Markus 4: Unterschied zwischen den Versionen

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<ref>''Wurzeln'' W. „Wurzel“</ref>
 
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{{S|7}} Und ein anderer [Teil] fiel zwischen (in) die Dornengewächse (Dornbüsche, Dornen), und die Dornengewächse (Dornbüsche, Dornen) wuchsen auf (überwucherten) und erstickten [die Saat], und sie brachte (schenkte) keine Frucht.
{{S|8}} Und (noch) ein anderer [Teil] fiel in die gute Erde und brachte (schenkte) Frucht, die empor wuchs und gedieh (anschwoll), und eins brachte dreißig und eins sechzig und eins hundert hervor.
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<ref>''indem (während, wobei) er aufging und wuchs'' Zwei [[Ptz. conj.]], modal-temporal Nebensatz übersetzt.</ref>
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<ref>''30, 60, 100 [Körner]'' bzw. ''dreißig-, sechzig- und hundertfach [Frucht]''. Gr. ἔφερεν ἓν τριάκοντα usw. Die Frage ist, wie ἓν „eines“ (Ntr. Sg. des Zahlworts ) zu verstehen ist. Man kann es als Subjekt verstehen: ein [Samenkorn]. Oder es könnte ein Aramaismus sein, der die Zahlen 30, 60 und 100 zu Vielfachen macht, also „mal“ oder „-fach“ bedeuten (wie in Dan 3,19; so die meisten Übersetzungen; nach Guelich 1989, 188). Da V. 8 von ''anderen'' im Plural spricht, sind nun vermutlich einzelne Körner als Teile des Saatguts gemeint (auch wenn der Satz genauso gut funktioniert, wenn man stattdessen von mehreren Teilen Saatgut ausgeht). Folglich ist es plausibel, ἓν als Subjekt zu verstehen. Die Annahme eines exotischen Aramaismus ist dann unnötig (so GNB nach NSS; Collins 2007, 239 Fn i; France 2002, 192f.). Die Parallelstellen sind unentschieden: Lukas formuliert freier und verwendet in Lk 8,8 ein Vielfaches. Matthäus folgt Markus sehr genau, ersetzt aber das gr. εν, εν, εν durch ὃ μὲν, ὃ δὲ, ὃ δὲ, die er deutlich auf einzelne Samenkörner bezieht. Diese Beobachtung und die Tatsache, dass der griechische Text sich auch natürlich und ohne Zuhilfenahme eines vermuteten Aramaismus erklären lässt, waren für die getroffene Entscheidung ausschlaggebend.</ref>.  
 
{{S|9}} Und er sprach: Wer Ohren hat zu Öhren, höre.
 
{{S|9}} Und er sprach: Wer Ohren hat zu Öhren, höre.
 
{{S|10}} Und als er alleine war, fragten ihn die um ihn waren mit den Zwölfen [nach] den Gleichnissen.
 
{{S|10}} Und als er alleine war, fragten ihn die um ihn waren mit den Zwölfen [nach] den Gleichnissen.

Version vom 27. Januar 2014, 21:49 Uhr

Syntax ungeprüft

SF ungeprüft.png
Status: Studienfassung zu prüfen – Eine erste Übersetzung aus dem Urtext ist komplett, aber noch nicht mit den Übersetzungskriterien abgeglichen und nach den Standards der Qualitätssicherung abgesichert worden und sollte weiter verbessert und geprüft werden. Auf der Diskussionsseite ist Platz für Verbesserungsvorschläge, konstruktive Anmerkungen und zum Dokumentieren der Arbeit am Urtext.
Folgt-später.png
Status: Lesefassung folgt später – Bevor eine Lesefassung erstellt werden kann, muss noch an der Studienfassung gearbeitet werden. Siehe Übersetzungskriterien und Qualitätssicherung Wir bitten um Geduld.

