister" oder "Kinder", aber auch ein Maskulinum wie "Jünger" angemessen. Das scheint sich so auch im bisherigen Eintrag widerzuspiegeln.

Was mir jetzt nach dem zweiten Lesen auffällt, ist dass im FAQ-Eintrag nicht genügend berücksichtigt ist, dass "adelphoi", "banim" u.a. auch inklusive Bedeutung haben. Stattdessen wird für die SF empfohlen, zunächst bei der maskulinen Form zu bleiben. In meinen eigenen Übersetzungen habe ich das bei solchen Wörtern bisher umgekehrt gemacht.

Olaf, hast du noch weitere Gedanken zum Obigen? --Ben 16:15, 23. Apr. 2011 (CEST)

Ich habe es auch so in Erinnerung, dass dies die entscheidende Frage war, und finde eine Anpassung der FAQ sehr sinnvoll. Mein Vorschlag:

  • Die inhaltlich wahrscheinlicheste Deutung in den Haupttext
  • Alternativen in Klammern
  • Dazu eine Fußnote mit dem Link „Generisches Maskulinum

--Olaf 16:11, 5. Mai 2011 (CEST)

Klingt gut. --Ben 21:50, 5. Mai 2011 (CEST)

Hallo!
Ben hat mich auf den Jakobusbrief angesetzt, und das ist das erste Kapitel, an dem ich sitze, in dem das generische Maskulinum relevant ist; daher habe ich mir die FAQ-Regelungen noch mal durchgelesen. Kurze Frage:

Die Studienfassung verwendet in der Regel als erste Übersetzung ein männliches Wort. Hierauf sollte in Klammern eine weibliche oder geschlechtsneutrale Alternative folgen. Diese Alternative wird auf die Seite Generisches Maskulinum verlinkt.

Beispiele: Söhne (Kinder) und Jünger (-innen)
Eingabe: Söhne ([[generisches Maskulinum|Kinder]]) und Jünger ([[generisches Maskulinum|-innen]])

Das ist, soweit ich sehe, so noch nie praktiziert worden. Auch nicht beim Jakobusbrief, wo ja Olaf Zweitleser war. Ist das also eine Formatierungsregel, die jünger ist als Olafs Zweitlesung des Jakobusbriefs, oder ist sie gar nicht aktuell, oder ist sie in der Community noch gar nicht diskutiert worden (Olaf hat das ja selbst als "Vorschlag" gekennzeichnet, s. hier + folgende Änderung)?
Und was soll ich jetzt beim Jakobusbrief tun? Doch nach dieser Formatierungsregel formatieren oder wie gehabt eine kurze Erläuterung + Link auf die S. "Generisches Maskulinum" in eine Fußnote?
(Solange niemand antwortet, mache ich letzteres, da ich das schlüssiger finde: (1) wären sonst Generische Maskulina die einzigen verlinkten Textpartien, (2) müsste nach dieser Variante ein Leser ja zunächst auf die Seite "Generisches Maskulinum" wechseln, um zu sehen, worauf und warum überhaupt verlinkt wird. Außerdem macht mir das weniger Arbeit :) --Sebastian Walter 14:39, 23. Aug. 2014 (CEST)

Push. Das ist wichtig, Leute. Und schnell zu klären. --Sebastian Walter 22:29, 14. Mär. 2015 (CET)

Gottesnamen[Bearbeiten]

Wie werden die anderen Gottesbezeichnungen übersetzt?[Bearbeiten]

in denen es keine gesichtete Basis für eine Übersetzung gibt? Was soll denn das heißen? --Sebastian Walter 22:34, 14. Mär. 2015 (CET)

Meine Vermutung: "gesicherte"? --Ben 23:20, 14. Mär. 2015 (CET)

Der Gottesname im NT[Bearbeiten]

Larry Hurtado hat mit seiner Besprechung eines Aufsatzes zur Übersetzung des Gottesnamens in der LXX eine Beobachtung bestätigt, die ich schon im NT gemacht habe. Der Verfasser des besprochenen Aufsatzes hat festgestellt, dass im Fall der Septuaginta JHWH in der Mehrzahl der Fälle durch "kyrios" ohne Artikel übersetzt wird und so einen Eigennamen bezeichnet.

Im NT sind mir solche Fälle auch schon aufgefallen, besonders in AT-Zitaten. Z.B. wenn Jesus das Psalmenzitat und die Frage von Davids Herrn erörtert. (Vgl. Hurtados Fazit, der vorschlägt, jemand sollte die Referenten von "kyrios" im NT mal systematisch untersuchen!)

