Diskussion:Markus 7,31-37 in Leichter Sprache

Aus Die Offene Bibel

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Krankheit in der Bibel[Bearbeiten]

Einige Beispiele:

  • Ex. 4,11 - das Erste Testament sieht Krankheit und Gesundheit grundsätzlich als von Gott gegeben an.
  • Das Buch Hiob schon zeigt, dass es sich aber nicht um eine Strafe Gottes handelt. Dies
  • Mt. 6,33 - Das Reich Gottes ist ein Reich der Gerechtigkeit, nicht der Gesundheit.
  • Joh 9,2 streitet Jesus den Tun-Ergehens-Zusammenhang in Bezug auf Krankheit ab.

Rezeptionsgeschichte[Bearbeiten]

Gesellschaftliches und theologisches Umdenken bezogen auf Menschen mit Behinderungen verändert auch die Theologie:

"In Bezug auf Behinderungen ist die Theologie gefordert, über Gott, den Glauben und das Leben so zu reden, dass der Weg für eine Zukunft Gottes geöffnet wird - das kann für uns alle eine Überraschung sein, es kann uns einen und jede menschliche Existenz transzendieren. Ein theologisches Verständnis der Behinderung muss diese Problematik in den Zusammenhang der Geschichte von Gottes Heilsplan stellen, die noch kein Ende hat." (ÖRK, Kirche aller - eine vorläufige Erklärung, https://www.oikoumene.org/de/resources/documents/a-church-of-all-and-for-all-an-interim-statement, Absatz 56)

"38. Andere Definitionen von Heilung unterscheiden theologisch deutlich zwischen Heilung und einer Krankheit. Heilung bezieht sich auf die Beseitigung unterdrückerischer Strukturen, während Behandlung einer Krankheit etwas mit der physiologischen Wiederherstellung des physischen Leibes zu tun hat. Für manche Theologen zielte Jesu Wirken auf Heilung und nicht auf Behandlung einer Krankheit ab.

39. Diese Art von Theologie betrachtet Behinderung als ein soziales Konstrukt und Heilung als die Aufhebung gesellschaftlicher Schranken. Aus dieser Perspektive geht es in den Heilungsgeschichten in den Evangelien vor allem um die Wiedereingliederung von Menschen in ihre Gemeinschaft und nicht um die Heilung ihrer physiologischen Probleme. So geht es beispielsweise dem Aussätzigen in Mk. 1, 40-45 mit seiner Bitte, dass Jesus ihn reinigen möge, vor allem darum, ihn in seine Gemeinschaft zurückzuführen. Ähnlich verhält es sich mit dem Gichtbrüchigen, dem Jesus in Mk. 2, 1-12 begegnete und ihm seine Sünden vergab." (Ebd., Absatz 38/39)

Jesus antwortete auf die Frage nach dem Blindgeborenen:

"Es haben weder die Menschen mit Behinderungen gesündigt noch ihre Familien. Menschen, die eine Behinderung haben, sind jedoch in diese Welt hineingeboren, damit in ihnen die Werke Gottes offenbar werden." (Joh 9, 3 - sinngemäß, ebd. Absatz 64)

"In ihren Bemühungen um Frieden, um die Bewahrung der Umwelt, um Gleichberechtigung von Männern und Frauen, um die Rechte von Kindern und um die Betreuung alter Menschen sollten Kirchen und Christen auch das Ringen der behinderten Menschen um volle Selbstverwirklichung auf ihre Tagesordnung setzen. "Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan" (Mt 25, 40)." (Ebd., Absatz 70)

Zur Interpretation des Textes[Bearbeiten]

Wundererzählungen sind eine bekannte Literaturform, die sich im Umfeld Jesu gebildet hatte. Die Evangelisten bedienen sich ihrer, um ihre Erfahrungen mit Jesus zu beschreiben. Im Zentrum dieser Wundergeschichte steht das Bekenntnis eines Menschen zu Gott, aufgefangen im Blick und die Interpretation der Zuschauer umgewandelt in Literatur.

Was also bedeutet die Heilung in diesem Zusammenhang? Gnilka 1979, Seite 297/299 sieht hierin vor allem eine symbolische Bedeutung: Die vormals Tauben verstehen und bekennen ihren Glauben. Das Wunder ist der Glaube, nicht die Frage nach der Bedeutung der Behinderung. Mehr noch als in anderen Übersetzungen muss diese versteckte Bedeutung bei einer Übersetzung in Leichte Sprache an die Oberfläche geholt werden. Dies verändert bei solchen Erzählungen die Ansprüche an die Übersetzung sehr deutlich, denn nun muss theologisches Wissen direkt in die Übersetzung einfließen und kann nicht als Interpretation in einem Kommentar verbleiben.

Denn es geht um Verständnis dessen, was die Begegnung mit Jesus hier wirklich bedeutet. Jesus grenzt den Tauben nicht aus, sondern holt ihn in die Gesellschaft hinein und ist hierin ein gutes Beispiel für seine Jüngerinnen und Jünger. https://www.zedis-ev-hochschule-hh.de/files/bruhn.etal.98.pdf, in DZ 98 14. Seite 394

Vers 32[Bearbeiten]

Man könnte zur Klärung des Wortes "Segen" ergänzen:
Die Menschen denken:

Jesus legt dem Mann seine Hand auf den Kopf.

Jesus macht,

dass der Mann gesund ist.



Problematisch bleibt, dass die Personen keinen Namen haben. Indem die Bezeichnung "taubstumm" wegfällt, ist es ggf. nicht für alle Lesenden klar, wer gemeint ist. Daher müsste dies im Gespräch immer im Blick bleiben.

--Akelei (Diskussion) 19:25, 23. Aug. 2021 (CEST)

der Taubstumme[Bearbeiten]

Mit Blick auf den Ablauf dieser Heilungsgeschichte und die prophetischen Vorhersagen kann der Begriff nicht ganz ausfallen.

Wie wäre es mit einer Formulierung wie: "Und damit ist auch die Zunge von dem Tauben frei. Der Taube traut sich vor anderen zu sprechen." Dann wird es inhaltlich etwas logischer. --Akelei (Diskussion) 16:11, 19. Jan. 2020 (CET)