Anmerkungen

Studienfassung (Markus 4)

1 Und wieder einmal (erneut) begann er am Meer (See) a zu lehren. Und eine so gewaltige Menschenmenge versammelte sich b bei ihm, dass er in ein Boot stieg und c [darin] auf dem Meer (See) saß d , und die ganze Menschenmenge blieb (war) e am Ufer f an Land. 2 Und er lehrte sie mit (mithilfe, in) bildhaften Vergleichen (Gleichnissen) viele [Dinge] (lange) und er sagte g zu ihnen, während er lehrte (bei/in/während seiner Lehre) h: 3 „Hört! Seht! (Einmal) Der Säende (Sämann) machte sich auf, [um] zu säen. 4 Und beim Säen kam es dazu (geschah es), [dass] ein [Teil des Saatguts] ([Samenkorn]) i an den Wegesrand (auf den Weg) j fiel, und die Vögel kamen und fraßen es auf. 5 Und ein anderer [Teil] fiel auf felsigen Boden, wo er nicht viel Erde hatte, und [die Saat] ging (keimte) schnell auf, weil sie keine tiefe Erde hatte. 6 Doch (und) als (nachdem) die Sonne aufging (hochstieg), wurde [die Saat] versengt, und weil sie keine Wurzeln k hatte, verdorrte sie (trocknete er aus). 7 Und ein anderer [Teil] fiel zwischen (in) die Dornengewächse (Dornbüsche, Dornen), und die Dornengewächse (Dornbüsche, Dornen) wuchsen auf (überwucherten) und erstickten [die Saat], und sie brachte (schenkte) keine Frucht. 8 Und andere [Körner] ([Teile]) fielen auf {den} guten Boden (Erde) und brachten Frucht, indem (während, wobei) sie aufgingen (aufwuchsen) und wuchsen, l und ein [Samenkorn] ([Teil der Saat]) brachte 30, {und} eins 60 und eins 100 [Körner] hervor ([das Saatgut] trug dreißig- {und}, sechzig- und hundertfach [Frucht]) m. 9 Und er sprach: Wer Ohren hat zu Öhren, höre. 10 Und als er alleine war, fragten ihn die um ihn waren mit den Zwölfen [nach] den Gleichnissen. 11 Und er sagte ihnen: Euch ist gegeben das Geheimnis der Königsherrschaft Gottes: jenen aber, [die] außen [sind] geschieht das alles in Gleichnissen, 12 damit Sehende sehen und nicht erkennen und Höhrende hören und nicht verstehen, dass sie nicht etwa umkehren und ihnen vergeben wird. 13 Und er sagte ihnen: Ihr versteht nicht dieses Gleichnis - und wie [wollt] ihr all die [anderen] Gleichnisse erkennen (verstehen)? 14 Der Säende sät das Wort. 15 Diese aber sind an den Weg [gesät]: wo das Wort hingestreut wird und immer, wenn sie [es] hören, kommt sofort der Satan und trägt das Wort, das in sie gesät worden war fort. 16 Und diese sind die auf das Felsige (felsigen Boden) Gesäten, die, immer wenn sie das Wort hören es sofort mit Freuden empfangen 17 und nicht haben eine Wurzel in sich [selbst], sondern sie sind vergänglich. Und wenn dann Bedrückung oder Verfolgung geschieht wegen des Wortes, nehmen sie sofort Anstoß [an ihm]. 18 Und die anderen sind die in die Dornen Gesäten: diese sind die das Wort Hörenden 19 und wenn die Sorgen der Zeit und die Täuschung des Reichtums und die Begierden nach den übrigen Dingen hineinkommen, ersticken sie das Wort ganz und es wird unfruchtbar. 