Diskussion:Psalm 23 in Leichter Sprache: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Die Offene Bibel

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Version vom 23. März 2017, 11:38 Uhr

Sollten wir diesen Text nicht mit "Leichte Sprache noch zu prüfen" markieren? --Akelei (Diskussion) 18:45, 30. Okt. 2016 (CET)

Psalm 23 in der Verstehbibel[Bearbeiten]

(Diese alte Diskussion bezieht sich auf Psalm 23/Persönliche Fassung (als Fließtext)) --Olaf 18:27, 31. Aug. 2013 (CEST) :

Der Link zur Verstehbibel hatte nicht zu Psalm 23 geführt sondern nur zum Eingangstext. Zwecks besserer Auffindbarkeit von Psalm 23 habe ich den Link ersetzt durch den Link, der zu Psalm 23 führt. -Aaron- 21:25, 31. Mär. 2012 (CEST) Wegen ungeklärten Fragen zur Lizenz CC-BY-SA 3.0 (siehe dazu thread: Fassung in leichter Sprache) habe ich den Link zu Psalm23/Verstehbibel (Norbert Göttig) bis zur Klärung der Fragen gelöscht. -Aaron- 23:56, 31. Mär. 2012 (CEST)

Ich habe Dorothees zwei Fassungen und Norberts Fassung kombiniert. (Danke, Norbert, für die Zustimmung zur Lizenz!) An einigen Stellen habe ich neue Formulierungen gesucht, um die inhaltliche Nähe zur Studienfassung und Lesefassung zu erhöhen. – Olaf 12:04, 9. Feb. 2013 (CET)

Gefällt mir gut! Was ich nicht verstehe ist die in die Textstruktur stark eingreifende dichterische Freiheit, am Ende des Liedes den 1.Vers -Gott ist immer bei mir. Darum geht es mir gut.- zu wiederholen. Hast Du eine uns unbekannte geheime Urtextfassung?

-) -Aaron- 14
11, 11. Feb. 2013 (CET)
@Olaf Da meine Fassung von Psalm 23 teilweise als Vorlage dieser Fassung genutzt wurde, fühle ich mich in stärkerem Maße als sonst bei mir üblich für die nun offizielle Fassung verantwortlich. Du hattest in der Diskussion über das tohuwabohu von Genesis 1;2 geschrieben: "Andererseits muss eine Korrektur von Fehlern auch ohne aufwändige Diskussion möglich sein." Für eine solche Korrektur würde ich den Zusatz im Anschluss an Vers 6 quasi als Vers 7 weglassen wollen als nicht nachvollziehbare Veränderung/Erweiterung des biblischen Textes. Möglicherweise ist mein obiger Hinweis vom 11. Februar 2013 übersehen worden. Ich würde aber ungern in den Text durch Löschung des Zusatzes von Vers quasi 7 eingreifen. Werde aber sozusagen als Löschantrag meinen Vorschlag einer Fehlerkorrektur auf der Seite deutlich machen. -Aaron- 10:04, 18. Jun. 2014 (CEST)
Danke für den Vorschlag, und siehe unten für meine Antwort. --Olaf 11:26, 19. Jun. 2014 (CEST)

Edit, um Missverständnisse zu vermeiden: Die Idee als solche mit der Wiederholung am Schluss hat was. Keith Green hat das in seinem Ps 23 auf sehr gelungene Art auch so gehandhabt. Das Video dazu ist leider -GEMA has not granted the respective music publishing rights- gesperrt; deshalb als Kurzzitat die Duren mit dem Text


                   D     

Surely goodness and loving kindness

     C                 D               Dsus4 D

Shall follow me all the days of my life

   Em             D                    C        D        C Em        

And I dwell in the house of the Lord forever and ever and ever

   Em         D           C         Em

The Lord is my shepherd, I shall not want

Quelle http://tabs.ultimate-guitar.com/k/keith_green/psalm_23_crd.htm vom 11.02.2013

-Aaron- 14:28, 11. Feb. 2013 (CET)

Das mit dieser Doppelung ist mir auch aufgefallen. Mir wäre es lieber, wenn das noch mal näher an die Studienfassung gebracht würde. Ich denke das wäre im Sinne der Offenen Bibel. Sicher ist so eine Wiederholung sinnvoll, wenn dieser Psalm im Gotesdienst genutzt wird, weil diese Wiederholung von allen mitgebsprochen werden könnte. Aber das ist nicht unsere Baustelle.

Dorothee 07:50, 1. Sept. 2013 (CET)

@Dorothee Ich gehe davon aus, dass es in deinem Sinne ist, die auch von dir angesprochene Baustelle durch Löschantrag einer Lösung zuzuführen. @Olaf Zur Begründung meines Löschantrags zitiere ich deine Ausführungen im thread Fassung in leichter Sprache vom 31.März 2012 Zitat: "Was den Anspruch der Orientierung am wissenschaftlichen Diskurs angeht: Hier sehe ich bei der Studien- und Lesefassung keine grundsätzlich anderen Anforderungen als bei der Haupt-Fassung in leichter Sprache. Alles, was nicht klar als persönliche Fassung gekennzeichnet ist, muss inhaltlich in der Studienfassung herausgearbeiteten Bedeutungen des Urtextes folgen." Zitat Ende Bitte interpretiere meine Intervention nicht als Angriff auf deine Bemühungen, aus Dorothhees Fassungen und meiner eine offizielle Fassung zusammenzustellen. Die finde ich nach wie vor gelungen und so sieht es auch, wenn ich sie recht verstehe, Dorothee. Wir haben nur beide berechtigte Einwände, wenn gleich bei der ersten offiziellen Fassung von Leichte Sprache die inhaltlich herausgearbeiteten Bedeutungen des Urtextes durch Doppelung von Vers 1 als Quasivers 7 klar verfehlt werden. -Aaron- 08:59, 19. Jun. 2014 (CEST)

