Markus 15: Unterschied zwischen den Versionen

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{{S|1}} Und gleich frühmorgens, nachdem die Oberpriester mit den Ältesten und Schriftgelehrten und dem gesamten Synedrium Rat gehalten hatten, fesselten sie Jesus und führten ihn ab, und sie lieferten ihn an Pilatus aus.  
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{{S|1}} Und dann frühmorgens, nachdem die Oberpriester mit den Ältesten und Schriftgelehrten und dem gesamten Synedrium Rat gehalten hatten (einen Plan gefasst hatten) [und] nachdem sie Jesus gefesselt hatten, führten sie ihn ab und lieferten ihn an Pilatus aus.  
{{S|2}} Und Pilatus fragte ihn: „Bist ''du'' der König der Judäer?“ Er aber antwortete ihm und sagt: „Du sagst [es].“
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{{S|2}} Und Pilatus fragte ihn: „Bist ''du'' der König der Juden (Judäer)?“ Er {aber} antwortete ihm {und sagt}: „Du sagst [es].“
{{S|3}} Da klagten ihn die Oberpriester vieles an.
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{{S|3}} {Und} [da] klagten ihn die Oberpriester vieler [Dinge] an.
{{S|4}} Und Pilatus fragte ihn erneut und sagte: „Antwortest du nichts? Sieh, wie viel sie dich beschuldigen!“
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{{S|4}} Und Pilatus fragte ihn erneut {und sagte}: „Antwortest du nichts? Siehe, wie viel sie dich beschuldigen!“
{{S|5}} Jesus aber antwortete nicht länger etwas, sodass Pilatus sich wunderte.  
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{{S|5}} Jesus aber antwortete nicht länger, sodass Pilatus sich wunderte.
{{S|6}} Nun ließ er ihnen pro Fest ''einen'' Gefangenen frei, den sie erbaten.
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{{S|7}} Und es gab [einen], der Barabbas genannt wurde [und] mit den Aufständischen gefangen, worden war, welche während des Aufstandes einen Mord begangen hatten.
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{{S|6}} Nun ließ er ihnen zum Fest ''einen'' Gefangenen frei, den sie erbaten.
{{S|8}}  Und die Menschenmenge stieg hinauf und begann darum zu bitten, wie er für sie zu tun pflegte.
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{{S|7}} Es war aber einer, der Barabbas genannt wurde [und] mit den Aufständischen gefangen, worden war, welche während des Aufstandes einen Mord begangen hatten.
{{S|9}} Und Pilatus antwortete ihnen und sagte: „Wollt ihr, dass ich euch den ‚König der Judäer‘ freilasse?“
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{{S|8}}  Und die Menschenmenge stieg hinauf und begann zu bitten, [zu tun] was er für sie zu tun pflegte.
{{S|10}} Denn ihm war bewusst, dass die Oberpriester ihn aus Neid ausgeliefert hatten.
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{{S|9}} Und Pilatus antwortete ihnen {und sagte}: „Wollt ihr, dass ich euch den ‚König der Juden (Judäer)‘ freilasse?“
{{S|11}} Die Oberpriester aber hetzten die Menschenmenge auf, dass er vielmehr Barabbas ihnen freilassen sollte.
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{{S|10}} Denn er wusste, dass die Oberpriester ihn aus Neid übergeben hatten.
{{S|12}} Und Pilatus antwortete erneut und sagte zu ihnen: „Was wollt ihr dann, dass ich [mit dem] mache, den ihr den ‚König der Judäer‘ nennt?“
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{{S|11}} Die Oberpriester aber hetzten die Menschenmenge auf, dass er ihnen vielmehr Barabbas freilassen solle.
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{{S|12}} Und Pilatus antwortete ihnen erneut [und sagte]: „Was nun wollt ihr, dass ich [mit dem] mache, den ihr den ‚König der Juden (Judäer)‘ nennt?“<ref>''wollt ihr'' und ''den ihr nennt'' nicht in allen Zeugen vorhanden. Es könnte sich um eine Anpassung an [[Matthäus 27#s21|Mt 27,21.22]] handeln oder einem Versuch den Hohepriestern den Titel König der Juden in den Mund zu legen. Wir folgen hier der Entscheidung NA27/28 (TCNT, S.99) Alternative Leseart: '''Was nun tue ich mit dem König der Juden?'''</ref>
 
