Epheser 1: Unterschied zwischen den Versionen

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{{S|1}} Paulus, (ein) Apostel von Christus (des Messias) Jesus nach (durch) dem Willen Gottes, ([schreibt]) [an] die Heiligen, die in Ephesus<ref>Die Ortsangabe„in Ephesus“ ist in einigen wenigen wichtigen Manuskripten des NT nicht enthalten. Der Rest bezeugt sie durchweg. Ohne die Ortsangabe wirkt der Satz trunkiert und ergibt keinen Sinn, denn „die sind“ bliebe ohne weitere Bestimmung (vgl. BDR §413.4). Etliche Versuche, die Adresse ohne die Ortsangabe zu erklären, scheinen daran zu scheitern, dass Kirchenväter mit Griechisch als Muttersprache, wie Origenes und Basilius, denen die Ortsangabe ebenfalls unbekannt war, große Probleme mit einer richtigen Deutung hatten ([http://books.google.com/books?id=-W6fW9YTVqEC&lpg=PP1&hl=de&pg=PA2#v=onepage&q&f=false Best, Eph 1:1, in: Best (Hg.), Essays in Ephesians 1997, 3f.]). Auch die seit Beza vertretene Theorie ist unwahrscheinlich, wonach der Brief als Rundschreiben an mehrere Gemeinden gerichtet war, jedoch hauptsächlich Kopien des Exemplars von Ephesus überlebten. Sie scheitert an fehlender textkritischer Bezeugung anderer Exemplare, an der starken Tradition der Zuschreibung an Ephesus sowie daran, dass in den fraglichen Zeugen nicht nur der Ortsname, sondern auch „in“ fehlt ([http://books.google.com/books?id=-W6fW9YTVqEC&lpg=PP1&hl=de&pg=PA10#v=onepage&q&f=false Best, Eph 1:1, in: Best (Hg.), Essays in Ephesians 1997, 10f.]). Doch auch der überlieferte Text ist schwierig zu verstehen (vgl. übernächste Fußnote). Obendrein ist der Text an eine Gruppe adressiert, die dem Autor wohl nicht persönlich bekannt war ([[Epheser_1#s15|1,15]]; [[Epheser_3#s2|3,2]]; [[Epheser_4#s21|4,21]]), es fehlen auch Grüße oder andere persönliche Referenzen (vgl. Thielman 2010, 15) – obwohl Paulus nach [[Apostelgeschichte_19#s10|Apg 19,10]] doch über zwei Jahre in Ephesus lehrte. Eine Erklärung muss spekulativ bleiben. Die wenigsten Schwierigkeiten macht es wohl, entweder die Echtheit der Ortsangabe anzunehmen. Dann hätte ein Abschreiber den Brief universalisieren wollen (Thielman 2010, 36). Oder man geht von einer sehr frühen, womöglich absichtlichen Verstümmelung des nicht mehr bekannten Originaltexts aus (der vielleicht gar keine Ortsangabe enthielt). Wegen der einstimmigen Zuschreibung an Ephesus im Brieftitel aller Textzeugen hätten dann Abschreiber die Lücke mit der Ortsangabe gefüllt. - Alternative Übersetzungen, die den Text ohne „in Ephesus“ interpretieren, sind in der Klammer zu finden. Eine ausführliche Analyse der Adresse gibt es in Zukunft hoffentlich im Einleitungs- oder Kommentarteil. </ref> sind,<ref>Auflösung eines attr. Ptz. präs. als Relativsatz. </ref> {und} die Gläubigen (Treuen) in (durch, an) Christus Jesus<ref>''die Gläubigen (Treuen) in (durch, an) Christus Jesus'', d.h. „in der Gemeinschaft mit Christus Jesus Stehenden“ (TWNT, ἒν, B.3.); oder: „die an Christus Jesus Glaubenden“ ([http://books.google.com/books?id=uu4IJ8cccqAC&lpg=PP1&hl=de&pg=PA177#v=onepage&q&f=false Sellin, Adresse und Intention des Eph, in: Trowitzsch (Hg.), Paulus, Apostel Jesu Christi. FS Günter Klein, 177]) doch dann würde man eher ἒις erwarten. „in Christus Jesus“ deutet hier auf Gemeinschaft und Zugehörigkeit ([http://books.google.de/books?id=cz-3LzhHIrIC&lpg=PP1&pg=PA103#v=onepage&q&f=false Simojoki, In Christus. Epheser 1,1-14, in Dahl (Hg.), Kurze Auslegung des Epheserbriefs, 103]). Alternativ könnte sich „in Christus Jesus“ auch auf Paulus' Gruß selbst beziehen. </ref>{{par|Epheser|1|15}}.