@Dorothee, @Norbert: Ich hatte die Wiederholung als freie Wiedergabe von „für die Länge meiner Tage“ gemeint. Ich stimme aber zu, dass es wohl zu frei ist, und habe es deshalb jetzt umformuliert. --Olaf 11:26, 19. Jun. 2014 (CEST)

Vielen Dank. dass du dir die Zeit dafür genommen hast. Die jetzt gewählte Änderung schließt den Psalm sehr schön ab. Eine zusätzlichen Erweiterung des Textes im Gottesdienst bzw. für ein Lied wie bei Keith Green durch Wiederholung des Verses 1 ist dadurch ja nicht ausgeschlossen. -Aaron- 15:59, 19. Jun. 2014 (CEST)

Inhaltliche Nähe zu Studienfassung und zum Urtext[Bearbeiten]

Mark_T hat mich darauf hingewiesen, dass er Vers 3, den wir ja auch auf der "Über-uns"-Seite haben, gar nicht als Übersetzung des Urtexts / Umsetzung der Entscheidungen der Studienfassung erkennen würde.
Ich muss sagen, ich muss ihm zustimmen. "Mein Atem wird kräftig. / Ich lebe." erinnert zwar irgendwie an den Urtext, aber es interpretiert ihn ja ganz anders als die Studienfassung. Wäre nicht näher (und auch einfacher, weil kürzer) etwas wie "Gott kräftigt mich. / Er zeigt mir den richtigen Weg. / Das hat er versprochen."? Was meinst du, lieber Übersetzer (Olaf?)?

edit: ähnlich geht es mir bei Vers 5 (Vers 4 dagegen finde ich zum Beispiel richtig, richtig gut): "Stell dir vor: / Gott deckt einen Tisch nur für mich. / Meine Feinde müssen zugucken, /wie ich gut esse und trinke. /Gott gibt mir schöne Kleider / und wohlriechendes Parfum. / Von allem ist genug da."
- "Gott gibt mir schöne Kleider und wohlriechendes Parfum" steht wohl wieder v.a. deshalb da, damit irgend eine Entsprechung zu "Du hast (salbst) meinen Kopf mit Öl (Olivenöl, Fett) gesalbt (erfrischt, eingefettet)" da steht. Aber in der Fußnote hast du ja selbst geschrieben, dass es hier wohl v.a. um einen Akt der Erfrischung geht. Zudem ist "Meine Feinde müssen zugucken, wie ich gut esse und trinke" ein Relativsatz, den man ja recht einfach vermeiden könnte: "Stell dir vor: / Gott deckt einen Tisch nur für mich. / Von Allem ist genug da. / Ich darf essen und trinken / und meine Feinde müssen zuschauen." --Sebastian Walter 15:04, 20. Aug. 2013 (CEST)


Hast du gemerkt, dass V. 3 nicht nur aus zwei Zeilen besteht? Ich frage nur, weil mich das erstmal verwirrt hat und du die anderen nicht erwähnst.

Mir geht es ähnlich, ich glaube, man könnte noch etwas an der Urtexttreue arbeiten. Ich frage mich v.a. immer noch, ob es wirklich keine andere Möglichkeit gibt, als die Schaf-Hirte-Metapher komplett herauszunehmen? Verwirrt das den Leser nicht noch mehr? Denn die Metaphorik verleiht dem Psalm ja Sinn und Richtung. Und Metaphern und Vergleiche kommen ja zum Einsatz, um das Verständnis eines Verhältnisses zu vereinfachen und plastischer zu machen.

Zur Wortwahl: Ist "zugucken" wirklich besser als "zuschauen"? Es klingt für mich fast unnötig trivial. Für "sorgt" in V. 2 vielleicht eher "kümmert sich". "Wohlriechend" (V. 5) könnte ein zu kompliziertes Wort sein. In der Studienfassung müssen wir m.M.n. diese Handlung noch genauer auf ihren Zweck hin analysieren; sie ist bisher zu vage (und die Fußnote etas technisch).

Die Rede vom "kräftig werdenden Atem" (V. 3) ist vielleicht nicht das einfachste Konzept, es ist ja auch wieder ein Stilmittel, das in etwa aussagt: Ich erhole mich, mir geht es wieder besser. Und woher kommt die letzte Zeile: "Davon will ich erzählen."? Die finde ich in der Studienfassung gar nicht.

Ansonsten finde ich die Arbeit aber recht gelungen! --Ben 00:34, 21. Aug. 2013 (CEST)

Danke für die vielen Beobachtungen und Anmerkungen! ich finde, wir sollten das jeweils einzeln diskutieren. Eine allgemeine Antwort aber schon einmal vorweg: In Leichter Sprache ist es hilfreich, die Intention des Textes mit mehreren sehr einfachen Sätzen zu umschreiben. Ein kürzerer Text ist also kein Vorteil, sondern eher ein Nachteil.

