Lukas 5: Unterschied zwischen den Versionen

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{{S|10}} ebenso auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, die Simon als Partner (Genossen, Arbeitskollegen) hatte (die Arbeitskollegen von Simon waren). Da sagte Jesus zu Simon: „Fürchte dich nicht! (Hab keine Angst!) Von nun an sollst (wirst) du Menschen fangen (Menschenfänger sein).“
  
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{{S|12}} Und als er in einer der Städte war, da, sieh, ein Mann voller Lepra. Als der Jesus sah, fiel er auf sein Angesicht, bat ihn {und sprach}: Herr, wenn du willst, kannst du mich rein machen.
  
{{S|17}} Und es ereignete sich an einem der Tage, dass er auch lehrte. Und es saßen Pharisäer und Gesetzeslehrer da, die gekommen waren, aus vielen Dörfern Galiläas und Judäas und aus Jerusalem. Und die Kraft des Herrn zum Heilen war bei ihm.  
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{{S|13}} Und er streckte seine Hand aus, berührte ihn {und sprach}: Ich will, sei rein. Und sofort verschwand die Lepra von ihm.
  
{{S|18}} Und siehe, es waren Männer, die brachten einen Menschen auf einem Bett, der war gelähmt. Und sie begehrten ihn hineinzubringen und ihn vor ihn zu legen.
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{{S|14}} Und er gebot ihm, keinem [etwas] zu sagen, sondern hinzugehen [zum Tempel] und „zeige dich<ref>Indirekte Rede springt in direkte Rede um, BDR § 470.2.</ref> dem Priester und bringe dar für deine Reinigung, was Mose geboten hat, ihnen zum Nachweis [deiner Heilung].
  
{{S|19}} Und als sie nicht fanden, wie sie ihn hineinbringen konnten wegen der Volksmenge, stiegen sie auf das Dach, um ihn durch die Dachziegel hinabzulassen zusammen mit dem Bett in die Mitte vor Jesus.  
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{{S|15}} Die Kunde von ihm breitete sich aber noch mehr aus (verbreitete sich noch mehr), und viel Volk kam zusammen, um zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden.
  
{{S|20}} Und als er ihren Glauben sah, sprach er: Mensch, vergeben sind dir deine Sünden.
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{{S|16}} Er aber zog sich zurück in einsame Gegenden und betete.
  
{{S|21}} Und die Schrifgelehrten und die Pharisäer begannen zu diskutieren und sprachen: Wer vermag Sünden zu vergeben wenn nicht Gott allein?
 
  
{{S|22}} Als aber Jesus merkte, was sie untereinander redeten, sagte er antwortend zu ihnen: Was beredet ihr in euren Herzen?
 
  
{{S|23}} Was ist leichter zu sagen? Dir sind deine Sünden vergeben? Oder zu sagen: Steh auf und geh umher?
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{{S|17}} Als er aber eines Tages lehrte<ref> Wörtlich: Und es ereignete sich an einem der Tage, dass er lehrte.</ref>, da saßen<ref>Das Sitzen deutet auf einen Raum, wohl eine Synagoge hin, die hier aber nicht genannt ist.</ref> Pharisäer und Gesetzeslehrer da, die waren gekommen aus vielen Dörfern Galiläas und Judäas und aus Jerusalem. Und die Kraft des Herrn zum Heilen war bei ihm (Da trieb ihn die Kraft des Herrn zum Heilen).
  
{{S|24}} Damit ihr wisst, dass der Menschensohn Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben, sprach er zu dem Gelähmten: Dir sage ich: Steh auf und hebe dein Bett auf und geh in dein Haus.
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{{S|18}} Und, siehe, Leute brachten auf einer Trage einen {Menschen}, der war gelähmt. Und sie begehrten (suchten, wollten) ihn hineinzubringen und ihn vor ihn zu legen.
  
{{S|25}} Und als er sogleich vor ihnen aufgestanden war und genommen hatte, worauf er gelegen hatte und ging Gott lobend in sein Haus.
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{{S|19}} Und als sie keine Möglichkeit sahen<ref>Wörtlich: nicht fanden.</ref>, wie sie ihn hineinbrächten wegen der (Volks)Menge, stiegen sie auf das Dach und ließen ihn mit seiner Trage durch die Dachziegel hinab, mitten hinein vor Jesus.  
  
