Diskussion:Lukas 5 in Leichter Sprache: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Die Offene Bibel

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(zu Simon Petrus)
(Ergänzung zu „Volk”)
 
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Im Griechischen bedeutet ὄχλος (Volks-)Menge. Die Betonung liegt nicht auf dem „Volk” (das wäre im Griechischen λαός), sondern auf der „Masse”: es sind die Zuschauer als Zeugen/Zuhörer:innen/Publikum dessen, was erzählt wird. In der Passionsgeschichte sind es auch die „einfachen“ Gläubigen im Gegensatz zu den „Führern“, den Hohenpriestern, Pharisäern und Schriftgelehrten.  
 
Im Griechischen bedeutet ὄχλος (Volks-)Menge. Die Betonung liegt nicht auf dem „Volk” (das wäre im Griechischen λαός), sondern auf der „Masse”: es sind die Zuschauer als Zeugen/Zuhörer:innen/Publikum dessen, was erzählt wird. In der Passionsgeschichte sind es auch die „einfachen“ Gläubigen im Gegensatz zu den „Führern“, den Hohenpriestern, Pharisäern und Schriftgelehrten.  
 
Genauer betrachtet ist die „Menge” manchmal die gemischte Stadtbevölkerung aus Juden und Heiden, manchmal sind es Gläubige (= Juden). Hier z.B. würde ich davon ausgehen, dass die Zuhörer:innen alles gläubige Jüd:innen sind (weil die „Heiden”, bis auf wenige, explizite Ausnahmen, von Jesus nicht angesprochen werden). Das wird aber, soweit ich sehen kann, in den ntl. Texten begrifflich nicht weiter differenziert. Es kommt letztlich auch nicht darauf an, denn die „Menge” stellt nur den Hintergrund oder bestenfalls die Zeugen des Geschehens dar, die mit ihren Reaktionen (zB Entsetzen) - wie z.B. das Publikum in Talkshows - sozusagen kommentieren. Deshalb würde ich den Begriff „Volk” hier ganz vermeiden und nur von „vielen Menschen”, „Zuhörer:innen” oder ganz allgemein „Leuten” sprechen. --[[Benutzer:Güntzel Schmidt|Güntzel Schmidt]] ([[Benutzer Diskussion:Güntzel Schmidt|Diskussion]]) 09:42, 13. Jul. 2020 (CEST)
 
Genauer betrachtet ist die „Menge” manchmal die gemischte Stadtbevölkerung aus Juden und Heiden, manchmal sind es Gläubige (= Juden). Hier z.B. würde ich davon ausgehen, dass die Zuhörer:innen alles gläubige Jüd:innen sind (weil die „Heiden”, bis auf wenige, explizite Ausnahmen, von Jesus nicht angesprochen werden). Das wird aber, soweit ich sehen kann, in den ntl. Texten begrifflich nicht weiter differenziert. Es kommt letztlich auch nicht darauf an, denn die „Menge” stellt nur den Hintergrund oder bestenfalls die Zeugen des Geschehens dar, die mit ihren Reaktionen (zB Entsetzen) - wie z.B. das Publikum in Talkshows - sozusagen kommentieren. Deshalb würde ich den Begriff „Volk” hier ganz vermeiden und nur von „vielen Menschen”, „Zuhörer:innen” oder ganz allgemein „Leuten” sprechen. --[[Benutzer:Güntzel Schmidt|Güntzel Schmidt]] ([[Benutzer Diskussion:Güntzel Schmidt|Diskussion]]) 09:42, 13. Jul. 2020 (CEST)
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An dieser Stelle liegt die Betonung ganz eindeutig auf der Masse: Es sind so viele gekommen, dass Jesus „bedrängt” wird und sich etwas einfallen lassen muss, um trotzdem zu den Leuten sprechen zu können (er lässt sich im Boot aufs Wasser hinausfahren). Wichtig ist m.E. auch, dass die Leute wegen Jesus gekommen sind und nicht wegen dem, was er sagt - denn das wird nicht berichtet. --[[Benutzer:Güntzel Schmidt|Güntzel Schmidt]] ([[Benutzer Diskussion:Güntzel Schmidt|Diskussion]]) 14:06, 13. Jul. 2020 (CEST)
  
 
===Vers 8===
 
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An dieser Stelle kommt „Simon Petrus” als Doppelname vor. Im Gegensatz zu Matthäus, wo Simon seinen Beinamen quasi in einer feierlichen Zeremonie erhält (Mt 16,18) wird diese Namensgebung bei Lukas nur beiläufig erwähnt (Luk 6,14).
 
An dieser Stelle kommt „Simon Petrus” als Doppelname vor. Im Gegensatz zu Matthäus, wo Simon seinen Beinamen quasi in einer feierlichen Zeremonie erhält (Mt 16,18) wird diese Namensgebung bei Lukas nur beiläufig erwähnt (Luk 6,14).
 