Ich antworte nun in verschiedenen Abschnitten einzeln. --Olaf 14:31, 23. Aug. 2013 (CEST)

Vers 1 und Vers 2[Bearbeiten]

Zur Herausname der Hirten-Metapher: Gelingt es jemandem, hier eine gute Fass ung in Leichter Sprache zu machen, ohne die Verständlichkeit zu verschlechtern? Ich halte es für notwendig, die inhaltliche Deutung des Bildes explizit im Text zu haben, aber wenn man es geschickt macht, dann kann man das Bild vielleicht trotzdem beibehalten. --Olaf 14:31, 23. Aug. 2013 (CEST)

Zu dem „sorgt“ oder „kümmert sich“ in Vers 2: Man müsste die Zielgruppe fragen, was für sie besser verständlich ist. --Olaf 14:31, 23. Aug. 2013 (CEST)

Vers 3[Bearbeiten]

Ich finde die Aussage „Meine Lebenskraft (meinen Lebensatem) bringt er zurück (erneutert er)“ sehr gut umschrieben mit dem Satz „Mein Atem wird kräftig. Ich lebe.“ Andere sehen hier einen inhaltlichen Unterschied. Ich weiß nicht, ob dies ein Problem der Studienfassung oder eher der Bibel in Leichter Sprache ist. Bedenken sollte man aber auf jeden Fall Bens Frage, ob „Mein Atem wird kräftig“ zu kompliziert ist. Andererseits passt Bens Änderungsvorschlag passt noch nicht gut in den Textfluss der vorangehenden Worte. Hat jemand eine bessere Idee? --Olaf 14:31, 23. Aug. 2013 (CEST)

Ich finde Bens "Ich erhole mich" eigentlich ziemlich gut, und weil davor stehen würde "Ich finde Ruhe. / Das tut mir gut.", passt es doch auch ziemlich gut in den Textfluss (?) - schau:

2 Gott sorgt für mich.
Ich esse und trinke und werde satt.
Ich finde Ruhe.
3 Ich erhole mich.
Das tut mir gut.
Ich lebe.


--Sebastian Walter 10:03, 27. Aug. 2013 (CEST)

In Vers 3b haben verschiedene Autoren jeweils versucht, die Aussage der Studienfassung in eigenen Worten wiederzugeben. Dabei haben sie sehr verschiedene Deutungen angewendet, die aus meiner Sicht alle legitime Aspekte abdecken von „Er führt mich (wird mich führen) auf (in) richtigen Pfaden (Pfaden der Gerechtigkeit, auf direktem Wege) zur [Wahrung] seines Namens (guten Rufs)“. Der jetzige Text kombiniert diese Deutungen in dem Versuch, die Textintention des Urtextes vollständig darzustellen. Die von Sebastian vorgeschlagene Verkürzung „Er zeigt mir den richtigen Weg. / Das hat er versprochen.“ hat z.B. das Problem, dass der Aspekt des guten Rufs völlig verloren geht. Der soll mit dem Nachsatz wiedergegeben werden: „Davon will ich erzählen.“ --Olaf 14:31, 23. Aug. 2013 (CEST)

Der würde nicht verloren gehen. Ich glaube, wir verstehen das nur unterschiedlich. Du verstehst das "zur Wahrung seines Namens" offenbar so, dass Gott dies und jenes tut, damit der Psalmist dann davon erzählt und Gott so "einen guten Namen macht", oder? Ich dagegen dachte, dass die Studienfassung deshalb mit "Wahrung" übersetzt, weil sie dass so deutet, dass Gott einen guten Ruf hat und deshalb - um diesen guten Ruf nicht zu verlieren - sich auch entsprechend verhält/verhalten muss (Clines 2007, S. 80: "to uphold his repute"); daher mein Vorschlag "Das hat er versprochen" (und sorry für den Schlangensatz :) ). Das ist aber eine Frage der Studienfassung - zu entscheiden, wie das am wahrscheinlichsten zu verstehen ist. --Sebastian Walter 10:03, 27. Aug. 2013 (CEST)

Bei der inhaltlichen Deutung stimme ich dir zu. Mir geht es darum, dass der gute Ruf etwas Öffentliches ist, und diese Öffentlichkeit sollte zum Ausdruck kommen. Wenn jemand still und heimlich ein Verprechen bricht oder hält, ändert das nichts am Ruf. --Olaf 18:43, 31. Aug. 2013 (CEST)

Vers 5[Bearbeiten]

Hat jemand eine gute Alternative zu „Gott gibt mir schöne Kleider / und wohlriechendes Parfum“? Die schönen Kleider kann man vielleicht als funktionales Äquivalent zu dem Öl deuten, aber ich bin mir nicht sicher. Und „wohlriechend“ ist wahrscheinlich wirklich nicht einfach genug. --Olaf 14:31, 23. Aug. 2013 (CEST)

Jetzt ist "Von Allem ist genug da" gedoppelt. War das Absicht?
Wenn deine Deutung in der Studienfassung richtig ist, dann wäre ein einfaches funktionales Äquivalent "Gott erfrischt mich / hat mich erfrischt" (warum eigtl. Perfekt?) (edit: oh, sorry - ich seh grad, das hab ich schon mal vorgeschlagen...). Aber mir gefällt das ziemlich gut, dass das aktuell noch so konkret ist und ich finde deshalb "schöne Kleider" gar nicht schlecht, auch, wenns echt arg weit von Urtext weg ist.
Ansonsten könnte man "wohlriechend" einfach durch "duftend" ersetzen, oder, weil dies ja wenn, dann in "betuchteren" (haha, Wortspiel) Gesellschaftsschichten Sitte war, "Gott schenkt mir schöne (teure?) Kleider / und kostbares/wertvolles Parfüm." --Sebastian Walter 09:50, 27. Aug. 2013 (CEST)

Sebastians Vorschlag, den Relativsatz zu entfernen, ist sehr gut. Ich habe sie sofort übernommen, ebenso die Änderung von „zugucken“ auf „zuschauen“. --Olaf 14:31, 23. Aug. 2013 (CEST)

