Jakobus 3: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 2. August 2010, 20:24 Uhr

Syntax ungeprüft

SF zuverlässig.png
Status: Zuverlässige Studienfassung – Die Übersetzung ist vollständig, erfüllt die Übersetzungskriterien und wurde mit einigen Standards der Qualitätssicherung abgesichert. Verbesserungen sind noch zu erwarten.
Folgt-später.png
Status: Lesefassung folgt später – Bevor eine Lesefassung erstellt werden kann, muss noch an der Studienfassung gearbeitet werden. Siehe Übersetzungskriterien und Qualitätssicherung Wir bitten um Geduld.

Anmerkungen

Studienfassung (Jakobus 3)

1 Nicht viele [von euch sollen] Lehrer werden,a meine Geschwister, denn ihr wisst,b dass wir [Lehrer] ein strengeres Urteil empfangen werden. 2 Denn wir alle straucheln (stoßen an)c vielfach (in vieler Hinsicht). Wenn jemand beim Redend nicht strauchelt, [ist] er ein vollkommener (reifer, erwachsener) Mensche, fähig auch den ganzen Körper zu zügeln (in Zaum zu halten).f 3 {aber} Wenn wir den Pferdeng das Zaumzeug ins Maulh legen, damit sie uns gehorchen,i dannj lenken wir ihren ganzen Körper.k 4 Seht (Siehe) auch die Schiffe, obwohl sie so groß sind und von rauen Winden getrieben werden,l werden sie von einem winzigenm Steuerruder gelenkt, wohin die Absicht (Drang, Eifer, Trachten)n des Steuermanns wünscht, 5 so ist auch die Zunge ein kleines Glied und prahlt [doch mit] großen [Dingen]. Seht (Siehe), welch kleines Feuer welch großen Wald (Holz) anzündet! 6 Auch die Zunge [ist] ein Feuer: [Als] die Welt des Unrechtso stehtp die Zunge unter unseren Gliedern da;q sie, die den ganzen Körper beschmutzt und das Radr des Werdenss in Brand setzt,t wird [selbst] von der Hölleu in Brand gesetzt.v 7 Jedew Art [der] Säugetierex wie auch [der] Vögel, [der] Kriechtiere wie auch [der] Meerestiere wird gezähmt und ist [durch] die menschliche Art (Natur)y gezähmt wordenz, 8 aber die Zunge vermag kein Menschaa zu bändigen, [das]ab ruhelose (unruhigesac, unkontrolliertesad, wankelmütigesae) Übel, voller tödlichen (todbringenden) Gifts. 9 Mit ihraf loben (reden wir gut von) wir den Herrn und Vater und mit ihr verfluchen die Menschen, die nach der Ähnlichkeit (Gleichheit, Übereinstimmung. Klassisch: Bild, Ebenbild) Gottes erschaffen sindag,ah 10 aus demselben Mund kommt Segen und Fluch. Es darf nicht sein, meine Geschwister, [dass]ai dies so geschieht. 11 Lässt etwa die Quelle aus derselben Öffnung süßes und bitteres [Wasser]aj quellen? 12 Meine Geschwister, kann etwa ein Feigenbaum Oliven hervorbringen, oder ein Weinstock Feigen? Auch eine salzige [Quelle]ak [kann] kein Süßwasseral hervorbringen. 13 Wer [ist] weise und kundig (verständig, gebildet)am unter euch? Er soll durchan {die} gute Lebensführung seine Werke in (durch) Bescheidenheit (Demut, Sanftmut)ao [aus] Weisheitap erweisen (muss erweisenaq)ar! 14 Aber wenn ihr bittere Eifersucht und Selbstsucht in eurem Herzen habt, rühmt euch nichtas und lügt [nicht] wider die Wahrheit!at 15 Dies ist nicht die Weisheit, die von oben herabkommtau, sondern [ist] irdisch, weltlich natürlichav [und] dämonisch. 16 Denn wo [immer es] Eifersucht und Selbstsucht [gibt], dort [gibt es] Unordnung (Unruhe) und jede [Art von]aw gemeiner (niederer, schlimmer)ax Tat (Sache, Tun; Rechtsstreitay). 17 Doch die Weisheit, [die] von oben [kommt], ist {zwar} zuerst rein, dann friedfertig, gütig (nachgiebig, milde), folgsam (belehrbar, gehorsam. LUT u.a. (SLT, NGÜ): lässt sich etwas sagen), voller Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch [und] ohne Heuchelei. 18 Undaz [die] Ernteba [der] Gerechtigkeitbb wird in Frieden gesät fürbc jene, die Frieden stiftenbd.


