Diskussion:Ijob 1

Aus Die Offene Bibel

Version vom 2. Januar 2019, 12:16 Uhr von Sebastian Walter (Diskussion | Beiträge) (→‎hiqqipu)
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Checkliste für die Studienfassung Erläuterung (Welche Verse durch wen?)
A. Wer hat welche Verse aus dem Urtext übersetzt? Auf welche Quelle zur Einteilung in Sinnabschnitte wurde zurückgegriffen?
Beispiel: Vers 1–12: Anton
Einteilung nach Wolter 2007, S. 145 (Anton)

1-3: Michael
4-5: Wolfgang
6-12: Florian K.
13-22: Sebastian

B. Wer hat welche Verse noch mal am Urtext überprüft?
Beispiel: Vv. 1-3: Philipp

1-12: Sebastian
1: Florian K.

C. Alternativen: Häufig können Wörter in einem bestimmten Kontext mehrere denkbare Bedeutungen haben. Sind diese Übersetzungsalternativen möglichst vollständig berücksichtigt?
Beispiel: Vv. 1-17: Daniel

1-3: Michael
4-5: Wolfgang
6-12: Florian K.
13-22: Sebastian

D. Manchmal erlauben Textüberlieferung und Satzbau mehrere Übersetzungen,a oder sie sind nicht direkt übersetzbar.b Sind solche Zweifelsfälle mit einer Fußnote dokumentiert, und steht die wahrscheinlichste Deutung im Haupttext?
Beispiel: Vv. 1-12: teilweise (Emil)

1-3: Michael
4-5: Wolfgang
6-12: Florian K.
13-22: Sebastian

E. Ist der Studienfassungstext mit Anmerkungen und Fußnoten für die Zielgruppen verstehbar? Braucht es noch erläuternde Fußnoten/Anmerkungen?
Beispiel: V. 6: „nach dem Fleisch“ ist noch unklar (Friedrich)

F. Für jeden Sinnabschnitt: Wurden zentralen Anliegen (bzw. Gattungen) unterhalb der Studienfassung dokumentiert? (Beispiel für Länge und Stil: Markus 1#Anliegen) Falls hilfreich, können sie hier kurz zusammengefasst eintragen werden.
Beispiel: Vv. 1-13: Ja; Vv. 14-20: Vollmacht wird betont (Vera)

Ja (Sebastian). Ijob 1-2; 42 ist von der Gattung her am ehesten eine Parabel oder ein Märchen.

G. Welche wissenschaftlichen Kommentare wurden zur Kontrolle der Punkte A bis F eingesehen?
Beispiel: Vv. 13-17: Bovon 1990 (Heinrich)

Ball 1922, Buttenwieser 1922, Dhorme 1984, Driver/Gray 1921, Fokkelman 2012, Gordis 1978, Gray 2010, Hartley 1988, Murphy 1981, Pope 1965, Wolfers 1995 (Sebastian)

H. Mit welchen anderen Übersetzungen wurde verglichen, um alternative Deutungen oder ggfs. Urheberrechtsprobleme zu finden?
Beispiel: Vv. 1-17: , NeÜ (Juliett)

B-R, , GN, HfA, LUT, TUR, ZÜR (Sebastian)

I. Wann wurden die folgenden Punkte überprüft? - Rechtschreibung; Namen (Loccumer Richtlinien, Gottesname); übrige Kriterien; Detailregelungen; Anführungszeichen; geschlechtergerechte Sprache
Beispiel: Rechtschreibung: 1.1.2015 (Philipp)

2.1.2019 --Sebastian Walter (Diskussion) 11:56, 2. Jan. 2019 (CET)

J. Welche Arbeitsschritte, Verbesserungen oder Anmerkungen fehlen noch?
Beispiel: Vv. 1-17: Anmerkung fehlt (Ludwig)

Zweitlesung 13-22.
Ein paar gute und auch wichtige Kommentare habe ich mir gespart; gut einarbeiten könnte man z.B. noch die Kommentare von Clines, Habel, Horst, Kissane, Schökel und Terrien.

az.B. mehrdeutige Tempora oder Präpositionen, Aspekte, manche Partizipien (Zurück zum Text: a)
bz.B. Textkorruption, figurae etymologicae, Genitiv- und Dativverbindungen, historisches Präsens, Einleitungsformeln von Satzfolge (Zurück zum Text: b)

In dieser Tabelle bitte knapp den aktuellen Stand eintragen. Auf der übrigen Diskussionsseite kann bei Bedarf ausführlicher dokumentiert/diskutiert werden. Siehe auch: Qualität



LF[Bearbeiten]

SF[Bearbeiten]

V. 4[Bearbeiten]

Ich habe diesen Vers ein wenig hölzern übersetzt, weil die meisten Üss. mir hier die Syntax falsch zu deuten scheinen. Viele Üss. gehen nämlich offenbar davon aus, dass halak hier gebraucht würde wie ein Hilfsverb (so auch Gordis, Hartley). Diesen Gebrauch gibt es nicht; ich habe alle Stellen überprüft, in denen ein finites Verb auf finites halak folgt. Einen Hilfsverbgebrauch könnte es allenfalls geben in Ex 4,29; Jer 11,12; außerdem in 1 Kön 16,31; Hos 1,2f.; "mit etwas beginnen" (Gordis) oder gar "mit etwas Wiederkehrendem beginnen" (Hartley; vgl. B-R: "Reihumgehend") heißt es aber klar auch dort nicht. halak ist hier also ein Vollverb, und damit kann die Bedeutung nur sein: Subjekt aller Handlungen ist nicht jeweils der Bruder, dessen Tag gerade ist, sondern sind bei allen Verben alle Brüder. Das heißt dann auch, dass ´isch nicht distributiv gebraucht wird, sondern im Constructus zu bejt steht (was ja ohnehin die Form klar macht); es heißt also nicht "Seine Söhne aber gingen und machten Gastmähler, ein jeder in seinem Haus und an seinem Tage" (SLT), sondern: Am jeweiligen Tag eines dieser Brüder "gehen all diese Brüder hin und bereiten ein Festmahl im Haus eines jeden an dessen Tag. 80 ist damit sogar doppelt falsch, da sie halak als "reihum" deutet ( 16 nicht mehr) und ´isch von bejt trennt (auch noch in 16, ebenso LUT 17, ZÜR 07 u.a.): "Reihum hielten seine Söhne ein Gastmahl, ein jeder an seinem Tag in seinem Haus." --Sebastian Walter (Diskussion) 01:06, 31. Dez. 2018 (CET)