Die mir zugänglichen Kommentare gehen nicht sehr intensiv auf die doppelte Namensnennung ein. Michael Wolter (HAT 5, S. 214) schreibt: „die Ergänzung des Beinamens soll die Aufmerksamkeit auf ihn [Petrus] lenken”. Gerhard Schneider (ÖTK 3/1, S. 125): „Der Name [Petrus] weist auf das Amt des Simon und hat hier die Funktion, auf den Ursprung der Beauftragung durch Jesus (V 10b.c: ‚von jetzt an’) hinzuweisen.” --[[Benutzer:Güntzel Schmidt|Güntzel Schmidt]] ([[Benutzer Diskussion:Güntzel Schmidt|Diskussion]]) 09:48, 13. Jul. 2020 (CEST)
 
Die mir zugänglichen Kommentare gehen nicht sehr intensiv auf die doppelte Namensnennung ein. Michael Wolter (HAT 5, S. 214) schreibt: „die Ergänzung des Beinamens soll die Aufmerksamkeit auf ihn [Petrus] lenken”. Gerhard Schneider (ÖTK 3/1, S. 125): „Der Name [Petrus] weist auf das Amt des Simon und hat hier die Funktion, auf den Ursprung der Beauftragung durch Jesus (V 10b.c: ‚von jetzt an’) hinzuweisen.” --[[Benutzer:Güntzel Schmidt|Güntzel Schmidt]] ([[Benutzer Diskussion:Güntzel Schmidt|Diskussion]]) 09:48, 13. Jul. 2020 (CEST)

Aktuelle Version vom 13. Juli 2020, 13:06 Uhr

Vers 1[Bearbeiten]

Frage: Brauchen wir das Wort Volk? Das Wort ist schwierig in der Weise, dass es an "Wir sind das Volk" erinnert. Rufen die mal für Freiheit und mal für Rassismus und Ausgrenzung stehen. Völkisches Denken überhaupt. Gemeint sind die einfachen Menschen ohne besondere Bildung, denke ich. Im Gegensatz zu Pharisäern und Schriftgelehrten. Aber können wir das einfach nur in einer Kurzerklärung so schreiben? Die Hauptbedeutung muss doch in den Text...

Im Griechischen bedeutet ὄχλος (Volks-)Menge. Die Betonung liegt nicht auf dem „Volk” (das wäre im Griechischen λαός), sondern auf der „Masse”: es sind die Zuschauer als Zeugen/Zuhörer:innen/Publikum dessen, was erzählt wird. In der Passionsgeschichte sind es auch die „einfachen“ Gläubigen im Gegensatz zu den „Führern“, den Hohenpriestern, Pharisäern und Schriftgelehrten. Genauer betrachtet ist die „Menge” manchmal die gemischte Stadtbevölkerung aus Juden und Heiden, manchmal sind es Gläubige (= Juden). Hier z.B. würde ich davon ausgehen, dass die Zuhörer:innen alles gläubige Jüd:innen sind (weil die „Heiden”, bis auf wenige, explizite Ausnahmen, von Jesus nicht angesprochen werden). Das wird aber, soweit ich sehen kann, in den ntl. Texten begrifflich nicht weiter differenziert. Es kommt letztlich auch nicht darauf an, denn die „Menge” stellt nur den Hintergrund oder bestenfalls die Zeugen des Geschehens dar, die mit ihren Reaktionen (zB Entsetzen) - wie z.B. das Publikum in Talkshows - sozusagen kommentieren. Deshalb würde ich den Begriff „Volk” hier ganz vermeiden und nur von „vielen Menschen”, „Zuhörer:innen” oder ganz allgemein „Leuten” sprechen. --Güntzel Schmidt (Diskussion) 09:42, 13. Jul. 2020 (CEST)

An dieser Stelle liegt die Betonung ganz eindeutig auf der Masse: Es sind so viele gekommen, dass Jesus „bedrängt” wird und sich etwas einfallen lassen muss, um trotzdem zu den Leuten sprechen zu können (er lässt sich im Boot aufs Wasser hinausfahren). Wichtig ist m.E. auch, dass die Leute wegen Jesus gekommen sind und nicht wegen dem, was er sagt - denn das wird nicht berichtet. --Güntzel Schmidt (Diskussion) 14:06, 13. Jul. 2020 (CEST)

Vers 8[Bearbeiten]

An dieser Stelle kommt „Simon Petrus” als Doppelname vor. Im Gegensatz zu Matthäus, wo Simon seinen Beinamen quasi in einer feierlichen Zeremonie erhält (Mt 16,18) wird diese Namensgebung bei Lukas nur beiläufig erwähnt (Luk 6,14). Die mir zugänglichen Kommentare gehen nicht sehr intensiv auf die doppelte Namensnennung ein. Michael Wolter (HAT 5, S. 214) schreibt: „die Ergänzung des Beinamens soll die Aufmerksamkeit auf ihn [Petrus] lenken”. Gerhard Schneider (ÖTK 3/1, S. 125): „Der Name [Petrus] weist auf das Amt des Simon und hat hier die Funktion, auf den Ursprung der Beauftragung durch Jesus (V 10b.c: ‚von jetzt an’) hinzuweisen.” --Güntzel Schmidt (Diskussion) 09:48, 13. Jul. 2020 (CEST)