Kommentar:Genesis 1: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Die Offene Bibel

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Diese Fußnote wird lang, denn die Syntax von Gen 1,1-3 ist eines der meistdiskutierten bibelexegetischen Fragen überhaupt. Ungeduldige können daher [[#Lösung|hier]] direkt zu unserer Lösung der Frage springen.<br />
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Die ersten beiden Worte lauten {{hebr}}בְּרֵאשִׁית בָּרָא{{hebr ende}}; sie setzen sich zusammen aus der Präposition {{hebr}}בְּ{{hebr ende}} (die hier sehr sicher als temporales {{hebr}}בְּ{{hebr ende}} zu deuten ist), dem Substantiv {{hebr}}רֵאשִׁית{{hebr ende}}, das hier nur die Bedeutung „Anfang“ haben kann und dem Verbum {{hebr}}בָּרָא{{hebr ende}}, „er schuf“. Traditionell wurden sie meist übersetzt als selbstständiger Satz: „Am Anfang schuf...“. Diese Lesart ist aber auf entschiedenen Widerspruch gestoßen: Wenn der Text hier tatsächlich von einem bestimmten Anfang sprechen sollte, würde man hier eigentlich eine sogenannte „referential determiner phrase“ erwarten; d.h., man würde erwarten, dass {{hebr}}רֵאשִׁית{{hebr ende}} durch einen bestimmten Artikel determiniert wäre und das erste Wort daher nicht {{hebr}}בְּרֵאשִׁית{{hebr ende}}, sondern {{hebr}}בָּרֵאשִׁית{{hebr ende}} lauten würde. Die eigentliche Frage, die zu diesem Vers gestellt werden muss, ist also, warum hier der Artikel fehlt und ob der Satz auch ohne Artikel als selbstständiger Satz gelesen werden kann.<br />
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===Diskussion: Zur Syntax von Gen 1,1===
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In dieser Diskussion fügen wir noch einmal minimal erweitert den Inhalt der entsprechenden Fußnote ein; jeweils anschließend werden wir sie kommentieren durch je eine weitere semantische Beschreibung des Wortes {{hebr}}רֵאשִׁית{{hebr ende}}, die zusammengenommen dann ergeben werden, dass die auch von uns vertretene Constructus-Deutung notwendig die richtige Deutung sein ''muss''.<br />
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Die ersten beiden Worte lauten {{hebr}}בְּרֵאשִׁית בָּרָא{{hebr ende}}; sie setzen sich zusammen aus der Präposition {{hebr}}בְּ{{hebr ende}} (die hier sehr sicher als temporales {{hebr}}בְּ{{hebr ende}} zu deuten ist), dem Substantiv {{hebr}}רֵאשִׁית{{hebr ende}}, das hier nur die Bedeutung „Anfang“ haben kann und dem Verbum {{hebr}}בָּרָא{{hebr ende}}, „er schuf“. Traditionell wurden sie meist übersetzt als selbstständiger Satz: „Am Anfang schuf...“. Diese Lesart ist aber auf entschiedenen Widerspruch gestoßen: Wenn der Text hier tatsächlich von einem bestimmten Anfang sprechen sollte, würde man hier eigentlich erwarten, dass {{hebr}}רֵאשִׁית{{hebr ende}} durch einen bestimmten Artikel determiniert wäre und das erste Wort daher nicht {{hebr}}בְּרֵאשִׁית{{hebr ende}}, sondern {{hebr}}בָּרֵאשִׁית{{hebr ende}} lauten würde.<br />
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Der Grund dafür, warum eigentlich ein bestimmter Artikel zu erwarten wäre, ist, soweit wir das sehen können, noch gar nicht explizit gemacht worden; wir werden das daher nachholen: „Anfang“ ist (a) ein sogenannter „individueller Term.“ Es ist dies ein Begriff aus dem Umfeld der philosophischen Logik und der sprechanalytischen Philosophie; man bezeichnet damit Begriffe, die sich nicht auf mehrere Referenten, sondern nur auf genau einen Referenten beziehen können. Z.B. der Ausdruck „ein Bibelvers“ könnte sich auf tausende von Bibelversen beziehen und ist damit ein „genereller Term“; „Gen 1,1“ dagegen kann sich auf nur genau einen Vers, nämlich Gen 1,1 beziehen, und ist damit ein „individueller Term“. Solche „monoreferentiellen“ Begriffe stehen regelmäßig in sogenannten „referential determiner phrases“; d.h., sie sind regelmäßig durch einen bestimmten Artikel determiniert (der in diesem Fall dann nur ausdrückt, dass sich die determinierte Nominalphrase auf genau einen Referenten bezieht, den der Rezipient aus dem Diskurszusammenhang erschließen kann).<br />
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'''Ab hier muss ich weiter bearbeiten; jetzt muss ich erst mal weg.'''
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Die eigentliche Frage, die zu diesem Vers gestellt werden muss, ist also, warum hier der Artikel fehlt und ob der Satz auch ohne Artikel als selbstständiger Satz gelesen werden kann.<br />
 
Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Antwortmöglichkeiten herauskristallisiert:
 
Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Antwortmöglichkeiten herauskristallisiert:
 
# Die erste Antwort stammt ursprünglich von Eduard König. Dieser hat festgestellt, dass auch andere artikellose Adverbia im „absoluten Sinne“ (König 1919, S. 129) stehen könnten, etwa {{hebr}}מֵרֹאשׁ{{hebr ende}} in Jes 40,21; Jes 41,4; Jes 41,26; Jes 48,16; Spr 8,23; Pred 3,11 und {{hebr}}מֵרֵאשִׁית{{hebr ende}} in Jes 46,10 (beide: „von Anfang an“). Dem angeschlossen haben sich z.B. Arbez/Weisengoff 1948; Heidel 1964; JM §137k; Waltke 1975 und Wenham 1987. Gegen diese Antwort ist allerdings eingewandt worden, dass es sich bei diesen Stellen durchweg um Poesie handle, wo der Artikel prinzipiell nach anderen Regeln gesetzt werde als in Prosatexten wie Gen 1, so z.B. Albright 1943, S. 369f.; Gross 1980, S. 53; Jenni 1997, S. 142; Rechenmacher 2002, S. 2. Dieser Antwort kann man sich daher zumindest nicht mehr guten Gewissens anschließen.
 
# Die erste Antwort stammt ursprünglich von Eduard König. Dieser hat festgestellt, dass auch andere artikellose Adverbia im „absoluten Sinne“ (König 1919, S. 129) stehen könnten, etwa {{hebr}}מֵרֹאשׁ{{hebr ende}} in Jes 40,21; Jes 41,4; Jes 41,26; Jes 48,16; Spr 8,23; Pred 3,11 und {{hebr}}מֵרֵאשִׁית{{hebr ende}} in Jes 46,10 (beide: „von Anfang an“). Dem angeschlossen haben sich z.B. Arbez/Weisengoff 1948; Heidel 1964; JM §137k; Waltke 1975 und Wenham 1987. Gegen diese Antwort ist allerdings eingewandt worden, dass es sich bei diesen Stellen durchweg um Poesie handle, wo der Artikel prinzipiell nach anderen Regeln gesetzt werde als in Prosatexten wie Gen 1, so z.B. Albright 1943, S. 369f.; Gross 1980, S. 53; Jenni 1997, S. 142; Rechenmacher 2002, S. 2. Dieser Antwort kann man sich daher zumindest nicht mehr guten Gewissens anschließen.
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Dass die hier vertretene Deutung aber regelrecht die richtige Antwort sein ''muss'', ist durch eine semantische Beschreibung von {{hebr}}רֵאשִׁית{{hebr ende}} so einfach klar zu machen, dass es sehr überraschend ist, dass diese exegetische Frage bisher noch nicht aus dieser Perspektive angegangen wurde.<br />
 
Dass die hier vertretene Deutung aber regelrecht die richtige Antwort sein ''muss'', ist durch eine semantische Beschreibung von {{hebr}}רֵאשִׁית{{hebr ende}} so einfach klar zu machen, dass es sehr überraschend ist, dass diese exegetische Frage bisher noch nicht aus dieser Perspektive angegangen wurde.<br />
{{anchor|Holmstedt}}„Anfang“ ist (a) ein sogenannter „individueller Term.“ Es ist dies ein Begriff aus dem Umfeld der philosophischen Logik und der sprechanalytischen Philosophie; man bezeichnet damit Begriffe, die sich nicht auf mehrere Referenten, sondern nur auf genau einen Referenten beziehen können. Z.B. der Ausdruck „ein Bibelvers“ könnte sich auf tausende von Bibelverse beziehen und ist damit ein „genereller Term“; „Gen 1,1“ dagegen kann sich auf nur genau einen Vers, nämlich Gen 1,1 beziehen, und ist damit ein „individueller Term“. „Anfang“ ist demnach als monoreferenzieller Begriff aufzufassen, der sich im jeweiligen Fall nur auf genau einen Referenten beziehen kann, denn kein Geschehen hat mehrere Beginne. Das ist auch der Grund, warum man so einen Begriff mit nur einem Referenten nur in einer referential determiner phrase - d.h., mit bestimmtem Artikel - erwarten würde. Es ist außerdem der Grund, aus dem Holmstedts Lösungsversuch abzulehnen ist: individuelle Terme lassen sich nicht durch restriktive Relativsätze einschränken, da sie ohnehin schon monoreferenziell sind. Also: <nowiki>*</nowiki>„Jener Anfang, der...“, <nowiki>*</nowiki>„Jenes Ende, das...“ oder <nowiki>*</nowiki>„Jenes Innere, das...“ etc. funktioniert nur, wenn man voraussetzt, dass es mehrere Anfänge, Enden und „Innere“ (wovon sich ja nicht mal ein Plural bilden lässt) gibt, was aber mit diesen monoreferenziellen Begriffen nicht vereinbar ist.<br />
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„Anfang“ ist demnach als monoreferenzieller Begriff aufzufassen, der sich im jeweiligen Fall nur auf genau einen Referenten beziehen kann, denn kein Geschehen hat mehrere Beginne. Das ist auch der Grund, warum man so einen Begriff mit nur einem Referenten nur in einer referential determiner phrase - d.h., mit bestimmtem Artikel - erwarten würde. Es ist außerdem der Grund, aus dem Holmstedts Lösungsversuch abzulehnen ist: individuelle Terme lassen sich nicht durch restriktive Relativsätze einschränken, da sie ohnehin schon monoreferenziell sind. Also: <nowiki>*</nowiki>„Jener Anfang, der...“, <nowiki>*</nowiki>„Jenes Ende, das...“ oder <nowiki>*</nowiki>„Jenes Innere, das...“ etc. funktioniert nur, wenn man voraussetzt, dass es mehrere Anfänge, Enden und „Innere“ (wovon sich ja nicht mal ein Plural bilden lässt) gibt, was aber mit diesen monoreferenziellen Begriffen nicht vereinbar ist.<br />
 