Geht es denn beim "gesalbten Haupt" um Parfüm oder schöne Kleider? Oder geht es nicht um die Königswürde des Gesalbten: Selbst dem, der verachtet wird und nur als Feind gesehen wird, sagt Gott zu, wie wertvoll (König!) er oder sie ist?! Das andere: Sollen die Feinde am gedeckten Tisch wirklich zuschauen? Ich verstehe den gedeckten Tisch mit voll gefülltem Becher eher so: Es ist genug für alle da. Die Feinde dürfen gerne mit essen. Vielleicht sind sie dann keine Feinde mehr. Diese Stelle hat auch etwas skurriles wie bei "Asterix bei den Briten": Mitten im Kampf ist "Tea time". Es gibt etwas wichtigeres als den Krieg. Oder "brave heart". Die Schotten drehen sich gegenüber der englischen Schlachtreihe um, heben den Kilt und zeigen den entblößten Hintern: Protest gegen die Übermacht! Allerdings geht der Protest mit dem gedeckten Tisch in eine wesentlich deeskalierendere Richtung. Ich finde, diese Anspielungen sollten in einer leichten Übersetzung deutlich werden. Daher mein Vorschlag: "5 Wenn Feinde mich bedrohen, deckst Du den Tisch für mich. Du zeigst, wie wertvoll ich für dich bin. Es ist genug da." -- Bernd 03:07, 13. Nov. 2013 (CEST)

Feedback von der Zielgruppe[Bearbeiten]

Durch die Einbeziehung des Büros für Leichte Sprache, haben wir jetzt die Zielgruppe mit im Boot. So wie wir hier arbeiten, kann Frau Nietzio (Leitung des Büros) sich gut vorstellen, den Entstehungsprozess mit einfließen zu lassen: die PrüferInnen würden dann Zusammenhänge erklärt bekommen, wenn es Nachfragen gibt oder wenn es sie interessiert. Zumindest der Rohbau dieser Fassung stammt ja von mir, darum möchte ich noch mal auf wiederkehrende Einwände oder Unklarheiten eingehen:

  • Der gute Hirte

Das Bild vom Guten Hirten ist in einer Weise in unseren Sprachgebrauch eingegangen, dass es uns fast unmöglich ist, den Psalm 23 in seiner Bedeutung wahrzunehmen. Das Bild soll helfen etwas zu verstehen. Aber was? Was machen die Menschen, die mit diesem Bild nichts anfangen können? Für diese Menschen habe ich versucht, den Sinngehalt herauszuarbeiten.

  • Der Bezug zur Studienfassung

Bei der Erarbeitung des Psalms bin ich von der Lesefassung ausgegangen und habe die Studienfassung zum besseren Verständnis gebraucht.

  • Vereinfachung

Bei der Vereinfachung oder Elementarisierung der Inhalte hatte ich die Menschen vor Augen, die kirchlich oder religiös nicht sozialisiert sind. Dabei besteht immer die Gefahr, einen Inhalt zu banalisieren. Andererseits muss es einem Exegeten wehtun, wenn er sieht, wie ein schöner Satzbau oder klingende Wortspiele verloren gehen. Ich überprüfe meine Texte, indem ich sie dem einfachen Wortschatz der Menschen aussetze, die ihn hören oder lesen sollen. Beispiel: "zugucken" oder "zuschauen" -> niemand sagt "schau mal", aber "guck mal". Anderes Beispiel: "wohlriechend" oder "duftend" -> "wohlriechend" wäre feierlich, kommt aber im Wortschatz der Zielgruppe nicht vor. Allerdings ist "wohlriechend" ein bildhaftes Wort ... allerdings auch wieder nicht für jeden. Diese Version des Psalm 23 ist von der Prüfgruppe gelesen worden. És gab 2 Einwände:

  • Die Du-Anrede zu Beginn des Verses 5.
  • Parfum sollte besser Parfüm heißen und das Bild an sich klingt lächerlich. Auf meine Nachfrage fand eine aus der Gruppe "wohlriechende Öle" besser. Da hatte ich aber auch eine erwischt, die Bibeltexte gewohnt ist.

--Dorothee 14:15, 27. Aug. 2013 (CEST)

Noch einmal ganz herzlichen Dank dafür! Wegen deiner überzeugenden Erklärung habe das „zuschauen“ wieder in „zugucken“ zurück geändert. Das „Stell dir vor“, zu dem es Einwände gab, habe ich entfernt und statt dessen einen längeren Abstand eingebaut. --Olaf 18:51, 31. Aug. 2013 (CEST)

Weitere Vorschläge[Bearbeiten]

Ich habe noch zwei Beiträge zu dieser Diskussion per E-Mail bekommen. Falls Dorothee einverstanden ist, dann würde ich es gerne ihr überlassen, auf Basis dieser Vorschläge Änderungen an dem jetzigen Text vorzunehmen.

Der erste Vorschlag ist von Birgit Thielmann:

Die Fassung von heute gefällt mir wirklich gut.
Wäre das vielleicht eine Alternative zu: „Gott gibt mir schöne Kleider / und wohlriechendes Parfum / von allem ist genug da“?
Gott ist für immer mein Freund.
Mehr brauche ich nicht.

Der zweite Beitrag (von Michael Hofmann) folgt. --Olaf 19:10, 31. Aug. 2013 (CEST)

Symbolik im 23. Psalm[Bearbeiten]

Ich finde im Text zwei „Bilder“. Zum einen Gott als guten Hirten, zum anderen Gott als Gastgeber.

