Johannes 8

Aus Die Offene Bibel

Version vom 6. Oktober 2015, 01:11 Uhr von Md (Diskussion | Beiträge) (kleine Ergänzung der Fußnote zu 38)
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Status: Studienfassung in Arbeit – Einige Verse des Kapitels sind bereits übersetzt. Wer die biblischen Ursprachen beherrscht, ist zum Einstellen weiterer Verse eingeladen. Auf der Diskussionsseite kann die Arbeit am Urtext dokumentiert werden. Dort ist auch Platz für Verbesserungsvorschläge und konstruktive Anmerkungen.
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Status: Lesefassung folgt später – Bevor eine Lesefassung erstellt werden kann, muss noch an der Studienfassung gearbeitet werden. Siehe Übersetzungskriterien und Qualitätssicherung Wir bitten um Geduld.

Lesefassung (Johannes 8)

(kommt später)

Studienfassung (Johannes 8)

12 aWiederum also sprach Jesus zu ihnen sagend: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir folgt (nachfolgt), wandelt nicht in der Finsternis (Dunkelheit), sondern wird das Licht des Lebens haben.

13 [Es] sagten ihm also die Pharisäer: Du legst Zeugnis ab (bezeugst) über (für) Dich selbst. Dein Zeugnis ist nicht wahr (wahrhaftig).

14 Jesus antwortete und sagte ihnen: Auch wenn ich Zeugnis ablege (bezeuge) über (für) mich selbst, ist mein Zeugnis wahr (wahrhaftig), weil ich weiß, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe (weggehe). Ihr aber wißt nicht, woher ich komme und wohin ich gehe (weggehe).

15 Ihr richtet (urteilt, verurteilt) nach dem Fleisch, ich richte (beurteile, verurteile) niemanden.

16 Und wenn ich aber [doch] richte (urteile, verurteile), ist mein Urteil wahr (wahrhaftig), weil ich nicht allein bin, sondern ich und der Vater, der mich gesandt hat[, zusammen sind].

17 Und im Gesetz aber, dem Euren, steht (ist) geschrieben, dass das Zeugnis von zwei Menschen wahr (wahrhaftig) ist.

18 Ich bin der, der über (für) mich selbst Zeugnis ablegt (bezeugt) und es legt Zeugnis (bezeugt) über (für) mich ab der Vater, der mich gesandt hat.

19 Sie sagten ihm also: Wo ist Dein Vater? Jesus antwortete: Weder mich kennt Ihr, noch meinen Vater. Wenn Ihr mich kennen würdet, würdet Ihr auch meinen Vater kennen.

20 Diese Worte aber sagte er in (bei) der Schatzkammerb, als er im Tempel lehrte. Und keiner ergriff ihn (nahm ihn fest), weil seine Stunde noch nicht gekommen war.

21 Erc sprach wiederum zu ihnen: „ich gehe (fort) und ihr werdet mich suchen und an (in)d eurer Sünde werdet ihr sterben. Wohin ich (fort)gehe, könnt ihr nicht kommen.“

22 Da sprachen die Juden: „Er wird sich doch nicht selbst töten, weil er sagt: Wohin ich (fort)gehe, könnt ihr nicht kommen?“

23 Und er sprach zu ihnen: „Ihr seid von unten, ich aber bin von oben. Ihr seid von (aus) dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt.“

24 Er sprach also (daher) zu ihnen: e „An (in) euren Sünden werdet ihr sterben. Denn wenn ihr (mir)f nicht glaubt, dass ich es bin, werdet ihr an (in) euren Sünden sterben.“

25 Da sprachen sie zu ihm: „Wer bist du?“ Jesus sprach zu ihnen: g „Zunächst das, wash ich euch auch sage.i

26 Viel habe ich über euch zu reden und zu (be)urteilen, aber der mich geschickt hatj, ist wahrhaftig, und ich, was ich von ihm gehört habe, das sage ich der Welt.“

27 Sie wussten nicht, dass er zu ihnen vom Vaterk sprach.

28 Sprach daher Jesus zu ihnenl: „Wenn ihr den Menschensohn erhöhenm werdet, dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin, und von mir aus tue ich nichts, sondern wie mich der Vater gelehrt hat, das rede ich.

29 Und der mich geschickt (gesandt) hatn ist bei (mit) mir; er lässt mich nicht allein, weil ich immer das ihm Liebe tue.“

30 Als (nachdem) er dies gesagt hatteo, glaubten viele an ihn.

31 [Es] sagte also {der} Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn Ihr in meinem Wort bleibt, seid Ihr wirklich (wahrhaftig) meine Jünger

32 und Ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird Euch befreien (frei machen).

33 Sie antworteten ihm: Wir sind Nachfahren (Same) Abrahams und wir haben [noch] nie jemanden (niemandem jemals) (als Sklaven) gedient. Wieso (Wie) sagst Du (kannst Du sagen): {Daß} Ihr werdet frei (Freie) sein (werden)?

34 [Es] antwortete ihnen {der} Jesus: Amen, Amen (Wahrlich, wahrlich), ich sage Euch: {Daß} Jeder, der die Sünde tut (sündigt), ist Sklave (Diener, Knecht) der Sünde.

35 Der Sklave (Diener, Knecht) aber bleibt nicht für immer (ewig; in die Ewigkeit) im Haus. Der Sohn bleibt für immer (ewig; in die Ewigkeit).

36 Wenn also der Sohn Euch befreit (frei macht), werdet Ihr wirklich frei (Freie) sein.

37 Ich weiß, dass Ihr Nachkommen (Samen) Abrahams seid. Aber Ihr versucht (sucht) mich zu töten, weil mein Wort in Euch keinen Raum findet (hat).