Ich würde nun gerne zur Diskussion stellen: Sollen wir in Fällen im NT, wo "kyrios" artikellos ist oder aus anderen Gründen definitiv den Gottesnamen wiedergibt, den Gottesnamen wie im AT setzen? --Ben 16:18, 25. Sep. 2014 (CEST)

Das ist übrigens ziemlich häufig so. Gerade habe ich mit dem Lukasevangelium der Luther-RI angefangen. Da ist es mir schon in Lk 1,11 und 16f. untergekommen - beides gewissermaßen in gravitätischen Kontexten. In V. 11 erscheint Zacharias "der Engel JHWHs" (es könnte hier aber auch eine graecisierte Constructus-Verbindung sein?) und in V. 16f. erwähnt der Engel den Herrn in einer Prophetie. Ich würde mich freuen, wenn wir das Thema diskutieren könnten.

EDIT: Ein weiterer in der Verheißung an Maria (Lk 1,32, ich sammle weiter: 58.66.68; 2,9.11.23a.24.39; 3,4; 4,8.12.19; 5,17). Ausnahme ist bisher nur 1,28, weiter: 2,15.23b. Dagegen nennt der alte Simeon Gott in einem Gebet in Lk 2,29 δέσποτα, was, wie wir wissen, "Adonai" wiedergibt. Eine interessante Unterscheidung, oder? Lukas 6,5 ist ein interessanter Einzelfall, der aber mit der Markus-Parallele wörtlich übereinstimmen dürfte. Könnte einfach unbestimmt gemeint sein.

Wenn das bes. in Lukas so häufig ist, muss es dazu doch Literatur geben. Vielleicht komme ich mal zu einer Recherche.

EDIT2: Dieser Aufsatz fasst anfangs den Stand der Forschung zu kyrios als Übersetzung von Adonai und damit JHWH zusammen. Es ist nicht klar, ob es die ursprüngliche oder die einzige war. Ein weiteres Problem ist, dass es erst ab dem 2. Jh. handfeste Beweise dafür in der LXX gibt.

Das heißt, dass das NT, wenn überhaupt, wichtige Hinweise auf den Gebrauch liefern kann.

Wikipedia ist auch manchmal aufschlussreich. Wir erfahren, dass u.a. die Zeugen Jehovas es sich auf die Fahnen geschrieben haben, dass das Tetragramm in den ntl. Urschriften zu finden war. Die haben sogar eine Studie dazu herausgegeben. Und die Neue-Welt-Übersetzung scheint das Tetragramm im NT einfach für "kyrios" zu setzen. Die ZJ glauben offenbar, dass der Gottesname im NT aus irgendeinem Grund bewusst und systematisch durch "kyrios" ersetzt wurde. (Ich hab allerdings keine Ahnung, warum die Zeugen so eine große Sache daraus machen.) Nähern wir uns dieser Fragestellung, könnte das also hitzig werden.

Die Frage wird seit einem Aufsatz von George Howard 1977 diskutiert. Er postuliert, dass das Tetragramm möglicherweise ursprünglich vorhanden war. Beweise dafür gibt es aber keine, und so bleibt die Frage umstritten.

Weitere Aufsätze: Pietersma 1984, Perkins 2008, Nagel 2012 (Diss. möglicherweise genau zum Thema). Wevers 2001, den Hurtado bespricht, ist auf Google Books. Hurtado 2012 untersucht offenbar textkritische Evidenz über die Verwirrung bzgl. des Referenten von kyrios" in der Apostelgeschichte, was auch relevant sein wird.

Hurtado nennt in einem Kommentar weitere Schriften, die ich einfach mal mit den Kurztiteln Royse 1991, Rösel 1991 und Rösel 2007 (abstract) versehe. (Hurtado hat noch eine weitere Kurzbibliographie, aber zur Aussprache des Gottesnamens allgemein.)

