Markus 16

Aus Die Offene Bibel

Version vom 19. April 2015, 07:59 Uhr von Güntzel Schmidt (Diskussion | Beiträge) (Verse 1-8 am griechischen Text überprüft, Übersetzung korrigiert und grammatische Phänomene ergänzt)
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Syntax ungeprüft

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Status: Studienfassung zu prüfen – Eine erste Übersetzung aus dem Urtext ist komplett, aber noch nicht mit den Übersetzungskriterien abgeglichen und nach den Standards der Qualitätssicherung abgesichert worden und sollte weiter verbessert und geprüft werden. Auf der Diskussionsseite ist Platz für Verbesserungsvorschläge, konstruktive Anmerkungen und zum Dokumentieren der Arbeit am Urtext.
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Status: Lesefassung folgt später – Bevor eine Lesefassung erstellt werden kann, muss noch an der Studienfassung gearbeitet werden. Siehe Übersetzungskriterien und Qualitätssicherung Wir bitten um Geduld.

Lesefassung (Markus 16)

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Anmerkungen

Studienfassung (Markus 16)

1 Und als der Sabbat vorüber wara, kauften Maria [von, aus] Magdalena und Maria, [die Frau] des Jakobus und Salome Spezereien (wohlriechende Kräuter, Gewürze), umb [zum Grab] zu gehenc [und] ihn zu salben. 2 Und sehr (ganz) früh{morgens} am ersten [Tag] der Woche d gingen zu sie zum Grab während (als) die Sonne aufginge. 3 Und sie sprechen zu einander: Wer wälzt {für} uns den Stein aus der Tür des Grabes (von der Tür des Grabes ab)? 4 Und als sie aufblickten, nehmen sie wahr (merken sie), dass der Stein abgewälzt war; er war nämlich sehr groß. 5 Und nachdem sie hineingegangen waren in das Grab, sahenf sie einen Jüngling auf der Rechten sitzen, der ein weißes Gewand angezogeng hatte, und sie entsetzten sich. 6 Er aber sprach zu ihnen: entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus, den Nazarener, den Gekreuzigten. Er ist auferstandenh, er ist nicht hier. Hier [ist] (Siehe) der Ort (die Stelle), wo sie ihn hingelegt haben. 7 Aber los! (auf!, geht fort), sagt [es] seinen Jüngern und Petrus, dass eri euch vorangeht nach Galileaj. Dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch sagte. 8 Und sie gingen hinaus und flohen von dem Grab, sie (hatten=) waren nämlich ergriffen von Angst und Entsetzen. Und sie sagten keinem etwas; dennk sie fürchteten sich. l

9 l [ [ Nachdem (als, weil)m er auferstanden war am frühen Morgen (im Morgengrauen) des ersten Tags der Woche (des Sabbats), erschien er als erstes Maria Magdalena, von der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. 10 l Alsm sie ging, es denen zu bekanntzumachen (zu verkündigen), die bei ihm gewesen waren, trauerten sie weinten sie. 11 l Und eben diese – obwohl (als, nachdem)m sie hörten, dass [Jesus] lebte und von ihr gesehen worden war, da glaubten sie [es ihr] nicht. 12 l Danach {aber} erschien er zwei von ihnen, als (während)m sie unterwegs waren, in anderer Gestalt, als (während) sie aufs Land [hinaus] gingen. 13 l Auch diese gingen undm berichteten es den anderen. Die glaubten es jenen [ebenfalls] nicht. 14 l Später wiederum (aber), als sie gerade [zu Tische] lagen (gemeinsam aßen)n erschien er den elf [Jüngern], und er tadelte ihren Unglauben (ihr Mißtrauen, ihre Treulosigkeit) und ihre Hartherzigkeit, dass sie denen, diem ihn auferstanden gesehen hatten, nicht geglaubt (vertraut) hatten. 15 l Und er sagte zu ihnen: „Geht in die ganz Welt hinaus undm macht meine Freuden-Botschaft bekannt (verkündet mein Evangelium) der ganzen Schöpfung. 16 l Werm o glaubt (vertraut, treu ist) und sich taufen lässt, wird gerettet werden. Werm o dagegen nicht glaubt (nicht vertraut, treulos ist), wird gerichtet werden. 17 l Diese Wunder (Zeichen) {aber} werden die Glaubenden begleiten: In meinem Namen werden sie Dämonen (Geister, übernatürliche Wesen) austreiben; in neuen (d.h. unbekannten) Sprachen (Zungen) werde sie reden; 18 l sie werden Schlagen aufhebenp; und wenn sie etwas Tödliches tranken, werden sie keinesfalls sterben; bei Kranken werden sie Hände auflegen und es wird {ihnen} [diesen wieder] gut gehen.“ 19 l Der Herr, Jesus, wurde {nun zwar} nach diesem Reden in den Himmel aufgenommen und setzte sich zu Gottes rechter Seite, 20 l jene aber gingen hinaus [in die Welt] undm verkündeten (predigten) überall , wobeiq der Herr mitwirkte und [ihre] Rede (das Wort) dadurch bekräftigte, dass sich Wunder einstellten (durch nachfolgende Zeichen stärkte/bestätigte). ] ]