{{S|13}} Sie aber schrien erneut: „Kreuzige ihn!“
 
{{S|13}} Sie aber schrien erneut: „Kreuzige ihn!“
{{S|14}} Und Pilatus sagte zu ihnen: „Was hat er denn Schlechtes getan?“ Sie aber schrien maßlos: „Kreuzige ihn!“  
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{{S|14}} Und Pilatus sagte zu ihnen: „Was hat er denn Schlechtes getan?“ Sie aber schrien maßlos: „Kreuzige ihn!“
{{S|15}} Da Pilatus aber der Menschenmenge den Gefallen tun wollte, ließ er ihnen Barabbas frei, und nachdem er Jesus gegeißelt hatte, lieferte er ihn aus, damit er gekreuzigt wird.  
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{{S|15}} Da aber Pilatus der Menschenmenge gefallen wollte, ließ er ihnen Barabbas frei, und übergab Jesus, nachdem er ihn gegeißelt hatte, damit er gekreuzigt werde.
{{S|16}} Und die Soldaten führten ihn in den Hof – das heißt: das Prätorium – und sie rufen die gesamte Truppe zusammen.  
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{{S|16}} Und die Soldaten führten ihn in den Hof – das heißt: das Prätorium – und {sie} riefen<ref>Historisches Präsens</ref> die gesamte Truppe zusammen.
{{S|17}} Und sie ziehen ihm einen Purpurmantel an, und sie flechten eine dornige Krone und setzen sie ihm auf.
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{{S|17}} Und sie ziehen ihm einen Purpurmantel an, und sie flochten eine Krone aus Dornen und setzen sie ihm auf.
{{S|18}} Und sie begannen, ihn zu grüßen: „Sei gegrüßt, König der Judäer!“
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{{S|18}} Und sie begannen, ihn zu grüßen: „Sei gegrüßt, König der Juden (Judäer)!“
{{S|19}} Und sie schlugen seinen Kopf mit einem Rohr und bespuckten ihn, und sie gingen auf die Knie und verehrten ihn.
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{{S|19}} Und sie schlugen seinen Kopf mit einem Rohr und bespuckten ihn, und sie gingen auf die Knie und beteten ihn an.<ref>'''προσκυνεο''' wird im Kontext des NT immer nur in Hinblick auf die verehrung eines Gottes verwendet.</ref>
{{S|20}} Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Purpurmantel aus, und sie zogen ihm seine Obergewänder an. Dann führen sie ihn ab, um ihn zu kreuzigen.  
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{{S|20}} Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Purpurmantel aus, und sie zogen ihm seine Kleider an. Dann führen sie ihn ab, um ihn zu kreuzigen.
{{S|21}} Und sie zwingen einen Passanten, einen gewissen Simon Kyrene, der vom Feld kam, von Vater von Alexander und Rufus, damit er dessen Kreuz trägt.  
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{{S|22}} Und sie bringen ihn nach Golgata ((das heißt übersetzt: Schädelstätte)).
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{{S|21}} Und sie zwangen<ref>Historisches Präsens</ref> einen Passanten, einen gewissen Simon Kyrene, der vom Feld kam, von Vater von Alexander und Rufus, damit er sein (dessen) Kreuz träge.
{{S|23}} Und sie gaben ihm mit Myrrhe vermischten Wein, er aber nahm ihn nicht.  
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{{S|22}} Und sie bringen ihn zu dem Ort Golgata das heißt übersetzt: Ort des Schädel.
{{S|24}} Und sie kreuzigen ihn und sie verteilen sein Obergewand, indem sie werfen ein Los darüber, wer es nimmt.
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{{S|23}} Und sie gaben ihm mit Myrrhe vermischten Wein, er aber nahm [den Wein] nicht.
{{S|25}} Und es war die dritte Stunde, und sie kreuzigten ihn.
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{{S|24}} Und sie kreuzigen ihn und ''{sie} teilten seine Kleider, indem sie ein Los über {sie} [die Kleider] warfen''<ref>Historisches Präsens</ref>(([[Psalm 22#s19 |Ps 22,19]])), wer was nähme.
{{S|26}} Und als Inschrift seiner Schuld stand über [ihm] geschrieben: Der König der Judäer.  
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{{S|25}} Und es war die dritte Stunde, als sie ihn kreuzigten.
{{S|27}} Und zusammen mit ihm kreuzigen sie zwei Räuber, einen zur seiner Rechten und einen zur seiner Rechten.
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{{S|26}} Und als Inschrift seiner Schuld stand über [ihm] geschrieben: Der König der Juden (Judäer).
{{S|28}} TEXTKRITIK
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{{S|29}} Und diejenigen, die vorbeiliefen, lästerten über ihn, schüttelten ihre Köpfe und sagten: „Aha! Der du den Tempel niederreißt und in drei Tagen errichtet,
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{{S|27}} Und zusammen mit ihm kreuzigen sie zwei Räuber, einen zur seiner Rechten und einen zur seiner Linken.
{{S|30}} rette dich selbst, indem du von dem Kreuz herabsteigst!“
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{{S|28}} {Und erfüllt wurde die Schrift[, die sagt]:  Mit den Ungerechten wurde er [zusammengetan] {angerechnet}}<ref>'''Sollte in Lesefassug entfallen.''' Vers 28 fehlt in den wichtigsten und frühsten Zeugen. Eine nachträgliches Hinzufügen aufgrund von [[Lukas 22#s37| Lk 22,37]] scheint wahrscheinlicher als eine nachträgliche Streichung (TCNT, S.99).</ref>
{{S|31}} Genauso spotteten auch die Oberpriester zueinander mit den Schriftgelehrten und sagten: „Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten.
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{{S|29}} Und die Vobeilaufenden, lästerten {über} ihn, schüttelten ihre Köpfe und sagten: „Aha! Der [du] den Tempel niederreißt und in drei Tagen aufbaust,
{{S|32}} Der Gesalbte (Christus), der König Israels, soll jetzt von dem Kreuz herabsteigen, damit wir sehen und glauben!“ Und diejenigen, die zusammen mit ihm gekreuzigt wurden, beschimpften ihn.  
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{{S|30}} rette dich selbst, [indem du] von dem Kreuz herabsteigst!“
{{S|33}} Und als die sechste Stunde eintrat, geschah eine Finsternis über der ganzen Erde bis zur neunten Stunde.
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{{S|31}} Genauso spotteten auch die Oberpriester zueinander mit den Schriftgelehrten{ und sagten}: „Andere hat er gerettet, sich selbst vermag er nicht zu retten.
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{{S|32}} Der Gesalbte (Christus), der König Israels, er soll jetzt von dem Kreuz herabsteigen, damit wir sehen und glauben!“ Und die Mitgekreuzigten {mit ihm} beleidigten ihn [auch].  
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{{S|33}} Und zur sechste Stunde, geschah eine Finsternis über der ganzen Land bis zur neunten Stunde.
 