Ich habe nur den ersten zitierten Artikel (größtenteils) gelesen, wollte aber die Ergebnisse meiner Google-Suche festhalten. Wie Hurtado im zuerst verlinkten Post bemerkt: Wenn die Beobachtung über den artikellosen Gebrauch als Ersatz für das Tetragramm zutrifft, dann wäre es zumindest wertvoll, sich über die damit verbundenen Konnotationen im Klaren zu sein. Und über die Übersetzung könnte man zumindest nachdenken. --Ben 00:50, 9. Okt. 2014 (CEST)

Historisches Präsens[Bearbeiten]

Ist in einem ganz anderen Stil als die vorigen Abschnitte geschrieben. Würden wir in einheitlichem Stil schreiben wollen, würde reichen: In neutestamentlichen Texten finden sich recht häufig Präsens-Verben, die sich offensichtlich auf die Vergangenheit beziehen: das sogenannte „Historische Präsens“.
Grundsätzlich sollten diese mit Vergangenheit übersetzt werden[; wenn es bei einer Stelle Zweifel gibt, ob es sich um ein historisches Präsens handelt, kann von dieser Empfehlung abgewichen und eine passendere Lösung nach dem Ermessen des Übersetzers gefunden werden.]
(das in der Klammer kann durchaus auch gestrichen werden, denn bei Zweifelsfällen hat man entweder zu entscheiden, dass es sich wahrscheinlich schon um Hist. Präsens handelt - und dann nach dem üblichen Muster zu übersetzen - oder, dass es sich nicht um Hist. Präsens handelt, und dann normal mit Präsens zu übersetzen. Das ist aber ja klar und hat mit dem historischen Präsens nichts zu tun, sondern damit, wie mit Zweifelsfällen allgemein umgegangen wird). Was dann übrig bleibt, ist so wenig, dass sich eigentlich gar kein eigener FAQ-Eintrag lohnt, so dass wir ihn eigentlich eindampfen könnten, indem bei den SF-Kriterien unter 4b in die Klammer auch Historisches Präsens aufgenommen wird. --Sebastian Walter 22:47, 14. Mär. 2015 (CET)

Meinetwegen. Wir haben ja die Grammatik-Seite, das HP wird auch im Wegweiser Studienfassung erwähnt. --Ben 23:11, 14. Mär. 2015 (CET)

Zitate und Parallelstellen[Bearbeiten]

Habe mal die Links auf Seitengestaltung gesetzt. Die Seiten "Hilfe:Fußnoten" und "Hilfe:Parallelstellen" können dank dieser Seite mittlerweile komplett gelöscht werden (ich kann das aber nicht; habe keine Admin-Rechte).

Der letzte Satz könnte falsch sein, denn da dies die einzige Stelle ist, wo Parallelstellen-Regelungen vorgenommen werden, wirkt das so, als wären die Fußnoten für Zitate, Bezüge, Parallelen und Anspielungen da, die Parallelstellen dagegen nur für "direkte Versbezüge". Ich würde meinen, sinnvoller (und doch ohnehin bei uns Usus, oder?) ist die Aufteilung, dass bei Zitaten, gezielten Anspielungen auf oder bewussten Abweichungen von anderen biblischen Texten Fußnoten, bei bloßen Bezügen zu anderen biblischen Texten aber Parallelstellen gesetzt werden. (Wenn allerdings die Parallelstellen wirklich nur für direkte Versbezüge da sein sollten, hätte ich diese Funktion immer falsch verwendet und dieser Abschnitt kann ignoriert werden - dann müsste ich aber noch mal all meine Kapitel überarbeiten)

Bei Mt 2 habe ich heute gesehen, dass wir noch ausführen müssten, ob das sowohl für die SF und die LF oder nur für die SF gilt. Kommen Parallelstellen und die Angaben von Zitaten durch Fußnoten auch in die LF? Von diesem Punkt abgesehen glaube ich, dass so etwas reichen würde: Direkte Zitate, gezielte Anspielungen auf oder bewusste Abweichen von anderen biblischen Texten werden in der SF durch Fußnoten markiert und - falls nötig - erläutert; zur Angabe entfernterer Bezüge dient die Parallelstellenfunktion. --Sebastian Walter 23:21, 14. Mär. 2015 (CET)

Anführungszeichen[Bearbeiten]

Der Abschnitt kann gestrichen werden. Der ist schon seit Olafs Editor-spende nicht mehr aktuell und wird außerdem übersichtlicher hier auf der Seite „Seitengestaltung“ geregelt. Haben wir 2a jemals schon gemacht? --Sebastian Walter 23:26, 14. Mär. 2015 (CET)

Übersetzung/Bedeutung von Eigennamen[Bearbeiten]

Ich schlage eine Regelung für eine empfohlene Vorgehensweise bei der Wiedergabe von Eigennamen vor. Viele Eigennamen haben (gerade im AT) auch eine interessante oder besondere Bedeutung. Da lohnt es sich, darauf in einer Fußnote hinzuweisen. Bei verbreiteteren Eigennamen (neben Jesus, Mose, Paulus... auch von Orten wie Jerusalem, Babylon oder Betlehem) wären Tooltips sinnvoll. Bei manchen Titeln oder Eigennamen ist vielleicht sogar eine Übersetzung in der Klammer-Alternative sinnvoll (analog zu unserem Vorgehen bei Gottestiteln).

