Jakobus 2: Unterschied zwischen den Versionen

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{{S|1}} Meine Geschwister (Brüder, Brüder [und Schwestern]), habt den Glauben [an] unseren Herrn<ref>Wörtlich: „Glauben unseres Herrn“. Gen. subi.</ref> der Herrlichkeit<ref>Im Urtext: „unseren Herrn Jesus Christus der Herrlichkeit“. Es gibt verschiedene Deutungsmöglichkeiten: 1. als Gen. qualitatis: „unseren herrlichen Herrn Jesus Christus“ (Dibelius, Johnson). In manchen Übersetzungen zu finden. 2. Grammatikalisch möglich, wenn auch im Rest der Bibel nicht anzutreffen wäre die Deutung als Apposition – der „Herr Jesus Christus“ würde also als „Herrlichkeit“ bezeichnet. Blomberg/Kamell ziehen diese Übersetzung vor. 3. als Gen. obiectivus; dann Glauben an die „Herrlichkeit des Herrn...“. 4. Als Titel Jesu, dann „Herrn Jesus Christus der Herrlichkeit“ (Bauckham). 5. Als attributiver Genitiv, wie hier gewählt (Mußner). Das erscheint am natürlichsten, außerdem haben sich die Übersetzer aller wichtigen deutschen Bibelübersetzungen für diese Variante entschieden. Nur Menge differenziert: „unsern Herrn Jesus Christus, (den Herrn) der Herrlichkeit“. Die nächstbeste Lösung ist wohl Option 1.</ref>, Jesus Christus, nicht in Parteilichkeit!
 
{{S|1}} Meine Geschwister (Brüder, Brüder [und Schwestern]), habt den Glauben [an] unseren Herrn<ref>Wörtlich: „Glauben unseres Herrn“. Gen. subi.</ref> der Herrlichkeit<ref>Im Urtext: „unseren Herrn Jesus Christus der Herrlichkeit“. Es gibt verschiedene Deutungsmöglichkeiten: 1. als Gen. qualitatis: „unseren herrlichen Herrn Jesus Christus“ (Dibelius, Johnson). In manchen Übersetzungen zu finden. 2. Grammatikalisch möglich, wenn auch im Rest der Bibel nicht anzutreffen wäre die Deutung als Apposition – der „Herr Jesus Christus“ würde also als „Herrlichkeit“ bezeichnet. Blomberg/Kamell ziehen diese Übersetzung vor. 3. als Gen. obiectivus; dann Glauben an die „Herrlichkeit des Herrn...“. 4. Als Titel Jesu, dann „Herrn Jesus Christus der Herrlichkeit“ (Bauckham). 5. Als attributiver Genitiv, wie hier gewählt (Mußner). Das erscheint am natürlichsten, außerdem haben sich die Übersetzer aller wichtigen deutschen Bibelübersetzungen für diese Variante entschieden. Nur Menge differenziert: „unsern Herrn Jesus Christus, (den Herrn) der Herrlichkeit“. Die nächstbeste Lösung ist wohl Option 1.</ref>, Jesus Christus, nicht in Parteilichkeit!
 
{{S|2}} Denn wenn in eure Synagoge<ref>Oder neutraler „Versammlung“, dann wohl als christlicher Gottesdienst (cf. Dibelius, Mußner, Johnson, Blomberg/Kamell). Blomberg sieht hier eine christliche Gerichtsszene. So werde in Vv. 1-4 Gerichtssprache verwendet. Weiter verwende der Autor συναγωγή und nicht ἐκκλησία (wie in [[Jakobus_5#s14|5,14]]) – das wäre der einzige Fall im NT, wo das Wort einen christlichen Gottesdienst meint. Auch könne der Autor auf [[Levitikus_19#s15|3Mose 19,15]] angespielt haben, was wieder auf eine Gerichtssituation hinweisen könnte. Und in V. 6 wird erwähnt, wie die Reichen die Armen verklagen. Andererseits könne der Gebrauch von συναγωγή auf den jüdischen Kontext oder ein frühes Entstehungsdatum des Briefs hinweisen, und die Szene wäre sehr leicht auch in einem Gottesdienst vorstellbar (Blomberg/Kamell). Dibelius wendet aber ein, dass es nicht als Beleg für einen jüdischen Hintergrund herhalten kann.</ref> ein Mann mit goldenen Ringen an den Fingern<ref>Auf Griechisch ein einziges Adjektiv, „goldfingrig“.</ref> in prächtiger<ref>Wörtlich: „strahlender“, „glänzender“</ref> Kleidung kommt, {es kommt} aber auch ein Armer in schmutziger Kleidung,  
 