Anmerkungen

Die vorliegende Übersetzung (SF) entstand für ein Studienprojekt, bei dem der gesamte Jakobusbrief übersetzt, mit Kommentaren abgeglichen und exegesiert werden sollte. Allerdings folgt die Übersetzung nicht immer Offene-Bibel-Konventionen: So wurden so gut wie alle Partizipien (bis auf einige substantivierte) aufgelöst und die Sätze so natürlich wie möglich aufgebaut, ohne die Genauigkeit zu beeinträchtigen oder den griechischen Satzbau aufzubrechen. Der Imperativ in der dritten Person wurde gewöhnlich mit dem Hilfsverb "sollen" übersetzt (jeweils vermerkt); auf Aspektbedeutung und Sinnrichtung (bei adverbialen Partizipien u.a.) wurde besonderer Wert gelegt. Beim Übersetzen wurde auch auf den Transport des Textsinns geachtet und stellenweise Vorschläge und Anmerkungen zur kommunikativen Übersetzung gemacht (jedoch unvollständig). Der gesamte Text wurde unter Zuhilfenahme des Neuen sprachlichen Schlüssels (NSS), der Kurzgrammatik zum ntl. Griechisch (KG) und dem Wörterbuch von Bauer/Aland (B/A) übersetzt und, stellenweise ausführlich, mit dem exegetischen Kommentar von Blomberg u. Kamell abgeglichen. Wo es nützlich erschien, wurden wichtige deutsche Übersetzungen in den Fußnoten zitiert (LUT, EU, Menge, REB, SLT, NGÜ), teilweise auch englische (NIV, NASB, ESV, NET). An kritischen Stellen wurden die Jakobuskommentare von M. Dibelius und L.T. Johnson, teilweise auch F. Mußner konsultiert. Weitere Referenzen entstammen entweder der Diskussion während der Vorlesung (so Maier, Louw/Nida), der Pflichtlektüre (so Bauckham) oder den genannten Quellen.

Lückenhaft ist noch der Abgleich mit Kommentaren in den Kapiteln 4 und v.a. 5 (dort meist auch angegeben). Bei manchen Angaben wurden die Quellen nicht angegeben; entweder weil sie mit jeder Grammatik zu verifizieren sind, oder weil sie meinem NSS oder Blomberg/Kamell entstammen und ich es schlichtweg vergaß. Nicht jedes Wort oder jede Wendung erhielt bei der Ergründung der tatsächlichen Bedeutung die Aufmerksamkeit, die sie verdienten, auch wenn ich sicherlich die brennendsten Probleme erhellen konnte.

Meine ursprüngliche Übersetzung enthielt Anführungszeichen. Wo diese noch bestehen, habe ich sie entweder übersehen, oder sie dienen der Abgrenzung eines Zitats (z.B. 4,6). Vielleicht sind beim Kopieren der Verse und Transport der Fußnoten Fehler entstanden.

Ich werde die Übersetzung wohl weiter pflegen und auch noch eine Einleitung verfassen (es sei denn jemand anderes ist schneller :-) ). --Ben 15:11, 21. Feb. 2010 (UTC)