<ref>Oder: „an die Heiligen, die in Ephesus und gläubig in Christus Jesus sind“, „die Heiligen, die auch gläubig/treu in Christus Jesus sind“, „die Heiligen, also die Gläubigen in Christus Jesus“. Der Satzbau ist schwierig, egal zu welcher Lösung man hinsichtlich der Echtheit der Ortsangabe (vgl. erste Fußnote) kommt (vgl. [http://books.google.com/books?id=WfQKPH3-dysC&lpg=PP1&hl=de&pg=PA98#v=onepage&q&f=true Best 1998, 98]). Der Text teilt die Empfänger scheinbar in zwei Gruppen auf: die Heiligen (in Ephesus) sowie die Gläubigen in Christus (vgl. erste Alternative). Sellin 2008, 69f. (vgl. Hoehner 2002, 147) schlägt dagegen vor, das „und“ als explikativ zu verstehen; die zweite Gruppe wäre dann Näherbestimmung der ersten. Übersetzen könnte man das dann als Relativsatz, wie es hier geschehen ist, oder mit „also“. Da der griechische Satzbau mit beiden Objekten in jedem Fall dieselbe Gruppe bezeichnet, wurde „und“ ausgeklammert.</ref>
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{{S|1}} Paulus, (ein) Apostel von Christus (des Messias) Jesus nach (durch) dem Willen Gottes, ([schreibt]) [an] die Heiligen, die in Ephesus<ref>Die Ortsangabe„in Ephesus“ ist in einigen wenigen wichtigen Manuskripten des NT nicht enthalten (𝔓<sup>46</sup> {{Hebr}}א{{Hebr ende}}‎* B* 6. 424<sup>c</sup>. 1739; Mcion<sup>T, E</sup> Origenes Basilius). Der Rest bezeugt sie durchweg. Ohne die Ortsangabe wirkt der Satz trunkiert und ergibt keinen Sinn, denn „die sind“ bliebe ohne weitere Bestimmung (vgl. BDR §413.4). Etliche Versuche, die Adresse ohne die Ortsangabe zu erklären, scheinen daran zu scheitern, dass Kirchenväter mit Griechisch als Muttersprache, wie Origenes und Basilius, denen die Ortsangabe ebenfalls unbekannt war, große Probleme mit einer richtigen Deutung hatten ([http://books.google.com/books?id=-W6fW9YTVqEC&lpg=PP1&hl=de&pg=PA2#v=onepage&q&f=false Best, Eph 1:1, in: Best (Hg.), Essays in Ephesians 1997, 3f.]). Auch die seit Beza vertretene Theorie ist unwahrscheinlich, wonach der Brief als Rundschreiben an mehrere Gemeinden gerichtet war, jedoch hauptsächlich Kopien des Exemplars von Ephesus überlebten. Sie scheitert an fehlender textkritischer Bezeugung anderer Exemplare, an der starken Tradition der Zuschreibung an Ephesus sowie daran, dass in den fraglichen Zeugen nicht nur der Ortsname, sondern auch „in“ fehlt ([http://books.google.com/books?id=-W6fW9YTVqEC&lpg=PP1&hl=de&pg=PA10#v=onepage&q&f=false Best, Eph 1:1, in: Best (Hg.), Essays in Ephesians 1997, 10f.]). Doch auch der überlieferte Text ist schwierig zu verstehen (vgl. übernächste Fußnote). Obendrein ist der Text an eine Gruppe adressiert, die dem Autor wohl nicht persönlich bekannt war ([[Epheser_1#s15|1,15]]; [[Epheser_3#s2|3,2]]; [[Epheser_4#s21|4,21]]), es fehlen auch Grüße oder andere persönliche Referenzen (vgl. Thielman 2010, 15) – obwohl Paulus nach [[Apostelgeschichte_19#s10|Apg 19,10]] doch über zwei Jahre in Ephesus lehrte. Eine Erklärung muss spekulativ bleiben. Die wenigsten Schwierigkeiten macht es wohl, entweder die Echtheit der Ortsangabe anzunehmen. Dann hätte ein Abschreiber den Brief universalisieren wollen (Thielman 2010, 36). Oder man geht von einer sehr frühen, womöglich absichtlichen Verstümmelung des nicht mehr bekannten Originaltexts