{{anchor|Jenni}}„Anfang“ ist (b) ein sogenannter „vager Term“. Dieser Begriff stammt aus dem selben Umfeld wie „individueller Term“. Man bezeichnet damit Begriffe, deren Referent nicht genau umrissen ist. „Hoch“ etwa ist ein vager Term, denn es könnte genau so gut für die Höhe von 1,5 Meter, 2 Meter oder 100 km stehen. „1,5 m hoch“ dagegen ist klar umrissen. „Anfang“ nun ist ebenfalls als vager Term zu bestimmen, denn - wie wir das ja auch aus der Struktur des Deutschen kennen - z.B. „Anfang des Monats“ kann ebenso gut für den ersten Tag wie für den den zweiten Tag oder den fünften Tag eines Monats stehen. Und damit lässt sich die ursprüngliche Beobachtung Jennis erklären; es ist gar nicht nötig, zur Erklärung derartige pseudo-elativische Konstruktionen anzusetzen, wie Jenni dies tut.<br />
 
{{anchor|Jenni}}„Anfang“ ist (b) ein sogenannter „vager Term“. Dieser Begriff stammt aus dem selben Umfeld wie „individueller Term“. Man bezeichnet damit Begriffe, deren Referent nicht genau umrissen ist. „Hoch“ etwa ist ein vager Term, denn es könnte genau so gut für die Höhe von 1,5 Meter, 2 Meter oder 100 km stehen. „1,5 m hoch“ dagegen ist klar umrissen. „Anfang“ nun ist ebenfalls als vager Term zu bestimmen, denn - wie wir das ja auch aus der Struktur des Deutschen kennen - z.B. „Anfang des Monats“ kann ebenso gut für den ersten Tag wie für den den zweiten Tag oder den fünften Tag eines Monats stehen. Und damit lässt sich die ursprüngliche Beobachtung Jennis erklären; es ist gar nicht nötig, zur Erklärung derartige pseudo-elativische Konstruktionen anzusetzen, wie Jenni dies tut.<br />
 
„Anfang“ ist (c) ein sogenanntes „relationales Nomen“, wie auch die meisten anderen individuellen Terme relationale Nomen sind. Der Begriff stammt aus dem Umfeld der nominalen Valenz. Man bezeichnet damit Nomina, die semantisch unselbstständig sind und deshalb eine Ergänzung durch ein weiteres Nomen z.B. im Genitiv erfordern. Eine Äußerung wie <nowiki>*</nowiki>„Das Innere ist eklig“ ergibt keinen Sinn; erst wenn „das Innere“ ergänzt wird durch etwas wie „des menschlichen Körpers“ lässt sie sich verstehen: „Das Innere des menschlichen Körpers ist eklig“. Zum Begriff „Anfang“ vergleiche [http://www.coli.uni-saarland.de/~crysmann/papers/MWE2011-crysmann.pdf Crysmann 2011]; ad loc. ähnlich [http://www.academia.edu/493138/Alcune_note_sui_primi_versetti_della_Genesi_Gen_1_1-3_e_la_loro_ricezione_nel_prologo_giovanneo_-_in_FS_Penna_2008 Merlo 2008, S. 74]. Wenn man {{hebr}}רֵאשִׁית{{hebr ende}}, verwendet als „Anfang“, als ein solches relationales Nomen bestimmt, folgt daraus, dass stets zu erwarten ist, es mit einer Genitivergänzung anzutreffen, und in der Tat ist dies im Hebräischen der Fall; vgl. z.B. Jer 26,1; Jer 27,1; Jer 28,1; Jer 49,34; (Hos 9,10;); 1QS 10,1; 1QS 10,5; 1QS 10,13; 1QS 10,15; 1QH 12,6 (Stellen nach Rottzoll 1991, S. 248).<br />
 