aIn der deutschen Übersetzung ist es schwierig, die beiden Teile des Imperativs, „nicht viele [von euch]([von euch]“ impliziert durch die Form des Verbs) und „werdet Lehrer“ zusammenzubringen. Die eheste wörtliche Entsprechung wäre „Nicht viele [von euch] werdet Lehrer[!]“. Als die nächstliegende Auflösung erschien die Umwandlung in einen indirekten Befehl. (Zurück zum Text: a)
bKausal aufgelöstes attributives Ptz. Hier bieten sich wohl keine alternativen Sinnrichtungen zur Auflösung an. (Zurück zum Text: b)
cIm geistlichen Sinn auch als „fehlen“, „sündigen“. Vorgeschlagene Bedeutung hier: „wir alle begehen viele Sünden“ (B/A, NSS). (Zurück zum Text: c)
dWörtlich: „im Wort“ (Zurück zum Text: d)
eWörtlich: „Mann“ (im generischen Sinn). (Zurück zum Text: e)
fIndefiniter Konditionalsatz. (Zurück zum Text: f)
gUrsprünglich ein Genitiv. (Zurück zum Text: g)
hUrsprünglich im Plural. (Zurück zum Text: h)
iAuflösung eines „εἰς τὸ“ + Inf. (Zurück zum Text: i)
jKonsekutives καί. (Zurück zum Text: j)
kIndefiniter Konditionalsatz. (Zurück zum Text: k)
lIm Urtext zwei Ptc. coni., hier konzessiv aufgelöst. (Zurück zum Text: l)
mWörtlich „von [dem] kleinsten“. Muss hier elativisch verstanden werden: „sehr klein“, „winzig“ (Zurück zum Text: m)
nEine gute kommunikative Übersetzung könnte „Belieben“ sein. (Zurück zum Text: n)
oGen. qualitatis. Kommunikativ kann „Welt voller Unrecht“, „von Unrecht beherrschte Welt“, etc. übersetzt werden. (Zurück zum Text: o)
pWörtlich „„sich hinstellen“ (cf. 4,4). Die Form kann sowohl medial (Blomberg/Kamell), als auch passivisch (Mußner, Johnson, NSS) sein. Die mediale Deutung betont die Rolle der Zunge, die passivische diejenige Gottes oder ähnlicher Größen. Weil letztere Lösung aber Fragen offen ließe, entscheidet sich Blomberg für eine mediale Deutung. Johnson präferiert im Blick auf 4:4 die passivische Lösung. Meine Übersetzung (nach einem Vorschlag im NSS) lässt das Problem ein Stück weit offen, weil sie sich auf das Ergebnis konzentriert („dastehen“ kann das Resultat des Hinstellens oder des sich Hinstellens sein). Alternativ zu „dastehen“ kann auch übersetzt werden: „sich erweisen als“ (NSS), „sich darstellen“ (Dibelius), „sich machen/ernennen zu“ (Blomberg/Kamell, Johnson, B/A). Der überlieferte Text ist an dieser Stelle vermutlich fehlerhaft ist (Dibelius, B/A). (Zurück zum Text: p)
qOder „Auch die Zunge ist ein Feuer, eine Welt des Unrechts unter unsere Glieder gesetzt.“ (Mußner, Martin (zitiert bei Blomberg/Kamell).) Dazu wäre alternative Zeichensetzung vonnöten: Statt dem Semikolon (hochgesetzter Punkt) wie im NTG wäre dann hinter „πῦρ“ ein Komma zu setzen. Dadurch könnte der zweite Satz des Verses als Apposition verstanden werden: „Auch die Zunge ist ein Feuer, eine Welt des Unrechts unter unsere Glieder gesetzt.“ Diese Variante sei u.a. von der TNIV und in früheren Edition des UBS-Testaments gewählt worden (Blomberg/Kamell). (Zurück zum Text: q)
rJe nach Akzentsetzung entweder „Rad“ oder „Bahn/Kurs“; bezeichnet allgemein etwas Rundes (Johnson; dort auf Englisch „course“; von mir entsprechend übersetzt). (Zurück zum Text: r)
sNSS: „Rad des Werdens/Daseins, hier wohl sprichwörtl. für Umkreis des Lebens (Mußner, Jak, S. 164f), Lebenslauf“. Aus „dem Sprachgebrauch der orphischen Mysterien“ (B/A) (cf. Dibelius, Kittel) → „Rad des Werdens“, „Lebenslauf“; klares Zeugnis für griechischen Einfluss (Johnson). Blomberg merkt an, dass der Begriff zur Abfassungszeit wohl schon abgegriffen war und hier nicht zu technisch gesehen werden sollte (seine Übersetzung: „Lauf des Daseins/der Existenz“). Menge: „das (rollende) Rad des Seins (d.h. den ganzen Lauf des Lebens = die ganze Lebensbahn)“, LUT „die ganze Welt“, ELB „Lauf des Daseins, SLT „Umkreis des Lebens“, NGÜ „die ganze menschliche Existenz“, GNB „unser Leben von der Geburt bis zum Tod“. (Zurück zum Text: s)
tAuflösung zweier attributiver Partizipien als Relativsatz. (Zurück zum Text: t)
