Diskussion:Markus 6

Aus Die Offene Bibel

Version vom 18. Februar 2014, 00:28 Uhr von Ben (Diskussion | Beiträge) (Frage an den Erstübersetzer zu V. 41)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Checkliste für die Studienfassung Erläuterung (Welche Verse durch wen?)
A. Wer hat welche Verse aus dem Urtext übersetzt? Auf welche Quelle zur Einteilung in Sinnabschnitte wurde zurückgegriffen?
Beispiel: Vers 1–12: Anton
Einteilung nach Wolter 2007, S. 145 (Anton)

B. Wer hat welche Verse noch mal am Urtext überprüft?
Beispiel: Vv. 1-3: Philipp

C. Alternativen: Häufig können Wörter in einem bestimmten Kontext mehrere denkbare Bedeutungen haben. Sind diese Übersetzungsalternativen möglichst vollständig berücksichtigt?
Beispiel: Vv. 1-17: Daniel

1-40: ja (Ben)

D. Manchmal erlauben Textüberlieferung und Satzbau mehrere Übersetzungen,a oder sie sind nicht direkt übersetzbar.b Sind solche Zweifelsfälle mit einer Fußnote dokumentiert, und steht die wahrscheinlichste Deutung im Haupttext?
Beispiel: Vv. 1-12: teilweise (Emil)

1-40: ja (Ben)

E. Ist der Studienfassungstext mit Anmerkungen und Fußnoten für die Zielgruppen verstehbar? Braucht es noch erläuternde Fußnoten/Anmerkungen?
Beispiel: V. 6: „nach dem Fleisch“ ist noch unklar (Friedrich)

F. Für jeden Sinnabschnitt: Wurden zentralen Anliegen (bzw. Gattungen) unterhalb der Studienfassung dokumentiert? (Beispiel für Länge und Stil: Markus 1#Anliegen) Falls hilfreich, können sie hier kurz zusammengefasst eintragen werden.
Beispiel: Vv. 1-13: Ja; Vv. 14-20: Vollmacht wird betont (Vera)

G. Welche wissenschaftlichen Kommentare wurden zur Kontrolle der Punkte A bis F eingesehen?
Beispiel: Vv. 13-17: Bovon 1990 (Heinrich)

Kommentare:

1-40: Adela Yarbro Collins, Mark. A Commentary (Hermeneia), Minneapolis 2007; R. T. France, The Gospel of Mark: A Commentary on the Greek Text (NIGTC), Grand Rapids 2002; Robert A. Guelich, Mark 1–8:26 (WBC), Dallas 1989
Wo zitiert: Kommentare: Rudolf Pesch, Das Markusevangelium. Erster Teil (HthKNT), Freiburg 1976; Robert Stein, Mark (BECNT), Grand Rapids 2008;
Textkritik: Bruce Manning Metzger, A Textual Commentary on the Greek New Testament. A Companion Volume to the United Bible Societies’ Greek New Testament (4th rev. ed.), London;

Wieland Willker, An Online Textual Commentary on the Greek Gospels: Mark, Bremen 102013 (Ben) 21994;

H. Mit welchen anderen Übersetzungen wurde verglichen, um alternative Deutungen oder ggfs. Urheberrechtsprobleme zu finden?
Beispiel: Vv. 1-17: , NeÜ (Juliett)

1-40: , Lut, REB, NGÜ, GNB, Zür, Menge (Ben)

I. Wann wurden die folgenden Punkte überprüft? - Rechtschreibung; Namen (Loccumer Richtlinien, Gottesname); übrige Kriterien; Detailregelungen; Anführungszeichen; geschlechtergerechte Sprache
Beispiel: Rechtschreibung: 1.1.2015 (Philipp)

J. Welche Arbeitsschritte, Verbesserungen oder Anmerkungen fehlen noch?
Beispiel: Vv. 1-17: Anmerkung fehlt (Ludwig)

az.B. mehrdeutige Tempora oder Präpositionen, Aspekte, manche Partizipien (Zurück zum Text: a)
bz.B. Textkorruption, figurae etymologicae, Genitiv- und Dativverbindungen, historisches Präsens, Einleitungsformeln von Satzfolge (Zurück zum Text: b)

