Markus 13: Unterschied zwischen den Versionen

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{{S|28}} Vom<ref>Ἀπὸ: „von“ mit Richtungssinn von her, von weg (Außenseite-Innenseite (Siebenthal, „Kurzgrammatik“)</ref> Feigenbaum (her) aber erfahrt(lernt, eignet euch an)<ref>μάθετε: Aorist, Imp.: „lernen, erfahren, sich aneignen“. Hier ist „erfahren“ gewählt, weil der Feigenbaum nicht gut als Lehrer gedacht werden kann. Es handelt sich also um ein Lernen, dass durch jesus vermitelt wird, aber von den Hörern durch genaue beobachtung selbst getan werden kann. </ref> ein Gegenbild(Gleichnis):<ref>παραβολήν: „Gegenbild, Typus, Sinnbild, Gleichnis“. Da das Wort "Gleichnis" zum terminus technicus für eine Redegattung Jesu geworden ist, ist für den Leser/Hörer der Sinngehalt nur schwer zu erschließen. "Gegenbild", die wörtlichere Übertragung öffnet den Gehalt des Begriffes wieder und stimmt auch gut mit der Richtungsangabe der von Ἀπὸ überein.</ref> wenn jetzt die Zweige<ref>κλάδος: Zweig . Der Singular scheint stellvertretend für alle Zweige des Baumes zu stehen, im Sinne von „Geäst, Gezweig“. Im Deutschen klingt unschön, deshab Auflösung des zusammenfasenden Ausdruckes in "Zweige".</ref> knospen<ref>ἁπαλὸς: wörtlich:„zart werden“ </ref> und Blätter treiben (herauswachsen), wißt ihr, dass der Sommer nahe ist.
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{{S|28}} Vom<ref>Ἀπὸ: „von“ mit Richtungssinn von her, von weg (Außenseite-Innenseite (Siebenthal, „Kurzgrammatik“)</ref> Feigenbaum (her) aber erfahrt(lernt, eignet euch an)<ref>μάθετε: Aorist, Imp.: „lernen, erfahren, sich aneignen“. Hier ist „erfahren“ gewählt, weil der Feigenbaum nicht gut als Lehrer gedacht werden kann. Es handelt sich also um ein Lernen, dass durch Jesus vermittelt wird, aber von den Hörern durch genaue beobachtung selbst getan werden kann. </ref> ein Gegenbild(Gleichnis):<ref>παραβολήν: „Gegenbild, Typus, Sinnbild, Gleichnis“. Da das Wort "Gleichnis" zum terminus technicus für eine Redegattung Jesu geworden ist, ist für den Leser/Hörer der Sinngehalt nur schwer zu erschließen. "Gegenbild", die wörtlichere Übertragung öffnet den Gehalt des Begriffes wieder und stimmt auch gut mit der Richtungsangabe der von Ἀπὸ überein.</ref> wenn jetzt die Zweige<ref>κλάδος: Zweig . Der Singular scheint stellvertretend für alle Zweige des Baumes zu stehen, im Sinne von „Geäst, Gezweig“. Im Deutschen klingt unschön, deshab Auflösung des zusammenfasenden Ausdruckes in "Zweige".</ref> knospen<ref>ἁπαλὸς: wörtlich:„zart werden“ </ref> und Blätter treiben (herauswachsen), wißt ihr, dass der Sommer nahe ist.
  
 
{{S|29}} So auch ihr, wenn ihr dieses Geschehen seht, wißt ihr, dass er nahe vor den Toren (vor der Tür)<ref>θύραις Dativ Plural kann auch für die einzelne Tür verwendet werden. Wer sich für „die Tür“ entscheidet lässt den Hörer/Leser eher an die Tür eines Hauses denken. Wird der Plural verwendet, wird das Bild von „Stadttoren“ wachgerufen. Deshalb dann besser „vor den Toren“.  </ref> ist.
 
{{S|29}} So auch ihr, wenn ihr dieses Geschehen seht, wißt ihr, dass er nahe vor den Toren (vor der Tür)<ref>θύραις Dativ Plural kann auch für die einzelne Tür verwendet werden. Wer sich für „die Tür“ entscheidet lässt den Hörer/Leser eher an die Tür eines Hauses denken. Wird der Plural verwendet, wird das Bild von „Stadttoren“ wachgerufen. Deshalb dann besser „vor den Toren“.  </ref> ist.
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{{S|34}} Wie bei jemandem, der auf die Reise geht,<ref>wörtlich: „wie ein abreisender Mensch“</ref><ref>hier und im folgenden ist der Aorist präsentisch übersetzt.  Erzählt wird ja nicht eine konkrete Geschichte, sondern ein Beispiel dafür, wie sich jemand verhält, der seinen Hausstand den Sklaven überlässt, weil er abreisen muß. Das stimmt dann auch besser, damit überein, dass das Gleichnis unversehens in die Gegenwart Jesu hinübergelitet: VV35-37.</ref>er verlässt sein Haus, und gibt seinen Sklaven Verantwortung (Befugnis, Vollmacht, Amtsgewalt),<ref>Üblicherweise an dieser Stelle „Vollmacht“.  Innerhalb der Rede jesu ist das Wort Vollmacht aber zu einem stehenden Begriff geworden, der seine bedeutung kaum noch entlässt. „Verantwortung“ ist zwar eine freiere Übertragung bringt aber dass Freiheitsmoment stärker ins Spiel.</ref>und dem Türhüter trägt er auf (befiehlt er) zu wachen.
 