„Anfang“ ist (c) ein sogenanntes „relationales Nomen“, wie auch die meisten anderen individuellen Terme relationale Nomen sind. Der Begriff stammt aus dem Umfeld der nominalen Valenz. Man bezeichnet damit Nomina, die semantisch unselbstständig sind und deshalb eine Ergänzung durch ein weiteres Nomen z.B. im Genitiv erfordern. Eine Äußerung wie <nowiki>*</nowiki>„Das Innere ist eklig“ ergibt keinen Sinn; erst wenn „das Innere“ ergänzt wird durch etwas wie „des menschlichen Körpers“ lässt sie sich verstehen: „Das Innere des menschlichen Körpers ist eklig“. Zum Begriff „Anfang“ vergleiche [http://www.coli.uni-saarland.de/~crysmann/papers/MWE2011-crysmann.pdf Crysmann 2011]; ad loc. ähnlich [http://www.academia.edu/493138/Alcune_note_sui_primi_versetti_della_Genesi_Gen_1_1-3_e_la_loro_ricezione_nel_prologo_giovanneo_-_in_FS_Penna_2008 Merlo 2008, S. 74]. Wenn man {{hebr}}רֵאשִׁית{{hebr ende}}, verwendet als „Anfang“, als ein solches relationales Nomen bestimmt, folgt daraus, dass stets zu erwarten ist, es mit einer Genitivergänzung anzutreffen, und in der Tat ist dies im Hebräischen der Fall; vgl. z.B. Jer 26,1; Jer 27,1; Jer 28,1; Jer 49,34; (Hos 9,10;); 1QS 10,1; 1QS 10,5; 1QS 10,13; 1QS 10,15; 1QH 12,6 (Stellen nach Rottzoll 1991, S. 248).<br />

Version vom 22. September 2013, 13:03 Uhr


Kommentar zu Genesis
Genesis | 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 49, 50



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Vers 1[Bearbeiten]

Diskussion: Zur Syntax von Gen 1,1[Bearbeiten]

In dieser Diskussion fügen wir noch einmal minimal erweitert den Inhalt der entsprechenden Fußnote ein; jeweils anschließend werden wir sie kommentieren durch je eine weitere semantische Beschreibung des Wortes רֵאשִׁית, die zusammengenommen dann ergeben werden, dass die auch von uns vertretene Constructus-Deutung notwendig die richtige Deutung sein muss.

Die ersten beiden Worte lauten בְּרֵאשִׁית בָּרָא; sie setzen sich zusammen aus der Präposition בְּ (die hier sehr sicher als temporales בְּ zu deuten ist), dem Substantiv רֵאשִׁית, das hier nur die Bedeutung „Anfang“ haben kann und dem Verbum בָּרָא, „er schuf“. Traditionell wurden sie meist übersetzt als selbstständiger Satz: „Am Anfang schuf...“. Diese Lesart ist aber auf entschiedenen Widerspruch gestoßen: Wenn der Text hier tatsächlich von einem bestimmten Anfang sprechen sollte, würde man hier eigentlich erwarten, dass רֵאשִׁית durch einen bestimmten Artikel determiniert wäre und das erste Wort daher nicht בְּרֵאשִׁית, sondern בָּרֵאשִׁית lauten würde.

Der Grund dafür, warum eigentlich ein bestimmter Artikel zu erwarten wäre, ist, soweit wir das sehen können, noch gar nicht explizit gemacht worden; wir werden das daher nachholen: „Anfang“ ist (a) ein sogenannter „individueller Term.“ Es ist dies ein Begriff aus dem Umfeld der philosophischen Logik und der sprechanalytischen Philosophie; man bezeichnet damit Begriffe, die sich nicht auf mehrere Referenten, sondern nur auf genau einen Referenten beziehen können. Z.B. der Ausdruck „ein Bibelvers“ könnte sich auf tausende von Bibelversen beziehen und ist damit ein „genereller Term“; „Gen 1,1“ dagegen kann sich auf nur genau einen Vers, nämlich Gen 1,1 beziehen, und ist damit ein „individueller Term“. Solche „monoreferentiellen“ Begriffe stehen regelmäßig in sogenannten „referential determiner phrases“; d.h., sie sind regelmäßig durch einen bestimmten Artikel determiniert (der in diesem Fall dann nur ausdrückt, dass sich die determinierte Nominalphrase auf genau einen Referenten bezieht, den der Rezipient aus dem Diskurszusammenhang erschließen kann).

Ab hier muss ich weiter bearbeiten; jetzt muss ich erst mal weg.