aus (der vielleicht gar keine Ortsangabe enthielt). Wegen der einstimmigen Zuschreibung an Ephesus im Brieftitel aller Textzeugen hätten dann Abschreiber die Lücke mit der Ortsangabe gefüllt. - Alternative Übersetzungen, die den Text ohne „in Ephesus“ interpretieren, sind in der Klammer zu finden. Eine ausführliche Analyse der Adresse gibt es in Zukunft hoffentlich im Einleitungs- oder Kommentarteil. </ref> sind,<ref>Auflösung eines attr. Ptz. präs. als Relativsatz. </ref> {und} die Gläubigen (Treuen) in (durch, an) Christus Jesus<ref>''die Gläubigen (Treuen) in (durch, an) Christus Jesus'', d.h. „in der Gemeinschaft mit Christus Jesus Stehenden“ (TWNT, ἒν, B.3.); oder: „die an Christus Jesus Glaubenden“ ([http://books.google.com/books?id=uu4IJ8cccqAC&lpg=PP1&hl=de&pg=PA177#v=onepage&q&f=false Sellin, Adresse und Intention des Eph, in: Trowitzsch (Hg.), Paulus, Apostel Jesu Christi. FS Günter Klein, 177]) doch dann würde man eher ἒις erwarten. „in Christus Jesus“ deutet hier auf Gemeinschaft und Zugehörigkeit ([http://books.google.de/books?id=cz-3LzhHIrIC&lpg=PP1&pg=PA103#v=onepage&q&f=false Simojoki, In Christus. Epheser 1,1-14, in Dahl (Hg.), Kurze Auslegung des Epheserbriefs, 103]). Alternativ könnte sich „in Christus Jesus“ auch auf Paulus' Gruß selbst beziehen. </ref>{{par|Epheser|1|15}}.<ref>Oder: „an die Heiligen, die in Ephesus und gläubig in Christus Jesus sind“, „die Heiligen, die auch gläubig/treu in Christus Jesus sind“, „die Heiligen, also die Gläubigen in Christus Jesus“. Der Satzbau ist schwierig, egal zu welcher Lösung man hinsichtlich der Echtheit der Ortsangabe (vgl. erste Fußnote) kommt (vgl. [http://books.google.com/books?id=WfQKPH3-dysC&lpg=PP1&hl=de&pg=PA98#v=onepage&q&f=true Best 1998, 98]). Der Text teilt die Empfänger scheinbar in zwei Gruppen auf: die Heiligen (in Ephesus) sowie die Gläubigen in Christus (vgl. erste Alternative). Sellin 2008, 69f. (vgl. Hoehner 2002, 147) schlägt dagegen vor, das „und“ als explikativ zu verstehen; die zweite Gruppe wäre dann Näherbestimmung der ersten. Übersetzen könnte man das dann als Relativsatz, wie es hier geschehen ist, oder mit „also“. Da der griechische Satzbau mit beiden Objekten in jedem Fall dieselbe Gruppe bezeichnet, wurde „und“ ausgeklammert.</ref>
 
{{S|2}} Gnade ([sei (ist)]) euch und Friede von Gott, unserem Vater, und [dem] Herrn Jesus Christus<ref>Theoretisch auch möglich: „...Gott, dem Vater von euch und von Jesus Christus“. </ref>.
 
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Version vom 4. März 2012, 20:07 Uhr

Syntax ungeprüft

Syntax ungeprüft
SF in Arbeit.png
Status: Studienfassung in Arbeit – Einige Verse des Kapitels sind bereits übersetzt. Wer die biblischen Ursprachen beherrscht, ist zum Einstellen weiterer Verse eingeladen. Auf der Diskussionsseite kann die Arbeit am Urtext dokumentiert werden. Dort ist auch Platz für Verbesserungsvorschläge und konstruktive Anmerkungen.
Folgt-später.png
Status: Lesefassung folgt später – Bevor eine Lesefassung erstellt werden kann, muss noch an der Studienfassung gearbeitet werden. Siehe Übersetzungskriterien und Qualitätssicherung Wir bitten um Geduld.
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Status von Lesefassung: Überprüfung angefordert - Ein Benutzer hat Zweifel, ob das Kapitel tatsächlich dem o.g. Status entspricht und hat eine Überprüfung angefordert. Seine konkreten Bedenken sind auf der Diskussionsseite vermerkt.

