Diskussion:Psalm 42: Unterschied zwischen den Versionen

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Ich wäre hier für ein einfaches „ich“.
 
Ich wäre hier für ein einfaches „ich“.
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--[[Benutzer:Sebastian Walter|Sebastian Walter]] 10:17, 16. Sep. 2012 (CEST)
  
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: Hallo Sebastian, ich halte es tatsächlich für verfrüht, die Lesefassung bereits all zu intensiv zu diskutieren, da der Kommentar-Abgleich noch aussteht. Mir ging es vor allem darum, dass meine Idee nicht verloren geht. Trotzdem aber eine kurze Erläuterung meines Anliegens: Die verschiedenen Übersetzungsmöglichkeiten von {{Hebr}}נפש{{Hebr ende}} sind mir bekannt; ich habe sie ja selbst in der Studienfassung genannt und den sehr ausführlichen Wibilex-Artikel verlinkt. Die Frage ist nun: Spielt dieser poetische Text mit mehreren Bedeutungen gleichzeitig? Ein solches Wortspiel mit den Worten Wasser ({{Hebr}}מים{{Hebr ende}}), Durst ({{Hebr}}צמא{{Hebr ende}}) und Seele/Kehle ({{Hebr}}נפש{{Hebr ende}}) gibt es schließlich auch in Psalm 63,2 (vgl. Hossfeld/Zenger <sup>3</sup>2007, 196) und (mit Wasser und Seele/Kehle) in Psalm 69,2 (vgl. Hossfeld/Zenger <sup>3</sup>2007, 259). Auch in Psalm 23 höre ich solche Anklänge. Wenn wir nun unsere Übersetzung unnötig auf eine Teilbedeutung von {{Hebr}}נפש{{Hebr ende}} einengen, dann verlieren wir den Blick auf die Ganzheitlichkeit, die für die lexikalische Bedeutung des Wortes laut [http://www.bibelwissenschaft.de/nc/wibilex/das-bibellexikon/details/quelle/WIBI/referenz/24713/ Wibilex-Artikel] zentral ist. Genau diesen ganzheitlichen Blick auf das Leben möchte ich meiner wiederholenden und umschreibenden Übersetzung einzufangen. Schließlich soll die Lesefassung ja explizit eben ''nicht'' strukturtreu sein und eher den Inhalt als die grammatikalische Konstruktion des Urtextes angemessen wiedergeben. Ob man das Anliegen auf anderem Weg besser lösen kann, ist dabei natürtlich noch offen. Aber das ist zunächst egal, denn zuerst müssen wir den Kommentar-Abgleich für den Psalm machen. Erst dann können wir die beste inhaltliche Wiedergabe suchen. --[[Benutzer:Olaf|Olaf]] 20:37, 19. Sep. 2012 (CEST)
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== Studienfassung ==
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=== Vers 5 ===
 
Wo ich außerdem gerade dabei bin: Zu Fußnote f: Wieso glaubst du, dass der Textzusammenhang hier ''ich ging'' nahelegen würde? 2b: Ich sehen mich nach Gott, 3a: Ich durste nach Gott (ergo: ich bin noch nicht bei ihm). 3b: Frage: Wann darf ich zu ihm kommen (ergo: er ist noch nicht da). 4b: Sei fragen mich: Wo ist dein Gott (ergo: er ist noch nicht da). 6c: Harre auf Gott (ergo: er ist noch nicht da). Ich sehe hier kein einziges Indiz dafür, dass das als Vergangenheitsform zu lesen wäre - habe ich da was übersehen? Das „erinnern“?--[[Benutzer:Sebastian Walter|Sebastian Walter]] 10:17, 16. Sep. 2012 (CEST)
 
Wo ich außerdem gerade dabei bin: Zu Fußnote f: Wieso glaubst du, dass der Textzusammenhang hier ''ich ging'' nahelegen würde? 2b: Ich sehen mich nach Gott, 3a: Ich durste nach Gott (ergo: ich bin noch nicht bei ihm). 3b: Frage: Wann darf ich zu ihm kommen (ergo: er ist noch nicht da). 4b: Sei fragen mich: Wo ist dein Gott (ergo: er ist noch nicht da). 6c: Harre auf Gott (ergo: er ist noch nicht da). Ich sehe hier kein einziges Indiz dafür, dass das als Vergangenheitsform zu lesen wäre - habe ich da was übersehen? Das „erinnern“?--[[Benutzer:Sebastian Walter|Sebastian Walter]] 10:17, 16. Sep. 2012 (CEST)
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: Ich habe Deine Nachbemerkung zwecks Übersichtlichkeit unter eine eigene Überschrift getan. Mit dem Textzusammenhang meinte ich tatsächlich das „erinnern“. Vielleicht hätte ich außerdem die NET-Fußnote erwähnen sollen. Zu Deiner Analyse des Textzusammenhangs: Ja, das klingt logisch. Da fast alle anderen Übersetzungen hier vorzeitig übersetzen, möchte ich mich aber ohne Kommentar-Abgleich nicht all zu weit aus dem Fenster lehnen. Die Fußnote ist vor allem ein Hinweis auf ein Problem, das entweder im Text oder in der Auslegungstradition vorhanden ist, und das wir noch ausführlicher diskutieren müssen. --[[Benutzer:Olaf|Olaf]] 20:37, 19. Sep. 2012 (CEST)