{{S|34}} Wie bei jemandem, der auf die Reise geht,<ref>wörtlich: „wie ein abreisender Mensch“</ref><ref>hier und im folgenden ist der Aorist präsentisch übersetzt.  Erzählt wird ja nicht eine konkrete Geschichte, sondern ein Beispiel dafür, wie sich jemand verhält, der seinen Hausstand den Sklaven überlässt, weil er abreisen muß. Das stimmt dann auch besser, damit überein, dass das Gleichnis unversehens in die Gegenwart Jesu hinübergelitet: VV35-37.</ref>er verlässt sein Haus, und gibt seinen Sklaven Verantwortung (Befugnis, Vollmacht, Amtsgewalt),<ref>Üblicherweise an dieser Stelle „Vollmacht“.  Innerhalb der Rede jesu ist das Wort Vollmacht aber zu einem stehenden Begriff geworden, der seine bedeutung kaum noch entlässt. „Verantwortung“ ist zwar eine freiere Übertragung bringt aber dass Freiheitsmoment stärker ins Spiel.</ref>und dem Türhüter trägt er auf (befiehlt er) zu wachen.
  
{{S|35}} Wacht also, denn ihr wißt nicht, wann der Herr des Hauses kommt, ob am Abend, oder zur Mitternacht, wenn der Hahn schreit (zum Hahnenschrei)<ref>wörtlich „zum Hahnenschrei“. Die vorgeschlagene Übersetzung ist rythmisch abwechlungsreicher.</ref> oder im Morgengrauen.  
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{{S|35}} Wacht also, denn ihr wißt nicht, wann der Herr des Hauses kommt, ob am Abend, oder zur Mitternacht, wenn der Hahn schreit (oder zum Hahnenschrei)<ref>wörtlich „zum Hahnenschrei“. Die vorgeschlagene Übersetzung ist rythmisch abwechlungsreicher.</ref> oder im Morgengrauen.  
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{{S|36}} Damit er nicht noch<ref>„noch“ ist ergänzt, ermöglicht aber eine einfachen Nachbau der griechischen Konstruktion, die ohne eine umständliche Nachstellung auskommt („wenn er plötzlich kommt“).</ref> plötzlich kommt und euch schlafend findet.
 
{{S|36}} Damit er nicht noch<ref>„noch“ ist ergänzt, ermöglicht aber eine einfachen Nachbau der griechischen Konstruktion, die ohne eine umständliche Nachstellung auskommt („wenn er plötzlich kommt“).</ref> plötzlich kommt und euch schlafend findet.
  
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{{S|37}} Was ich aber euch sage, sage ich allen: Wachet!
  
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Version vom 23. November 2013, 15:46 Uhr

Syntax ungeprüft

SF in Arbeit.png
Status: Studienfassung in Arbeit – Einige Verse des Kapitels sind bereits übersetzt. Wer die biblischen Ursprachen beherrscht, ist zum Einstellen weiterer Verse eingeladen. Auf der Diskussionsseite kann die Arbeit am Urtext dokumentiert werden. Dort ist auch Platz für Verbesserungsvorschläge und konstruktive Anmerkungen.
Folgt-später.png
Status: Lesefassung folgt später – Bevor eine Lesefassung erstellt werden kann, muss noch an der Studienfassung gearbeitet werden. Siehe Übersetzungskriterien und Qualitätssicherung Wir bitten um Geduld.

Lesefassung (Markus 13)

(kommt später)

Studienfassung (Markus 13)

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28 Voma Feigenbaum (her) aber erfahrt(lernt, eignet euch an)b ein Gegenbild(Gleichnis):c wenn jetzt die Zweiged knospene und Blätter treiben (herauswachsen), wißt ihr, dass der Sommer nahe ist.

29 So auch ihr, wenn ihr dieses Geschehen seht, wißt ihr, dass er nahe vor den Toren (vor der Tür)f ist.

30 Amen(wahrlich)g (wahrlich, gewiß) ich sage euch: Diese Generation (Geschlecht, Sippschaft)h wird nicht abtreten(vergehen, vorübergehen)i, bis dies alles geschieht.

31 Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen.

32 Von dem Tag und der Stunde weiß niemand,weder die Engel (Geister, Gesandten)j im Himmel, noch der Sohn, allein der Vater.

33 Seht euch vor, seid wachsam: Ihr wißt ja nicht, wann es (der) Zeit(punkt) ist.

34 Wie bei jemandem, der auf die Reise geht,kler verlässt sein Haus, und gibt seinen Sklaven Verantwortung (Befugnis, Vollmacht, Amtsgewalt),mund dem Türhüter trägt er auf (befiehlt er) zu wachen.

