Matthäus 21: Unterschied zwischen den Versionen

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(Kapitel angelegt und Verse 28-32 (= Predigttext für den 4.8.2011) übersetzt.)
 
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{{L|28}} Was meint ihr dazu? Ein Mensch hatte zwei Söhne. Und er trat an den ersten heran und bat ihn: Kind, geh und arbeite heute im Weinberg!
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{{L|29}} Er aber antwortete: Ich will nicht. Aber später bereute er es und ging hin.
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{{L|30}} Darauf trat er an den zweiten heran und bat ihn in gleicher Weise. Der antwortete: Bin zur Stelle, Chef, ging aber nicht hin.
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{{L|31}} Wer von den beiden erfüllte den Willen seines Vaters? Sie antworten: Der erste! Darauf Jesus zu ihnen: Amen, ich sage euch: Die Zöllner und die Prostituierten gehen euch voran in das Reich Gottes.
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{{L|32}} Denn Johannes kam zu euch auf dem Weg der Gerechtigkeit, aber ihr habt ihm nicht geglaubt, während die Zöllner und die Prostituierten ihm glaubten. Ihr aber, obwohl ihr Zeuge dessen wurdet, habt es nicht bereut, dass ihr danach ihm geglaubt hättet.
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{{S|28}} Was {aber} meint ihr? Ein Mensch hatte zwei Kinder (Söhne)<ref>wie aus dem Zusammenhang deutlich wird</ref>. Und er trat an den ersten heran<ref>Partizip Präsens, beiordnend aufgelöst. Das Verb 'proserchomai' hat die selbe Doppeldeutigkeit wie das dt. 'herantreten', das sowohl die Bewegung wie die Bitte meint.</ref> und sagte: Kind, geh [und] arbeite heute im Weinberg!
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{{S|28}} Was meint ihr nun<ref>Der Gedanke aus Vers 23-27 wird fortgeführt. U.Luz erklärt in EKK I/3, S. 205 überzeugend, dass beide Periskopen einen zusammenhängenden Text bilden</ref>? Ein Mensch hatte zwei Kinder (Söhne)<ref>wie aus dem Zusammenhang deutlich wird</ref>. Und er trat an den ersten heran<ref>Partizip Präsens, beiordnend aufgelöst. Das Verb 'proserchomai' hat die selbe Doppeldeutigkeit wie das dt. 'herantreten', das sowohl die Bewegung wie die Bitte meint.</ref> und sagte: Kind, geh [und] arbeite heute im Weinberg!
{{S|29}} Er aber antwortete<ref>Partizip Präsens</ref> {und sprach}: Ich will nicht. Später aber bereute er es<ref>Unterschied zwischen 'metamelomai' und 'metanoeo': Während 'metanoeo' die Sinnesänderung meint: man denkt anders über eine Sache und ändert Meinung und Verhalten (Buße), bezieht sich 'metamelomai' auf die geänderte Empfindung nach einer falschen Handlung (Reue) - vgl. Michel, ThWNT IV, 630f. U. Luz, EKK I/3, S. 204 übersetzt "es tat ihm leid"</ref> und ging hin.
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{{S|29}} Er aber antwortete<ref>Partizip Präsens</ref> {und sprach}: Ich will nicht. Später aber bereute er es<ref>Unterschied zwischen 'metamelomai' und 'metanoeo': Während 'metanoeo' die Sinnesänderung meint: man denkt anders über eine Sache und ändert Meinung und Verhalten (Buße), bezieht sich 'metamelomai' auf die geänderte Empfindung nach einer falschen Handlung (Reue) - vgl. Michel, ThWNT IV, 630f. U. Luz, EKK I/3, S. 204 übersetzt „es tat ihm leid“</ref> und ging hin.
{{S|30}} Er trat aber an den zweiten heran<ref>Partizip Präsens, beiordnend aufgelöst</ref> und sagte dasselbe (fragte, bat ebenso). Der aber antwortete<ref>Partizip Präsens</ref> {und sprach}: Zur Stelle<ref>"'Egó' bzw. 'égoge' ist als affirmative Antwort griechisch 'häufig' (Liddell/Scott s.v.). Die Affirmation ist dabei im Vergleich zu anderen sprachlichen Möglichkeiten ... recht stark. Sinngemäß könnte man z.B. mit 'ich bin zur Stelle' oder 'ich stehe zur Verfügung' übersetzen." (U.Luz, EKK I/3, S. 210, Anm. 46)</ref>, Herr!<ref>"Die Anrede 'kyrie' an den eigenen Vater ist griechisch ... und biblisch unüblich" (U.Luz, EKK I/3, S. 210, Anm. 46). "Der andere Sohn reagiert ausgesprochen devot: Er redet seinen Vater als 'Herr' an, was eher zu einem Sklaven als zu einem Sohn paßt" (U.Luz, EKK I/3, S. 210)</ref>, und ging nicht hin.
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{{S|30}} Er trat aber an den zweiten heran<ref>Partizip Präsens, beiordnend aufgelöst</ref> und sagte dasselbe (fragte, bat ebenso). Der aber antwortete<ref>Partizip Präsens</ref> {und sprach}: Zur Stelle<ref>'Egó' bzw. 'égoge' ist als affirmative Antwort griechisch 'häufig' (Liddell/Scott s.v.). Die Affirmation ist dabei im Vergleich zu anderen sprachlichen Möglichkeiten ... recht stark. Sinngemäß könnte man z.B. mit 'ich bin zur Stelle' oder 'ich stehe zur Verfügung' übersetzen.(U.Luz, EKK I/3, S. 210, Anm. 46)</ref>, Herr!<ref>„Die Anrede 'kyrie' an den eigenen Vater ist griechisch ... und biblisch unüblich“ (U.Luz, EKK I/3, S. 210, Anm. 46). „Der andere Sohn reagiert ausgesprochen devot: Er redet seinen Vater als 'Herr' an, was eher zu einem Sklaven als zu einem Sohn paßt“ (U.Luz, EKK I/3, S. 210)</ref>, und ging nicht hin.
 