38 ⸂ἃ ἐγὼ⸃ ἑώρακα παρὰ τῷ ⸀πατρὶ λαλῶ· καὶ ὑμεῖς οὖν ⸂ἃ ἠκούσατε⸃ παρὰ ⸂τοῦ πατρὸς⸃ ποιεῖτε. Was ich beim Vater gesehen habe, sage ich. Und Ihr also (tut), was Ihr vom Vater gehört habt, tut!(.)p

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Anmerkungen

aDie Verse Joh 8,1-11 sind auf der Seite Johannes 7,53-8,11 zu finden. Zu Details siehe die Einleitung dort. (Zurück zu v.12)
bGemeint ist wohl „die Halle im Frauenhof, in der dreizehn Geldbehälter waren" und die für Frauen und Männer zugänglich war. Cf. Benedikt Schwank, Evangelium nach Johannes, St. Ottilien 1998, S. 254. (Zurück zu v.20)
cEine große Zahl von Handschriften ergänzt hier „Jesus“; die ältesten haben den Namen nicht, er wurde also später zugefügt (Zurück zu v.21)
dDie Präposition εν kann hier sowohl mit „in“ übersetzt werden als auch instrumental (wodurch) „an“, Blass-Debrunner-Rehkopf § 219.2 (Zurück zu v.21)
eHier steht sog. „ὅτι zitativum“, das eine wörtliche Rede einführt; dafür steht in der Übersetzung der Doppelpunkt (Zurück zu v.24)
fEinige alte Handschriften ergänzen μοι, mir (Zurück zu v.24)
gDie folgenden Verse sind ein „Trümmerfeld“ (Rudolf Bultmann, KEK, S. 266); die Verse 26 und 27 scheinen nicht hierher zu passen. Besondere Schwierigkeit bereitet Vers 25b: „(Τὴν) άρχήν, mit oder ohne Artikel, heißt »zuerst« und kann im Sinn von έν άχρῇ das zeitliche Zuerst meinen; es steht dann in einem ausgesprochenen oder unausgesprochenen Gegensatz zu einem Später, heißt aber nie »von Anfang an« (= έξ άρχῆς). Sehr häufig aber steht (τ.) άρχήν nicht im zeitlichen, sondern im logischen Sinne: »zuerst« = »erstlich«, »von vornherein«, und zwar ist das besonders in negierten Sätzen bzw. in Sätzen mit negativem Sinn der Fall.

Versucht man das τ. αρχ. V. 25b im zeitlichen Sinne zu verstehen, so fragt sich, welcher Gegensatz vorschwebt. Sieht man diesen Gegensatz in dem Jetzt der gegenwärtigen Situation, so versucht man zu übersetzen (...): »Ich bin, was ich schon am Anfang zu euch sagte.« Aber das ist schon durch das Präs. λαλώ ausgeschlossen; auch müsste dann das έγώ είμι nicht nur aus-| gesprochen, sondern auch durch ein (τὰ) νῦν bestimmt sein. (...)

Die meisten neueren Erklärer verstehen deshalb wie die Alten das τ. αρχ. im logischen Sinne als »überhaupt« (...): Der Satz wird dann als Frage mit negativem Sinn aufgefasst: »Ihr fragt, weshalb ich überhaupt mit euch rede?« Aber das haben sie ja gar nicht gefragt! Mann könnte höchstens übersetzen: »Wozu rede ich überhaupt noch mit euch!«, und könnte diesen Satz in der Tat als Einleitung zu V. 28 auffassen, so dass der Gedankengang zu verstehen wäre: »Wer bist du?« »Es hat keinen Sinn, mit euch darüber zu reden. Aber wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, dann werdet ihr erkennen ...« So verstanden, würde V.25b die Ausscheidung von V. 26f bestätigen. Aber: non liquet [das ist nicht erlaubt].“ (Rudolf Bultmann, KEK, S. 267f) (Zurück zu v.25)
hman könnte ὅ τι auch zusammenziehen zu ὅτι, weil, wie es einige wenige Handschriften tun. (Zurück zu v.25)
iNestle-Aland hat im Text ein Fragezeichen; es könnte aber auch ein Kolon stehen (Zurück zu v.25)
jPartizip Aorist (Zurück zu v.26)
keinige Handschriften ergänzen „Gott“ (Zurück zu v.27)
leinige Handschriften lassen „zu ihnen“ weg; einige Handschriften fügen ein „ὅτι zitativum“ ein (Zurück zu v.28)
mDer Begriff ist hier zweideutig verwendet. Überwiegend bedeutet es im JohEv. die Rückkehr Jesu aus der Welt in die himmlische Heimat (Rudolf Bultmann, KEK, S. 110, Anm. 2); hier aber ist auch das „Erhöhtwerden“ = Aufgehängtwerden am Kreuz gemeint, vgl. a.a.O., S. 266, Anm. 2 (Zurück zu v.28)
nPartizip Aorist (Zurück zu v.29)
oPartizip Präs. (Zurück zu v.30)
pNA28 und SBL gehen davon aus, dass die Lesart τοῦ πατρὸς ὑμῶν im zweiten Teil des Verses sekundär ist. Der erste und zweite Versteil sprechen dann wohl vom selben Vater (Gott) und ποιεῖτε ist dann wohl als Imperativ zu verstehen, vgl. Metzger, Bruce M., United Bible Societies (1994). A Textual Commentary on the Greek New Testament. (Zurück zu v.38)