Lesefassung (Epheser 1)

1Paulus, (ein) Apostel von Christus (des Messias) Jesus nach (durch) dem Willen Gottes, ([schreibt]) [an] die Heiligen, die in Ephesus sind, {und} die Gläubigen (Treuen) in (durch, an) Christus Jesus. 2[Ich wünsche] euch Gnade und Frieden von Gott, unserem Vater und (dem) Herrn Jesus Christus. 3Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns mit allem geistlichen Segen gesegnet hat, der für uns durch Christus in den himmlischen [Welten bereit gestellt ist]. 4In gleicher Weise erwählte er uns auch durch ihn [=in Christus] vor Anfang der Welt dazu, dass wir aus Liebe heilig und tadellos vor ihm [, Gott leben], 5[und er] bestimmte im Voraus, dass wir [uns] in dem Stand von Söhnen [Gottes befinden sollten], [und zwar] durch Jesus Christus für ihn [,Gott]. [Dies geschah] nach seinem Willen, wie es ihm gefiela, 6[und es geschah, damit] die Herrlichkeit seiner Gnade, mit der er uns durch den geliebten [Sohn] gesegnet hat, gelobt werdeb. 7 In ihm [,dem Sohn] haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Vergehen (Sünden) nach dem Reichtum (Fülle) seiner Gnade, 8die er uns im Überfluss, mit aller Weisheit und Besonnenheit, gab. 9Er tat uns das Geheimnis seines Willens kund, wie es ihm gefiel. [Auf diesen Willen hatte er sich] zuvor in ihm [, Christus] festgelegtc, 10[und er tat dies] mit Blick auf den Heilsplan zum Ende der Zeitd, um in dem Christus alles zu bündeln, was im Himmel und auf Erden ist, [alles] in ihm. 11In ihm [,dem Christus] wurden wir auch auserwählt, im Voraus bestimmt nach dem Vorsatz dessen, der alles bewirkt, nach seinem willentlichen Entschlusse, 12damit wir, die wir zuvor auf den Christus gehofft haben, seine Herrlichkeit lobenf. 13Durch ihn habt ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium von eurer Rettung, gehört, durch ihn wurdet ihr auch gläubig und mit dem Heiligen Geist versiegelt, den er [zu geben] versprochen hatte.g 14Dieser [Geist] ist ein Vorschuss auf eueren Erbteil, auf den Erwerb eures [zukünftigen] Besitzes, zum Lob seiner Herrlichkeit. 15/16Deshalb höre ich auch nicht auf, für euch in meinen Gebeten zu danken, wann immer ich eurer gedenke, da ich von eurem Glauben an den Herrn Jesus und der Liebe höre, die ihr zu allen Heiligen habt,h 17[Ich bete,] dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit (Ehre), euch [den] Geist der Weisheit und der Offenbarung gebe durch die Erkenntnis, die von ihm kommti, 18[und dass ihr, weil] die Augen eures Herzens erleuchtet [sind], wisst, welche Hoffnung die Berufung, die er ausspricht, [beinhaltet]j, welchen Reichtum sein herrliches Erbekfür die Heiligen l [bedeutet], 19und wie sich seinem überragend große Machtn in uns, den Gläubigeno gemäß seines übernatürlichen Eingreifensp in Kraft und Stärke [auswirkt]q[auswirkt]. 20Diese(s übernatürliche Eingreifen) wirkte in dem Christus, und [so] hat er ihn von den Toten auferweckt und ihn zu seiner Rechten im Himmelr gesetzt, 21[und er thront] über jeder Führung und Macht und Kraft und Herrschaft und [über] jedem Namen, den es gibts [gesetzt],[und das gilt] nicht nur für dieses, sondern auch für das kommende Zeitalter. 22Und er [,Gott]hat alles seinen Füßen unterworfen und ihn der Gemeinde als Haupt über alles gegeben. 23Diese [Gemeinde] istt sein Körperu, [sie ist] die Fülle desjenigen, der alles in allem ausfüllt.