{{S|34}} Und zur neunten Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eloi, eloi, lema sabachthani?<ref>Die Form ελωι ist zum einen besser bezeugt und steht der aramäischen Fassung von Ps 22,2 {{Hebr}}אֱלָהִי{{Hebr ende}} näher. Dies gilt auch für den letzten Teil des Psalmzitats: λεμα σαβαχθανι. Die hebräische Fassung von Psalm 22,2 lautet: {{Hebr}}אֵלִי אֵלִי לָמָה עֲזַבְתָּנִי{{Hebr ende}}.</ref> Das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
 
{{S|34}} Und zur neunten Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eloi, eloi, lema sabachthani?<ref>Die Form ελωι ist zum einen besser bezeugt und steht der aramäischen Fassung von Ps 22,2 {{Hebr}}אֱלָהִי{{Hebr ende}} näher. Dies gilt auch für den letzten Teil des Psalmzitats: λεμα σαβαχθανι. Die hebräische Fassung von Psalm 22,2 lautet: {{Hebr}}אֵלִי אֵלִי לָמָה עֲזַבְתָּנִי{{Hebr ende}}.</ref> Das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
{{S|35}} Und als einige von denen, die dabeistanden, [dies] hörten, sprachen sie: Siehe, er ruft Elia.
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{{S|35}} Und als Einige der Beistehenden, [dies] hörten, sprachen sie: Siehe, er ruft Elia.
{{S|36}} Jemand lief aber und füllte einen Schwamm mit saurem Wein an und steckte [ihn] auf ein Rohr, ließ ihn trinken und sprach: Lasst uns sehen, ob Elia kommt, um ihn herabzunehmen!
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{{S|36}} Jemand aber lief [und] füllte einen Schwamm [mit] Essig und steckte [ihn] auf ein Rohr, gab ihm zu trinken und sprach: Halt, lasst uns sehen, ob Elia kommt, um ihn herabzunehmen!
{{S|37}} Jesus aber stieß einen lauten Schrei aus und starb.
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{{S|37}} Jesus aber stieß einen lauten Schrei aus und tat seinen letzten Atem.
 