Daneben könnte man sich z.B. überlegen, ob man nicht grundsätzlich auch genaue Umschriften der Eigennamen angeben sollte. Was meint ihr? --Ben 13:43, 18. Apr. 2012 (CEST)

Ich bin mir nicht ganz sicher. Die Eigennamen mit "interessanter oder besonderer Bedeutung" nennt man in der Linguistik "(partially) descriptive names". Wenn wir in der Bibel auf einen solchen Namen stoßen, ist das aufregend - ich kann mich noch an mein Amusement erinnern, als ich herausfand, dass eine von Ijobs Töchtern "Schmuckkästchen" heißt. Aber im Deutschen nehmen wir solche Namen überhaupt nicht als descriptive wahr. "Name?" - "Müller." - "Angenehm" - "Angenehm" - und Punkt. Bei den meisten descriptive names der Bibel müssen wir davon ausgehen, dass sie dem durchschnittlichen Leser der damaligen Zeit genau so wenig aufgefallen sind. Wenn wir den "descriptive content" eines descriptive name´s in der Übersetzung überbetonen würden, würde das die Wahrnehmungsweise des Textes verfälschen. Deswegen wäre ich schon mal gegen Tooltips und Klammer-Alternative (abgesehen davon, dass die Anwendung der Klammeralternative dann den zentralen Gottesnamen wieder in seiner direkt wahrnehmbaren Importanz und Relevanz herabstufen würde).

Was die genauen Umschriften angeht: Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mich stören die. Es nervt mich schon, dass man bei Ijob die Wahl hat zwischen Ijob, Hiob und Job. Wenn dazu dann noch genaue Umschriften kommen, etwa für Hesekiel / Ezechiel "Jeheskel"(Tur-Sinai) oder gar "JöChä$Qe´L"(DaBhaR), blickt der Durchschnittsleser gar nicht mehr durch. Dazu kommt, dass Bibelübersetzung ja nie in einem Vakuum geschieht, sondern man schließt sich an eine bestimmte Tradition an und schreibt sich in diese Tradition hinein. Im Englischen würde niemand auf die Idee kommen, "Petrus" zu verwenden, im Deutschen niemand "Peter". Denn das sind die Namen, mit denen wir auf die durch diese Namen Bezeichneten verweisen. Sagte ich Jeheskel, ich würde meinen Ezechiel nicht mehr fühlen.

Fußnoten halte ich für an sich sinnvoll, aber wenn, würde ich ich allenfalls beim ersten Vorkommen und sonst nur an Stellen, an denen es für das Textverständnis relevant ist, anwenden. Allein schon deswegen, weil zusätzlich zur Diskussion zur Entscheidungsfindung noch Probleme wie z.B. die Übersetzung des Namens an sich hinzukommt. Für "Jona ben Amittai" z.B. sind als Bedeutsamkeiten vorgeschlagen worden: Jona ben Amittai, Taube ben Amittai, Israel ben Amittai, Jona ben Glaube, Jona ben Treue Gottes, Jona Ben Wahrheit, Taube ben Glaube, Taube ben Treue Gottes... Wollen wir den Leser wirklich mit so etwas verwirren? Ich bin mir nicht sicher.

Lg --Sebastian Walter 17:54, 18. Apr. 2012 (CEST)

Habe ich jetzt eigentlich mit meinem Kommentar eine Diskussion abgewürgt? Das täte mir so leid, dass ich in diesem Fall den Kommentar zurückziehen würde; ist ja nur meine Einzelmeinung.--Sebastian Walter 08:07, 30. Apr. 2012 (CEST)