Die eigentliche Frage, die zu diesem Vers gestellt werden muss, ist also, warum hier der Artikel fehlt und ob der Satz auch ohne Artikel als selbstständiger Satz gelesen werden kann.
Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Antwortmöglichkeiten herauskristallisiert:

  1. Die erste Antwort stammt ursprünglich von Eduard König. Dieser hat festgestellt, dass auch andere artikellose Adverbia im „absoluten Sinne“ (König 1919, S. 129) stehen könnten, etwa מֵרֹאשׁ in Jes 40,21; Jes 41,4; Jes 41,26; Jes 48,16; Spr 8,23; Pred 3,11 und מֵרֵאשִׁית in Jes 46,10 (beide: „von Anfang an“). Dem angeschlossen haben sich z.B. Arbez/Weisengoff 1948; Heidel 1964; JM §137k; Waltke 1975 und Wenham 1987. Gegen diese Antwort ist allerdings eingewandt worden, dass es sich bei diesen Stellen durchweg um Poesie handle, wo der Artikel prinzipiell nach anderen Regeln gesetzt werde als in Prosatexten wie Gen 1, so z.B. Albright 1943, S. 369f.; Gross 1980, S. 53; Jenni 1997, S. 142; Rechenmacher 2002, S. 2. Dieser Antwort kann man sich daher zumindest nicht mehr guten Gewissens anschließen.
  2. Die zweite Antwort stammt offenbar von Lipinski §57.3, ist aber erst von Holmstedt 2008 entwickelt worden; ihm angeschlossen haben sich dann z.B. Smith 2010 und van Wolde 2009. Holmstedt hat in seiner Dissertation zum Relativsatz im Hebräischen die Konstruktion des „restriktiven Relativsatzes“ herausgearbeitet („restriktiver Relativsatz“ heißt, dass das durch den Relativsatz modifizierte Nomen nicht bloß mit zusätzlicher Information angereichert wird wie z.B. „ein Haus, das grün ist“, sondern das durch den Relativsatz restringiert wird, z.B. „[nur] dasjenige Haus, das grün ist.“). Nach Holmstedt werden solche restriktiven Relativsätze (a) regelmäßig asyndetisch angeschlossen und stehen (b) regelmäßig ohne Artikel. Holmstedts Antwort ist aber wohl nicht haltbar, siehe. unten.
  3. Eine dritte Antwort hat Jenni (zitiert nach Jenni 1997) gegeben; ihm angeschlossen hat sich z.B. Winther-Nielsen 1992, S. 75f. Jenni beobachtet, dass einige Begriffe wie „Anfang“ und „Ende“ gelegentlich auch so verwendet werden können, dass z.B. „Anfang der Königsherrschaft“ nicht nur für „ganz am Anfang“ (S. 148) der Königsherrschaft, sondern auch für das erste Jahr einer Königsherrschaft stehen kann. Seine Argumentation geht infolgedessen dann so, dass er aus diesem Grunde (1) „Anfang“ und „Ende“ als gradierbare Begriffe bestimmt (was sie sehr sicher nicht sind ); (2) behauptet, dass sie, wenn sie nicht absolut gebraucht werden (also wenn „Anfang des Monats“ z.B. nicht für den ersten, sondern den zehnten Tag des Monats steht), genau so betrachtet werden könnten wie Elative im Gegensatz zu Superlativen; (3) weiter, dass sie als solche Pseudo-Elative auch ohne Artikel stehen könnten. (4) Dies belegt er mit Beispielen, wo entweder das betreffende Wort im Status constructus steht und daher überhaupt keinen Artikel haben kann, oder wo das betreffende Wort zwar als ein solcher Pseudo-Elativ verwendet wird, aber dennoch mit Artikel steht. Entsprechend fasst er dann auch בְּרֵאשִׁית in Gen 1,1 als einen solchen Pseudo-Elativ auf und schlägt die Übersetzung „in sehr früher Zeit“ oder „in uranfänglicher Zeit“ vor.
    Schon allein wegen den argumentativen Schwächen sollte man sich Jennis Antwort besser nicht anschließen; zudem ist seine ursprüngliche Beobachtung keinesfalls rätselhaft, sondern lässt sich sehr einfach erklären; siehe unten.
  4. Die vierte Antwort ist die, der auch wir uns anschließen. Stets ohne Artikel steht ein Nomen auch dann, wenn man einen Artikel erwarten würde, wenn es im Status Constructus steht. Mit „Status Constructus“ bezeichnet man die grammatische Form eines Nomens, das als erstes Glied einer Genitiv-Konstruktion fungiert. z.B. in der hebräischen Version der Genitivkonstruktion „die Lösung der Offenen Bibel“ würde „die Lösung“ im Status Constructus stehen, „der Offenen Bibel“ dagegen im Status Absolutus. Meist folgt in so einer Genitivverbindung auf ein Nomen im Status Constructus dann ein Nomen im Status Absolutus, aber es gibt im Hebräischen auch die Konstruktion des Substantivsatzes (vgl. Grammatik / Eintrag Hebräische Substantivsätze): Der Slot eines Nomens - gleich, in welchem „Fall“ dieses Nomen stehen müsste - kann auch von einem ganzen Satz gefüllt werden. Gen 1,1 wäre dann zu analysieren als Am Anfang des Gott-schuf-die-Welt, oder „deutscher“: „Am Anfang davon, dass Gott die Welt schuf“ bzw. „Als Gott begann, die Welt zu schaffen“. Diese Lösung ist durchaus nicht neu; unter den neueren Exegeten vertreten sie z.B. Bauks 1997; Gross 1980; Humbert 1964; Kaiser 1998; Merlo 2008; Niccacci 1990; Orlinsky 1983; Rechemnacher 2002; Speiser 1964; Smith 1928; Weippert 2004; als Status Constructus wurde בְּרֵאשִׁית außerdem bereits interpretiert von Rashi; Ibn Ezra; Hugo Grotius; Böttcher 1863; Skinner 1910 und anderen, die es dann aber für notwendig hielten, בָּרָא umzupunktieren zum absoluten Infinitiv בְּרֹא, wie dies auch neuerdings wieder Good 2009 vorgeschlagen hat.