{{S|38}} Und der Vorhang des Tempels wurde entzwei zerrissen von oben nach unten.
 
{{S|38}} Und der Vorhang des Tempels wurde entzwei zerrissen von oben nach unten.
{{S|39}} Als nun der Centurio, der ihm gegenüber dabeistand, sah, dass er auf diese Weise starb, sagte er: Wahrlich, dieser Mensch war Gottes Sohn!
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{{S|39}} Als nun der Centurio, der ihm gegenüber dabeistand, sah, dass er auf diese Weise schrie [und] seinen letzten Atem tat, sagte er: Wahrlich, dieser Mensch war[und bleibt]<ref>Imperfekt consecutivum</ref> Gottes Sohn!
{{S|40}} Es waren aber auch Frauen anwesend, die von Weitem zuschauten, unter ihnen auch Maria Magdalena und Maria, die Mutter von Jakobus dem Jüngeren (Kleineren) und Joses, und Salome,
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{{S|41}} die ihm gefolgt waren und ihm gedient hatten, als er in Galiläa war, und viele andere, die mit ihm nach Jerusalem hinaufgestiegen waren.  
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{{S|40}} Es waren aber auch Frauen [anwesend], die von Weitem zuschauten, unter ihnen auch Maria Magdalena und Maria, die Mutter von Jakobus dem Jüngeren (Kleineren) und Joses, und Salome,
{{S|42}} Und als es bereits Abend wurde, weil es der Tag der Vorbereitung war ((das heißt: der Tag vor dem Sabbat)),
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{{S|41}} {und} die ihm, als er in Galiläa war, nachgefolgt waren und ihm gedient hatten und viele andere [Frauen], die mit ihm nach Jerusalem hinaufgestiegen<ref>Ptz. fem. - Daher Frauen ergänzt.</ref> waren.  
{{S|43}} kam Josef von Arimatäa, ein angesehenes Mitglied des Rates, der auch selbst das Reich Gottes angenommen hatte, wagte [es] und ging hinein zu Pilatus, und er bat um den Leichnam (Leib) von Jesus.
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{{S|42}} Und als es Abend wurde, weil es der Tag der Vorbereitung war, das heißt: der Tag vor dem Sabbat,
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{{S|43}} kam Josef von Arimatäa, ein angesehenes Mitglied des Rates, der auch selbst das Reich Gottes angenommen hatte, wagte [es] und ging hinein zu Pilatus, und {er} bat um den Leichnam (Leib) von Jesus.
 
{{S|44}} Pilatus aber wunderte sich, dass er schon gestorben sei, und er rief den Centurion herbei und fragte ihn, ob er lange gestorben sei.
 
{{S|44}} Pilatus aber wunderte sich, dass er schon gestorben sei, und er rief den Centurion herbei und fragte ihn, ob er lange gestorben sei.
{{S|45}} Und als er [es] von dem Centurion erfuhr, schenkte er Josef den Leichnam.  
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{{S|45}} Und als er [es] von dem Centurion erfuhr, gab er Josef den Leichnam.  
{{S|46}} Und er kaufte ein Leinentuch, nahm ihn herab und wickelte in das Leinentuch, und er legte ihn in ein Grab, das in einen Felsen gehauen war, und er rollte einen Stein vor den Eingang (Tür) des Grabes.
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{{S|46}} Und er kaufte ein Leinentuch und nahm ihn herab, wickelte [ihn] in das Leinentuch, und {er} legte ihn in ein Grab, das in einen Felsen gehauen war, und er rollte einen Stein vor den Eingang (Tür) des Grabes.
{{S|47}} Maria Magdalena aber und Maria, die [Mutter] von Joses, sahen, wo er hingelegt worden war.  
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{{S|47}} Aber Maria Magdalena und Maria, die [Mutter] von Joses, sahen, wo er hingelegt worden war.  
  
 
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Version vom 19. Juni 2016, 18:59 Uhr

SF ungeprüft.png
Status: Studienfassung zu prüfen – Eine erste Übersetzung aus dem Urtext ist komplett, aber noch nicht mit den Übersetzungskriterien abgeglichen und nach den Standards der Qualitätssicherung abgesichert worden und sollte weiter verbessert und geprüft werden. Auf der Diskussionsseite ist Platz für Verbesserungsvorschläge, konstruktive Anmerkungen und zum Dokumentieren der Arbeit am Urtext.
Folgt-später.png
Status: Lesefassung folgt später – Bevor eine Lesefassung erstellt werden kann, muss noch an der Studienfassung gearbeitet werden. Siehe Übersetzungskriterien und Qualitätssicherung Wir bitten um Geduld.