Anmerkungen

aGen. abs., temporal aufgelöst (Zurück zu v.1)
bFinalsatz: damit, um zu (Zurück zu v.1)
cInfinitiv (Zurück zu v.1)
dersten [Tag] der Woche - W. ersten der Sabbate; es ist dies ein häufiger Hebraismus für den ersten Tag der Woche, also nicht den Sabbat, sondern den Sonntag. Vgl. z.B. BDR §247,1; B/S I, S. 1052-1054; Gnilka 1979, S. 341; Schnackenburg 1975, S. 362. (Zurück zu v.2)
eGen. abs., temporal aufgelöst (Zurück zu v.2)
fHistorisches Präsens. (Zurück zu v.5)
g die Stola, eine lange Stoffbahn, wurde nicht angezogen, sondern umgeworfen. Aber im dt. Sprachgebrauch werfen wir keine Kleidung um, sd. eine Jacke oder ein Tuch; das ist hier aber nicht gemeint: die Stola ist die normale Bekleidung (Zurück zu v.5)
hDas Passiv von ἐγείρω bedeutet auferstehen (Zurück zu v.6)
iAlso Jesus. (Zurück zu v.7)
jMan kann das οτι auch als οτι citativum auffassen, das eine wörtliche Rede einleitet und dann nicht übersetzt wird: Er geht euch voran nach Galiläa (Zurück zu v.7)
koder: nämlich (dann am Schluss des Satzes: sie fürchteten sich nämlich) (Zurück zu v.8)
l

Mit Vers 8 endet das Markusevangelium in den ältesten Quellen (4. Jh.: א und B). Vermutlich ist das abrupte Ende Absicht, um die verstörende Unbegreiflichkeit der Auferstehung zu betonen (Collins 2007, 800) oder um den Leser durch das offene Ende in die erzählte Geschichte hineinzuziehen (Fußnote der NET-Übersetzung zu Mk 16,8). Man kann es außerdem als Aufforderung an die Leser verstehen, von Jesu Auferstehung zu erzählen.

Die anderen, später geschriebenen Evangelien enthalten am Ende noch zusätzliche Erscheinungsberichte, was das Markus-Ende im Vergleich hierzu noch abrupter wirken lässt (Collins 2007, 800–801). Es entstanden darum verschiedene Fortsetzungen, die das vermeintlich fehlende Ende des Markus-Evangeliums ergänzen sollten (Fußnote der NET-Übersetzung zu Mk 16,8).

Die kürzere Ergänzung lautet: „All diese Nachrichten verkündeten sie sogleich denen, die bei Petrus weilten. Sodann sandte auch Jesus selbst von Osten bis Westen durch sie die heilige und unvergängliche Botschaft der ewigen Rettung aus. Amen“. Sie findet sich in einer sehr frühen lateinische Übersetzung (4./5. Jh.: k). Ansonsten ist sie in wenigen Handschriften zusammen mit dem längeren Ende belegt.

Das längere Ende, das später die Versnummern 9 bis 16 erhielt, fasst Passagen anderer Evangelien summarisch zusammen und unterscheidet sich dabei sprachlich vom Rest der Evangeliums (Fußnote der NET-Übersetzung zu Mk 16,8). Es ist ab dem 5. Jh. (A, C und D) sowie in den meisten späten Handschriften belegt. Oft ist es durch einen kurzen Hinweistext oder durch textkritische Zeichen als unsicher markiert. Dass die sehr frühen Handschriften fast alle nach Vers 8 aufhörten, lässt sich auch durch Aussagen von Eusebius (3./4. Jh.) und Hieronymus (4./5. Jh.) belegen.

Es wird in der wissenschaftlichen Literatur gelegentlich überlegt, ob nach Vers 8 vielleicht ursprünglich ein anderes Ende folgte, dass bereits sehr früh verloren ging. Dagegen spricht, dass das Evangelium im 1. Jh. wohl auf einer Schriftrolle und nicht auf Einzelblättern geschrieben wurde (Fußnote der NET-Übersetzung zu Mk 16,8).

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mPartizip aufgelöst (Zurück zu v.9 / zu v.10 / zu v.11 / zu v.12 / zu v.13 / zu v.14 / zu v.15 / zu v.16 / zu v.20)
nNach griechischer Tischsitte war es üblisch, beim Essen zu liegen. (Zurück zu v.14)
oGenerisches Maskulinum (zu v.16)
pViele Handschriften haben zusätzlich die Worte „Und mit ihren Händen …“. (Zurück zu v.18)
qAbsoluter Genitiv (Zurück zu v.20)