{{S|26}} Und alle gerieten in Extase und sie priesen Gott und wurden von Furcht erfüllt und sagten: Wir haben Unglaubliches gesehen heute.
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{{S|20}} Als er ihren Glauben sah, sprach er: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben.
  
{{S|27}} Und danach ging er weg und sah den Zöllner Levi beim Zollhaus sitzend und sprach zu ihm: Folge mir nach.  
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{{S|21}} Da begannen die Schriftgelehrten und die Pharisäer zu diskutieren (sich zu unterhalten) {und sprachen}: Wer ist dieser, der Gott lästert<ref>Wörtlich: eine Gotteslästerung ausspricht.</ref>? Wer vermag Sünden zu vergeben (wer kann Sünden vergeben) außer Gott allein?
  
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{{S|22}} Als aber Jesus merkte, was sie untereinander redeten, antwortete er {und sprach zu ihnen}: Was erwägt (überlegt) ihr in euren Herzen?
  
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{{S|23}} Was ist leichter, zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben, oder zu sagen: Steh auf und geh umher (wandle)?
  
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{{S|24}} Damit ihr aber erkennt, dass der Menschensohn Vollmacht (Erlaubnis) hat, auf der Erde Sünden zu vergeben, sprach er zu dem Gelähmten: Dir sage ich: Steh auf, nimm deine Trage auf und geh nach Hause (in dein Haus)! 
  
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{{S|25}} Und sogleich (sofort) stand er vor ihnen auf, hob auf, worauf er gelegen hatte, ging nach Hause (in sein Haus) und pries (rühmte) Gott.
  
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{{S|26}} Und Exstase (Verzückung, Außersichsein) ergriff alle, und sie priesen (rühmten) Gott und wurden von Ehrfurcht erfüllt und sagten: Heute sahen wir wunderbare Dinge!
  
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{{S|27}} {Und} danach ging er hinaus (weg) und erblickte (bemerkte) den Zöllner Levi beim Zollhaus sitzend und sprach zu ihm: Folge mir (nach).
  
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{{S|28}} Und alles verlassend (zurücklassend)<ref>Ich habe das Partizip hier belassen; man könnte es natürlich auch auflösen (indem er alles zurückließ …).</ref> stand er auf und<ref>Partizip, beiordnend aufgelöst.</ref> folgte ihm.
  
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{{S|29}} Und Levi veranstaltete für ihn ein großes Gastmahl in seinem Haus, und es war eine beachtliche Menge an Zolleinnehmern und anderen, die mit ihm zu Tische lagen<ref>In der Antike speiste man im Liegen.</ref>.
  