Anmerkungen

Studienfassung (Markus 15)

1 Und dann frühmorgens, nachdem die Oberpriester mit den Ältesten und Schriftgelehrten und dem gesamten Synedrium Rat gehalten hatten (einen Plan gefasst hatten) [und] nachdem sie Jesus gefesselt hatten, führten sie ihn ab und lieferten ihn an Pilatus aus. 2 Und Pilatus fragte ihn: „Bist du der König der Juden (Judäer)?“ Er {aber} antwortete ihm {und sagt}: „Du sagst [es].“ 3 {Und} [da] klagten ihn die Oberpriester vieler [Dinge] an. 4 Und Pilatus fragte ihn erneut {und sagte}: „Antwortest du nichts? Siehe, wie viel sie dich beschuldigen!“ 5 Jesus aber antwortete nicht länger, sodass Pilatus sich wunderte.

6 Nun ließ er ihnen zum Fest einen Gefangenen frei, den sie erbaten. 7 Es war aber einer, der Barabbas genannt wurde [und] mit den Aufständischen gefangen, worden war, welche während des Aufstandes einen Mord begangen hatten. 8 Und die Menschenmenge stieg hinauf und begann zu bitten, [zu tun] was er für sie zu tun pflegte. 9 Und Pilatus antwortete ihnen {und sagte}: „Wollt ihr, dass ich euch den ‚König der Juden (Judäer)‘ freilasse?“ 10 Denn er wusste, dass die Oberpriester ihn aus Neid übergeben hatten. 11 Die Oberpriester aber hetzten die Menschenmenge auf, dass er ihnen vielmehr Barabbas freilassen solle. 12 Und Pilatus antwortete ihnen erneut [und sagte]: „Was nun wollt ihr, dass ich [mit dem] mache, den ihr den ‚König der Juden (Judäer)‘ nennt?“a 13 Sie aber schrien erneut: „Kreuzige ihn!“ 14 Und Pilatus sagte zu ihnen: „Was hat er denn Schlechtes getan?“ Sie aber schrien maßlos: „Kreuzige ihn!“ 15 Da aber Pilatus der Menschenmenge gefallen wollte, ließ er ihnen Barabbas frei, und übergab Jesus, nachdem er ihn gegeißelt hatte, damit er gekreuzigt werde. 16 Und die Soldaten führten ihn in den Hof – das heißt: das Prätorium – und {sie} riefenb die gesamte Truppe zusammen. 17 Und sie ziehen ihm einen Purpurmantel an, und sie flochten eine Krone aus Dornen und setzen sie ihm auf. 18 Und sie begannen, ihn zu grüßen: „Sei gegrüßt, König der Juden (Judäer)!“ 19 Und sie schlugen seinen Kopf mit einem Rohr und bespuckten ihn, und sie gingen auf die Knie und beteten ihn an.c 20 Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Purpurmantel aus, und sie zogen ihm seine Kleider an. Dann führen sie ihn ab, um ihn zu kreuzigen.

21 Und sie zwangend einen Passanten, einen gewissen Simon Kyrene, der vom Feld kam, von Vater von Alexander und Rufus, damit er sein (dessen) Kreuz träge. 22 Und sie bringen ihn zu dem Ort Golgata – das heißt übersetzt: Ort des Schädel. 23 Und sie gaben ihm mit Myrrhe vermischten Wein, er aber nahm [den Wein] nicht. 24 Und sie kreuzigen ihn und {sie} teilten seine Kleider, indem sie ein Los über {sie} [die Kleider] warfene((Ps 22,19)), wer was nähme. 25 Und es war die dritte Stunde, als sie ihn kreuzigten. 26 Und als Inschrift seiner Schuld stand über [ihm] geschrieben: Der König der Juden (Judäer).

27 Und zusammen mit ihm kreuzigen sie zwei Räuber, einen zur seiner Rechten und einen zur seiner Linken. 28 {Und erfüllt wurde die Schrift[, die sagt]: Mit den Ungerechten wurde er [zusammengetan] {angerechnet}}f 29 Und die Vobeilaufenden, lästerten {über} ihn, schüttelten ihre Köpfe und sagten: „Aha! Der [du] den Tempel niederreißt und in drei Tagen aufbaust, 30 rette dich selbst, [indem du] von dem Kreuz herabsteigst!“ 31 Genauso spotteten auch die Oberpriester zueinander mit den Schriftgelehrten{ und sagten}: „Andere hat er gerettet, sich selbst vermag er nicht zu retten. 32 Der Gesalbte (Christus), der König Israels, er soll jetzt von dem Kreuz herabsteigen, damit wir sehen und glauben!“ Und die Mitgekreuzigten {mit ihm} beleidigten ihn [auch].