Das Bild des Hirten wurde früher bestens verstanden, es brauchte zu altorientalischen Zeiten keine Erläuterungen. Doch ob selbst heute in der alltagssprachlichen Fassung noch alle Menschen das Hirtenbild verstehen – samt des tröstenden Stecken und Stab – bezweifele ich doch. Man könnte nun versuchen innerhalb der Psalmübertragung in Leichte Sprache das Bild des Guten Hirten zu erklären. Da habe ich manches probiert, doch es wirkte technisch und der Psalm verlor seine Kraft als Gebet. Und auch dies: Wenn der wesentliche Fokus auf bester Verständlichkeit liegt – Leichte Sprache also ernst genommen wird – dann ist es vernachlässigbar, wie vertraut vielleicht Wortfolgen aus der Fassung in Alltagssprache sind. Es wäre jedoch sinnvoll, in einer Kurzeinleitung zum Psalm in Leichter Sprache die Formulierung „Der Herr ist mein Hirte“ aufzugreifen. Damit gäbe es eine „Anschlussfähigkeit“ zwischen den Fassungen in Alltagssprache und Leichter Sprache - und vielleicht auch eine Einladung, sich auf die ungewohnte Fassung in Leichter Sprache einzulassen.

Das zweite Bild, Gott als Gastgeber, ist gut verständlich, wird vielleicht in der Fassung in Alltagssprache oft vom ausdrucksstarken Bild des „guten Hirten“ überlagert. Hier bietet eine Fassung in Leichter Sprache demnach die Chance für neues Wahrnehmen.

Ggf. Einleitungstext:
Jetzt geht es um ein Gebet.
Das Gebet ist sehr bekannt.
Das Gebet heißt:
„Der Herr ist mein Hirte“.

Hirte ist ein alter Beruf.
Ein Hirte ist für Tiere da.
Ein Hirte schützt das Leben.
Gott ist wie ein Hirte.
Gott kümmert sich um Menschen.
Gott schützt das Leben.

Vers01
Das Wort Psalm würde ich in der Doppelnatur als Lied und Gebet übertragen. Damit wird zugleich die Verwendung des Textes verdeutlicht.

Das ist ein Lied von David.
Und ein Gebet.

Vers02
Auch wenn das Hirten-Bild nicht vorkommt, würde ich die Schutz-Funktion des Hirten für die Herd anklingen lassen, etwa „Gott schützt mich. Gott achtet auf mich.“
In der aktuell vorliegenden Fassung enthält der Satz „Ich esse und trinke und werde satt“ zwei Gedanken. Bei Leichter Sprache soll es nur einen Gedanken pro Satz geben. Deshalb schlage ich eine Teilung des Satzes vor.
In der aktuellen Fassung heißt es, „Ruhe finden“. Auch dies kann missverständlich sein, als könne man „Ruhe“ verstecken, suchen und später „finden“. Deshalb habe ich dafür einen Alternativvorschlag.

Gott schützt mich.
Gott achtet auf mich.

Ich esse und trinke.
Und ich werde satt.
Ich habe Ruhe.
Ruhe tut mir gut.

Vers03
Die Formulierung „Er hat es versprochen“ finde ich aus zwei Gründen schwierig. In Leichter Sprache sollte es keine solchen Verweise geben, damit jeder Satz für sich verständlich ist, die Lesenden also nicht denken müssen, „Wer ist `Er´?“ Dann kann dieses „Er“ auch als verstärkend für männliche Gottesbilder verstanden werden.
Mehr als dreimal hintereinander ein gleicher Satzanfang ist jedoch wenig schön. Deshalb schlage ich folgendes vor:

Mein Atem wird kräftig.
Ich lebe.

Gott zeigt mir den richtigen Weg.
Gott hat es versprochen.
Gott macht mir Mut. Und macht mich stark.
Davon will ich erzählen.

Vers04
Es kennzeichnet Leichte Sprache, dass sie eben keine Kindersprache ist, sondern Dunkelheiten und Härten überträgt. Deshalb finde ich in der Übertragung in Leichte Sprache den Hinweis auf den Tod – wie in der Studienfassung – richtig. Mein Vorschlag:

Manchmal habe ich Angst.
Manchmal bin ich krank.
Manchmal denke ich an den Tod.
Dann weiß ich:
Gott ist da.
Gott hilft mir.
Gott schützt mich.

Vers05
Damit das Bild „Gott als Gastgeber“ eindeutig und kraftvoll wirkt, würde ich es auch ausdrücklich benennen wollen.
Ob die Formulierung „den Tisch decken“ im Lese- und Verstehensvermögen unserer Zielgruppen ist, ist für mich fraglich. Sinngemäß würde ich es übersetzen als „Gott gibt mir das Wichtige“.
Im Hinblick auf das Parfum wurde ich bei dem Gedanken anknüpfen, dass das Salben eine Geste und eine Erfrischung für Gäste des Hauses war.
Und um die Gastfreundschaft Gottes geht es für mich eben auch in diesem Psalm. Dann hieße es: „Ich bin ein Gast von Gott. Und ich fühle mich sehr gut.“
Die aktuelle Übertragung wechselt in diesem Vers zweimal die Perspektive: Vom Betenden zu den Feinden, dann wieder zum Betenden. Bei den Feinden finde ich den Gedanken hilfreich, dass es Menschen sind, die mir Böses wollen. Und damit es keinen doppelten Perspektivwechsel gibt, würde ich diesen Aspekt an das Ende des Verses nehmen.
In der aktuellen Fassung gibt es den Satz, „Stell dir vor.“ Obwohl der Satz für mein Empfinden passend ist, entspricht dieser Appell nicht so ganz (so habe ich es verstanden) den Regeln der Leichten Sprache. Auch beim Beten des Psalms hat der Satz eine gewisse Sperrigkeit. Ich habe den Satz weggelassen.

Gott freut sich auf mich.
Für Gott bin ich ein lieber Gast.

Gott gibt mir das Wichtige.
Von allem ist genug da.
Ich habe Essen und Getränke.
Gott gibt mir schöne Kleidung.

Ich bin ein Gast von Gott.
Und ich fühle mich gut.

Manche Menschen sind böse zu mir.
Diese Menschen sehen:
Für mich ist von allem genug da.