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{{S|30}} Da murrten die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten gegen seine Jünger {indem sie sprachen}: Warum esst und trinkt ihr mit den Zolleinnehmern und Sündern<ref>„Als Sünder galten nicht nur Leute, die in böser Absicht gegen Gottes Gesetz verstoßen, sondern auch solche Menschen, die einen Beruf ausübten, durch den sie notwendig in Konflikt mit dem Gesetz kommen müssen. Dazu zählen Huren, heruntergekommene Menschen und auch jene Zöllner, die mit den Heiden gemeinsame Sache machten (Eduard Lohse, Umwelt des Neuen Testaments, Grundrisse zum NT, 1, NTD Ergänzungsreihe, 7. Auflage 1986, ISBN 3-525-51360-7, S. 56.</ref>?
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{{S|31}} Da antwortete Jesus {und sprach}: Nicht die Gesunden brauchen einen Arzt, sondern die Kranken.
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{{S|32}} Ich bin nicht gekommen, die Gerechten zu (be)rufen<ref>Hier liegt m.E. ein Wortspiel mit καλέω vor: Es bedeutet „(be)rufen”, aber καλέσαι εἰς μετάνοιαν bedeutet „zur Umkehr rufen”. Die Gerechten bedürfen nicht der Umkehr, deswegen ruft (beruft?) sie Jesus nicht.</ref>, sondern die Sünder zur Umkehr.
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{{S|33}} Sie {aber} sprachen zu ihm: Die Jünger des Johannes fasten oft und verrichten Gebete, ebenso die Jünger der Pharisäer. Aber deine essen und trinken.
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{{S|34}} Jesus {aber} sprach zu ihnen: Kann man denn die Hochzeitsgesellen zum Fasten zwingen (fasten lassen)<ref>ποιῆσαι mit ACI = bewirken, dass, BDR § 392, Anm. 6, BW Sp. 1367.</ref>, solange der Bräutigam bei ihnen ist?
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{{S|35}} Es werden aber Tage kommen, wo ihnen der Bräutigam entrissen ist. Dann werden sie fasten, an jenen Tagen.
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{{S|36}} Er erzählte<ref>Zur Erwähnung der Äußerung eines Einzelnen dient der Aorist, zur Schilderung einer gehaltenen Rede wie hier das Imperfekt, BDR § 329.</ref> ihnen aber auch ein Gleichnis: Keiner schneidet einen Flicken von einem neuen Gewand und näht ihn auf ein altes Gewand. Andernfalls zerschneidet er einerseits das neue, andererseits passt der Flicken vom neuen nicht zum alten.
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{{S|37}} Und niemand füllt neuen Wein in alte Schläuche. Andernfalls zerreißt der neue Wein die Schläuche, einerseits wird er verschüttet, andererseits kommen die Schläuche um (gehen kaputt).
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{{S|38}} Vielmehr muss man neuen Wein in neue Schläuche füllen.
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{{S|39}} Und niemand, der<ref>Partizip, relativisch aufgelöst.</ref> alten [Wein] trinkt, will neuen, denn er sagt: Der alte ist angenehm (mild).
  
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Version vom 24. Juni 2020, 13:43 Uhr

Syntax ungeprüft

SF in Arbeit.png
Status: Studienfassung in Arbeit – Einige Verse des Kapitels sind bereits übersetzt. Wer die biblischen Ursprachen beherrscht, ist zum Einstellen weiterer Verse eingeladen. Auf der Diskussionsseite kann die Arbeit am Urtext dokumentiert werden. Dort ist auch Platz für Verbesserungsvorschläge und konstruktive Anmerkungen.
Folgt-später.png
Status: Lesefassung folgt später – Bevor eine Lesefassung erstellt werden kann, muss noch an der Studienfassung gearbeitet werden. Siehe Übersetzungskriterien und Qualitätssicherung Wir bitten um Geduld.

Lesefassung (Lukas 5)

(kommt später)

Studienfassung (Lukas 5)

1 Als aber das Volk ihn bedrängte, uma das Wort Gottes zu hören, da stand er am See Genezareth

2 und sah zwei Kähne am See liegen. Die Fischer {aber} waren aus ihnen ausgestiegen und wuschen ihre Netze aus.

3 Nachdemb er in einen der [beiden] Kähne gestiegen war, der Simon gehörte, bat er ihn, ein wenig vom Land wegzufahren. Er aber setzte sich und lehrte das Volk vom Kahn aus.


4 Als er {aber} zu reden aufgehört hatte, sprach er zu Simon: Fahr hinaus zum tiefen Wasser und lasst eure Netze hinab zum Fang.

5 Da antwortete Simon {und sprach}: Meister, die ganze Nacht hindurch haben wir uns gemüht und nichts gefangen. Aber auf dein Wort hin will ich die Netze hinablassen.

6 Und als sie das taten, schlossen sie eine Menge vieler Fische ein, {aber} ihre Netze wolltenc zerreißen.

7 Und sie winkten ihren Partnern (Arbeitskollegen, Genossen) im anderen Boot zu, dass sie kämen, um ihnen zu helfen. Und sie kamen und füllten beide Kähne, sodass sie zu sinken drohtend

8 Aber als Simon Petrus [das] sah, fiel er vor Jesus auf die Knie und sagte: „Geh weg von mir, denn ich bin ein Sündere, Herr!“

9 Schrecken (Entsetzen) hatte ihn nämlich erfasst, und alle, die bei ihm waren, über den Fischfangf, den sie geamchtg hatten,

10 ebenso auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, die Simon als Partner (Genossen, Arbeitskollegen) hatte (die Arbeitskollegen von Simon waren). Da sagte Jesus zu Simon: „Fürchte dich nicht! (Hab keine Angst!) Von nun an sollst (wirst) du Menschen fangen (Menschenfänger sein).“

11 Und nachdemh sie die Boote ans Land gebracht hatten, ließen sie alles zurück (verließen sie alles) und folgten ihm nach.