uOder „Gehenna“. Hier werden die sehr semitischen Wurzeln des Schreibens offensichtlich. (Zurück zum Text: u)
vDas dritte attr. Ptz. Präs., hier im Pass., scheint semantisch von den übrigen getrennt zu sein. Alternativ: „sie beschmutzt ... und ... setzt ... in Brand und wird...“. Wörtlich: „die ... beschmutzende ... und ... in Brand setzende ... und ... in Brand gesetzt werdende.“ (Zurück zum Text: v)
wDieses unbestimmte „πασα“ kann auch allgemeiner als „alle möglichen...“ übersetzt werden. (Zurück zum Text: w)
xEigentlich nur „Tiere“; im Kontrast zu den anderen Tierarten im Kontext muss hier jedoch genauer übersetzt werden. Möglich: „Vierfüßler“ (B/A), „Säugetiere“, „Landtiere“, „vierfüßige Tiere“ (NSS). (Zurück zum Text: x)
yDat. auctoris. (Zurück zum Text: y)
zHier steht im Urtext ein Pf., das „worden“ tritt also hinter das Resultat des „bist“ zurück. (Zurück zum Text: z)
aaGen. partitivus. Wörtlich: „keiner/niemand [der] Menschen“ (Zurück zum Text: aa)
abAlternativ: „[sie ist] ein“ (Zurück zum Text: ab)
acB/A (Zurück zum Text: ac)
adBlomberg/Kamell (Zurück zum Text: ad)
aeCf. 1,8 (Zurück zum Text: ae)
afInstrumental (NSS). Wörtlich: „Durch sie“. Analog später im Vers. (Zurück zum Text: af)
agAttr. Ptz. Pf. Pass. Das griechische Pf. wurde hier, wie es seiner Bedeutung am ehesten entspricht, als Zustandsperfekt übersetzt. (Zurück zum Text: ag)
ahFrei zitiert nach 1 Mose 1,26f. (Zurück zum Text: ah)
aiAuflösung eines AcI. (Zurück zum Text: ai)
ajWörtlich: „das Süße und das Bittere“ (Zurück zum Text: aj)
akWörtlich: „das Salzige“ (Zurück zum Text: ak)
alWörtlich: „süßes Wasser“ (Zurück zum Text: al)
amDie Bedeutung des Wortes ist die von anwendbarer Kundigkeit (Blomberg/Kamell). Kommunikativ vielleicht „erfahren“. (Zurück zum Text: am)
anWörtlich: „aus“ (Zurück zum Text: an)
aoie eigentliche Bedeutung ist wohl die eines „sanften Charakters“ im Gegensatz einem aufbrausenden Charakter (cf. Louw/Nida). (Zurück zum Text: ao)
apWörtlich „Bescheidenheit [der] Weisheit“; Gen. pertinentiae, also „Bescheidenheit, die von Weisheit kommt“. (Zurück zum Text: ap)
aqBlomberg/Kamell. (Zurück zum Text: aq)
arDa der deutsche Imperativ in der 3. Person nicht vorkommt, muss mit „soll“ oder „muss“ umschrieben werden. (Zurück zum Text: ar)
asDies ist ein Imperativ Präsens. Im Gegensatz zum unmarkierten Imp. Aor. kann dieser auch die Bedeutung „hört auf, … zu tun“ haben. Blomberg merkt hier an, dass diese Bedeutungsnuance nicht unbedingt vorkommen muss. (Zurück zum Text: as)
atIndefiniter Konditionalsatz. (Zurück zum Text: at)
auAttributive Auflösung. Wörtlich „ist … herabkommend“. Alternativ periphrastisch: „Diese Weisheit kommt nicht von oben herab...“ (Zurück zum Text: au)
avSo Dibelius u.a.; bei ihm Herleitung aus Parallelen zur gnostischen Frömmigkeit. Wörtlich „seelisch“. Im NT wird der Begriff aber nur für das Diesseitige im Gegensatz zum Geistlichen verwendet (B/A, Dibelius, Johnson). Oder „irdisch gesinnt“ (NSS), „sinnlich“ (Menge, ELB; aber missverständlich, da es hier eben nur um den Kontrast zum Geistlichen geht), „niedrig“ (LUT), „eigennützig“ (EU). Kommunikativ vielleicht „weltlich/diesseitig ausgerichtet“. (Zurück zum Text: av)
awNach der Bedeutung dieses unbestimmten „πάν“ eingefügt (Johnson). (Zurück zum Text: aw)
axDer Begriff drückt Niedrigkeit, Gemeinheit, Gewöhnlichkeit in einem sehr negativen Sinn aus (Johnson). (Zurück zum Text: ax)
ayJohnson (Zurück zum Text: ay)
azHier als koordinierender Textkonnektor (Blomberg/Kamell). Alternativ adversativ. Könnte auch einen leichten Kontrast als Aufruf zum Handeln darstellen (Johnson). (Zurück zum Text: az)
baSo Blomberg/Kamell. Wörtlich „Frucht“. (Zurück zum Text: ba)
bbWohl ein Gen. subiectivus: die Frucht ist Gerechtigkeit. (Zurück zum Text: bb)
bcHier als Dat. commodi verstanden (Dibelius, Johnson, Blomberg/Kamell). Alternativ als Dat. auctoris: „von jenen, die...“. Dann käme aber der Frieden doppelt vor (Dibelius). (Zurück zum Text: bc)
bdAttributives/substantiviertes Ptz. (Zurück zum Text: bd)