Anmerkungen

aGenitivkonstruktion aufgelöst, wörtlich: nach dem Wohlgefallen seines Willens (Zurück zu Lesefassung v.5)
bGenitivkonstruktion aufgelöst, wörtlich: zum Lob (der) Herrlichkeit seiner Gnade. (Zurück zu Lesefassung v.6)
cSubstantivkonstruktionen aufgelöst, wörtlich: nach seinem Wohlgefallen, welchen er in ihm zuvor festgelegt hatte. (Zurück zu Lesefassung v.9)
dAkusativ- und Genitivkonstruktion aufgelöst, wörtlich: für (den) Heilsplan (oder: Haushalterschaft) der Fülle der Zeiten. (Zurück zu Lesefassung v.10)
eGenitivus epexegeticus aufgelöst, wörtlich: nach dem Entschluss (oder: Ratschlag) seines Willens. (Zurück zu Lesefassung v.11)
fACI aufgelöst, andere Übersetzungsmöglichkeit: „damit wir (etwas) seien zum Lobe seiner Herrlichkeit, die wir zuvor auf auf den Christus gehofft haben“. (Zurück zu Lesefassung v.12)
gGenitivkonstruktion aufgelöst, wörtlich: mit dem Geist der Verheißung, dem heiligen. (Zurück zu Lesefassung v.13)
hVv. 15 und 16 um der besseren Verständlichkeit willen zusammengefasst, wörtlich: 15 Deshalb, nachdem auch ich von eurem Glauben an den Herrn Jesus gehört habe und von der Liebe, die ihr zu allen Heiligen habt, 16 höre ich nicht auf.... (Zurück zu Lesefassung v.15/16)
iGenitivus subjektivus aufgelöst, wörtlich: in (durch) seiner Erkenntnis. (Zurück zu Lesefassung v.17)
jGenitivus subjektivus aufgelöst, wörtlich: was die Hoffnung seiner Berufung. (Zurück zu Lesefassung v.18)
kGenitivus epexegeticus aufgelöst, wörtlich: was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes. (Zurück zu Lesefassung v.18)
lOder: in den Heiligen. (Zurück zu Lesefassung v.18)
mWörtlich: und was die (Zurück zu Lesefassung v.19)
nGenitiv aufgelöst, wörtlich: die überragende Größe seiner Macht. (Zurück zu Lesefassung v.19)
oPartizip umgewandelt, wörtlich: die glauben. (Zurück zu Lesefassung v.19)
pOder: gemäß seiner Wirksamkeit. (Zurück zu Lesefassung v.19)
qGenitivus epexegeticus aufgelöst, wörtlich: gemäß des übernatürlichen Eingreifens (oder: gemäß der Wirkung) der Kraft seiner Stärke. (Zurück zu Lesefassung v.19)
rWörtlich: in den himmlischen (Welten). (Zurück zu Lesefassung v.20)
sWörtlich: der genannt ist. (Zurück zu Lesefassung v.21)
tWörtlich: Welche ist. (Zurück zu Lesefassung v.23)
uOder: Leib. (Zurück zu Lesefassung v.23)

Studienfassung (Epheser 1)

1 Paulus, (ein) Apostel von Christus (des Messias) Jesus nach (durch) dem Willen Gottes, ([schreibt]) [an] die Heiligen, die in Ephesusv sind,w {und} die Gläubigen (Treuen) in (durch, an) Christus Jesusx.y 2 Gnade ([sei (ist)]) euch und Friede von Gott, unserem Vater, und [dem] Herrn Jesus Christusz. 3 Gepriesen (gelobt) [sei] der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns mit dem ganzen (allem) geistlichen Segen in den himmlischen [Orten] durch (in) Christus gesegnet hat,aa 4 genau wie (weil)ab er sich uns in ihm vor der Erschaffungac der Welt erwählt (ausgesucht; in Liebe erwählt)ad hat, um {wir} heilig und fehlerlos (untadelig), in Liebe,ae vor ihm zu sein, 5 als (indem, und, wobei, weil) er euch zur Adoption (Annahme an Sohnes (Kindes) statt; Sohnschaft) durch Christus für (zu) sich (ihn) vorherbestimmt hat aufgrund (gemäß, nach, wegen) des Wohlgefallens (freien Entschlusses) seines Willens, 6 zum Lob der Herrlichkeit (des Ruhmes) seiner Gunst (Huld, Wohlwollen), mit der er uns beglückt (gesegnet, begnadet) hat durch (in) den Geliebten. 