Diskussion:Lukas 1

Aus Die Offene Bibel

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Checkliste für die Studienfassung Erläuterung (Welche Verse durch wen?)
A. Wer hat welche Verse aus dem Urtext übersetzt? Auf welche Quelle zur Einteilung in Sinnabschnitte wurde zurückgegriffen?
Beispiel: Vers 1–12: Anton
Einteilung nach Wolter 2007, S. 145 (Anton)

B. Wer hat welche Verse noch mal am Urtext überprüft?
Beispiel: Vv. 1-3: Philipp

C. Alternativen: Häufig können Wörter in einem bestimmten Kontext mehrere denkbare Bedeutungen haben. Sind diese Übersetzungsalternativen möglichst vollständig berücksichtigt?
Beispiel: Vv. 1-17: Daniel

VV. 46-55: Ja (Sebastian)

D. Manchmal erlauben Textüberlieferung und Satzbau mehrere Übersetzungen,a oder sie sind nicht direkt übersetzbar.b Sind solche Zweifelsfälle mit einer Fußnote dokumentiert, und steht die wahrscheinlichste Deutung im Haupttext?
Beispiel: Vv. 1-12: teilweise (Emil)

VV 46-55: Ja (Sebastian) (außer V. 46: 3 HS haben hier Elisabeth statt Maria. Das ist ein sehr leichtgewichtiges Textzeugnis, aber seit Harnacks Aufsatz muss da jeder sein Senf dazugeben und noch mal extra sagen, dass das unwichtig ist. Ich würde da lieber nicht mitmachen.)

E. Ist der Studienfassungstext mit Anmerkungen und Fußnoten für die Zielgruppen verstehbar? Braucht es noch erläuternde Fußnoten/Anmerkungen?
Beispiel: V. 6: „nach dem Fleisch“ ist noch unklar (Friedrich)

F. Für jeden Sinnabschnitt: Wurden zentralen Anliegen (bzw. Gattungen) unterhalb der Studienfassung dokumentiert? (Beispiel für Länge und Stil: Markus 1#Anliegen) Falls hilfreich, können sie hier kurz zusammengefasst eintragen werden.
Beispiel: Vv. 1-13: Ja; Vv. 14-20: Vollmacht wird betont (Vera)

G. Welche wissenschaftlichen Kommentare wurden zur Kontrolle der Punkte A bis F eingesehen?
Beispiel: Vv. 13-17: Bovon 1990 (Heinrich)

Abbott 1878 (Sebastian); Bossuet / Weiß 1917 (Sebastian); Bovon 1989 (Sebastian);Culy et al. 2010 (Sebastian); Godet 1896 (Sebastian); Klein 2006 (Sebastian); Meyer 1860 (Sebastian); Plummer 1903 (Sebastian); Schmithals 1980 (Sebastian); Schneider 1977 (Sebastian); Schürmann 1969 (Sebastian); Weiss 1901 (Sebastian); Zahn 1913 (Sebastian)

H. Mit welchen anderen Übersetzungen wurde verglichen, um alternative Deutungen oder ggfs. Urheberrechtsprobleme zu finden?
Beispiel: Vv. 1-17: , NeÜ (Juliett)

V. 46-55: Albrecht, Basis, Bossuet/Weiss 1917, Bovon 1989, Culy 2010, ELB_rev, , GN, Greber, Gunkel 1921, Neue Herder, Jantzen, Kammermayer, Klein 2006, Knoch, Kürzinger, LUT84, MEN, MNT, NeÜ, NET, NGÜ, NL, Reinhard, Schmithals 1980, Schneider 1977, Schürmann 1969, Schweizer 1982, SLT2000, Stier, Storr, Wilckens, Zink, Zorell 1928, ZÜR

I. Wann wurden die folgenden Punkte überprüft? - Rechtschreibung; Namen (Loccumer Richtlinien, Gottesname); übrige Kriterien; Detailregelungen; Anführungszeichen; geschlechtergerechte Sprache
Beispiel: Rechtschreibung: 1.1.2015 (Philipp)