Natürlich sind im Laufe der Exegese auch einige Argumente gegen diese Lösung vorgebracht worden, zu denen wir daher noch kurz Stellung nehmen wollen.

  1. Häufig vorgebracht wurde das Gegenargument, dass die Massoreten בְּרֵאשִׁית und בָּרָא durch den disjunktiven Akzent „Tifcha“ getrennt hätten, was bedeuten müsse, dass sie damit die Interpretation als Constructus-Konstruktion gezielt ausschließen wollten (da disjunktive Akzente häufig signalisieren, dass zwei Worte nicht in einer Constructus-Verbindung stehen; vgl. BHRG §25.1, note 1); so z.B. Bandstra 2008; König 1919; Soggin 1997; Young 1959; Westermann 1983. Dagegen hat Waltke 1975 aber gezeigt, dass sogar das selbe Wort (בְּרֵאשִׁית) an anderen Stellen, an denen es definitiv im Status Constructus steht, ebenfalls mit einem Tifcha markiert ist, so Jer 26,1; Jer 27,1; Jer 28,1.
  2. Ein anderes Gegenargument lautet, dass, wenn Gen 1,1 so wie oben dargelegt gelesen wird, es ja ein Satzgefüge entweder mit Gen 1,2 oder Gen 1,3 (vgl. u.) bildet; man dann aber dort eine andere Satzstellung erwarten würde. Z.B. im Falle davon, dass Gen 1,1 Vordersatz zu Gen 1,2 ist (wie es hier gelesen wird) sollte eigentlich die Worstellung Wayyiqtol - X oder Qatal - X erwartet werden, was aber steht, ist Waw - X - Qatal - so z.B. Cassuto 2005, S. 19f. Diese Wortstellung kann aber ganz verschiedene Gründe haben und ist damit keineswegs ein gültiges Gegenargument; z.B. könnte damit Emphase ausgedrückt werden, es könnte eine Topikalisierungsstrategie sein (unsere Deutung; so auch schon König 1919, S. 135f.; Waltke 1975, S. 225. „Topikalisierung“ ist ein Begriff aus der funktionalen Grammatik und bedeutet unter anderem, dass ein Begriff aus einem vorangehenden Diskursabschnitt, der wieder aufgegriffen wird, an die Satzspitze gestellt wird. Z.B. auf die Frage „Welche Antwort ist besser - Antwort X oder Antwort Y?“ könnte man antworten „Ich finde Antwort X besser.“, oder aber man könnte antworten „Antwort X finde ich besser, weil...“ und damit „Antwort X“ topikalisieren.) und so weiter. Merkwürdigerweise deutet Cassuto im Folgenden die Wortstellung offenbar selbst als Topikalisierungsstrategie und kommentiert: „It is as though Scripture said: [...] 'As for the earth alluded to in the first verse, I must tell you that at the beginning of its creation, it was without form or life,' etc.“ (S. 21)
  3. Ein drittes Gegenargument ist, dass sich bei dieser Lesart ein allzu langer Satz ergeben würde. So am sinnvollsten Westermann 1983, S. 135: „Ein stilistisches Argument sei noch erwähnt. „Diese Konstruktion ist verzweifelt“ hat Wellhausen im Blick auf die temporale Unterordnung von Vers 1 gesagt [...]. Man kann dieses Urteil stilistisch begründen. Die Sprache von P in Gn 1 hat ihre Eigenart in den durch das Kapitel hindurch gleich bleibenden Sätzen. Dies sind alles kurze Sätze [...]. Wenn nun Vers 1 eine Eigenprägung von P ist - und das kann kaum bestritten werden -, gehört er in die Reihe dieser kurzen Sätze hinein.“
    Darauf antworten lässt sich mit Rückbezug auf andere altorientalische Kosmogonien. Für diese sind ungewöhnlich lange Anfangssätze so typisch, dass z.B. Wilcke 1977, S. 215 davon ausgeht, dass es sich hier um gezielt eingebaute Texteme mit der Funktion der „Erzeugung von Spannung im Zuhörer, den der Dichter fesseln will“, handle - vgl. z.B. dass stets zitierte Enuma Elisch, aber z.B. auch die Einleitung von "Enki und Ninma" (COS 1.159), die der "Mythologischen Einleitung zur Beschwörung in einem Tempelweihe-Ritual" (vgl. z.B. Lange u.a. 1999, S. 20) oder die Einleitung des Rituals gegen Zahnschmerzen (vgl. Krebernik 2005, S. 152); außerdem verweisen könnte man auf die häufigeren Bezugnahmen auf den Zeitpunkt der Schöpfung durch lange Temporalsatzverbünde im Gilgamesch-Epos (ETCSL 1.8.1.1-5.1). Die „untypisch lange Konstruktion“ ist daher etwas, das man angesichts dieser Parallelen schlecht gegen die Constructus-Deutung einwenden kann.
    In diesem Zusammenhang sei übrigens auch gleich noch darauf verwiesen, dass die ebenso häufige Behauptung, der Anfang der Genesis sei ohne Parallelen in den anderen altorientalischen Schöpfungsmythen, ebenso falsch ist; vgl. die Theogonie von Dunnu (COS 1.112): „At the very beginning [ina resch; vgl. Gen 1,1: be-reschit] (Plough married Earth) and / they (decided to establish (?)) a family (?) and dominion.“ (Üs. nach Dalley 2000, S. 279).