{{S|2}} Denn wenn in eure Synagoge<ref>Oder neutraler „Versammlung“, dann wohl als christlicher Gottesdienst (cf. Dibelius, Mußner, Johnson, Blomberg/Kamell). Blomberg sieht hier eine christliche Gerichtsszene. So werde in Vv. 1-4 Gerichtssprache verwendet. Weiter verwende der Autor συναγωγή und nicht ἐκκλησία (wie in [[Jakobus_5#s14|5,14]]) – das wäre der einzige Fall im NT, wo das Wort einen christlichen Gottesdienst meint. Auch könne der Autor auf [[Levitikus_19#s15|3Mose 19,15]] angespielt haben, was wieder auf eine Gerichtssituation hinweisen könnte. Und in V. 6 wird erwähnt, wie die Reichen die Armen verklagen. Andererseits könne der Gebrauch von συναγωγή auf den jüdischen Kontext oder ein frühes Entstehungsdatum des Briefs hinweisen, und die Szene wäre sehr leicht auch in einem Gottesdienst vorstellbar (Blomberg/Kamell). Dibelius wendet aber ein, dass es nicht als Beleg für einen jüdischen Hintergrund herhalten kann.</ref> ein Mann mit goldenen Ringen an den Fingern<ref>Auf Griechisch ein einziges Adjektiv, „goldfingrig“.</ref> in prächtiger<ref>Wörtlich: „strahlender“, „glänzender“</ref> Kleidung kommt, {es kommt} aber auch ein Armer in schmutziger Kleidung,  
{{S|3}} und (doch) ihr kümmert euch um denjenigen, der die prächtige Kleidung trägt<ref>Attr. Ptz.</ref> und sagt: Setze du dich hier auf den guten Platz<ref> Wörtlich: „hierher [auf diesen] gut[en Platz]“</ref>!, doch (und) zu dem Armen sagt ihr: Stelle du dich [dorthin] oder setze dich da<ref>Variante im Urtext: ἐκεῖ („da“) steht in manchen Handschriften hinter κάθου („setze dich“). Übersetzung dann: „Du stehe oder setze dich dort...“ (gefunden im NSS; sollte noch belegt werden).</ref> unten [auf] meinen Fußschemel!,
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{{S|3}} und (doch) ihr kümmert euch um denjenigen, der die prächtige Kleidung trägt<ref>Subst. [[Partizip|Ptz]].</ref> und sagt: Setze du dich hier auf den guten Platz<ref> Wörtlich: „hierher [auf diesen] gut[en Platz]“</ref>!, doch (und) zu dem Armen sagt ihr: Stelle du dich [dorthin] oder setze dich da<ref>Variante im Urtext: ἐκεῖ („da“) steht in manchen Handschriften hinter κάθου („setze dich“). Übersetzung dann: „Du stehe oder setze dich dort...“ (gefunden im NSS; sollte noch belegt werden).</ref> unten [auf] meinen Fußschemel!,
 
{{S|4}} habt ihr da nicht in eurem Inneren (in eurem Herzen; untereinander)<ref>Wörtlich „in euch selbst“ oder „untereinander“. Die meisten Übersetzungen entscheiden sich für die reziproke Deutung. So etwa Menge: „seid ihr da nicht in Zwiespalt (oder: Widerspruch) mit euch selbst geraten“. HfA: „Habt ihr da nicht mit zweierlei Maß gemessen.“</ref> unterschieden<ref>Dasselbe Wort wird weiter oben für „zweifeln, Bedenken haben“ verwendet, kommt hier aber in seiner Grundbedeutung vor.</ref> und seid Richter [mit] böser Gesinnung<ref>Wörtlich „Richter schlechter Gedanken“. Kann auch als „eine schlechte Entscheidungen fällen“ interpretiert und frei übersetzt werden (NSS). Die „Gesinnung“ kann sowohl für „leise“ wie „laute“ Gedanken stehen (Blomberg/Kamell).</ref> geworden?<ref>Vv. 2-4 sind ein gewöhnlicher, prospektiver Konditionalsatz.</ref>
 
