Ezechiel 9

Aus Die Offene Bibel

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Status: Studienfassung in Arbeit – Einige Verse des Kapitels sind bereits übersetzt. Wer die biblischen Ursprachen beherrscht, ist zum Einstellen weiterer Verse eingeladen. Auf der Diskussionsseite kann die Arbeit am Urtext dokumentiert werden. Dort ist auch Platz für Verbesserungsvorschläge und konstruktive Anmerkungen.
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Status: Lesefassung folgt später – Bevor eine Lesefassung erstellt werden kann, muss noch an der Studienfassung gearbeitet werden. Siehe Übersetzungskriterien und Qualitätssicherung Wir bitten um Geduld.

Lesefassung (Ezechiel 9)

(kommt später)

Studienfassung (Ezechiel 9)

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4 Und es sprach JHWH zu ihm: „Gehe mitten durch die Stadt (in die Mitte der Stadt), mitten durch Jerusalem (in die Mitte Jerusalems), und tau-e (zeichne) ein Taua auf die Stirnen der Männer, die seufzen und jammern über all die Schrecknisse (Götzen), die geschehen in ihrer Mitte!“ 5 Und zu diesen sprach er vor meinen Ohren: „Geht in die Stadt hinter ihm her und schlagt drein! Schont nicht (Senkt nicht) eure Augen und erbarmt euch nicht! 6 Greis, Jungendlichen und Jungfrau und Kind und Frauen zerstört bis zur Vernichtung! Doch jedermann, der auf sich [hat] das Tau,a naht euch nicht (greift nicht an)! Und von meinem Heiligtum aus fangt an!“ Und sie fingen an bei den greisen Männern, die vor dem Haus [waren].

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Anmerkungen

a(tau-e ein) Tau – „Tau“ ist der letzte Buchstabe des heb. Alphabets; in der althebräischen Schrift hatte er die Form eines „x“. Zu vergleichen ist dann das Schutzmal auf der Stirn Kains in Gen 4,15, das schützende „Siegel des lebendigen Gottes“ (Offb 7,2) auf den Stirnen der Gläubigen in Offb 7,3; 9,4 (vgl. auch Offb 22,4) und das verderbende „Siegel des Tieres“ auf den Stirnen der anderen in Offb 14,9; 16,2, das rettende „Zeichen Gottes“ an der Stirn der Gerechten und das verderbende „Zeichen der Zerstörung“ an der Stirn der anderen in PsSal 15,9f. und der auf die Stirn der Gerechten geschriebene Name Gottes in ApkEl 1,9 (vgl. auch 5,4), aufgrund dessen diese vom Tod errettet werden werden. Vergleichen kann man auch die Talmudstelle b.Hor 12a, wo berichtet wird, dass Könige im Alten Israel mit in Kronenform, Priester aber mit in der Form „χ“ aufgestrichenem Öl gesalbt worden seien, und b.Shab 120b, wo sich Bestimmungen für den (offenbar normalen Fall) finden, dass Gottes Namen auf jemandes Haut geschrieben sei. Interessant ist auch 1 Kön 20,38.41, wo ein unbekannter Prophet sein Prophetentum mit einem Turban verbirgt, sich dann aber als Prophet erkennen lässt, indem er seinen Turban abnimmt. Darf man diese Stellen zusammenlesen, kann man davon ausgehen, dass die Form „χ“ oder „x“ für den Gottesnamen stand und die Zugehörigkeit zu Gott mit der Bezeichnung durch dieses Zeichen ausgedrückt wurde, was in Leben und Tod schützen sollte (vgl. Finegan 1992, S. 349). Entsprechendes findet sich z.B. auch im antiken Griechenland; Herodot berichtet etwa von einem Herkulestempel, zu dem Sklaven flüchten konnten, dort mit einem heiligen Zeichen gebrandmarkt, damit dem Gott übereignet und so unberührbar wurden (Hdt II 113,2). Hierauf angespielt wird sicher auch in Ex 13,9.16 und wohl auch in Jes 49,16 und Hld 8,6 (zum Mal auf der Hand vgl. Offb 14,9).
Hieraus entwickelte sich später das christliche Kreuzzeichen, mit dem man seine Zugehörigkeit zu Jesus Christus ausdrückte und das so Schutzzeichen gegen feindliche/dämonische Mächte war. Rufin etwa schreibt in seinem Kommentar zum Glaubensbekenntnis über den Christen als den Menschen, „der das Bekenntnis ablegt und seine Stirn mit dem Zeichen des Kreuzes bezeichnet: damit ein jeder Gläubige wisse, das sein Fleisch, wenn er es frei bewahrt von der Sünde, in Zukunft ein Gefäß der Ehre sein werde, wohlbereitet dem Herrn zu jeglichem guten Werke...“; nach Athanasius gebot Antonius seinen „Bekannten“, als diese sich vor Dämonen fürchteten: „‚Ihr aber drückt euch das Siegel des Kreuzes auf und geht getrost von dannen. Diese aber lasst sich selbst verspotten.‘ Die Besucher gingen nun hinweg, geschirmt durch das Zeichen des Kreuzes.“ (VA 13; ähnlich Hieronymus über Hilarion: VH 6). Sehr schön auch Cyril, Cat IV 13: „Lasst uns des Kreuzes Christi nicht schämen! Wenn auch ein anderer es verbirgt, siegle du es offen auf deine Stirn, damit die Teufel das königliche Zeichen sehen und zittern fliehen! Mache das Zeichen beim Essen und Trinken, beim Sitzen, beim Niederlegen, beim Aufstehen, beim Sprechen, beim Gehen - mit einem Wort: Bei jeder Handlung!“ (vgl. ganz ähnlich Tertullian, De cor 3). (Zurück zu v.4 / zu v.6)