20 Und jene sind die auf die gute Erde Säenden. Diese hören das Wort und nehmen es an und tragen Frucht - dreißigfach und sechzigfach und hundertfach. 21 Und er sprach zu ihnen: Kommt [etwa] die Lampe, damit sie unter den Modios (Scheffel) gestellt wird oder unter das Bett? Nicht damit sie auf den Leuchter (das Lampengestell) gestellt wird? 22 Denn es ist nichts Geheimes (Verborgenes), das nicht erleuchtet (offenbar gemacht) werden soll, und es gibt auch nichts Verborgenes, das nicht ins Licht kommen soll. 23Wenn jemand Ohren hat, um zu hören, der höre! 24Und er sprach zu ihnen: Seht, was ihr hört! In dem Maße, in dem ihr messt, werdet ihr gemessen, und es wird euch hinzugefügt werden. 25Wer nämlich hat, dem wird gegeben; und wer nicht hat, von dem wird auch das, was er hat, genommen werden. 26 Und er sprach: Das Reich Gottes ist so, als ob ein Mensch den Samen auf die Erde wirft 27 und schläft und aufwacht, Nacht und Tag und der Same sprießt und wächst in die Länge - wie, weiß er nicht. 28 Von selbst bringt die Erde Frucht, zuerst einen Halm (Gras, Heu, Saat), dann eine Ähre, dann voll ausgereiftes Korn in den Ähren. 29 Wenn die Frucht es aber erlaubt (gestattet, gewährt), sendet er sofort die Sichel aus, weil die Erntezeit gekommen ist. 30 Und er sprach: Wie sollen wir das Reich Gottes vergleichen oder in welchem Gleichnis sollen wir es darlegen? 31 Wie ein Senfkorn, das, wenn es gesät wird in die Erde, kleiner ist als alle Samen, die auf der Erde sind. 32 Und wenn es gesät wird, wächst es empor und wird größer als alle Gartenkräuter (Gemüse), und es macht große Zweige, sodass unter seinem Schatten die Vögel des Himmels sich lagern (eine Wohnstätte bereiten) können. 33 Und in solchen vielen Gleichnissen (Parabeln) sprach zu ihnen das Wort, so, wie sie es hören konnten (so, wie sie in der Lage waren, es zu hören). 34 Ohne Gleichnis (Parabel) aber sprach er nicht zu ihnen, mit seinen Jüngern alleine aber erklärte er ihnen alles. 35 Und er sagt zu ihnen an jenem Tage, als es Abend geworden war: Wir wollen zum jenseitigen Ufer hingelangen. 36 Und nachdem sie die Menschenmenge weggeschickt hatten, nehmen sie ihn, wie er war, mit sich in das Boot, und auch andere Boote waren mit ihm. 37 Und es entsteht ein großer Sturmwind, und die Wogen warfen sich in das Boot, sodass das Boot sich schon füllt. 38Und er war schlafend am Heck auf dem Kissen. Und sie wecken ihn auf und sagen zu ihm: Lehrer, kümmert es dich nicht, dass wir sterben? 39 Und nachdem er aufgewacht ist, fuhr er den Wind an und sprach zu dem See: Schweig, verstumme! Und der Wind ließ nach, und es entstand eine große Stille. 40 Und er sagte zu ihnen: Was seid ihr feige? Habt ihr noch keinen Glauben? 41 Und sie fürchteten eine große Furcht und sagten zueinander: Wer ist denn dieser, dass auch der Wind und der See ihm gehorchen?