Dass die hier vertretene Deutung aber regelrecht die richtige Antwort sein muss, ist durch eine semantische Beschreibung von רֵאשִׁית so einfach klar zu machen, dass es sehr überraschend ist, dass diese exegetische Frage bisher noch nicht aus dieser Perspektive angegangen wurde.


„Anfang“ ist demnach als monoreferenzieller Begriff aufzufassen, der sich im jeweiligen Fall nur auf genau einen Referenten beziehen kann, denn kein Geschehen hat mehrere Beginne. Das ist auch der Grund, warum man so einen Begriff mit nur einem Referenten nur in einer referential determiner phrase - d.h., mit bestimmtem Artikel - erwarten würde. Es ist außerdem der Grund, aus dem Holmstedts Lösungsversuch abzulehnen ist: individuelle Terme lassen sich nicht durch restriktive Relativsätze einschränken, da sie ohnehin schon monoreferenziell sind. Also: *„Jener Anfang, der...“, *„Jenes Ende, das...“ oder *„Jenes Innere, das...“ etc. funktioniert nur, wenn man voraussetzt, dass es mehrere Anfänge, Enden und „Innere“ (wovon sich ja nicht mal ein Plural bilden lässt) gibt, was aber mit diesen monoreferenziellen Begriffen nicht vereinbar ist.

„Anfang“ ist (b) ein sogenannter „vager Term“. Dieser Begriff stammt aus dem selben Umfeld wie „individueller Term“. Man bezeichnet damit Begriffe, deren Referent nicht genau umrissen ist. „Hoch“ etwa ist ein vager Term, denn es könnte genau so gut für die Höhe von 1,5 Meter, 2 Meter oder 100 km stehen. „1,5 m hoch“ dagegen ist klar umrissen. „Anfang“ nun ist ebenfalls als vager Term zu bestimmen, denn - wie wir das ja auch aus der Struktur des Deutschen kennen - z.B. „Anfang des Monats“ kann ebenso gut für den ersten Tag wie für den den zweiten Tag oder den fünften Tag eines Monats stehen. Und damit lässt sich die ursprüngliche Beobachtung Jennis erklären; es ist gar nicht nötig, zur Erklärung derartige pseudo-elativische Konstruktionen anzusetzen, wie Jenni dies tut.
„Anfang“ ist (c) ein sogenanntes „relationales Nomen“, wie auch die meisten anderen individuellen Terme relationale Nomen sind. Der Begriff stammt aus dem Umfeld der nominalen Valenz. Man bezeichnet damit Nomina, die semantisch unselbstständig sind und deshalb eine Ergänzung durch ein weiteres Nomen z.B. im Genitiv erfordern. Eine Äußerung wie *„Das Innere ist eklig“ ergibt keinen Sinn; erst wenn „das Innere“ ergänzt wird durch etwas wie „des menschlichen Körpers“ lässt sie sich verstehen: „Das Innere des menschlichen Körpers ist eklig“. Zum Begriff „Anfang“ vergleiche Crysmann 2011; ad loc. ähnlich Merlo 2008, S. 74. Wenn man רֵאשִׁית, verwendet als „Anfang“, als ein solches relationales Nomen bestimmt, folgt daraus, dass stets zu erwarten ist, es mit einer Genitivergänzung anzutreffen, und in der Tat ist dies im Hebräischen der Fall; vgl. z.B. Jer 26,1; Jer 27,1; Jer 28,1; Jer 49,34; (Hos 9,10;); 1QS 10,1; 1QS 10,5; 1QS 10,13; 1QS 10,15; 1QH 12,6 (Stellen nach Rottzoll 1991, S. 248).