J. Welche Arbeitsschritte, Verbesserungen oder Anmerkungen fehlen noch?
Beispiel: Vv. 1-17: Anmerkung fehlt (Ludwig)

az.B. mehrdeutige Tempora oder Präpositionen, Aspekte, manche Partizipien (Zurück zum Text: a)
bz.B. Textkorruption, figurae etymologicae, Genitiv- und Dativverbindungen, historisches Präsens, Einleitungsformeln von Satzfolge (Zurück zum Text: b)

In dieser Tabelle bitte knapp den aktuellen Stand eintragen. Auf der übrigen Diskussionsseite kann bei Bedarf ausführlicher dokumentiert/diskutiert werden. Siehe auch: Qualität



Zu Lukas 1;3[Bearbeiten]

Sehr unwahrscheinlich erscheint mir die in allen bisherigen Übersetzungen übliche Verwendung von Theophilus als Eigennamen. Ich kenne kein Beispiel, wo ein Autor ein solch langes Buch in 2 Teilen (mit Apostelgeschichte) als Brief an einen Freund schreibt. Es gibt auch keine weitere Erwähnung des sogenannten "Theophilus" im NT. Es wäre daher zu diskutieren, ob es sich hier nicht vielmehr um eine schriftstellerische Formulierung und um keine reale Person handelt. Angesprochen wäre demnach einfach der Leser im Sinne der Vorgehensweise, ein Buch mit dem Vorwort an "Lieber Leser" zu richten. Entsprechend sollte dann in einer Lesefassung statt Theophilus (was ja Nichtgriechen nicht verstehen) Gottesfreund (alternativ Gottsucher oder sogar frei übersetzt Leser) stehen.

Das lukanische Doppelwerk (LkEv und Act) ist keine Briefliteratur. Der Adressierung an eine konkrete Person entspricht durchaus antikem Brauch: es handelt sich einfach um eine Widmung. Es ist davon auszugehen, dass Theophilus eine Art Mäzen ist, der wohl den "Druck" (also die Erstellung und Verbreitung der lukanischen Literatur) finanziert hat. Der Eigenname ist (auch mit Blick auf die Übersetzungstradition) beizubehalten.--Florian K. 05:42, 5. Mai 2010 (UTC)
Michael Wolter fasst in seinem Lukas-Kommentar den aktuellen Forschungsstand (2008) recht ausgewogen zusammen. Die These, dass θεόφιλος ein symbolischer Name ist, wird in der aktuellen Diskussion immer noch gelegentlich vertreten, hat sich aber nicht durchsetzen können. Da Theophilos ein häufiger Name ist, werden mehrere konkrete Personen diskutiert, die hier gemeint sein könnten, auch hier hat sich aber keine konkrete Identifikation als überzeugend erwiesen. Die von Ben erwähnte These, dass Theophilos Patron oder Mäzen war, schließt Wolter nicht aus, sagt aber, dass er hierfür weder positive noch negative Indizien sieht. Insgesamt ergibt sich also folgendes Bild: Theophilos ist wahrscheinlich ein echter Name, aber nichts genaues weiß man nicht.
War haltet Ihr davon, wenn wir nach "Theophilos" noch in Klammern "Gottesfreund" ergänzen und in einer Fußnote schreiben, dass dies die Bedeutung des Namens ist?
Olaf 09:11, 5. Mai 2010 (UTC)


Vv. 46-55[Bearbeiten]

Danke, Sebastian, für die gründliche Erarbeitung. Ich habe mir deine Übersetzung angeschaut und die Fußnoten gelesen. Mir fällt positiv auf, dass du sehr gründlich gearbeitet hast. Außerdem hast du dich kurz gefasst. Meistens konnte ich deiner Argumentation recht gut folgen (und das sage ich, weil es eine komplizierte Argumentation ist und ich aus eigener Erfahrung weiß, dass es schwierig ist, eine exegetische Fußnote für Uneingelesene zu schreiben, wenn man selbst gerade gründlich geforscht hat).

Was mir noch aufgefallen ist, als Anregungen. Auch auf die Gefahr hin, jetzt ein bisschen besserwisserisch zu klingen, was du mir bitte verzeihen möchtest, weil es nicht so gemeint ist. Mein Anliegen ist einfach die Qualität.