Ach was. Ich fand deine Einwände so gut, dass ich die Diskussion meines Vorschlags für abgeschlossen halte - auch wenn ich dir nicht überall zustimmen würde. Zur Klärung, es ging mir nicht um eine komische Umschrift, eher um eine pragmatische Übertragung in ein dem Urklang näher stehendes Deutsch wie "Mosche" oder "Jaakov". Unsere deutschen Versionen der hebräischen Namen leiden ja unter anderem immer noch daran, dass es im Griechischen/Lateinischen keinen "sch"-Laut gab. Aber das wäre wahrscheinlich nicht mehr als ein wenig erträglicher, zusätzlicher Arbeitsaufwand. Sinnvoller wäre da eine Version mit hebräischen Namen, in ferner Zukunft. Ansonsten halte ich es für sehr sinnvoll, in begründeten Fällen die Bedeutung der Namen zu dokumentieren - wie, kann man wohl getrost dem Übersetzer und dem Kontext überlassen. Beispiel Jona: eine Fußnote, die auf das Problem hinweist, wäre doch schön.

Einen Einwand gegen dein Argument mit "descriptive names" habe ich dennoch: ähnliche Namen gibt es auch im Englischen. Da ist es mittlerweile normal, Kindern gewöhnungsbedürftige Vornamen wie "Piper" (Pfeifer), "Chandler" (Kerzenmacher) oder "Hunter" (Jäger) zu geben. Das ist sicher auch ein Symptom dafür, dass diese Wörter langsam nicht mehr als Handwerksbeschreibungen oder Nachnamen wahrgenommen werden. Aber noch ist es nicht überall so weit: Ich mag zwar kein native speaker sein, aber native speakern wie meiner Frau fallen solche Namen durchaus auf (und wir beide finden sie schrecklich). Und wenn wir unserem aus Indianerromanen gesammelten Wissen über indigene Kulturen (wo das zutrifft) glauben dürfen, werden solche Namen gerne auch bewusst vergeben. Es ist ja ein großer Unterschied, ob man einen Namen ererbt (wie unsere Nachnamen) oder bewusst vergibt (als Vornamen) - ersteres hat historische Gründe, deswegen achten wir auch nicht auf die Bedeutung.

Aber genau dieses bewusste Vergeben von Namen finden wir immer wieder in der Bibel: Etwa die von Gott verordnete Namenspolitik für Hoseas Kinder oder die Begründungen, warum die Frauen Jakobs ihren Kindern welche Namen gaben, oder Samuel oder Mose, oder tatsächlich Jeschua - wir vergessen ja gerne, dass auch Jesu Name eine bewusste theologische Wahl darstellt. Gerade aus diesem Grund wäre mein Vorschlag interessant. Dennoch hast du recht: Nicht überall wäre die genaue Analyse der Namen kontextangemessen.

Danke fürs Mitdenken! :-) --Ben 12:28, 30. Apr. 2012 (CEST)

Mach doch einfach einen Lexikoneintrag, wenn du meinst, dass die Namensbedeutung wichtig ist. Und dann kann es, wer will auch in Fußnoten verlinken. Es kann ja durchaus sein, dass mal ein Name mehr Erklärung braucht, als nur eine Fußnote kann und an bestimmten Stellen einfach zum Verständnis beitraht und so füllt sich nebenbei das Lexikon. --Wolfgang Loest 17:49, 1. Mai 2012 (CEST)

Ich halte die (schon sehr alte) Regelung in den Übersetzungskriterien für völlig ausreichend. Wir erfinden damit keine neuen Umschriften/Schreibweisen, sondern verwenden bestehende und ökumenisch etablierte. In den wenigen Einzelfällen, wo eine wörtliche Übersetzung des Namens (oder ein sprachlicher Anklang an andere Namen oder Worte) für die inhaltliche Deutung der Bibelstelle wichtig ist, ergänzt man erklärende Fußnoten und evt. Alternativ-Übersetzungen. Wolfgangs Vorschlag, in den Fußnoten auf Lexikoneinträge zu verlinken, ist mit diesem etablierten Verfahrten gut vereinbar. --Olaf 19:05, 20. Aug. 2012 (CEST)

Anführungszeichen[Bearbeiten]

Textkritik[Bearbeiten]

Hallo Leute, ich würde gerne zwei Aspekte diskutieren.

1. "Um die Übersetzungskriterien der Studienfassung vollständig zu erfüllen, müssen aus dem Apparat der wissenschaftlichen Ausgaben alle übersetzungsrelevanten Varianten berücksichtigt sein"

Den kursiven Teil würde ich gerne spezifizieren. Es gibt viele Varianten, die Einfluss auf eine Übersetzung hätten. Die meisten sind jedoch nicht relevant, weil sie zu schlecht bezeugt sind. Es gibt auch viele relevante Varianten, die nicht übersetzungsrelevant sind. (Die können wir sicher vernachlässigen.)