Vers06
Die Übertragung, „Ich wohne mit Gott in seinem Haus“ ist hier vielleicht als Bild gemeint. Metaphern, Bilder, etc. sind in Leichter Sprache nicht gut. Auch das Verb „wohne“ ist nicht ganz leicht. Schließlich kann dieses „in seinem Haus“ männliche Gottesbilder verstärken. Eine verständliche Formulierung könnte vielleicht sein: „Ich lebe mit Gott. Bei Gott möchte ich sein.“
In Leichter Sprache sollen auch ähnliche Sachverhalte mit nur einem Wort übertragen werden. Eine Differenzierung zwischen „Ich fühle mich wohl“ oder „Mir geht es gut“ wäre dann bei Leichter Sprache nicht sachgerecht.
Bei, „Ich fühle mich wohl und bin fröhlich, mein Leben lang“, würde ich mit Blick auf die Studienfassung auf das Wort „fröhlich“ verzichten und den vielleicht eher den Gedanken der Gnade, „Gott sieht zu mir“, anklingen lassen.

Gott sieht zu mir.
Gott möchte nur Gutes für mich.
Mir geht es gut.
An allen Tagen von meinem Leben.

Ich lebe mit Gott.
Bei Gott möchte ich sein.

Gott ist immer bei mir.
Darum geht es mir gut.

Bebilderung
Ein wichtiges Kennzeichen von Texten in Leichter Sprache ist die Bebilderung zur Verdeutlichung von Inhalten bzw. zur Lesemotivation. Spannend sind also diese Fragen: Sollen einzelne Abschnitte des Psalms bebildert werden? Und wenn “Ja“, mit welchen einzelnen Bildern? Oder reicht ein einzelnes Bild, welches das Typische des Psalms ausdrückt? Oder sollen bei der Bebilderung eher betende Menschen mit gefalteten Händen gezeigt werden, so dass die Bebilderung aus die Nutzung des Textes als Gebet verweist?

Layout des Gesamttextes
Für das Layout von Texten in Leichter Sprache gibt es einige Regeln. Im Hinblick auf die Veröffentlichung auf der Homepage der offenen Bibel sind vor allem zwei Regeln bedeutend, Wichtiges in fett zu schreiben und den Texte durch Absätze zu strukturieren.
Für den letzten Kirchentag durfte ich den Kirchentagspsalm in Leichte Sprache übertragen, da hatte ich dann darauf geachtet, dass die in Fettdruck geschriebenen Zeilen es auch ermöglichen, den Text mit verteilten Rollen zu lesen, z.B. das Fettgedruckte durch eine Vorbeterin / einen Vorbeter, die anderen Texte durch die Gemeinde. Die Resonanz war gut, so dass ich jetzt auch beim 23. Psalm versucht habe den vorhandenen inneren Rhythmus der Übertragung so greifbar zu machen.
Bei der Gesamtschau des Textes würde ich die durch Absätze die Inhalte des dritten Verses beim Layout teilweise dem zweiten und vierten Vers zuordnen.

Das ist ein Lied von David.
Und ein Gebet.

Gott schützt mich.
Gott achtet auf mich.

Ich esse und trinke.
Und ich werde satt.
Ich habe Ruhe.
Ruhe tut mir gut.
Mein Atem wird kräftig.
Ich lebe.

Gott zeigt mir den richtigen Weg.
Gott hat es versprochen.

Gott macht mir Mut.
Und macht mich stark.
Davon will ich erzählen.
Manchmal habe ich Angst.
Manchmal bin ich krank.
Manchmal denke ich an den Tod.
Dann weiß ich:
Gott ist da.
Gott hilft mir.
Gott schützt mich.

Gott freut sich auf mich.
Für Gott bin ich ein lieber Gast.

Gott gibt mir das Wichtige.
Von allem ist genug da.
Ich habe Essen und Getränke.
Gott gibt mir schöne Kleidung.

Ich bin ein Gast von Gott.
Und ich fühle mich gut.

Manche Menschen sind böse zu mir.
Diese Menschen sehen:
Für mich ist von allem genug da.

Gott sieht zu mir.
Gott möchte nur Gutes für mich.
Mir geht es gut.
An allen Tagen von meinem Leben.

Ich lebe mit Gott.
Bei Gott möchte ich sein.

Gott ist immer bei mir.
Darum geht es mir gut.

Abschließend: Mit einem technischen Verfahren habe ich den (engl.) Flesh-Lesbarkeitsindex berechnen lassen. Das Verfahren hat seine Mängel, zeigt aber, ob Entwicklungen in die richtige Richtung gehen. Die Luther-Fassung kommt auf einen Flesh-Index von „81“ (100 ist der Maximalwert; bei sehr leichten Texten kann der Wert aber auch über „100“ liegen). Die Luther-Fassung hat 102 Wörter, dabei 77 verschiedene. Es gibt 140 Silben (Endsilben auf -e zählen nicht). Die tolle erste Fassung von Dorothee (und wir bauen ja alle aufeinander auf in unserer Entwicklung) kommt auf einen Flesch-Wert von „89“. Es gibt 141 Wörter, dabei 90 verschiedene, und 182 Silben. Die gegenwärtige Fassung auf der Homepage der Offenen Bibel hat einen Flesh-Wert von „97“. Es gibt 164 Wörter, dabei 91 verschiedene, und 203 Silben. Die hier vorgelegte Fassung hat einen Flesh-Wert von „102“. Es gibt 183 Wörter, dabei 87 verschiedene, und 217 Silben. Insgesamt ist im Übertragungsprozess die textliche Verständlichkeit auch gestiegen, weil die Sätze immer kürzer wurden und die durchschnittliche Silbenanzahl pro Wort abnahm. Obwohl die Zahl der Wörter stieg, ist die Anzahl der verschiedenen Worte nicht im gleichen Umfang gewachsen. Das ist ein gutes Zeichen im Hinblick auf einen für ein Textverständnis notwendigen Grundwortschatz.