{{S|4}} habt ihr da nicht in eurem Inneren (in eurem Herzen; untereinander)<ref>Wörtlich „in euch selbst“ oder „untereinander“. Die meisten Übersetzungen entscheiden sich für die reziproke Deutung. So etwa Menge: „seid ihr da nicht in Zwiespalt (oder: Widerspruch) mit euch selbst geraten“. HfA: „Habt ihr da nicht mit zweierlei Maß gemessen.“</ref> unterschieden<ref>Dasselbe Wort wird weiter oben für „zweifeln, Bedenken haben“ verwendet, kommt hier aber in seiner Grundbedeutung vor.</ref> und seid Richter [mit] böser Gesinnung<ref>Wörtlich „Richter schlechter Gedanken“. Kann auch als „eine schlechte Entscheidungen fällen“ interpretiert und frei übersetzt werden (NSS). Die „Gesinnung“ kann sowohl für „leise“ wie „laute“ Gedanken stehen (Blomberg/Kamell).</ref> geworden?<ref>Vv. 2-4 sind ein gewöhnlicher, prospektiver Konditionalsatz.</ref>
 
{{S|5}} Hört, meine geliebten Geschwister (Brüder, Brüder [und Schwestern]): Hat (Erwählt nicht) Gott sich nicht die [in den Augen] der Welt<ref>„[in den Augen] der Welt“: Hier als „ethischer Dativ“ (Blomberg/Kamell) interpretiert, was das Augenmerk nicht auf ihre materielle Armut, sondern ihre niedrige Stellung lenkt. Möglich wäre auch die Deutung als lokaler („die Armen, die in der Welt sind“) oder „Dativ der Hinsicht“ („die Armen in Hinsicht auf weltliche Güter“).</ref> Armen [dazu] erwählt<ref>Der Aorist könnte gnomisch sein. Dann: „Erwählt Gott nicht...?“ (Blomberg/Kamell).</ref>, [um] Reiche im (durch den) Glauben und Erben des Reiches [zu sein]<ref>Alternativ: „als Reiche...“. LUT bezieht „erwählt“ auch auf die „Reichen“ und „Erben“.</ref>, das er denen verheißen hat, die ihn lieben?  
 
{{S|5}} Hört, meine geliebten Geschwister (Brüder, Brüder [und Schwestern]): Hat (Erwählt nicht) Gott sich nicht die [in den Augen] der Welt<ref>„[in den Augen] der Welt“: Hier als „ethischer Dativ“ (Blomberg/Kamell) interpretiert, was das Augenmerk nicht auf ihre materielle Armut, sondern ihre niedrige Stellung lenkt. Möglich wäre auch die Deutung als lokaler („die Armen, die in der Welt sind“) oder „Dativ der Hinsicht“ („die Armen in Hinsicht auf weltliche Güter“).</ref> Armen [dazu] erwählt<ref>Der Aorist könnte gnomisch sein. Dann: „Erwählt Gott nicht...?“ (Blomberg/Kamell).</ref>, [um] Reiche im (durch den) Glauben und Erben des Reiches [zu sein]<ref>Alternativ: „als Reiche...“. LUT bezieht „erwählt“ auch auf die „Reichen“ und „Erben“.</ref>, das er denen verheißen hat, die ihn lieben?  

Version vom 22. November 2013, 21:51 Uhr

Syntax ungeprüft

SF zuverlässig.png
Status: Zuverlässige Studienfassung – Die Übersetzung ist vollständig, erfüllt die Übersetzungskriterien und wurde mit einigen Standards der Qualitätssicherung abgesichert. Verbesserungen sind noch zu erwarten.
Folgt-später.png
Status: Lesefassung folgt später – Bevor eine Lesefassung erstellt werden kann, muss noch an der Studienfassung gearbeitet werden. Siehe Übersetzungskriterien und Qualitätssicherung Wir bitten um Geduld.