Wie wäre es mit "alle relevanten Varianten, die die Übersetzung beeinflussen würden"?

2. "Die Erklärungen sollten also in möglichst natürlicher Sprache verfasst sein und möglichst wenig Wissen voraussetzen"

So sehr ich dieses hehre Ziel unterschreiben würde - ich glaube nicht, dass ein Laie ernsthafte Textkritik (oder ihre Logik) ohne eine gewisse Einarbeitung in die Fachsprache, Textgeschichte und Kriterien verstehen kann. Wir würden uns den Arm abbrechen, wenn wir das in jeder Fußnote ernsthaft versuchten. Deshalb würde ich den Abschnitt ändern:

  • Textkritische Abschnitte beginnen mit "Textkritik:" (eine gute Praxis, die ich schon länger anwende). Die Fußnote (oder diese eventuelle Einführung) verlinkt auf die Lexikonseite Textkritik, die wir schnellstens fertigstellen müssen. (Ich kann mir ansonsten auch ein Tooltip vorstellen, das den Laien über das Problem informiert und auf die Lexikonseite verweist.) So können
  • Textkritische Abschnitte müssen die Bezeugung zumindest (!) für textkritisch Geübte verständlich und die getroffene Entscheidung (im Rahmen des vorausgesetzten Wissens) möglichst für alle nachvollziehbar beschreiben.

--Ben 21:43, 15. Nov. 2013 (CET)


(1): Auf jeden Fall besser <= Jetzt hab ich das noch mal gelesen. Wo ist der Unterschied zwischen "übersetzungsrelevante Varianten" und "relevante Varianten, die die Übersetzung beeinflussen würden"? ||
Wir könnten aber noch weiter diskutieren, ob wir wirklich wollen, dass wir zu jedem Kapitel einen textkritischen Apparat als Beigabe liefern müssen. Varianten, die "die Übersetzung beeinflussen würden", gibt es massig, aber wenn z.B. eine Variante in nur zwei MSS steht, nicht relevant für die Diskussionen in der Sekundärliteratur ist und auch nicht relevant für die eigenen Überlegungen zur Übersetzung - dann müssen wir sie doch nicht noch extra verzeichnen; selbst, wenn das einen Unterschied für die Üs. machen würde - oder? Wie wäre es einfach mit "alle relevanten Varianten"? Das reimt sich sogar.

(2a) Textkritik:...: Supported.

(2b) Supported. Versteht sich aber von selbst, oder? Muss das extra in die Regeln aufgenommen werden? --Sebastian Walter 18:25, 8. Dez. 2013 (CET)

Danke für deine Unterstützung! :-)

1.: Ich filtere zuerst nach relevanten Varianten. Nur von den relevanten Varianten geht es also um die übersetzungsrelevanten. Ich habe lange überlegt, wie man das ohne die Dopplung von "relevant" sagen könnte. :-) Ich bin sicher, dass du eine bessere Formulierung findest.

2b.: Zumindest muss die bisherige Regelung gestrichen werden, wonach jeder die Textkritik verstehen können muss. Mein Vorschlag wäre da eine gangbare Alternative. Ich finde das eigentlich auch selbstverständlich aber 1. gibt es eben gerade eine abweichende Regelung und 2. stoße ich immer wieder mal auf textkritische Fußnoten, die nur die Variation dokumentieren, aber die Entscheidung nicht begründen. --Ben 20:23, 9. Dez. 2013 (CET)

Der Absatz kann mittlerweile gestrichen werden. Der FAQ trifft Detailregeln zu Dingen, die nicht auf der Kriterienseite steht. Dass die wissenschaftlichen Editionen Ausgangspunkt sind, steht dort aber unter "Auf einen Blick" (inkl. Link auf "Die Quellen" und "Textkritik"); wie bei textkritischen Problemen vorgegangen wird, steht in den SF-Kriterien unter 1b (wo außerdem andere Bestimmungen getroffen werden (v.a. nicht Um die Übersetzungskriterien der Studienfassung vollständig zu erfüllen, müssen aus dem Apparat der wissenschaftlichen Ausgaben alle übersetzungsrelevanten Varianten berücksichtigt sein)) und dass die Fußnoten allgemeinverständlich formuliert sein sollen, ist SF-Kriterium 2. --Sebastian Walter 22:57, 14. Mär. 2015 (CET)