Soweit an dieser Stelle meine Gedanken und meine Vorschläge für den 23. Psalm in Leichter Sprache. Mein Brief ist nun schon recht lange geworden, aber ich wollte unbedingt auch verdeutlichen, welche leitenden Gedanken zu den jeweiligen Vorschlägen führten.

[Ende des Beitrags von Michael]

Antwort von Olaf: Wow, das gibt uns sehr viel „Stoff“ zum Nachdenken! Ich bin beeindruckt. Erstes Feedback: Die Idee einer Vorbemerkung finde ich sehr gut. Ich würde dabei nur gerne das Wort „Gebet“ vermeiden, denn das ist inhaltlich so nicht ganz zutreffend. (Der Psalm 23 richtet sich nirgendwo sprachlich an Gott.) Auch sehr viele von den anderen Vorschlägen finde ich sehr gut, möchte aber Dorothee (als Autorin der ersten Fassung) gerne den Vortritt beim Antworten überlassen. --Olaf 19:10, 31. Aug. 2013 (CEST)

Mein Vorschläg: eine neue Fassung des Psalm 23 in Leicher Sprache erstellen, die mit diesen Anliegen erstellt ist. Dann können wir die weiter bearbeiten. Wenn man die hier skizierte Herangehenesweise mit meiner Fassung konfrontieren würde, müsste man sie zerlegen. Das wäre schon alleine durch das Einfügen des Hirtenbildes etwas ganz anderes. Mit einer neuen Fassung könnte man dann einmal ausprobieren, wie dieser Ansatz auf die Leichte Sprache wirkt. Das mit dieser Doppelung ist mir auch aufgefallen. Mir wäre es lieber, wenn das noch mal näher an die Studienfassung gebracht würde. Ich denke das wäre im Sinne der Offenen Bibel. Sicher ist so eine Wiederholung sinnvoll, wenn dieser Psalm im Gotesdienst genutzt wird, weil diese Wiederholung von allen mitgebsprochen werden könnte. Aber das ist nicht unsere Baustelle. Dorothee 07:56, 1. Sept. 2013 (CET)

Hi, Dorothee, Michael, Olaf;
Mir sind heute Nacht (obwohl ich auf ner Party war...) drei Gedanken gekommen. Deswegen habe ich jetzt mal ein paar Fragen (die keine Kritik sein sollen, sondern wirklich Fragen). Und wahrscheinlich können die Dorothee und Michael sehr viel besser beantworten, weil sie schon Erfahrung mit der "Kommunikation" in leichter Sprache haben.
(1) Bis jetzt ist das in jeder Leichte-Sprache-Fassung so, dass wir zwar versuchen, möglichst einfache Bilder zu verwenden, aber gleichzeitig zulassen, dass von Strophe zu Strophe diese Bilder sich wandeln. Ich geb mal ein Beispiel aus Michaels Übersetzungsvorschlag (den ich übrigens sehr, sehr gut finde - und die Flesh-Berechnungen haben mich vollends dafür eingenommen; das könnte man bei der Leichten Sprache zum Standardverfahren machen, wenn ihr mich fragt): Der Text beginnt mit Gott schützt mich. / Gott achtet auf mich. und setzt so das Thema. Dann kommt ein Absatz und die Übersetzung fährt fort: Ich esse und trinke. Und ich werde satt. Auf einmal wechselt die Bildebene hin zum Gastmahl beim Gastgeber Gott. Aber diese Bildebene wird nicht irgendwie eingeführt und auch nicht explizit gemacht mit etwas wie "Gott ist ein guter Gastgeber"; stattdessen sind wir unvermittelt auf einer neuen metaphorischen Ebene. Dann geht es weiter - noch im selben Absatz wird ein neues Thema genannt: Ich habe Ruhe. Ruhe tut mir gut..., und auch dieser switch wird nicht eingeführt. Das heißt, offenbar gehen wir momentan davon aus, dass die Zielgruppe der Leichten Sprache das selbst so weit kontextualisieren kann, dass sie weiß: "Aha, Der Psalm beginnt mit "Gott schützt und achtet auf mich. Deswegen, wenn es in den nächsten Zeilen heißt: "Ich esse und trinke...", dann liegt das wahrscheinlich auch an Gott, und wenn es dann weiter heißt "Ich habe Ruhe...", dann liegt auch das wohl (1) daran, dass Gott mich schützt und (2) daran, dass ich derart wegen Gott essen und trinken kann."
Können wir davon ausgehen, dass die Zielgruppe der Fassung in leichter Sprache diese Dinge so lange im Kopf behält, dass sie die einzigen Bilder problemlos sozusagen "zueinander-addieren" kann? Wenn nämlich nicht, dann müssten wir doch eigentlich versuchen, eher einen Psalm zu basteln aus selbstständigen Sinneinheiten. So etwa (ich achte jetzt nicht auf sehr leichte Formulierungen, sondern nur die Struktur):