Anmerkungen

Studienfassung (Jakobus 2)

1 Meine Geschwister (Brüder, Brüder [und Schwestern]), habt den Glauben [an] unseren Herrna der Herrlichkeitb, Jesus Christus, nicht in Parteilichkeit! 2 Denn wenn in eure Synagogec ein Mann mit goldenen Ringen an den Fingernd in prächtigere Kleidung kommt, {es kommt} aber auch ein Armer in schmutziger Kleidung, 3 und (doch) ihr kümmert euch um denjenigen, der die prächtige Kleidung trägtf und sagt: Setze du dich hier auf den guten Platzg!, doch (und) zu dem Armen sagt ihr: Stelle du dich [dorthin] oder setze dich dah unten [auf] meinen Fußschemel!, 4 habt ihr da nicht in eurem Inneren (in eurem Herzen; untereinander)i unterschiedenj und seid Richter [mit] böser Gesinnungk geworden?l 5 Hört, meine geliebten Geschwister (Brüder, Brüder [und Schwestern]): Hat (Erwählt nicht) Gott sich nicht die [in den Augen] der Weltm Armen [dazu] erwähltn, [um] Reiche im (durch den) Glauben und Erben des Reiches [zu sein]o, das er denen verheißen hat, die ihn lieben? 6 Doch ihr habt den Armen verachtet (verächtlich behandelt). Unterdrücken (Behandeln ... gewalttätig) euch nicht die Reichen, und schleppen [nicht]p sie euch vor Gericht? 7 Lästern nicht [gerade] sie den guten Namen, der über euch ausgerufen wurde? 8 Wenn ihr wirklich [das] königliche Gesetz gemäß der Schrift erfüllt, „Liebeq deinen Mitmenschen (Nächsten) wie dich selbst!“, [dann] handelt ihr gut (richtig)r.s 9 Wenn ihr aber bestimmte Menschen bevorzugt („parteiisch handelt/urteilt“, „die Person anseht“t), begeht ihr Sünde, indem ihr vom Gesetz als Übertreteru überführt werdetv.w 10 Denn wer das ganze Gesetz einhält (bewahrt), aber in einem [einzigen Punkt (Gebot)] straucheltx, ist [dadurch an] allen [Geboten] schuldig gewordeny. 11 Denn derjenige, der sagte: „Brich die Ehe nicht!“, der sagte auch: „Morde nicht!“z. Wenn du aber [jetzt zwar] keinen (nicht) Ehebruch begehst, aber mordest, bist du [dadurch] ein Gesetzesbrecher gewordenaa.ab 12 Sprecht {so} und handelt {so} wie [Menschen] (als [solche]), die einmal nachac dem Gesetz der Freiheit gerichtet werden werden (werden wollen)ad. 13 Denn das Gericht [ist] ([soll … sein]“, „[wird … sein]) unbarmherzig [gegenüber] demjenigen, der keine Barmherzigkeit geübt hat – [die] Barmherzigkeit triumphiert über [das] Gericht. 14 Was nützt es,ae meine Geschwister, wenn jemand Glauben zu haben behauptet, aber keine Werke hat?af Vermag der Glaube etwa, ihn zu retten? 15 Wenn ein Bruder oder eine Schwester nackt (dürftig gekleidet) sind und ihnen die tägliche Nahrung fehlt, 16 aber einer von euch zu ihnen sagt: „Geht hin in Friedenag, wärmt euch und esst euch satt!“, aber ihr gebt ihnen nicht, was für den Leib erforderlich istah, was nützt dasai?aj 17 So ist auch der Glaube, wenn er keine Werke [zur Folge] hat, für sich allein tot.ak 18 Aber jemand wird sagen: Du hast Glauben und ich habe Werke – zeige mir deinen Glauben ohne Werke, und ich werde dir aus meinen Werken meinen Glauben zeigen.al 19 Du glaubst, dass es [nur] einen Gott gibtam – Du hast recht!an Auch die Dämonen glauben [das] und zittern (schaudern)! 20 Willst du [wohl] einsehenao, o törichter Mensch, dass der Glaube ohne Werke nutzlos ist? 21 Wurde nicht Abraham, unser Vater, aufgrund [seiner] Werke für gerecht erklärt (freigesprochenap), als er Isaak, seinen Sohn, auf dem Altar [als Opfer] darbrachteaq? 22 Du siehst, dass der Glaube mit seinenar Werken zusammenwirkteas und durch dieat Werke der Glaube zur Vollendung gelangte, 23 und die Schrift wurde erfüllt, die besagtau: „Abraham {aber} glaubte Gott, und es wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet“, und er wurde „Freund Gottes“ genannt. 24 Ihr seht, dass [der] Mensch aufgrund seiner Werke für gerecht erklärt (freigesprochenav) wird und nicht aufgrund [des] Glaubens allein. 25 Wurde {aber} nicht genauso auch die Prostituierte Rahab aufgrund von Werken für gerecht erklärt (freigesprochenaw), als sie die Boten gastlich aufnahm und [auf] einem anderen Wegax hinausführte?ay 26 Denn genau wie der Körper ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot.