In dieser Tabelle bitte knapp den aktuellen Stand eintragen. Auf der übrigen Diskussionsseite kann bei Bedarf ausführlicher dokumentiert/diskutiert werden. Siehe auch: Qualität



Hier dürfen Vorschläge, Rückfragen und andere Diskussionsbeiträge folgen:

Studienfassung[Bearbeiten]

Textkritik[Bearbeiten]

Zur Variante "Tochter eben jener Herodias"/"seine Tochter Herodias" ist möglicherweise das letzte Wort noch nicht gesprochen (s. Fußnote in V. 22). Mir fehlt die Zeit, das ganze weiter zu erforschen. Einige Notizen zu Positionen:

pro Tochter eben jener Herodias: SBLGNT; France 2002, 254f.; NSS; Elliott 1993, 197; Pesch 1976, 338

Contra: NA28; Guelich 1989, 325; Metzger 1994, 77; Stein 2008, 305; Collins 2007

Willker 2013: unentschieden. Greeven/Güting 2005 stand mir hier nicht zur Verfügung (gBooks).

Einige argumentieren, dass die erste Lesart die Entstehung der anderen besser erklärt (Elliott, France). Es gibt zwei weitere Varianten, die wohl auf sie zurückgehen. Die zweite ist zwar die schwerste, aber deshalb nicht unbedingt die plausibelste (wie in der Fn ausgeführt). Metzger beschreibt, dass die Mitglieder des textkritischen Kommitees sich bei der Entscheidung nicht ganz wohl fühlten. Bis NA 25 oder 26 stand auch noch die erste Lesart im Text, Pesch kann daher einfach auf die abweichende Lesart verweisen, die einige vorziehen, ohne weiter für die erste zu argumentieren. Es ist eine schwierige Entscheidung. --Ben 04:10, 14. Feb. 2014 (CET)

Willker 2013, 231f. behandelt eine weitere geringfügige Variante in V. 22, wo er überzeugend darstellt, dass NA28 fast sicher falsch liegt. Sie ändert nur an der Formulierung etwas, trägt aber inhaltlich nichts aus. Wenn NA28 (und evtl. SBLGNT) fast sicher falsch liegt, sollte sie irgendwann noch berücksichtigt werden. Mir fehlt gerade die Zeit. --Ben 04:10, 14. Feb. 2014 (CET)

Anmerkungen zur Überarbeitung[Bearbeiten]

In V. 6 habe ich die Fußnote zu "wegen ihres Unglaubens" entfernt. Laut NSS heißt thaumazo+ dia "sich wundern über". Andernfalls hätte ich sie ebenfalls für sinnvoll gehalten. --Ben 02:30, 11. Feb. 2014 (CET)

In V. 41 steht momentan Folgendes:

41 Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte auf zum Himmel, segnete sie und brach die Brote, und er gab sie seinen Jüngern, um sie ihnen auszugeben*, und die zwei Fische verteilte er an alle.

Lieber Erstübersetzer Thommy B: Hat der Asterisk irgendeine Bedeutung? --Ben 00:28, 18. Feb. 2014 (CET)

Fußnote ar: Sexualität[Bearbeiten]

Hast du für diese "Unsittlichkeits-Konnotation" Belege? Zu Jesu Zeiten und noch länger danach konnten Mädchen schon ab 12 (genau: 12 Jahre und ein Tag) verheiratet werden, und zwar nicht nur in Israel, sondern auch im hellenischen Umfeld. Bei diesen Verhältnissen aus der Verwendung des Wortes "Tochter" ableiten zu wollen, dass hier Unsittlichkeit impliziert sei, ist ein bisschen stark ohne Belege, finde ich. --Sebastian Walter 22:57, 13. Feb. 2014 (CET)