7 In ihm (durch ihn)af haben wir die Erlösung (Freikauf, Loskauf) durch sein Blut, die Vergebung [unserer] Vergehen (Sünden) nach dem Reichtum (Fülle) seiner Gnade, 8 die er inag euch überreich gemacht hat (hat überströmen lassen; reichlich gewährt hat) in aller Weisheit und Einsicht (Klugheit), 9 er hat uns das Geheimnis seines Willens bekannt gemacht (offenbart, mitgeteilt), nach seinem Wohlgefallen, das er in sich selbst beschlossen hat (sich vorgenommen hat) 10 zur Durchführung (Verwirklichung) [bei] der Erfüllung der Zeiten:ah alle [Dinge] (alles) in (durch) Christus zusammenzufassenai, die [Dinge] imaj Himmel und die [Dinge] auf der Erde, in ihm. 11 In ihm (durch ihn)af fiel uns auch das Los zu, als (weil) wir vorherbestimmt wurdenak nach dem Plan (Absicht, Vorsatz) dessen, der alles bewirktal nach der Absicht (Beschluss, Ratschluss) seines Willens, 12 damit (um) wir zum Lob seiner Herrlichkeit schon vorher Hoffnung habenam durch (in) Christus. 13 Durch (in) ihn (diesen) habt ihr auch das Wort (Aussage, Ausspruch, Rede) der Wahrheit gehört, das Evangelium (gute Nachricht, Freudenbotschaft) unserer Errettung; seit (nachdem)an ihr an ihn glaubt (auf ihn vertraut), seid ihr versiegelt worden [mit] dem verheißenen Heiligen Geistao, 14 der die Anzahlung unseres Erbes ist, [bis] zur Erlösung [seines] Eigentums (Besitzes, Erwerbs, Gewinns), zum Lob seiner Herrlichkeit (Ehre). 15 Deshalb (Darum, Aus diesem Grund) – weil (seit, nachdem) auch (sogar) ich von euremap Glauben im (an den) Herrn Jesusaq und eurer Liebe für alle Heiligen gehört habear16 höre ich nicht auf, für euch zu dankenas, wenn ich bei meinen Gebeten [an euch (daran)] denkeat (mich erinnere), 17 damit (dass)au der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit (des Glanzes)av, euch [den (einen)] Geistaw [der] Weisheit und [der] Offenbarung (Enthüllung) bei (in)ax der Erkenntnis seiner selbstay gibt, 18 [zudem] erleuchteteaz Augen eurer Herzen, sodass ihr wisst, von welcher Art (welches, was) die Hoffnung seiner Berufung (Einladung) ist,ba von welcher Art (welches, was) der Reichtum (die Fülle) der Herrlichkeit (Majestät) seines Erbes unter (in) den Heiligen [ist], 19 20 21 22 23

Anmerkungen

vDie Ortsangabe„in Ephesus“ ist in einigen wenigen wichtigen Manuskripten des NT nicht enthalten (𝔓46 א‎* B* 6. 424c. 1739; McionT, E Origenes Basilius). Der Rest bezeugt sie durchweg. Ohne die Ortsangabe wirkt der Satz trunkiert und ergibt keinen Sinn, denn „die sind“ bliebe ohne weitere Bestimmung (vgl. BDR §413.4). Etliche Versuche, die Adresse ohne die Ortsangabe zu erklären, scheinen daran zu scheitern, dass Kirchenväter mit Griechisch als Muttersprache, wie Origenes und Basilius, denen die Ortsangabe ebenfalls unbekannt war, große Probleme mit einer richtigen Deutung hatten (Best, Eph 1:1, in: Best (Hg.), Essays in Ephesians 1997, 3f.). Auch die seit Beza vertretene Theorie ist unwahrscheinlich, wonach der Brief als Rundschreiben an mehrere Gemeinden gerichtet war, jedoch hauptsächlich Kopien des Exemplars von Ephesus überlebten. Sie scheitert an fehlender textkritischer Bezeugung anderer Exemplare, an der starken Tradition der Zuschreibung an Ephesus sowie daran, dass in den fraglichen Zeugen nicht nur der Ortsname, sondern auch „in“ fehlt (Best, Eph 1:1, in: Best (Hg.), Essays in Ephesians 1997, 10f.). Doch auch der überlieferte Text ist schwierig zu verstehen (vgl. übernächste Fußnote). Obendrein