Anmerkungen

Die vorliegende Übersetzung (SF) entstand für ein Studienprojekt, bei dem der gesamte Jakobusbrief übersetzt, mit Kommentaren abgeglichen und exegesiert werden sollte. Allerdings folgt die Übersetzung nicht immer Offene-Bibel-Konventionen: So wurden so gut wie alle Partizipien (bis auf einige substantivierte) aufgelöst und die Sätze so natürlich wie möglich aufgebaut, ohne die Genauigkeit zu beeinträchtigen oder den griechischen Satzbau aufzubrechen. Der Imperativ in der dritten Person wurde gewöhnlich mit dem Hilfsverb „sollen“ übersetzt (jeweils vermerkt); auf Aspektbedeutung und Sinnrichtung (bei adverbialen Partizipien u.a.) wurde besonderer Wert gelegt. Beim Übersetzen wurde auch auf den Transport des Textsinns geachtet und stellenweise Vorschläge und Anmerkungen zur kommunikativen Übersetzung gemacht (jedoch unvollständig). Der gesamte Text wurde unter Zuhilfenahme des Neuen sprachlichen Schlüssels (NSS), der Kurzgrammatik zum ntl. Griechisch (KG) und dem Wörterbuch von Bauer/Aland (B/A) übersetzt und, stellenweise ausführlich, mit dem exegetischen Kommentar von Blomberg u. Kamell abgeglichen. Wo es nützlich erschien, wurden wichtige deutsche Übersetzungen in den Fußnoten zitiert (LUT, EU, Menge, REB, SLT, NGÜ), teilweise auch englische (NIV, NASB, ESV, NET). An kritischen Stellen wurden die Jakobuskommentare von M. Dibelius und L.T. Johnson, teilweise auch F. Mußner konsultiert. Weitere Referenzen entstammen entweder der Diskussion während der Vorlesung (so Maier, Louw/Nida), der Pflichtlektüre (so Bauckham) oder den genannten Quellen.

Lückenhaft ist noch der Abgleich mit Kommentaren in den Kapiteln 4 und v.a. 5 (dort meist auch angegeben). Bei manchen Angaben wurden die Quellen nicht angegeben; entweder weil sie mit jeder Grammatik zu verifizieren sind, oder weil sie meinem NSS oder Blomberg/Kamell entstammen und ich es schlichtweg vergaß. Nicht jedes Wort oder jede Wendung erhielt bei der Ergründung der tatsächlichen Bedeutung die Aufmerksamkeit, die sie verdienten, auch wenn ich sicherlich die brennendsten Probleme erhellen konnte.

Meine ursprüngliche Übersetzung enthielt Anführungszeichen. Wo diese noch bestehen, habe ich sie entweder übersehen, oder sie dienen der Abgrenzung eines Zitats (z.B. 4,6). Vielleicht sind beim Kopieren der Verse und Transport der Fußnoten Fehler entstanden.

Ich werde die Übersetzung wohl weiter pflegen und auch noch eine Einleitung verfassen (es sei denn jemand anderes ist schneller :-) ). --Ben 15:12, 21. Feb. 2010 (UTC)