33 Und zur sechste Stunde, geschah eine Finsternis über der ganzen Land bis zur neunten Stunde. 34 Und zur neunten Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eloi, eloi, lema sabachthani?g Das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? 35 Und als Einige der Beistehenden, [dies] hörten, sprachen sie: Siehe, er ruft Elia. 36 Jemand aber lief [und] füllte einen Schwamm [mit] Essig und steckte [ihn] auf ein Rohr, gab ihm zu trinken und sprach: Halt, lasst uns sehen, ob Elia kommt, um ihn herabzunehmen! 37 Jesus aber stieß einen lauten Schrei aus und tat seinen letzten Atem. 38 Und der Vorhang des Tempels wurde entzwei zerrissen von oben nach unten. 39 Als nun der Centurio, der ihm gegenüber dabeistand, sah, dass er auf diese Weise schrie [und] seinen letzten Atem tat, sagte er: Wahrlich, dieser Mensch war[und bleibt]h Gottes Sohn!

40 Es waren aber auch Frauen [anwesend], die von Weitem zuschauten, unter ihnen auch Maria Magdalena und Maria, die Mutter von Jakobus dem Jüngeren (Kleineren) und Joses, und Salome, 41 {und} die ihm, als er in Galiläa war, nachgefolgt waren und ihm gedient hatten und viele andere [Frauen], die mit ihm nach Jerusalem hinaufgestiegeni waren. 42 Und als es Abend wurde, weil es der Tag der Vorbereitung war, das heißt: der Tag vor dem Sabbat, 43 kam Josef von Arimatäa, ein angesehenes Mitglied des Rates, der auch selbst das Reich Gottes angenommen hatte, wagte [es] und ging hinein zu Pilatus, und {er} bat um den Leichnam (Leib) von Jesus. 44 Pilatus aber wunderte sich, dass er schon gestorben sei, und er rief den Centurion herbei und fragte ihn, ob er lange gestorben sei. 45 Und als er [es] von dem Centurion erfuhr, gab er Josef den Leichnam. 46 Und er kaufte ein Leinentuch und nahm ihn herab, wickelte [ihn] in das Leinentuch, und {er} legte ihn in ein Grab, das in einen Felsen gehauen war, und er rollte einen Stein vor den Eingang (Tür) des Grabes. 47 Aber Maria Magdalena und Maria, die [Mutter] von Joses, sahen, wo er hingelegt worden war.

Anmerkungen

awollt ihr und den ihr nennt nicht in allen Zeugen vorhanden. Es könnte sich um eine Anpassung an Mt 27,21.22 handeln oder einem Versuch den Hohepriestern den Titel König der Juden in den Mund zu legen. Wir folgen hier der Entscheidung NA27/28 (TCNT, S.99) Alternative Leseart: Was nun tue ich mit dem König der Juden? (Zurück zu v.12)
bHistorisches Präsens (Zurück zu v.16)
cπροσκυνεο wird im Kontext des NT immer nur in Hinblick auf die verehrung eines Gottes verwendet. (Zurück zu v.19)
dHistorisches Präsens (Zurück zu v.21)
eHistorisches Präsens (Zurück zu v.24)
fSollte in Lesefassug entfallen. Vers 28 fehlt in den wichtigsten und frühsten Zeugen. Eine nachträgliches Hinzufügen aufgrund von Lk 22,37 scheint wahrscheinlicher als eine nachträgliche Streichung (TCNT, S.99). (Zurück zu v.28)
gDie Form ελωι ist zum einen besser bezeugt und steht der aramäischen Fassung von Ps 22,2 אֱלָהִי näher. Dies gilt auch für den letzten Teil des Psalmzitats: λεμα σαβαχθανι. Die hebräische Fassung von Psalm 22,2 lautet: אֵלִי אֵלִי לָמָה עֲזַבְתָּנִי. (Zurück zu v.34)
hImperfekt consecutivum (Zurück zu v.39)
iPtz. fem. - Daher Frauen ergänzt. (Zurück zu v.41)