V. 5[Bearbeiten]

hiqqipu[Bearbeiten]

irritiert mich sehr. naqap heißt stets "umgeben, umkreisen" (außer Lev 19,27: "kreisförmig abscheren") und wird bes. häufig von Belagerungstätigkeiten gesagt. Hier soll es für das "Kreisen" einer "Runde von Tagen" stehen. Als einzige Parallele dafür wird Jes 29,1 zitiert, und das ist sicher keine gute Parallele, weil hier (obwohl meist anders übersetzt wird) klar ebenfalls von einer Belagerung die Rede ist (s. bes. auch V. 3) und also auch naqap besser wie üblich auf diese Belagerung bezogen werden sollte: "Wehe, Ariel, Ariel, Stadt, belagert von David! sepu Jahr auf Jahr (vgl. 2Chr 21,15; Jer 32,10); Festtage jinqopu!"
sepu wird meist verbunden mit jasap, "hinzufügen", also "fügt Jahr auf Jahr!", was immer das heißen soll. Im Belagerungs-zhg. ist aber doch wohl die Verbindung mit sapah ("umbringen, umkommen, dahinraffen, dahingerafft werden") sinnvoller. "Jahr auf Jahr" ist dann wie "Festtage" adverbialer Akkusativ der Zeit und naqap lässt sich wie üblich mit "belagern" übersetzen: "Wehe, Ariel, Ariel, / Stadt, belagert von David! / Jahr um Jahr werdet (1QJesa: werde) dahingerafft, / [selbst an] Festtagen sollen sie umzingelt sein!"
Dann gibt es aber keine einzige Parallele mehr zur Bed. "kreisen einer Reihe von Zeiteinheiten". Was kann dann der Satz heißen? --Sebastian Walter (Diskussion) 01:44, 31. Dez. 2018 (CET)

Vv. 13.18: ´achihem habekhor[Bearbeiten]

verblüfft mich. Nach der Logik der Ijoberzählung muss Ijob eigentlich auch sein Haus verlieren (V. 10), und dem Zweck, dies zu erzählen, dient sicher der merkwürdige Tod von Ijobs Kindern in V. 19. V. 4 könnte man leicht auch übersetzen als "im Haus des Mannes" (´isch wie in Vv. 2.3), also Ijobs. Aber das Haus, das in V. 19 einstürzt, ist nach Vv. 13.18 nicht das von Ijob, sondern von seinem ältesten Sohn. Warum nur? Vv. 13.18 wird gestützt von allen Mss und Vrs. --Sebastian Walter (Diskussion) 12:12, 2. Jan. 2019 (CET)

zitierte Literatur[Bearbeiten]

  • Barr, James: Hebrew עַד, especially at Job I.18 and Neh. VII. 3, in: JSS 27/2 (1982). S. 177-192.
  • Beer, Georg: Der Text des Buches Hiob untersucht. Marburg, 1897.
  • Humbert, Paul: Entendre le main, in: VT 12/4 (1962). S. 383-395.
  • Hurvitz, Avi: The Date of the Prose-Tale of Job Linguistically Reconsidered, in: HTR 67 (1967). S. 17-34.
  • Joosten, Jan: Linguistic Clues as to the Date of the Book of Job: A Mediating Position, in: Jeremy M. S. clines u.a.: Interested REaders. Atlanta, 2013. S. 347-357.
  • Klopfenstein, Martin: חִנָּם im Hiobbuch, in: Klaus-Dietrich Schunck / Mathias Augustin (Hgg.): "Lasset uns Brücken bauen..." Collected Communications to the XVth Congress of the International Organization for the Study of the Old Testament, Cambridge 1995. Frankfurt a.M., 1998. S. 287-290.
  • Linafelt, Tod: The Undecidability of ברך in the Prologue to Job and Beyond, in: BI 4/2 (1996). S. 154-172.
  • Linafelt, Tod / Andrew R. Davis: Translating חנם in Job 1:9 and 2:3: On the Relationship between Job's Piety and His Interiority, in: VT 63/4 (2013). S. 627-639.
  • Merx, Adalbert: Das Gedicht von Hiob. Hebräischer Text, kritisch bearbeitet und übersetzt, nebst sachlicher und kritischer Einleitung. Jena, 1871.
  • Schorch, Stefan: Euphemismen in der Hebräischen Bibel. Wiesbaden, 2000.
  • Siegfried, Carl: The Book of Job. Critical Edition of the Hebrew Text. With Notes. Leipzig, 1893.
  • Torczyner, Harry: Das Buch Hiob. Eine kritische Analyse des überlieferten Hiobtextes. Wien/Berlin, 1920.
  • Vall, Gregory: The Enigma of Job 1,21a, in: Bib 76/3, 1995. S. 325-342.
  • Young, Ian: Is the Prose Tale of Job in Late Biblical Hebrew?, in: VT 59/4. S. 606-629.