12 Und als er in einer der Städte war, da, sieh, ein Mann voller Lepra. Als der Jesus sah, fiel er auf sein Angesicht, bat ihn {und sprach}: Herr, wenn du willst, kannst du mich rein machen.

13 Und er streckte seine Hand aus, berührte ihn {und sprach}: Ich will, sei rein. Und sofort verschwand die Lepra von ihm.

14 Und er gebot ihm, keinem [etwas] zu sagen, sondern hinzugehen [zum Tempel] und „zeige dichi dem Priester und bringe dar für deine Reinigung, was Mose geboten hat, ihnen zum Nachweis [deiner Heilung].

15 Die Kunde von ihm breitete sich aber noch mehr aus (verbreitete sich noch mehr), und viel Volk kam zusammen, um zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden.

16 Er aber zog sich zurück in einsame Gegenden und betete.


17 Als er aber eines Tages lehrtej, da saßenk Pharisäer und Gesetzeslehrer da, die waren gekommen aus vielen Dörfern Galiläas und Judäas und aus Jerusalem. Und die Kraft des Herrn zum Heilen war bei ihm (Da trieb ihn die Kraft des Herrn zum Heilen).

18 Und, siehe, Leute brachten auf einer Trage einen {Menschen}, der war gelähmt. Und sie begehrten (suchten, wollten) ihn hineinzubringen und ihn vor ihn zu legen.

19 Und als sie keine Möglichkeit sahenl, wie sie ihn hineinbrächten wegen der (Volks)Menge, stiegen sie auf das Dach und ließen ihn mit seiner Trage durch die Dachziegel hinab, mitten hinein vor Jesus.

20 Als er ihren Glauben sah, sprach er: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben.

21 Da begannen die Schriftgelehrten und die Pharisäer zu diskutieren (sich zu unterhalten) {und sprachen}: Wer ist dieser, der Gott lästertm? Wer vermag Sünden zu vergeben (wer kann Sünden vergeben) außer Gott allein?

22 Als aber Jesus merkte, was sie untereinander redeten, antwortete er {und sprach zu ihnen}: Was erwägt (überlegt) ihr in euren Herzen?

23 Was ist leichter, zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben, oder zu sagen: Steh auf und geh umher (wandle)?

24 Damit ihr aber erkennt, dass der Menschensohn Vollmacht (Erlaubnis) hat, auf der Erde Sünden zu vergeben, sprach er zu dem Gelähmten: Dir sage ich: Steh auf, nimm deine Trage auf und geh nach Hause (in dein Haus)!

25 Und sogleich (sofort) stand er vor ihnen auf, hob auf, worauf er gelegen hatte, ging nach Hause (in sein Haus) und pries (rühmte) Gott.

26 Und Exstase (Verzückung, Außersichsein) ergriff alle, und sie priesen (rühmten) Gott und wurden von Ehrfurcht erfüllt und sagten: Heute sahen wir wunderbare Dinge!


27 {Und} danach ging er hinaus (weg) und erblickte (bemerkte) den Zöllner Levi beim Zollhaus sitzend und sprach zu ihm: Folge mir (nach).

28 Und alles verlassend (zurücklassend)n stand er auf undo folgte ihm.

29 Und Levi veranstaltete für ihn ein großes Gastmahl in seinem Haus, und es war eine beachtliche Menge an Zolleinnehmern und anderen, die mit ihm zu Tische lagenp.

30 Da murrten die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten gegen seine Jünger {indem sie sprachen}: Warum esst und trinkt ihr mit den Zolleinnehmern und Sündernq?

