Markus 16: Unterschied zwischen den Versionen

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{{S|1}} Und als der Sabbat vorüber war<ref>[[Gen. abs.]], temporal aufgelöst</ref>, kauften Maria [von, aus] Magdalena und Maria, [die Mutter] des Jakobus<ref>Bezeichnung der Mutter nach dem Sohn: BDR § 162,3</ref> und Salome Spezereien (wohlriechende Kräuter, Gewürze)<ref>Die Salbung der Toten geschah mit Öl; Aromata wurden nur für die Salbung von Königen verwendet. Bei den Aromata handelt es sich um seltene, wohlriechende pflanzliche Essenzen. Ziel der Salbung ist die Erhaltung des Leichnams - diese Absicht bildet an dieser Stelle einen (gewollten) Kontrast. "Es scheint die Frauen nicht zu stören, dass die Salbung einer bereits eingewickelten Leiche 'ein Kühner Gedanke' (Weglosen) ist", Gnilka, 340</ref>, um<ref>Finalsatz: damit, um zu</ref> [zum Grab] zu gehen<ref>Part. Aorist/ref> [und] ihn zu salben.
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<ref>μιᾴ zur Angabe eines bestimmten Tages steht der einfache Dativ, BDR § 200, Anm. 4. Der erste Tag der Woche wird durch μιᾴ bezeichnet; μιᾴ τῶν σαββάτων = am Sonntag. Vorbild war das Hebräische, das die Wochentage durch Kardinalzahlen statt durch Ordinalzahlen bezeichnet, BDR § 247,1; B/S I, S. 1052-1054; Markus kannte aber noch keinen "Sonntag", vgl. Gnilka 1979, S. 341, daher als Übersetzung am besten "am ersten Tag der Woche". Gemeint ist aber natürlich der Sonntag.</ref>  
 
<ref>μιᾴ zur Angabe eines bestimmten Tages steht der einfache Dativ, BDR § 200, Anm. 4. Der erste Tag der Woche wird durch μιᾴ bezeichnet; μιᾴ τῶν σαββάτων = am Sonntag. Vorbild war das Hebräische, das die Wochentage durch Kardinalzahlen statt durch Ordinalzahlen bezeichnet, BDR § 247,1; B/S I, S. 1052-1054; Markus kannte aber noch keinen "Sonntag", vgl. Gnilka 1979, S. 341, daher als Übersetzung am besten "am ersten Tag der Woche". Gemeint ist aber natürlich der Sonntag.</ref>  

Version vom 21. April 2015, 18:48 Uhr

Syntax ungeprüft

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Status: Lesefassung folgt später – Bevor eine Lesefassung erstellt werden kann, muss noch an der Studienfassung gearbeitet werden. Siehe Übersetzungskriterien und Qualitätssicherung Wir bitten um Geduld.

Lesefassung (Markus 16)

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Anmerkungen

Studienfassung (Markus 16)

1 Und als der Sabbat vorüber war a, kauften Maria [von, aus] Magdalena und Maria, [die Mutter] des Jakobus b und Salome Spezereien (wohlriechende Kräuter, Gewürze) c,

um

d [zum Grab] zu gehen e gingen zu sie zum Grab während (als) die Sonne aufgingf. 3 Und sie sprechen zu einander: Wer wälzt {für} uns den Stein aus der Tür des Grabes (von der Tür des Grabes ab)? 4 Und als sie aufblickeng, nehmen sie wahr (merken sie), dass der Stein abgewälzt war; er war nämlich sehr groß. 5 Und nachdem sie hineingegangen warenh in das Grab, saheni sie einen Jüngling zur Rechten (auf der rechten Seite)j sitzen, der ein weißes Gewand angezogenk hatte, und sie entsetzten sich. 6 Er aber sprichtl zu ihnen: entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus, den Nazarener, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden (er wurde auferweckt) m, er ist nicht hier. Hier [ist] (Siehe) der Ort (die Stelle), wo sie ihn hingelegt haben. 7 Aber los! (auf!, geht fort), sagt [es] seinen Jüngern und Petrus, dass ern euch vorangeht nach Galileao. Dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch sagte. 8 Und sie gingen hinausp und flohen von dem Grab, sie (hatten=) waren nämlich ergriffen von Angst und Entsetzenq. Und sie sagten keinem etwas; dennr sie fürchteten sich. s