Anmerkungen

aMeer Gemeint ist wie schon in Mk 2,13; 3,7 der See Gennesaret, das „Meer von Galiläa“. Bisher hat sich Jesus fast nur in Galiläa aufgehalten. (Zurück zu v.1)
bversammelte sich Historisches Präsens. (Zurück zu v.1)
cstieg und Ptz. conj., temporal, mit „und“ beigeordnet übersetzt. (Zurück zu v.1)
d[darin] auf dem Meer (See) saß Die Formulierung ist etwas plump. Luther missversteht offenbar den griechischen Satzbau und übersetzt bezüglich des Bootes „das im Wasser lag“. Guelich erwähnt den Vorschlag, dass „ins Boot steigen und sitzen“ ein Aramaismus ist, der einfach „an Bord gehen“ bedeutet. Doch Markus könnte uns auch bewusst darauf hinweisen, dass Jesus sich setzte, denn das war die normale Haltung eines Lehrers (Guelich 1989, 191). (Zurück zu v.1)
eblieb (war) W. „waren“ (Constructio ad sensum). (Zurück zu v.1)
fam Ufer W. „(nah) am Meer“ oder „zum Meer hin gewandt“. (Zurück zu v.1)
glehrte und sagte stehen im Imperfekt, was für eine (fortdauernde) Predigt passend ist. πολλὰ könnte daher hier nicht nur viele Dinge heißen, sondern auch ein Adverb sein und dann lange bedeuten (NSS, so ). (Zurück zu v.2)
hwährend er lehrte LUT: „in seiner Predigt sprach er zu ihnen“, GNB, NGÜ: „Unter anderem sagte er“ (Zurück zu v.2)
iein [Teil des Saatguts] ([Samenkorn]) Gr. ὃ μὲν – ἄλλο „eins – ein anderes“ oder „ein [Teil] – ein anderer [Teil]“. Für viele Übersetzungen bedeutet das: „ein [Teil des Saatguts]“. Allerdings spricht V. 8 dann von „anderen“ (Plural), was darauf hindeuten könnte, dass Markus beispielhaft von einzelnen Körnern spricht. Eines fiel auf den Weg – andere fielen auf guten Boden (Guelich 1989, 193; France 2002, 191f.).Auch den Singular „Wurzel“ (V. 6) könnte man so verstehen. Allerdings handelt die Geschichte von Körnern, die mit der Hand ausgestreut werden. Da würde man eher erwarten, dass Jesus vom Schicksal mehrerer Körner als Kollektiv spricht. Weiter klingt es eher nach mehreren Körnern, die am Ende des Verses gleich von den Vögeln (Pl.) gefressen werden (vgl. Stein 2008, 197). Schließlich benutzt Markus in V. 8 Zahlwörter („ein [Korn]“ usw.) für das Schicksal einzelner Körner, aber nicht hier. Es ist also wahrscheinlicher, dass erst ab V. 8 einzelne Körner in den Blick kommen. (Zurück zu v.4)
jan den Wegesrand (auf den Weg) Die griechische Präposition παρά lässt beide Möglichkeiten zu, wenn Markus mit semitischem Einschlag formuliert(Guelich 1989, 193), doch für auf hätte er ἐπί verwenden können (wie in V. 7, 8), παρά heißt eher „bei“ ([http://books.google.de/books?id=7rFZUSeOcd0C&lpg=PP1&hl=de&pg=PA198#v=onepage&q&f=false Stein 2008, 198). (Zurück zu v.4)
kWurzeln W. „Wurzel“ (Zurück zu v.6)
lindem (während, wobei) er aufging und wuchs Zwei Ptz. conj., modal-temporal Nebensatz übersetzt. (Zurück zu v.8)
m30, 60, 100 [Körner] bzw. dreißig-, sechzig- und hundertfach [Frucht]. Gr. ἔφερεν ἓν τριάκοντα usw. Die Frage ist, wie ἓν „eines“ (Ntr. Sg. des Zahlworts ) zu verstehen ist. Man kann es als Subjekt verstehen: ein [Samenkorn]. Oder es könnte ein Aramaismus sein, der die Zahlen 30, 60 und 100 zu Vielfachen macht, also „mal“ oder „-fach“ bedeuten (wie in Dan 3,19; so die meisten Übersetzungen; nach Guelich 1989, 188). Da V. 8 von anderen im Plural spricht, sind nun vermutlich einzelne Körner als Teile des Saatguts gemeint (auch wenn der Satz genauso gut funktioniert, wenn man stattdessen von mehreren Teilen Saatgut ausgeht). Folglich ist es plausibel, ἓν als Subjekt zu verstehen. Die Annahme eines exotischen Aramaismus ist dann unnötig (so GNB nach NSS; Collins 2007, 239 Fn i; France 2002, 192f.). Die Parallelstellen sind unentschieden: Lukas formuliert freier und verwendet in Lk 8,8 ein Vielfaches. Matthäus folgt Markus sehr genau, ersetzt aber das gr. εν, εν, εν durch ὃ μὲν, ὃ δὲ, ὃ δὲ, die er deutlich auf einzelne Samenkörner bezieht. Diese Beobachtung und die Tatsache, dass der griechische Text sich auch natürlich und ohne Zuhilfenahme eines vermuteten Aramaismus erklären lässt, waren für die getroffene Entscheidung ausschlaggebend. (Zurück zu v.8)