ist der Text an eine Gruppe adressiert, die dem Autor wohl nicht persönlich bekannt war (1,15; 3,2; 4,21), es fehlen auch Grüße oder andere persönliche Referenzen (vgl. Thielman 2010, 15) – obwohl Paulus nach Apg 19,10 doch über zwei Jahre in Ephesus lehrte. Eine Erklärung muss spekulativ bleiben. Die wenigsten Schwierigkeiten macht es wohl, entweder die Echtheit der Ortsangabe anzunehmen. Dann hätte ein Abschreiber den Brief universalisieren wollen (Thielman 2010, 36). Oder man geht von einer sehr frühen, womöglich absichtlichen Verstümmelung des nicht mehr bekannten Originaltexts aus (der vielleicht gar keine Ortsangabe enthielt). Wegen der einstimmigen Zuschreibung an Ephesus im Brieftitel aller Textzeugen hätten dann Abschreiber die Lücke mit der Ortsangabe gefüllt. - Alternative Übersetzungen, die den Text ohne „in Ephesus“ interpretieren, sind in der Klammer zu finden. Eine ausführliche Analyse der Adresse gibt es in Zukunft hoffentlich im Einleitungs- oder Kommentarteil. (Zurück zu v.1)
wAuflösung eines attr. Ptz. präs. als Relativsatz. (Zurück zu v.1)
xdie Gläubigen (Treuen) in (durch, an) Christus Jesus, d.h. „in der Gemeinschaft mit Christus Jesus Stehenden“ (TWNT, ἒν, B.3.); oder: „die an Christus Jesus Glaubenden“ (Sellin, Adresse und Intention des Eph, in: Trowitzsch (Hg.), Paulus, Apostel Jesu Christi. FS Günter Klein, 177) doch dann würde man eher ἒις erwarten. „in Christus Jesus“ deutet hier auf Gemeinschaft und Zugehörigkeit (Simojoki, In Christus. Epheser 1,1-14, in Dahl (Hg.), Kurze Auslegung des Epheserbriefs, 103). Alternativ könnte sich „in Christus Jesus“ auch auf Paulus' Gruß selbst beziehen. (Zurück zu v.1)
yOder: „an die Heiligen, die in Ephesus und gläubig in Christus Jesus sind“, „die Heiligen, die auch gläubig/treu in Christus Jesus sind“, „die Heiligen, also die Gläubigen in Christus Jesus“. Der Satzbau ist schwierig, egal zu welcher Lösung man hinsichtlich der Echtheit der Ortsangabe (vgl. erste Fußnote) kommt (vgl. Best 1998, 98). Der Text teilt die Empfänger scheinbar in zwei Gruppen auf: die Heiligen (in Ephesus) sowie die Gläubigen in Christus (vgl. erste Alternative). Sellin 2008, 69f. (vgl. Hoehner 2002, 147) schlägt dagegen vor, das „und“ als explikativ zu verstehen; die zweite Gruppe wäre dann Näherbestimmung der ersten. Übersetzen könnte man das dann als Relativsatz, wie es hier geschehen ist, oder mit „also“. Da der griechische Satzbau mit beiden Objekten in jedem Fall dieselbe Gruppe bezeichnet, wurde „und“ ausgeklammert. (Zurück zu v.1)
zTheoretisch auch möglich: „...Gott, dem Vater von euch und von Jesus Christus“. (Zurück zu v.2)
aaSubst. Ptz. als Relativsatz aufgelöst. (Zurück zu v.3)
abDas Wort kann hier neben „wie“ auch „weil“ (so Hoehner 42006, 175) bedeuten oder leitet hier vielleicht ein Zitat unbekannten Ursprungs ein (Barth, 61981, 79). (Zurück zu v.4)
acDas Wort, das strikt als so etwas wie „Hinwerfung“ übersetzt werden kann, bedeutet im klassischen Griechisch je nach Kontext u.a. Aussaat oder Grundsteinlegung. Im NT bezeichnet es mit Ausnahme von Hebr 11,11 die Erschaffung der Welt und steht in einem heilsgeschichtlichen Zusammenhang (Mt 13,35; 25,34; Lk 11,50; Jh 17,24; Hebr 4,3; 9,26; 1Petr 1,20; Offb 13,8; 17,8; vgl. TWNT, καταβολή). (Zurück zu v.4)