1. Gott ist wie ein guter Hirte:
Gott schützt mich.
Gott achtet auf mich.

2. Gott ist wie ein guter Gastgeber:
Ich esse und trinke.
Ich werde satt.

3. Gott ist wie ein guter Begleiter:
Gott macht mir Mut.
Gott macht mich stark.
Gott zeigt mir den richtigen Weg.

4. Gott ist wie ein guter Tröster: ...

Die beiden anderen Gedanken hatte ich wegen Michaels Vorschlägen; v.a. wegen dieser Kritik: Die Formulierung „Er hat es versprochen“ finde ich aus zwei Gründen schwierig. In Leichter Sprache sollte es keine solchen Verweise geben, damit jeder Satz für sich verständlich ist, die Lesenden also nicht denken müssen, „Wer ist `Er´?“ Dann kann dieses „Er“ auch als verstärkend für männliche Gottesbilder verstanden werden.
(2) Michael hat zwar solche pronominalen Wendungen wie "Er" herausgenommen. Aber trotzdem nimmt er auf andere Weise Bezug auf Vorheriges. z.B. in der "Strophe" (?), auf die sich seine Kritik bezogen hat: "Gott hat es versprochen" und "Davon will ich erzählen."
Ich empfinde solche Rückbezüge gar nicht als problematisch, weil sie sich ja auf das direkt davor Stehende beziehen. Aber das galt ja auch für "Er". Wenn Michael als einer der Spezialisten davon ausgeht, dass etwas wie "Er" problematisch ist - müssten wir dann nicht noch viel mehr davon ausgehen, dass auch etwas wie "es" oder "dies" und "Davon" (das sich ja nicht auf Personen und Gegenstände, sondern auf Sachverhalte bezieht) problematisch ist? Was sagen die Spezialisten dazu?
(3) Dann kann dieses „Er“ auch als verstärkend für männliche Gottesbilder verstanden werden. - ist das nicht gut? Soviel ich aus der Lesedidaktik weiß, ist ein Text dann leicht verständlich, wenn er konkret ist. Aber gerade eine derart zentrale "Figur" der Bibel möglichst abstrakt zu halten, so dass sich der Leser diesen Jemand nicht mal mit einem bestimmten Geschlecht vorstellen kann - ist das denn wirklich die richtige Vorgehensweise? Abgesehen davon - Geschlechterneutralität hin oder her - kann das vielleicht bei diesem Psalm sogar wirklich funktionieren, aber auf lange Sicht ziemlich sicher nicht. Denn in der Bibel kommen ja auch immer wieder "Gottesprädikationen" vor ("Gott ist (wie) ein x"). Z.B. "Gott ist mein Hirte". Entweder entscheidet man sich in der Leichten Sprache dafür, solche Prädikationen stets umzuformulieren, oder aber man nimmt in Kauf, dass zumindest in solchen Fällen eben doch ein Geschlecht ausgedrückt wird (in diesem Fall z.B. "Hirte" statt "Hirtin"). Aber wenn wir so etwas konsequent umformulieren würden, könnten wir ja nicht einmal ein "Vater unser" übersetzen...
Warum willst du, Michael, das denn herausnehmen? Ist das, weil du prinzipiell Fan von geschlechterneutralen Übersetzungsweisen bist, oder hat das etwas mit der Zielgruppe zu tun?
Ich hoffe, die Fragen waren jetzt nicht zu kritisch (Ich mach gern den Fehler, dass ich gern allzu kritisch formuliere, obwohl´s seltenst so gemeint ist) und freu mich darauf, aufgeklärt zu werden :)
--Sebastian Walter 12:40, 1. Sep. 2013 (CEST)

zur Frage (1) Man könnte auf diese Weise einen Psalm formulieren. Das wäre nicht Psalm 23. Das wäre ein Psalm, der Gedankengut enthält. Die Idee gefällt mir. Aber es wäre nicht Psalm 23. Die Zielgruppe ist nicht homogen, darum kann man nicht generell sagen, dass Bilder, Sachverhalte oder Gedankengänge nicht verstanden werden. Die Bibel in Leichter Sprache kann einen Zugang zur Bibel an sich gewähren, wenn sie auch Interesse weckt. Beispielsweise könnte ich einen Psalm mit einer Gruppe erarbeiten, bevor wir ihn miteinader beten. Oder Ich frage jemanden, wie ihm/ihr der Psalm gefällt. In der Regel wird es aber, wie in normalen Gemeinden üblich, so sein, dass ein Psalm gebetet wird, ohne dass man Rückmeldungen erhält, wie der Psalm angekommen ist. Ein Psalm kann immer mal wieder wiederholt werden, so dass seine Formulierungen im Gedächntis haften bleiben. Darum finde ich es sehr wichtig, sich über das Gottesbild im Klaren zu sein, das man dabei vermittelt. Allerdings kann es keine "klinisch reine" Sprache geben. Jede Ausdrucksweise, jede Wortwahl hat immer was mit Kultur und Lebenserfahrung zu tun. Das kann auch zu Mißverständnissen führen. zu Frage (2) Im Grunde iwederholt sich die Antwort zu Frage (1): Die Zielgruppe ist nicht homogen. Allerdings entwickeln sich Regeln, die die Leichte Sprache zu einem Begriff machen. Diese - http://www.leichtesprache.org/downloads/Regeln%20fuer%20Leichte%20Sprache.pdf - Regeln sind kein Allgemeingut, aber eine Bezugsgröße. In den von mir verlinkten Regeln steht nichts darüber, dass man Pronomina vermeiden soll. Aber da steht, dass man Prüfer/Prüferinnen fragen soll. So mach ich es. Ich übertrage einen Text in Leichte Sprache und zeige ihn dann jemandem, der/die selbst Leichte Sprache nutzt. zu Frage (3) Geschlechterneutralität ist kein Ziel der Leichten Sprache. Leichte Sprache ist das Ziel.

Kritisch finde ich übrigens nicht schlimm. Es ist ja so: es geht um den bestmöglichen Text, nicht um mich. Darum finde ich Kritik sehr, sehr wichtig. Kritik zeigt mir, wodran ich arbeiten muss. --Dorothee 18:31, 1. Sep. 2013 (CEST)