Jesaja 12

Aus Die Offene Bibel

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Syntax ungeprüft

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Status: Studienfassung zu prüfen – Eine erste Übersetzung aus dem Urtext ist komplett, aber noch nicht mit den Übersetzungskriterien abgeglichen und nach den Standards der Qualitätssicherung abgesichert worden und sollte weiter verbessert und geprüft werden. Auf der Diskussionsseite ist Platz für Verbesserungsvorschläge, konstruktive Anmerkungen und zum Dokumentieren der Arbeit am Urtext.
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Status: Lesefassung folgt später – Bevor eine Lesefassung erstellt werden kann, muss noch an der Studienfassung gearbeitet werden. Siehe Übersetzungskriterien und Qualitätssicherung Wir bitten um Geduld.

Lesefassung (Jesaja 12)

(kommt später)

Studienfassung (Jesaja 12)

1 Zu jener Zeit wirst du sagen:

Ich preise dich, JHWH! Alsa du mir zürntest,
wendete sich dein Zorn und du hast mich getröstet.
2 Sieh, Gott ist meine Hilfe (mein Heil).
Ich vertraue [ihm] und fürchte mich nicht,
denn meine Kraft und Stärkeb ist Jahc JHWH
und er wurde mir zur Hilfe (zum Heil).
3 Und ihr werdet Wasser schöpfen mit Jubel (Freude)
aus den Quellen der Hilfe (des Heils).

4 Und ihr werdet sagen zu jener Zeit:

Preist JHWH, ruft ihn mit seinem Namen an.d
Tut kund den Völkern seine Taten (Handlungen)!
Bekennt, wie erhaben sein Name ist (dass sein Name erhaben ist)!
5 Singt (preist) JHWH, weil er Erhabenes tut (bewirkt).
Bekanntese [sei] dies bei allen Völkern.
6 Kreische (Jauchze)f und rufe gellend, Bewohnerin Zions,
denn groß ist in deiner Mitte (bei dir) der Heilige Israels.

Anmerkungen

Das Lied gliedert sich in zwei Teile (1-3, 4-6), die jeweils mit „du wirst sagen” bzw. „ihr werdet sagen” eingeleitet werden. Möglicherweise sind hier zwei Lieder zu einem zusammengefügt worden. Bemerkenswert ist, dass der Name JHWH in diesem Lied eine so große Rolle spielt. Er kommt in Vers 2 in zwei Formen hintereinander vor: „Jah JHWH”, und in Vers 4 wird dazu aufgefordert, ihn „mit seinem Namen” anzurufen. Die andere Stelle, an der קרא בשם vorkommt, ist 1.Könige 18,24-26, die Auseinandersetzung Elias mit den Baalspropheten, wo jede Seite Gott mit seinem Namen anrufen soll. Es geht wohl darum, auf welchen Namen Gott hört, bzw. dass das Bekenntnis zu Gott erfordert, dass man nicht „einen” Gott (אֵ֧ל), sondern den Gott Israels, JHWH, bekennt. In Vers 4 wird zudem dazu aufgefordert, die Erhabenheit des Namens JHWH zu bekennen. Das Bild in Vers 3 „Wasser schöpfen aus den Quellen der Hilfe” bezieht sich auf JHWH, der anderen genauso hilft, wie er dem Psalmbeter geholfen hat.

aכִּ֥י kann einen Nebensatz einleiten: ‚dass’, kausal: ‚weil’ oder temporal: ‚als’ übersetzt werden. Noch Luther 84 übersetzt: „Ich preise dich, dass du zornig gewesen bist.” Gottes Zorn wird als „Wohltat” aufgefasst, vgl. Hebr 12,6: „wen der Herr liebhat, den züchtigt er”. Die wilhelminische Auffassung von der Züchtigung als Wohltat wird in dem Spielfilm „Das Haus in Montevideo” persifliert: Sohn (zum Vater): „Ich habe Strafe verdient und bitte um eine gehörige solche.” Vater (verpasst Sohn eine Ohrfeige). Sohn: „Aua!” Vater: „Wie bitte?” Sohn: „Danke, Vater.” Dieser Gedanke, dass Strafe eine Wohltat sein könnte, ist uns heute unerträglich und wird m.E. auch dem Text nicht gerecht. Denn der zweite Halbvers spricht davon, dass der Psalmbeter für die Rücknahme des Zorns und den Trost dankbar ist. Daher übersetzen Luther 2017 und Zürcher Bibel das כִּ֥י nicht, halten aber die Zuwendung Gottes noch in der Schwebe: „Du hast mir gezürnt. Möge dein Zorn sich wenden.” Dadurch bleibt offen, worauf sich der Lobpreis bezieht. Etwa doch auf den Zorn? Die BasisBibel wird deutlicher, wenn sie übersetzt: Du bist zornig auf mich gewesen. Doch nun hat sich dein Zorn gelegt.” Diese weitergehende Übersetzung gibt m.E. das Gemeinte am besten wieder. Deshalb schlage ich eine temporale Übersetzung des כִּ֥י vor: Gott ist grundsätzlich bereit zur Vergebung. (Zurück zu v.1)
bזִמְרָת֙ hat keine Personalendung und steht im status constructus. Dieser Satz: עָזִּ֤י וְזִמְרָת֙ יָ֣הּ steht auch 2.Mose 15,2. Der Apparat der BHS schlägt vor, mit 2 hebräischen Handschriften die Personalendung der 1.Person Sg. anzuhängen. (Zurück zu v.2)
c„Jah” ist eine Kurzform des Gottesnamens JHWH, wie er z.B. auch in Namen vorkommt: Jeremi-(j)a. 2 hebräische Handschriften, die Septuaginta und die Vulgata streichen ihn. (Zurück zu v.2)
dSo Köhler-Baumgartner s.v. (Zurück zu v.4)
eIm Text steht das Partizip Pual von ידע, Bekanntes, Vertrautes; die Masora korrigiert zum Nomen. (Zurück zu v.5)
fKöhler-Baumgartner: cry shrilly. Das Verb heißt auch „wiehern”. M.E. sind hier Tonhöhe und Lautstärke betont, zumal eine weibliche Person angeredet wird. (Zurück zu v.6)