Ijob 1

Aus Die Offene Bibel

Version vom 31. Dezember 2018, 01:19 Uhr von Sebastian Walter (Diskussion | Beiträge) (Korrekturgelesen bis V. 4.)
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Lesefassung (Ijob 1)

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Anmerkungen

Studienfassung (Ijob 1)

1 Es war [einmal] ein Manna im Lande Uz,b Ijobc mit Namen. Und es war jener Mann fromm und rechtschaffen (makellos) und ({und},)d gottesfürchtig und mied Böses. 2 Und es wurden ihm sieben Söhne und drei Töchter geboren.e 3 Und sein Besitz war: 7.000 Schafe und 3.000 Kamele und 500 Ochsengespanne und 500 Eselinnen und eine sehr zahlreiche Dienerschaft – jener Mann war reicher als alle Söhne (Bewohner) des Ostens. 4 Und seine Söhne pflegten, hinzugehen und ein Festgelage zu bereitenf im Haus eines jeden an [jeweils] dessen Tagg und zu schicken nach und einzuladen ihre drei Schwestern, um mit ihnen zu essen und zu trinken. 5 Und es geschah, als die Tage des Festmahles im Kreis herumgegangen waren, da schickte Ijob hin und heiligte sie. Früh am Morgen brachte er Brandopfer nach ihrer aller Zahl dar, denn Ijob dachte: Vielleicht haben meine Kinder gesündigt und auf diese Weise in ihrem Herz Gott gelästert. So tat Ijob alle Tage. 6 Und es geschah eines Tagesh, dass die Söhne Gottesi kamen um vor JHWH zu tretenj. Und {der} Satank kam auch in ihrer Mitte. 7 Und JHWH sprach zu {dem} Satan: Woher kommst du? Und {der} Satan antwortete JHWH und er sprach: [Vom] Umherziehen (Umherschweifen)l auf der Erde (Land) und [vom] Umhergehenm auf ihr. 8 Und JHWH sprach zu {dem} Satan: Hast du Acht gehabtn auf meinen Diener (Knecht, Sklave) Ijob? Denn niemando [ist] wie er auf der Erde (Land); ein Mann fromm (vollendet, rechtschaffend) und aufrichtig (redlich, zuverlässig), gottesfürchtigp und fliehend (weichend) vom Bösen. 9 Und {der} Satan antwortete JHWH und er sprach: [Ist etwa] Ijob umsonstq gottesfürchtig? 10 Hast dur nichts schützend ihn umhegtt sowie (und) sein Haus und alles, was sein [ist] ringsherumu? Die Arbeit (Tun, Machen, Werk)v seiner Hände hast du gesegnetw und seinen Besitz vermehrt auf der Erdex. 11 Jedoch (dagegen aber) streckey deine Hand aus und gegen alles, was sein [ist]; ob er nicht vor deinem Gesicht (Angesicht) dich verfluchen (lästern)z wird? 12 Und JHWH sprach zu {dem} Satan: Siehe, alles, was sein [ist], in deine Hand! Nur (bloß) gegen ihn wirst du nicht deine Hand ausstreckenaa! Und {der} Satan ging weg (ging hinaus) vom Gesicht (Angesicht) JHWHs. 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22