adVgl. nächste Fußnote bei „in Liebe“. ἐκλέγω („erwählen“), hier im Medium mit reflexiver Bedeutung, wird in der Bibel nur im Zusammenhang einer freien Entscheidung aufgrund bekannter Optionen benützt (13,11; Dtn 14,2; 30,191Sam 16,1-13; Lk 6,13), ohne Verpflichtung (Dtn 7,6-8) oder notwendigerweise vorhandene Vorzüge (Jak 2,5). Nie kommt Abneigung gegenüber dem nicht ausgewählten Subjekt oder Objekt zum Ausdruck. Die mediale Verbform drückt hier Gottes persönliches Interesse aus (Hoehner 42006, 187f.). (Zurück zu v.4)
ae„in Liebe“ steht eigentlich ganz am Ende von 4, also noch hinter „vor ihm“. Es bezieht sich entweder auf das Erwählen, auf „heilig und fehlerlos“ oder auf das Vorherbestimmen (5). Aufgrund der sehr ähnlichen Satzstellung im Kontext der gesamten Segensformel (3-14) bildet es wohl einen Nachschub zu den Eigenschaften der „vor ihm Stehenden“ (4) (Hoehner 42006, 183ff.). (Zurück zu v.4)
afRelativischer Satzanschluss. Ursprünglich bilden die Verse 3-14 eine einzige Satzkette. (Zurück zu v.7 / zu v.11)
agEigentlich εἰς, also „in... hinein“. (Zurück zu v.8)
ahKonstruktion mit doppeltem Genitiv, die laut NSS sinngemäß etwa auf „wenn die richtige Zeit gekommen ist“ hinausläuft. Dann etwa „dessen Ausführung/Durchführung/Verwirklichung er sich für dann vorgenommen hat, wenn die richtige Zeit gekommen ist“. (Zurück zu v.10)
aiDas bezieht sich auf den Plan, der das Geheimnis (μυστήριον) darstellt. Zur Verdeutlichung der vorangehende Doppelpunkt. Bedeutungsnuance des Verbs: „alles in/unter einer Haupteinheit zusammenfassen“. (Zurück zu v.10)
ajWörtlich „auf (dem) (Zurück zu v.10)
akTemporal (kausal) aufgelöstes Ptz. conj. (Zurück zu v.11)
alSubstantiviertes Ptz. (Zurück zu v.11)
amPrädikatives Ptz. (Zurück zu v.12)
anIngressiver Aorist, temporal. (Zurück zu v.13)
aoWörtlich „Heiligen Geist der Verheißung“. Ein solcher Gen. qualitatis bedeutet dasselbe wie ein deutsches attributives Adjektiv. (Zurück zu v.13)
apEigtl. καθ᾽ ὑμᾶς, hier als Entsprechung des Gen. poss. (s.a. KG §289). (Zurück zu v.15)
aqVgl. Fußnote c zu V. 1. (Zurück zu v.15)
arKausal (temporal) aufgelöstes Ptz. (Zurück zu v.15)
asPräd. Ptz. (s.a. KG §435). Übersetzungsvorschlag NSS: „ich danke unaufhörlich“ (Zurück zu v.16)
atVon παύομαι („aufhören“) abhängiger Gen. abs., wohl temp./gleichzeitig (iterativ?) zu verstehen (Ptz. Präs. Med. Gen. Sg. M.). Auf diese Gebete beziehen sich die Wünsche der folgenden beiden Verse. (Zurück zu v.16)
auObwohl im vorigen Vers noch von einem Dankgebet die Rede ist, zeigt die Konjunktion ἵνα an, dass der Verfasser in 17-19 seine Gebetsanliegen für die Adressaten auflistet. (Zurück zu v.17)
avWohl Gen. qual.: ~„der glänzende/herrliche/ruhmreiche Vater“ (NSS) (Zurück zu v.17)
awDie Bedeutung des Worts unklar: Geht es um den Heiligen Geist oder „einen Geist“ als eine Art geistige Fähigkeit? Sogar eine adjektivische Deutung wäre möglich: „geistliche Weisheit und Offenbarung“ (Zurück zu v.17)
axS. B/A ἐν II.3 (NSS). (Zurück zu v.17)
ayWohl Gen. obi. (NSS) – Sinn der Konstruktion wäre dann etwa: „beim Prozess der Erkenntnis Gottes“ (Zurück zu v.17)
azAttributives Ptz. Pf. Pass. Akk. Pl. M., bezieht sich auf δώῃ („gibt“ V. 17, daher die Verdeutlichung [zudem]). NSS sieht einen doppelten Akkusativ: „Er gebe euch Herzensaugen als erleuchtete = er gebe/mache, dass eure Herzensaugen erleuchtet sind.“ Etwas freier ist die Auflösung: Er gebe „euren Herzen erleuchtete Augen“ (so Menge). (Zurück zu v.18)
baAlso sinngemäß „zu welcher Hoffnung er euch berufen hat“ (NSS). (Zurück zu v.18)