Vers 2[Bearbeiten]

Gerhard von Rada will וְר֣וּחַ אֱלֹהִ֔ים als „Gottessturm“ übersetzt sehen und מְרַחֶ֖פֶת keinesfalls als „brüten“. Er interpretiert den Teilvers mit Hilfe von Dan 7,2 als feuchtes, aufgewühltes Urelement, dass noch das Chaos beschreibt, wobei „Gottessturm“ lediglich ein Superlativ aufgefasst wird, wie etwa in Gottesberge, Gottesländer und Gottessilber. Da hier noch das rein Chaotische beschreiben wird, was noch keinen direkten Bezug zum schöperisch-ordnenden Nachfolgenden hat, wäre das zielgerichtete Brüten und auch das Schweben fehl am Platz. „Brüten“ würde zwar Elemente des im Orient bekannten Schöpfungsmythos eines Ausbrütens des Welteis aufnehmen, hat aber sonst keine Parallelen in der ersten Schöpfungserzählung oder dem ATb. Zudem verweist er auf die beiden anderen Stellen (Jer 23,9 und Dtn 32,11) wo selbiges Verb am ehesten mit "zitternd/flattern schweben" o.ä. übersetzt wird; ebenso übersetzen LXX und Vulgate das Verb in Gen 1 mit Worten, die eine Bewegung assoziieren. Wenn man dann Geist Gottes übersetzte, kann es aber nur "Schweben sein", wohingegen die eigentlich zitternde/vibrierende Bewegung eben nur der Wind sein kann.c

Vers 3-5[Bearbeiten]

  • Schaffung von Licht = Entmystifizierung von Gestirnen
  • Licht, das das Chaosdunkel durchbricht
  • altorientalische Auffassung: Akt der Namensgebung = Ausübung des Hoheitsrechts
  • G.v.Rad: Tageseinteilung „merkwürdigerweise anders als im Kultgesetz, von Morgen bis Morgen“d

Vers 6-8[Bearbeiten]

  • רָקִיעַ (Gewölbe, Firmament) ist das Festgehämmerte, Gestampfte, ein Wort mit gleicher Wurzel im phönizischen: Blechschale
  • Gott schafft hier nicht nur durch sein Wort, sondern „macht“ etwas -> (v.Rad:) Eine ältere Fassung, in der Gott unmittelbar schafft und formt und eine Neuere, in der er mittels seines Wortes schafft

Vers 9-10[Bearbeiten]

  • Wohnort der Menschen ist im Ozean ruhende Landmasse, die von allen Seiten (auch von Oben aus) von den Chaosmächten des Wassers bedroht werden. Gott schafft hier eindeutige Grenzen.

Vers 11-13[Bearbeiten]

  • Erde/Land als angesprochene Instanz
  • Erde bringt Pflanzen hervor


14-19[Bearbeiten]

  • ganzer Abschnitt ist geprägt von antimythischen Vorstellungen und gegen jeglichen astrologischen Aberglauben
  • Auch deshalb wird erst das Licht geschaffen und erst später, als reine Vermittler dieses Lichts Sonne, Mond und Gestirne
  • Die Herrschaft von Sonne und Mond ist reiner Dienst, keine Herrschaft über den Menschen.
  • Auch die Gestirne werden von Gott benannt (siehe Vers 3-5)

20-23[Bearbeiten]

  • Die ersten Lebewesen werden geschaffen (nach jüdischen Verständnis haben Pflanze keinen Anteil am נֶפֶשׁ
  • Die Seeungeheuer sind hier nochmals als Abgrenzung zu mytischen Urwesen eingeflochten (wie etwa die Chaosschlange Tiamat) -> Gott hat alles geschaffen!

24-25[Bearbeiten]

  • Die Tiere sind wie die Pflanzen erdgebunden/erdverbunden
  • sie werden durch die Erde geschaffen, im Gegensatz zu dem Menschen und den Vögeln und Wassertieren (das Wasser ist Teil des Chaos im Gegensatz zur Erde)



avon Rad, Gerhard, Das erste Buch Mose. Kap. 1-12/9, Reihe: Das Alte Testament Deutsch, Teilband 2, Göttingen 81967. (Zurück zum Text: a)
bWestermann, Claus,Genesis. 1. Teilband Genesis 1-11, Reihe: Biblischer Kommentar Altes Testament, Band I/1, Neukirchen 1974. (Zurück zum Text: b)
cWestermann, Genesis, S. 149. (Zurück zum Text: c)
dRad, Das erste Buch Mose, S.40. (Zurück zum Text: d)