9 s [ [ Nachdem (als, weil)t er auferstanden war am frühen Morgen (im Morgengrauen) des ersten Tags der Woche (des Sabbats), erschien er als erstes Maria Magdalena, von der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. 10 s Alst sie ging, es denen zu bekanntzumachen (zu verkündigen), die bei ihm gewesen waren, trauerten sie weinten sie. 11 s Und eben diese – obwohl (als, nachdem)t sie hörten, dass [Jesus] lebte und von ihr gesehen worden war, da glaubten sie [es ihr] nicht. 12 s Danach {aber} erschien er zwei von ihnen, als (während)t sie unterwegs waren, in anderer Gestalt, als (während) sie aufs Land [hinaus] gingen. 13 s Auch diese gingen undt berichteten es den anderen. Die glaubten es jenen [ebenfalls] nicht. 14 s Später wiederum (aber), als sie gerade [zu Tische] lagen (gemeinsam aßen)u erschien er den elf [Jüngern], und er tadelte ihren Unglauben (ihr Mißtrauen, ihre Treulosigkeit) und ihre Hartherzigkeit, dass sie denen, diet ihn auferstanden gesehen hatten, nicht geglaubt (vertraut) hatten. 15 s Und er sagte zu ihnen: „Geht in die ganz Welt hinaus undt macht meine Freuden-Botschaft bekannt (verkündet mein Evangelium) der ganzen Schöpfung. 16 s Wert v glaubt (vertraut, treu ist) und sich taufen lässt, wird gerettet werden. Wert v dagegen nicht glaubt (nicht vertraut, treulos ist), wird gerichtet werden. 17 s Diese Wunder (Zeichen) {aber} werden die Glaubenden begleiten: In meinem Namen werden sie Dämonen (Geister, übernatürliche Wesen) austreiben; in neuen (d.h. unbekannten) Sprachen (Zungen) werde sie reden; 18 s sie werden Schlagen aufhebenw; und wenn sie etwas Tödliches tranken, werden sie keinesfalls sterben; bei Kranken werden sie Hände auflegen und es wird {ihnen} [diesen wieder] gut gehen.“ 19 s Der Herr, Jesus, wurde {nun zwar} nach diesem Reden in den Himmel aufgenommen und setzte sich zu Gottes rechter Seite, 20 s jene aber gingen hinaus [in die Welt] undt verkündeten (predigten) überall , wobeix der Herr mitwirkte und [ihre] Rede (das Wort) dadurch bekräftigte, dass sich Wunder einstellten (durch nachfolgende Zeichen stärkte/bestätigte). ] ]

Anmerkungen

aGen. abs., temporal aufgelöst (Zurück zu v.1)
bBezeichnung der Mutter nach dem Sohn: BDR § 162,3 (Zurück zu v.1)
cDie Salbung der Toten geschah mit Öl; Aromata wurden nur für die Salbung von Königen verwendet. Bei den Aromata handelt es sich um seltene, wohlriechende pflanzliche Essenzen. Ziel der Salbung ist die Erhaltung des Leichnams - diese Absicht bildet an dieser Stelle einen (gewollten) Kontrast. "Es scheint die Frauen nicht zu stören, dass die Salbung einer bereits eingewickelten Leiche 'ein kühner Gedanke' (Wellhausen) ist", Gnilka, 340 (Zurück zu v.1)
dFinalsatz: damit, um zu (Zurück zu v.1)
ePart. Aorist/ref>

[und] ihn zu salben. 2 Und sehr (ganz) früh{morgens} am ersten [Tag] der Woche (am Sonntag)