Version vom 19. September 2012, 19:37 Uhr

Checkliste für die Studienfassung Erläuterung (Welche Verse durch wen?)
A. Wer hat welche Verse aus dem Urtext übersetzt? Auf welche Quelle zur Einteilung in Sinnabschnitte wurde zurückgegriffen?
Beispiel: Vers 1–12: Anton
Einteilung nach Wolter 2007, S. 145 (Anton)

B. Wer hat welche Verse noch mal am Urtext überprüft?
Beispiel: Vv. 1-3: Philipp

C. Alternativen: Häufig können Wörter in einem bestimmten Kontext mehrere denkbare Bedeutungen haben. Sind diese Übersetzungsalternativen möglichst vollständig berücksichtigt?
Beispiel: Vv. 1-17: Daniel

D. Manchmal erlauben Textüberlieferung und Satzbau mehrere Übersetzungen,a oder sie sind nicht direkt übersetzbar.b Sind solche Zweifelsfälle mit einer Fußnote dokumentiert, und steht die wahrscheinlichste Deutung im Haupttext?
Beispiel: Vv. 1-12: teilweise (Emil)

E. Ist der Studienfassungstext mit Anmerkungen und Fußnoten für die Zielgruppen verstehbar? Braucht es noch erläuternde Fußnoten/Anmerkungen?
Beispiel: V. 6: „nach dem Fleisch“ ist noch unklar (Friedrich)

F. Für jeden Sinnabschnitt: Wurden zentralen Anliegen (bzw. Gattungen) unterhalb der Studienfassung dokumentiert? (Beispiel für Länge und Stil: Markus 1#Anliegen) Falls hilfreich, können sie hier kurz zusammengefasst eintragen werden.
Beispiel: Vv. 1-13: Ja; Vv. 14-20: Vollmacht wird betont (Vera)

G. Welche wissenschaftlichen Kommentare wurden zur Kontrolle der Punkte A bis F eingesehen?
Beispiel: Vv. 13-17: Bovon 1990 (Heinrich)

H. Mit welchen anderen Übersetzungen wurde verglichen, um alternative Deutungen oder ggfs. Urheberrechtsprobleme zu finden?
Beispiel: Vv. 1-17: , NeÜ (Juliett)

I. Wann wurden die folgenden Punkte überprüft? - Rechtschreibung; Namen (Loccumer Richtlinien, Gottesname); übrige Kriterien; Detailregelungen; Anführungszeichen; geschlechtergerechte Sprache
Beispiel: Rechtschreibung: 1.1.2015 (Philipp)

J. Welche Arbeitsschritte, Verbesserungen oder Anmerkungen fehlen noch?
Beispiel: Vv. 1-17: Anmerkung fehlt (Ludwig)

az.B. mehrdeutige Tempora oder Präpositionen, Aspekte, manche Partizipien (Zurück zum Text: a)
bz.B. Textkorruption, figurae etymologicae, Genitiv- und Dativverbindungen, historisches Präsens, Einleitungsformeln von Satzfolge (Zurück zum Text: b)

In dieser Tabelle bitte knapp den aktuellen Stand eintragen. Auf der übrigen Diskussionsseite kann bei Bedarf ausführlicher dokumentiert/diskutiert werden. Siehe auch: Qualität



Hier dürfen Vorschläge, Rückfragen und andere Diskussionsbeiträge folgen:

Vorschlag für die Lesefassung[Bearbeiten]

2 Wie eine Hirschkuh voll Sehnsucht nach Wasserbächen ruft,
so ruft meine Kehle –
so sehne ich mich mit Leib und Seele –
nach dir, Gott.
3 Alles, was in mir ist, durstet:
nach dir Gott, nach dem lebendigen Gott.
Wann werde ich zu ihm kommen,
dass ich in Gottes Gegenwart trete?

--Olaf 22:32, 15. Sep. 2012 (CEST)

Ist das schon zur Diskussion gestellt? Falls ja, geb ich mal meinen Senf dazu: Ist das der Vorschlag? „so ruft meine Kehle - so sehne ich mich mit Leib und Seele - nach dir?“. Oder überlegst du, ob hier lieber „meine Kehle“ oder „ich, mit Leib und Seele“ stehen sollte?
Ich wäre gegen alle drei Möglichkeiten.