35 Wacht also, denn ihr wißt nicht, wann der Herr des Hauses kommt, ob am Abend, oder zur Mitternacht, wenn der Hahn schreit (oder zum Hahnenschrei)n oder im Morgengrauen.

36 Damit er nicht nocho plötzlich kommt und euch schlafend findet.

37 Was ich aber euch sage, sage ich allen: Wachet!


Anmerkungen

aἈπὸ: „von“ mit Richtungssinn von her, von weg (Außenseite-Innenseite (Siebenthal, „Kurzgrammatik“) (Zurück zu v.28)
bμάθετε: Aorist, Imp.: „lernen, erfahren, sich aneignen“. Hier ist „erfahren“ gewählt, weil der Feigenbaum nicht gut als Lehrer gedacht werden kann. Es handelt sich also um ein Lernen, dass durch Jesus vermittelt wird, aber von den Hörern durch genaue beobachtung selbst getan werden kann. (Zurück zu v.28)
cπαραβολήν: „Gegenbild, Typus, Sinnbild, Gleichnis“. Da das Wort "Gleichnis" zum terminus technicus für eine Redegattung Jesu geworden ist, ist für den Leser/Hörer der Sinngehalt nur schwer zu erschließen. "Gegenbild", die wörtlichere Übertragung öffnet den Gehalt des Begriffes wieder und stimmt auch gut mit der Richtungsangabe der von Ἀπὸ überein. (Zurück zu v.28)
dκλάδος: Zweig . Der Singular scheint stellvertretend für alle Zweige des Baumes zu stehen, im Sinne von „Geäst, Gezweig“. Im Deutschen klingt unschön, deshab Auflösung des zusammenfasenden Ausdruckes in "Zweige". (Zurück zu v.28)
eἁπαλὸς: wörtlich:„zart werden“ (Zurück zu v.28)
fθύραις Dativ Plural kann auch für die einzelne Tür verwendet werden. Wer sich für „die Tür“ entscheidet lässt den Hörer/Leser eher an die Tür eines Hauses denken. Wird der Plural verwendet, wird das Bild von „Stadttoren“ wachgerufen. Deshalb dann besser „vor den Toren“. (Zurück zu v.29)
gἈμὴν: Wahrlich, gewiß. Hat eine feststellende („so ist es“) und versichernde Sinnrichtung („so wird es sicher geschehen“). Beide sind auch im deutschen Sprachgebrauch des Wortes „Amen“ enthalten. Es kann deshalb aus dem Griechischen entlehnt werden. (Zurück zu v.30)
hγενεὰ Sippschaft, Geschlecht Generation, Zeitabschnitt. Eigentlich: eine Gemeinschaft, die in einem bestimmten Zeitabschnitt lebt. In diesem Sinne, ist „Zeitabschnitt“ zu abstrakt, „Geschlecht“ kaum noch in diesem Sinn verständlich. (Zurück zu v.30)
i„abtreten“ hier für „vergehen“, wie Vers 31. „Vergehen“ wäre zwar näher an παρέλθῃ, dafür entspricht „abtreten“ eher dem Vorgang der sich im Deutschen auf „Generation“ bezieht. (Zurück zu v.30)
jἄγγελοι Die Bedeutung reicht von den einfachen irdischen Boten, über Mittlerwesen, wie Geister und Gottesboten bis zu den Angehörigen des himmlischen Hofstaates. Durch den Zusatz „Im Himmel“ ist eindeutig festgelegt, dass es sich um letztere handelt, die ihren Ort im Thronsaal haben. Auch Jesaja 6 und 40 berichten davon wie ein Entschluss JHWH’s im Thronsaal weitergegeben wird. Zwar wird dort nicht gesagt, dass die Engel nichts wissen, aber doch klargestellt, dass der Entschluss von dem ausgeht, der auf dem Thron sitzt und von den „Engeln“ nur weitergegeben wird. (Zurück zu v.32)
kwörtlich: „wie ein abreisender Mensch“ (Zurück zu v.34)
lhier und im folgenden ist der Aorist präsentisch übersetzt. Erzählt wird ja nicht eine konkrete Geschichte, sondern ein Beispiel dafür, wie sich jemand verhält, der seinen Hausstand den Sklaven überlässt, weil er abreisen muß. Das stimmt dann auch besser, damit überein, dass das Gleichnis unversehens in die Gegenwart Jesu hinübergelitet: VV35-37. (Zurück zu v.34)
mÜblicherweise an dieser Stelle „Vollmacht“. Innerhalb der Rede jesu ist das Wort Vollmacht aber zu einem stehenden Begriff geworden, der seine bedeutung kaum noch entlässt. „Verantwortung“ ist zwar eine freiere Übertragung bringt aber dass Freiheitsmoment stärker ins Spiel. (Zurück zu v.34)
nwörtlich „zum Hahnenschrei“. Die vorgeschlagene Übersetzung ist rythmisch abwechlungsreicher. (Zurück zu v.35)
o„noch“ ist ergänzt, ermöglicht aber eine einfachen Nachbau der griechischen Konstruktion, die ohne eine umständliche Nachstellung auskommt („wenn er plötzlich kommt“). (Zurück zu v.36)