Ja, der Beleg (Collins) ist ja angegeben. Sie spricht explizit von 13. Unsittlich ist es, weil Frauen beim Festmahl nicht zugelassen waren. So auch die Mutter, die später draußen bleiben muss. Anwesend waren eben nur Kurtisanen oder Prostituierte. Dieser Eindruck wird noch verstärkt, weil der Tanz inzestuös ist. Schon an den historischen Alterseinschätzungen siehst du aber, dass die Tochter möglicherweise als "volljährig" gelten konnte, andererseits bezeichnet das benutzte Wort für "Mädchen" Mädchen bis zur Heiratsfähigkeit, aber nicht unbedingt darüber (vgl. die Zwölfjährige in 5,42). --Ben 04:10, 14. Feb. 2014 (CET)

Das heißt, die Unsittlichkeit würdest du nicht aus dem Alter des Mädchens ableiten, sondern daraus, dass sie (a) auf dem Festmahl ist, was "eigentlich nur für Kurtisanen oder Prostituierte" üblich war und (b) daraus, dass sie die Tochter ist? Gut, dann werde ich dazu bei Gelegenheit mal recherchieren; mich hat nur irritiert, dass du in der Fußnote zwei von fünf Zeilen auf die mögliche Minderjährigkeit des Mädchens verwandt hast. --Sebastian Walter 10:25, 14. Feb. 2014 (CET)

Grundlegende Übersetzungsentscheidungen[Bearbeiten]

"Apostel" oder "ausgesandte [Jünger]"? (6,30)[Bearbeiten]

In Mk 6,30 kommt "Apostel" vor, aber im nichttheologischen Sinn (ist ja auch eine vorösterliche Erzählung). Darin sind sich alle Ausleger einig. Für Markus' Leser allerdings wird die Anspielung so klar gewesen sein, dass man fragen muss, ob Markus nicht absichtsvoll formuliert. Vielleicht ist es dieser Grund, aus dem alle wesentlichen deutschen Übersetzungen hier auch "Apostel" übersetzen. Im Kontext wäre die Übersetzung "ausgesandte [Jünger]" aber fast passender. Zumindest in der Studienfassung haben wir mit unseren Klammern den Vorteil, dass wir die unterschwellige Konnotation immer noch sehr gut anzeigen können. Ich selbst habe erstmal "Apostel" geschrieben. --Ben 00:39, 15. Feb. 2014 (CET)

Die Gruppen von 100 und 50 Personen (6,40)[Bearbeiten]

Die Fußnote beschreibt: Gruppen von hundert und von fünfzig [Personen] Einige Ausleger halten dies für einen weiteren sprachlichen Hinweis auf Jesus als eschatologischen Führer Israels. Mose teilte in Ex 18,21 einst das Volk in militärische Einheiten auf (und auch die Anhänger einer jüdischen Sekte, die Verfasser des Damaskus-Dokuments) (Collins 2007, 324f.; Guelich 1989, 341). Tatsächlich ist die Formulierung so komisch, dass man sich fragt, wie man sich das vorzustellen hat. Überspitzt ausgedrückt: Haben die Jünger Köpfe gezählt, um genaue Gruppengrößen zu erreichen? Und warum gerade Gruppen von 100 und der halben Anzahl? Doch bei Mose war von 1000, 100, 50 und 10 die Rede, sodass die Anspielung nicht gesichert ist. Viel eher bezeichnet die Formulierung wohl Gruppen von zwischen 50 und 100 Personen (Stein 2008, 315; vgl. France 2002, 267). Diese Übersetzung wird für die Lesefassung empfohlen.

Die Frage ist: Sollte man das auch in die Studienfassung setzen? Wir wären damit die erste Übersetzung, die das tut. Das Problem hier ist, dass man die Frage kaum als mehrdeutig offen lassen kann, weil a) die Beschreibung abstrus und unverständlich ist und b) die wahrscheinliche Bedeutung sich nicht von selbst erschließt. --Ben 00:16, 18. Feb. 2014 (CET)