<ref>μιᾴ zur Angabe eines bestimmten Tages steht der einfache Dativ, BDR § 200, Anm. 4. Der erste Tag der Woche wird durch μιᾴ bezeichnet; μιᾴ τῶν σαββάτων = am Sonntag. Vorbild war das Hebräische, das die Wochentage durch Kardinalzahlen statt durch Ordinalzahlen bezeichnet, BDR § 247,1; B/S I, S. 1052-1054; Markus kannte aber noch keinen "Sonntag", vgl. Gnilka 1979, S. 341, daher als Übersetzung am besten "am ersten Tag der Woche". Gemeint ist aber natürlich der Sonntag. (Zurück zu v.2)
fGen. abs., temporal aufgelöst (Zurück zu v.2)
gPartz. coni., temporal aufgelöst (Zurück zu v.4)
hPartz. coni, temporal aufgelöst (Zurück zu v.5)
iHistorisches Präsens. (Zurück zu v.5)
jDie rechte Seite war die glückverheißende Seite, Glinka, 341 (Zurück zu v.5)
k die Stola, eine lange Stoffbahn, wurde nicht angezogen, sondern umgeworfen. Aber im dt. Sprachgebrauch werfen wir keine Kleidung um, sd. eine Jacke oder ein Tuch; das ist hier aber nicht gemeint: die Stola ist die normale Bekleidung (Zurück zu v.5)
lDie Botschaft des Engels wird prasserisch eingeführt, um darauf hinzuweisen, dass sie das Zentrum dieser Periskope ist, Glinka, S. 340 (Zurück zu v.6)
mDas Passiv von ἐγείρω bedeutet auferstehen; man kann es aber auch pazifische übersetzen: wurde auferweckt, um das Handeln Gottes zu betonen, so Glinka, S. 342 (Zurück zu v.6)
nAlso Jesus. (Zurück zu v.7)
oMan kann das οτι auch als οτι citativum auffassen, das eine wörtliche Rede einleitet und dann nicht übersetzt wird: Er geht euch voran nach Galiläa (Zurück zu v.7)
pPartz. coni., beiordnend aufgelöst (Zurück zu v.8)
qVgl. auch Markus 4,41; 5,15.33.42 (Zurück zu v.8)
roder: nämlich (dann am Schluss des Satzes: sie fürchteten sich nämlich) (Zurück zu v.8)
s

Mit Vers 8 endet das Markusevangelium in den ältesten Quellen (4. Jh.: א und B). Vermutlich ist das abrupte Ende Absicht, um die verstörende Unbegreiflichkeit der Auferstehung zu betonen (Collins 2007, 800) oder um den Leser durch das offene Ende in die erzählte Geschichte hineinzuziehen (Fußnote der NET-Übersetzung zu Mk 16,8). Man kann es außerdem als Aufforderung an die Leser verstehen, von Jesu Auferstehung zu erzählen.

Die anderen, später geschriebenen Evangelien enthalten am Ende noch zusätzliche Erscheinungsberichte, was das Markus-Ende im Vergleich hierzu noch abrupter wirken lässt (Collins 2007, 800–801). Es entstanden darum verschiedene Fortsetzungen, die das vermeintlich fehlende Ende des Markus-Evangeliums ergänzen sollten (Fußnote der NET-Übersetzung zu Mk 16,8).

Die kürzere Ergänzung lautet: „All diese Nachrichten verkündeten sie sogleich denen, die bei Petrus weilten. Sodann sandte auch Jesus selbst von Osten bis Westen durch sie die heilige und unvergängliche Botschaft der ewigen Rettung aus. Amen“. Sie findet sich in einer sehr frühen lateinische Übersetzung (4./5. Jh.: k). Ansonsten ist sie in wenigen Handschriften zusammen mit dem längeren Ende belegt.

Das längere Ende, das später die Versnummern 9 bis 16 erhielt, fasst Passagen anderer Evangelien summarisch zusammen und unterscheidet sich dabei sprachlich vom Rest der Evangeliums (Fußnote der NET-Übersetzung zu Mk 16,8). Es ist ab dem 5. Jh. (A, C und D) sowie in den meisten späten Handschriften belegt. Oft ist es durch einen kurzen Hinweistext oder durch textkritische Zeichen als unsicher markiert. Dass die sehr frühen Handschriften fast alle nach Vers 8 aufhörten, lässt sich auch durch Aussagen von Eusebius (3./4. Jh.) und Hieronymus (4./5. Jh.) belegen.

Es wird in der wissenschaftlichen Literatur gelegentlich überlegt, ob nach Vers 8 vielleicht ursprünglich ein anderes Ende folgte, dass bereits sehr früh verloren ging. Dagegen spricht, dass das Evangelium im 1. Jh. wohl auf einer Schriftrolle und nicht auf Einzelblättern geschrieben wurde (Fußnote der NET-Übersetzung zu Mk 16,8).

(Zurück zu v.8 / zu v.9 / zu v.10 / zu v.11 / zu v.12 / zu v.13 / zu v.14 / zu v.15 / zu v.16 / zu v.17 / zu v.18 / zu v.19 / zu v.20)
tPartizip aufgelöst (Zurück zu v.9 / zu v.10 / zu v.11 / zu v.12 / zu v.13 / zu v.14 / zu v.15 / zu v.16 / zu v.20)
uNach griechischer Tischsitte war es üblisch, beim Essen zu liegen. (Zurück zu v.14)
vGenerisches Maskulinum (zu v.16)
wViele Handschriften haben zusätzlich die Worte „Und mit ihren Händen …“. (Zurück zu v.18)
xAbsoluter Genitiv (Zurück zu v.20)