31 Da antwortete Jesus {und sprach}: Nicht die Gesunden brauchen einen Arzt, sondern die Kranken.

32 Ich bin nicht gekommen, die Gerechten zu (be)rufenr, sondern die Sünder zur Umkehr.

33 Sie {aber} sprachen zu ihm: Die Jünger des Johannes fasten oft und verrichten Gebete, ebenso die Jünger der Pharisäer. Aber deine essen und trinken.

34 Jesus {aber} sprach zu ihnen: Kann man denn die Hochzeitsgesellen zum Fasten zwingen (fasten lassen)s, solange der Bräutigam bei ihnen ist?

35 Es werden aber Tage kommen, wo ihnen der Bräutigam entrissen ist. Dann werden sie fasten, an jenen Tagen.


36 Er erzähltet ihnen aber auch ein Gleichnis: Keiner schneidet einen Flicken von einem neuen Gewand und näht ihn auf ein altes Gewand. Andernfalls zerschneidet er einerseits das neue, andererseits passt der Flicken vom neuen nicht zum alten.

37 Und niemand füllt neuen Wein in alte Schläuche. Andernfalls zerreißt der neue Wein die Schläuche, einerseits wird er verschüttet, andererseits kommen die Schläuche um (gehen kaputt).

38 Vielmehr muss man neuen Wein in neue Schläuche füllen.

39 Und niemand, deru alten [Wein] trinkt, will neuen, denn er sagt: Der alte ist angenehm (mild).


Anmerkungen

aκαὶ consecutivum, BDR § 442, Anm. 5. (Zurück zu v.1)
bPartizip, temporal aufgelöst. (Zurück zu v.3)
cImperfekt de conatu, BDR § 326. (Zurück zu v.6)
dPräsens de conatu, BDR § 338, Anm. 1, § 319. (Zurück zu v.7)
eWörtlich: ein sündiger Mensch (Pleonasmus). (Zurück zu v.8)
fwörtlich. wegen dem Fang der Fische. (Zurück zu v.9)
gwörtlich: gefangen. (Zurück zu v.9)
hPartizip, temporal aufgelöst. (Zurück zu v.11)
iIndirekte Rede springt in direkte Rede um, BDR § 470.2. (Zurück zu v.14)
j Wörtlich: Und es ereignete sich an einem der Tage, dass er lehrte. (Zurück zu v.17)
kDas Sitzen deutet auf einen Raum, wohl eine Synagoge hin, die hier aber nicht genannt ist. (Zurück zu v.17)
lWörtlich: nicht fanden. (Zurück zu v.19)
mWörtlich: eine Gotteslästerung ausspricht. (Zurück zu v.21)
nIch habe das Partizip hier belassen; man könnte es natürlich auch auflösen (indem er alles zurückließ …). (Zurück zu v.28)
oPartizip, beiordnend aufgelöst. (Zurück zu v.28)
pIn der Antike speiste man im Liegen. (Zurück zu v.29)
q„Als Sünder galten nicht nur Leute, die in böser Absicht gegen Gottes Gesetz verstoßen, sondern auch solche Menschen, die einen Beruf ausübten, durch den sie notwendig in Konflikt mit dem Gesetz kommen müssen. Dazu zählen Huren, heruntergekommene Menschen und auch jene Zöllner, die mit den Heiden gemeinsame Sache machten (Eduard Lohse, Umwelt des Neuen Testaments, Grundrisse zum NT, 1, NTD Ergänzungsreihe, 7. Auflage 1986, ISBN 3-525-51360-7, S. 56. (Zurück zu v.30)
rHier liegt m.E. ein Wortspiel mit καλέω vor: Es bedeutet „(be)rufen”, aber καλέσαι εἰς μετάνοιαν bedeutet „zur Umkehr rufen”. Die Gerechten bedürfen nicht der Umkehr, deswegen ruft (beruft?) sie Jesus nicht. (Zurück zu v.32)
sποιῆσαι mit ACI = bewirken, dass, BDR § 392, Anm. 6, BW Sp. 1367. (Zurück zu v.34)
tZur Erwähnung der Äußerung eines Einzelnen dient der Aorist, zur Schilderung einer gehaltenen Rede wie hier das Imperfekt, BDR § 329. (Zurück zu v.36)
uPartizip, relativisch aufgelöst. (Zurück zu v.39)