Anmerkungen

aEs war [einmal] ein Mann - Heb. ´isch hajah, „ein Mann war“. Der typische Beginn einer hebräischen Erzählung wäre eigentlich (wie zu Beginn der Bücher Josua, Richter, Rut, 1 Samuel u.ö.) wajehi ´isch, „und es war ein Mann“. Vergleichbare Anfänge von Erzählungen wie hier finden sich in der heb. Bibel nur zu Beginn von Nathans Parabel in 2 Sam 12,1 und der Baumparabel in 2 Kön 14,9; das Ijobbuch beginnt also mit einer typischen Märchenformel wie dem dt. „Es war einmal“. (Zurück zu v.1)
bUz - Ortsname (auch Personenname), wohl mit der Bed. „Ersatz“; Lage unsicher. Gen 36,28 berichtet von einem Edomiter namens Uz; in Jer 25,19f. steht das Land Uz im Zhg. mit Ägypten, Philistäa, Moab, Ammon und wieder Edom; in Klg 4,21 werden Uz und Edom gar miteinander identifiziert. Uz läge dann im Süden Israels. Doch bei der Aufzählung der drei Freunde Ijobs in 2,11 sollen diese wohl als von weit entfernt herkommend vorgestellt werden; Eliphaz aber kommt aus Teman (in Edom) und wäre damit ein Landsmann Ijobs. Andere verbinden das Land daher mit Uz, dem Sohn von Abrahams aramäischem Bruder Nahor und Onkel von Aram in Gen 22,21f.. Nach Gen 10,23 hieß auch einer der vier Söhne Arams Uz und war nach JosAnt I.6.4 der Gründer von Trachonitis und Damaskus. Nach einer alten Tradition wird daher Uz in die Nähe von Damaskus in Aram, nördlich von Israel, verortet. Der Ausdruck „Söhne des Ostens“ könnte sowohl Edom als auch Aram beschreiben, s. Jes 11,4; Gen 29,1. In beiden Fällen spielt die Handlung des Ijobbuches nicht in einem fernen Märchenland, sondern in der unmittelbaren Nachbarschaft Israels. (Zurück zu v.1)
cIjob - Heb. ´ijob; Hebraisierung des geläufigen semitischen Namens ´Ajjab, einer Kurzform von ´ajja-ab, „wo ist der Vater?“
Sowohl „Uz“ als auch „Ijob“ sind also sog. „Ersatznamen“, in denen zum Ausdruck kommt, dass ein Verwandter des Namensträgers gestorben und der Namensträger „Ersatz“ dieses Gestorbenen ist. In „Uz“, „Ersatz“, kommt dies direkt zum Ausdruck, aus „Ijob“, „wo ist der Vater!?“, spricht eine Klage über diesen Sachverhalt.
Die Variante „Hiob“ in protestantischen Bibeln rührt daher, dass Luther mit dem „H“ den konsonantischen Anlaut von ´ijob beibehalten wollte. Die LXX übertrug den Namen mit ιωβ, Job, was sich in den meisten englischen Bibeln findet. (Zurück zu v.1)
dTextkritik: und ({und},) - Im MT mit Konjunktion, in LXX dagegen ohne. Letzteres ist sicher eine Assimilation an 1,8; 2,3. Ball 1922; Gray 2010 u.a. allerdings halten die LXX-Variante für ursprünglich. (Zurück zu v.1)
esieben Söhne und drei Töchter - die ideale Zahl an Kindern, vgl. zu den sieben Söhnen 1 Sam 2,5; Rut 4,15, zum Standard-Zahlenverhältnis 7:3 im nächsten Vers die 7000 Schafe und 3000 Kamele und in 1 Kön 11,3 die 700 Frauen und 300 Konkubinen Salomos. Auch der ugaritische Gott Baal hat daher sieben Söhne und drei Töchter; vgl. Pope 1965, S. 7. (Zurück zu v.2)
fFestgelage zu bereiten - nicht: „zu halten“; `aßah mischteh bezeichnet das Vorbereiten eines Gastmahls (s. Gen 19,3; Est 1,3.5.9; so richtig Gordis 1978, S. 12), weshalb auch erst nach dieser Aussage davon die Rede ist, dass sie nach ihren Schwestern senden und sie einladen. (Zurück zu v.4)
g[jeweils] dessen Tag - trotz der Siebenzahl der Söhne sicher nicht die Wochentage, so dass Ijobs Kinder ununterbrochen zechen würden – allein schon, weil sonst kein Tag übrig bliebe, an dem Ijob nach V. 5 für seine Söhne opfern könnte. Gemeint ist wahrscheinlich der jeweilige Geburtstag, s. Ijob 3,1.3. (Zurück zu v.4)
hMit Artikel, daher auch: „an diesem Tag“. (Zurück zu v.6)
iDie LXX liest: „οι αγγελοι του θεου“. (Zurück zu v.6)
jHitpa'el Pf. von יצב. (Zurück zu v.6)
kDas Wort הַשָּׂטָן wird hier als Eigenname wiedergegeben, da er eine eigenständige Rolle innerhalb der Erzählung spielt. Die Bedeutung kann mit „Widersacher“, „Gegner“ oder „Ankläger“ übersetzt werden. (Zurück zu v.6)
lKal Inf. von שוט. (Zurück zu v.7)
mHitpa'el Pt. von הלך. (Zurück zu v.7)
nWörtlich: „Hast du dein Herz gelegt auf...“ (Kal Pf. von שֹים mit ה-interrogativum); in dieser Weise folgt B-R dem hebr. Text („...dein Herz auf meinen Knecht Ijob gerichtet...“). (Zurück zu v.8)
oSt. Constr. von אין. (Zurück zu v.8)
pWörtlich: „fürchtend Gott“; Verbaldadjektiv im St. Constr. von ירא. (Zurück zu v.8)
qI.S.v. „ohne Lohn zu empfangen“. (Zurück zu v.9)
rBetonung auf das „Du“ (also JHWH). (Zurück zu v.10)
sFormelhafte Einleitung für Negativfrage. (Zurück zu v.10)
tKal Pf. von שׂוך, wörtlich: „umzäunen“. (Zurück zu v.10)
uAdv., bezieht sich auf das Verb שׂוך. (Zurück zu v.10)
vSt. Constr. von מַעֲשֶׂה. (Zurück zu v.10)
wPi'el Pf. von ברך. (Zurück zu v.10)
xHier ist v.a. an Vieh zu denken, weshalb auch „...ausgebreitet im Land“ übersetzt werden kann; פרץ bedeutet dabei: „alle Schranken durchbrechen“/„sich in alle Himmelsrichtungen vermehren“. (Zurück zu v.10)
yKal Imp. von שׁלח. (Zurück zu v.11)
zPi'el Impf. von ברך (vgl. V. 10). Im Hebräischen kann also das Verb sowohl „segnen“ als auch „fluchen“ bedeuten. In B-R wird dieser Doppelsinn durch „segnen“ und „absegnen“ ausgedrückt. (Zurück zu v.11)
aaKal Impf. von שׁלח. (Zurück zu v.12)