(zum Jonabuch:)
„The Hebrew word for „life“ is nepeš, which has a variety of meanings: (1) in 2:6, the word is used in its most basic, concrete sense: „The waters came up to my nepeš=neck“ (cf. Ps. 69:2). (2) The word can also denote „breath“. It is said of the monster Leviathan that „his breath (nepeš) kindles coals“ (Jobb 41:21). This breath is the life force itself, breathed into animal and human creatures by the Lord at the time of creation (Gen. 1:20, 24, 30; 2:7). (3) Then nepeš can also be used to denote the entire human person. It may substitute for the personal pronoun: „Let me die [lit., "let my nepeš die"] the death of the upright“ (Num. 23:10; cf. Deut. 4:9, RSV).“ (meine Einfettung; Limburg 1993, S. 69).

In hebräischer Poesie ist das üblich und normal, die eigene Existenz synekdochisch zu beschreiben mit Worten wie nephesh. „Lass meine Kehle sterben“ ist aber der deutschen Sprache völlig fremd; deswegen wäre ich von den obigen Varianten ganz eindeutig für „ich, mit Leib und Seele“. Aber das ruinierte die Parallelität der beiden Teilverse:

Die Hirschkuh ruft nach Wasserbächen
Ich rufe nach Gott

würde zu

Die Hirschkuh ruft nach Wasserbächen
Ich rufe nach Gott - mit Leib und Seele

Ich wäre hier für ein einfaches „ich“. --Sebastian Walter 10:17, 16. Sep. 2012 (CEST)

Hallo Sebastian, ich halte es tatsächlich für verfrüht, die Lesefassung bereits all zu intensiv zu diskutieren, da der Kommentar-Abgleich noch aussteht. Mir ging es vor allem darum, dass meine Idee nicht verloren geht. Trotzdem aber eine kurze Erläuterung meines Anliegens: Die verschiedenen Übersetzungsmöglichkeiten von נפש sind mir bekannt; ich habe sie ja selbst in der Studienfassung genannt und den sehr ausführlichen Wibilex-Artikel verlinkt. Die Frage ist nun: Spielt dieser poetische Text mit mehreren Bedeutungen gleichzeitig? Ein solches Wortspiel mit den Worten Wasser (מים), Durst (צמא) und Seele/Kehle (נפש) gibt es schließlich auch in Psalm 63,2 (vgl. Hossfeld/Zenger 32007, 196) und (mit Wasser und Seele/Kehle) in Psalm 69,2 (vgl. Hossfeld/Zenger 32007, 259). Auch in Psalm 23 höre ich solche Anklänge. Wenn wir nun unsere Übersetzung unnötig auf eine Teilbedeutung von נפש einengen, dann verlieren wir den Blick auf die Ganzheitlichkeit, die für die lexikalische Bedeutung des Wortes laut Wibilex-Artikel zentral ist. Genau diesen ganzheitlichen Blick auf das Leben möchte ich meiner wiederholenden und umschreibenden Übersetzung einzufangen. Schließlich soll die Lesefassung ja explizit eben nicht strukturtreu sein und eher den Inhalt als die grammatikalische Konstruktion des Urtextes angemessen wiedergeben. Ob man das Anliegen auf anderem Weg besser lösen kann, ist dabei natürtlich noch offen. Aber das ist zunächst egal, denn zuerst müssen wir den Kommentar-Abgleich für den Psalm machen. Erst dann können wir die beste inhaltliche Wiedergabe suchen. --Olaf 20:37, 19. Sep. 2012 (CEST)

Studienfassung[Bearbeiten]

Vers 5[Bearbeiten]

Wo ich außerdem gerade dabei bin: Zu Fußnote f: Wieso glaubst du, dass der Textzusammenhang hier ich ging nahelegen würde? 2b: Ich sehen mich nach Gott, 3a: Ich durste nach Gott (ergo: ich bin noch nicht bei ihm). 3b: Frage: Wann darf ich zu ihm kommen (ergo: er ist noch nicht da). 4b: Sei fragen mich: Wo ist dein Gott (ergo: er ist noch nicht da). 6c: Harre auf Gott (ergo: er ist noch nicht da). Ich sehe hier kein einziges Indiz dafür, dass das als Vergangenheitsform zu lesen wäre - habe ich da was übersehen? Das „erinnern“?--Sebastian Walter 10:17, 16. Sep. 2012 (CEST)

Ich habe Deine Nachbemerkung zwecks Übersichtlichkeit unter eine eigene Überschrift getan. Mit dem Textzusammenhang meinte ich tatsächlich das „erinnern“. Vielleicht hätte ich außerdem die NET-Fußnote erwähnen sollen. Zu Deiner Analyse des Textzusammenhangs: Ja, das klingt logisch. Da fast alle anderen Übersetzungen hier vorzeitig übersetzen, möchte ich mich aber ohne Kommentar-Abgleich nicht all zu weit aus dem Fenster lehnen. Die Fußnote ist vor allem ein Hinweis auf ein Problem, das entweder im Text oder in der Auslegungstradition vorhanden ist, und das wir noch ausführlicher diskutieren müssen. --Olaf 20:37, 19. Sep. 2012 (CEST)