  • Versuche, noch unkomplizierter zu formulieren. :-) Manchmal geht es auch noch etwas bündiger. Ich sehe aber, dass du dir Mühe gegeben hast.
  • Ich sehe da noch zu viel Wertung, wenn du Meinungen als "unsinnig" o.ä. bezeichnest. Du könntest sie stattdessen z.B. als "klassische" oder "historische" Auslegungen oder als "Annahmen" o.ä. bezeichnen. Ich verstehe unsere Aufgabe in der Studienfassung so, dass wir so neutral wie möglich schreiben und uns transparent und argumentativ für eine Möglichkeit entscheiden. Werten müssen wir dabei nicht. Stell dir nur mal vor, jemand liest das, der bislang fest von der widerlegten Meinung überzeugt war.
  • Allgemein hilft es vielleicht, den Text aus der Perspektive des Laien-Lesers zu formulieren. Das heißt für mich vor allem, dass ich grammatische Phänomene und Stilfiguren genau bestimme und erkläre (und wenn nicht, auf einen Wiki-Eintrag verlinke), gerade in Hinsicht auf ihre konkrete Funktion im vorliegenden Text. Ich finde es sonst auch hilfreich, wenn Ursprachen-Begriffe nur im Zusammenhang mit der gewählten Übersetzung und, wo nötig, mit ihrer gängigen Bedeutung angeführt werden. Das erhöht die Übersicht für alle, die nicht gleich den griechischen Text aufschlagen wollen/können.

Meine Gedanken dazu hatte ich schonmal hier Benutzer:Ben/Studienfassung festgehalten. Für Vielübersetzer wie uns wäre so eine Liste vielleicht eine gute Orientierungshilfe/Checkliste. (Das muss man ja nicht gleich jedem Frischling auf die Nase drücken.) Was meinst du? Gibt es dazu noch weitere Meinungen? --Ben 10:49, 1. Jul. 2013 (CEST)

Danke für die Korrekturen. Ich hätte das ohnehin heute selbst noch mal geglättet und werde noch weiter glätten (es war halt doch schon 2 Uhr nachts - darauf sind dann auch Ausfälle wie dies "unsinnig" zurückzuführen :) ), aber angenehmerweise hast du mir da jetzt ein bisschen Arbeit abgenommen :)
Über deine Gedanken lass uns lieber auf der dazugehörigen Diskussionsseite sprechen, hm? - Ich versprech, ich nehm sie mir vor, wenn ich mit dem Magnifikat fertig bin.
--Sebastian Walter 12:12, 1. Jul. 2013 (CEST)

V. 48.54: „Magd“/„Sklavin“ / „Knecht“/„Diener“[Bearbeiten]

Die beiden Wörter gehören zu denen, für die wir uns mal eine allgemeine Übersetzungsweise überlegen sollten. Ich würde sie hier gerne einander entsprechend übertragen, aber wirklich treffen tun sich die semantischen Felder der beiden Begriffe nur bei „Magd“ und „Knecht“. Das sind aber zwei Begriffe, die heute nicht mehr wirklich geläufig sind, oder?
Hat jemand einen guten Vorschlag, wie man das hier machen könnte?
--Sebastian Walter 10:13, 6. Jul. 2013 (CEST)

Zumindest hätte ich Vorschläge. Ob die gut sind, bleibt dir überlassen: Diener und Dienerin geht nach heutigem Sprachgebrauch noch in etwa; üblicherweise spricht man aber von Bediensteten. Moderner wäre Angestellter bzw. Angestellte. Ein direkt passendes Wort zu finden dürfte schwierig sein. Ich habe es kommunikativ übersetzt in der Verstehbibel mit Er hat sich Israel ausgesucht. Es gehört ihm (V.54) und Trotzdem gehöre ich ihm (V.48); vorher schon die Antwort Marias auf die Amkündigung durch den Engel Von nun an gehöre ich Gott (V.38). http://www.feiertagsinfo.de/40866/home.html -Aaron- 18:02, 6. Jul. 2013 (CEST)

Verwendete Literatur[Bearbeiten]