aWörtlich: „Glauben unseres Herrn“. Gen. subi. (Zurück zu v.1)
bIm Urtext: „unseren Herrn Jesus Christus der Herrlichkeit“. Es gibt verschiedene Deutungsmöglichkeiten: 1. als Gen. qualitatis: „unseren herrlichen Herrn Jesus Christus“ (Dibelius, Johnson). In manchen Übersetzungen zu finden. 2. Grammatikalisch möglich, wenn auch im Rest der Bibel nicht anzutreffen wäre die Deutung als Apposition – der „Herr Jesus Christus“ würde also als „Herrlichkeit“ bezeichnet. Blomberg/Kamell ziehen diese Übersetzung vor. 3. als Gen. obiectivus; dann Glauben an die „Herrlichkeit des Herrn...“. 4. Als Titel Jesu, dann „Herrn Jesus Christus der Herrlichkeit“ (Bauckham). 5. Als attributiver Genitiv, wie hier gewählt (Mußner). Das erscheint am natürlichsten, außerdem haben sich die Übersetzer aller wichtigen deutschen Bibelübersetzungen für diese Variante entschieden. Nur Menge differenziert: „unsern Herrn Jesus Christus, (den Herrn) der Herrlichkeit“. Die nächstbeste Lösung ist wohl Option 1. (Zurück zu v.1)
cOder neutraler „Versammlung“, dann wohl als christlicher Gottesdienst (cf. Dibelius, Mußner, Johnson, Blomberg/Kamell). Blomberg sieht hier eine christliche Gerichtsszene. So werde in Vv. 1-4 Gerichtssprache verwendet. Weiter verwende der Autor συναγωγή und nicht ἐκκλησία (wie in 5,14) – das wäre der einzige Fall im NT, wo das Wort einen christlichen Gottesdienst meint. Auch könne der Autor auf 3Mose 19,15 angespielt haben, was wieder auf eine Gerichtssituation hinweisen könnte. Und in V. 6 wird erwähnt, wie die Reichen die Armen verklagen. Andererseits könne der Gebrauch von συναγωγή auf den jüdischen Kontext oder ein frühes Entstehungsdatum des Briefs hinweisen, und die Szene wäre sehr leicht auch in einem Gottesdienst vorstellbar (Blomberg/Kamell). Dibelius wendet aber ein, dass es nicht als Beleg für einen jüdischen Hintergrund herhalten kann. (Zurück zu v.2)
dAuf Griechisch ein einziges Adjektiv, „goldfingrig“. (Zurück zu v.2)
eWörtlich: „strahlender“, „glänzender“ (Zurück zu v.2)
fSubst. Ptz. (Zurück zu v.3)
g Wörtlich: „hierher [auf diesen] gut[en Platz] (Zurück zu v.3)
hVariante im Urtext: ἐκεῖ („da“) steht in manchen Handschriften hinter κάθου („setze dich“). Übersetzung dann: „Du stehe oder setze dich dort...“ (gefunden im NSS; sollte noch belegt werden). (Zurück zu v.3)
iWörtlich „in euch selbst“ oder „untereinander“. Die meisten Übersetzungen entscheiden sich für die reziproke Deutung. So etwa Menge: „seid ihr da nicht in Zwiespalt (oder: Widerspruch) mit euch selbst geraten“. HfA: „Habt ihr da nicht mit zweierlei Maß gemessen.“ (Zurück zu v.4)
jDasselbe Wort wird weiter oben für „zweifeln, Bedenken haben“ verwendet, kommt hier aber in seiner Grundbedeutung vor. (Zurück zu v.4)
kWörtlich „Richter schlechter Gedanken“. Kann auch als „eine schlechte Entscheidungen fällen“ interpretiert und frei übersetzt werden (NSS). Die „Gesinnung“ kann sowohl für „leise“ wie „laute“ Gedanken stehen (Blomberg/Kamell). (Zurück zu v.4)
lVv. 2-4 sind ein gewöhnlicher, prospektiver Konditionalsatz. (Zurück zu v.4)
m[in den Augen] der Welt“: Hier als „ethischer Dativ“ (Blomberg/Kamell) interpretiert, was das Augenmerk nicht auf ihre materielle Armut, sondern ihre niedrige Stellung lenkt. Möglich wäre auch die Deutung als lokaler („die Armen, die in der Welt sind“) oder „Dativ der Hinsicht“ („die Armen in Hinsicht auf weltliche Güter“). (Zurück zu v.5)
nDer Aorist könnte gnomisch sein. Dann: „Erwählt Gott nicht...?“ (Blomberg/Kamell). (Zurück zu v.5)
oAlternativ: „als Reiche...“. LUT bezieht „erwählt“ auch auf die „Reichen“ und „Erben“. (Zurück zu v.5)
pDas οὐχ am Satzanfang bezieht sich auch auf dieses Verb. (Zurück zu v.6)
qEigentlich ein Futur; drückt ein besonders starkes Gebot aus. (Zurück zu v.8)
rDas Adverb καλῶς bezeichnet hier das moralisch Richtige. In V. 3 bezeichnet es dagegen einen angemessenen, bequemen Sitzplatz... (Zurück zu v.8)
sIndefiniter Konditionalsatz. (Zurück zu v.8)
tso NSS (Zurück zu v.9)
uSo wörtlich. Lt. B/A hier auch „Sünder“. (Zurück zu v.9)
vModale Auflösung des Ptc. coni. Möglicherweise auch kausal („weil … ihr überführt werdet“) bzw. einfach mit „und“ (Zurück zu v.9)
wIndefiniter Konditionalsatz. (Zurück zu v.9)
xBedeutung: „auch nur gegen ein Gebot verstößt“ (Zurück zu v.10)
yHier steht im Urtext ein Pf., das das Resultat einer Handlung betont; daher die Einfügung „[dadurch]“.Es ist unklar, ob mit „in Einem“ – „in Allen“ einzelne Gebote oder ähnliche Bereiche gemeint sind. (Zurück zu v.10)
zAus 2Mose 20,14.13. Beide Gebote stehen hier im prohibitiver Konjunktiv, während sie in der LXX – analog zum Hebräischen – im verneinten Futur stehen, was eine ähnlich starke Verneinung ist. Hier also etwas sinngemäßer wiedergegeben. (Zurück zu v.11)
aaHier steht im Urtext ein Pf., das das Resultat einer Handlung betont; daher die Einfügung „[dadurch]“. (Zurück zu v.11)
abIndefiniter Konditionalsatz. (Zurück zu v.11)
acWörtlich „durch“. Alternativ „anhand“, „auf Grundlage“. (Zurück zu v.12)
adAttr. Ptz. (Zurück zu v.12)
aeWörtlich: „Was [ist] der Nutzen“. (Zurück zu v.14)
afProspektiver Konditionalsatz. (Zurück zu v.14)
agGriechischer Abschiedsgruß. Lt. B/A entspricht das etwa dem Dt. „Bleiben Sie gesund!“. Alternativ sicher auch „Leb wohl!“ o. ä. (Zurück zu v.16)
ahVulgo: „was sie zum Leben brauchen“, „das Lebensnotwendige“ (Zurück zu v.16)
aiWörtlich: „Was [ist] der Nutzen“ (cf. 14). (Zurück zu v.16)
ajVv. 15-16: Wieder ein prospektiver Konditionalsatz. (Zurück zu v.16)
akProspektiver Konditionalsatz. (Zurück zu v.17)
alEs gibt verschiedene Theorien darüber, wie weit die direkte Rede reicht. Davon ist die Bedeutung der Stelle abhängig. Blomberg zählt verschiedene Möglichkeiten auf: 1. Lässt Jakobus hier einen fiktiven Gegner zu Wort kommen? 2. Wie weit verläuft seine Rede? 3. Kommt dazu noch ein fiktiver Verbündeter? 4. Oder handelt es sich um einen fiktiven, etwas langsamen Zuhörer, der weiterer Erklärung bedarf? (So bei Bauckham; von Blomberg unberücksichtigt.) 5. Denkbar wäre auch, „Du hast Glauben?“ als Frage zu formulieren; alles weitere wäre dann die Antwort des Autors. Blomberg entscheidet sich dafür, dass der Autor indirekte Rede verwendete – das „ich“ beziehe sich also auf ihn, das „du“ auf sein Gegenüber (Blomberg/Kamell). (Zurück zu v.18)
amWörtlich „dass nur [einer] Gott ist?“. Alternativ als Frage: „Glaubst du, dass es nur einen Gott gibt?“ (Zurück zu v.19)
anWörtlich: „Du handelst gut/richtig!“ (Zurück zu v.19)
aoOder in Form einer echten Frage: „Willst du wissen/einsehen...“ (so bei Blomberg/Kamell). (Zurück zu v.20)
apVon B/A präferiert. (Zurück zu v.21)
aqHier temporale Auflösung des attributiven Ptz. Alternativ modal „indem er … darbrachte“, möglicherweise auch kausal „weil/da“. Neben der gleichzeitigen Übersetzung kann das Ptz. Aor. auch vorzeitig übersetzt werden. (Zurück zu v.21)
arI.e. Abrahams. (Zurück zu v.22)
asImperfekt; mit durativer/iterativer Bedeutung; hier vielleicht als schrittweise Prozess zu deuten. (Zurück zu v.22)
atOder dem Kontext nach „[seine]“. (Zurück zu v.22)
auAttr. Ptz. (Zurück zu v.23)
avSo B/A. (Zurück zu v.24)
awSo B/A. (Zurück zu v.25)
axDat. modi. (Zurück zu v.25)
ayHier temporale Auflösung zweier Ptc. coni. Alternativ auch modal: „indem“ oder kausal: „weil“ (Zurück zu v.25)