{{S|31}} Wer von den beiden tat (erfüllte) den Willen des Vaters? Sie sagen: Der erste! Sagt Jesus zu ihnen: Amen, ich sage euch:<ref> 'oti zitativum'</ref> Die Zöllner und die Prostituierten (Huren) gehen euch voran in das Reich Gottes.
 
{{S|31}} Wer von den beiden tat (erfüllte) den Willen des Vaters? Sie sagen: Der erste! Sagt Jesus zu ihnen: Amen, ich sage euch:<ref> 'oti zitativum'</ref> Die Zöllner und die Prostituierten (Huren) gehen euch voran in das Reich Gottes.
{{S|32}} Denn Johannes kam zu euch auf dem Weg der Gerechtigkeit<ref>Der Weg der Gerechtigkeit "ist zwar wörtlich keine biblische Formel, wohl aber eine allgemein an Bibelsprache erinnernde Wendung, die in der biblischen und jüdischen Tradition meist den gerechten, dem Willen Gottes entsprechenden Lebenswandel meint." (U.Luz, EKK I/3, S. 212)</ref>, und (aber) ihr habt ihm nicht geglaubt, die Zöllner und die Prostituierten (Huren) aber glaubten ihm. Ihr aber, obwohl ihr [es] saht<ref>Partizip Präs., konzessiv aufgelöst</ref>, habt es nicht bereut, dass ihr danach (später) ihm geglaubt hättet<ref>ACI</ref>.
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{{S|32}} Denn Johannes kam zu euch auf dem Weg der Gerechtigkeit<ref>Der Weg der Gerechtigkeit „ist zwar wörtlich keine biblische Formel, wohl aber eine allgemein an Bibelsprache erinnernde Wendung, die in der biblischen und jüdischen Tradition meist den gerechten, dem Willen Gottes entsprechenden Lebenswandel meint.(U.Luz, EKK I/3, S. 212)</ref>, und (aber) ihr habt ihm nicht geglaubt, die Zöllner und die Prostituierten (Huren) aber glaubten ihm. Ihr aber, obwohl ihr [es] saht<ref>Partizip Präs., konzessiv aufgelöst</ref>, habt es nicht bereut, dass ihr danach (später) ihm geglaubt hättet<ref>ACI</ref>.
 
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Version vom 9. Januar 2012, 20:54 Uhr

Syntax OK

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Status: Studienfassung in Arbeit – Einige Verse des Kapitels sind bereits übersetzt. Wer die biblischen Ursprachen beherrscht, ist zum Einstellen weiterer Verse eingeladen. Auf der Diskussionsseite kann die Arbeit am Urtext dokumentiert werden. Dort ist auch Platz für Verbesserungsvorschläge und konstruktive Anmerkungen.
Folgt-später.png
Status: Lesefassung folgt später – Bevor eine Lesefassung erstellt werden kann, muss noch an der Studienfassung gearbeitet werden. Siehe Übersetzungskriterien und Qualitätssicherung Wir bitten um Geduld.

Lesefassung (Matthäus 21)

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28 Was meint ihr dazu? Ein Mensch hatte zwei Söhne. Und er trat an den ersten heran und bat ihn: Kind, geh und arbeite heute im Weinberg! 29 Er aber antwortete: Ich will nicht. Aber später bereute er es und ging hin. 30 Darauf trat er an den zweiten heran und bat ihn in gleicher Weise. Der antwortete: Bin zur Stelle, Chef, ging aber nicht hin. 31 Wer von den beiden erfüllte den Willen seines Vaters? Sie antworten: Der erste! Darauf Jesus zu ihnen: Amen, ich sage euch: Die Zöllner und die Prostituierten gehen euch voran in das Reich Gottes. 32 Denn Johannes kam zu euch auf dem Weg der Gerechtigkeit, aber ihr habt ihm nicht geglaubt, während die Zöllner und die Prostituierten ihm glaubten. Ihr aber, obwohl ihr Zeuge dessen wurdet, habt es nicht bereut, dass ihr danach ihm geglaubt hättet.

33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46

Anmerkungen

Studienfassung (Matthäus 21)

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Anmerkungen

aDer Gedanke aus Vers 23-27 wird fortgeführt. U.Luz erklärt in EKK I/3, S. 205 überzeugend, dass beide Periskopen einen zusammenhängenden Text bilden (Zurück zu v.28)
bwie aus dem Zusammenhang deutlich wird (Zurück zu v.28)
cPartizip Präsens, beiordnend aufgelöst. Das Verb 'proserchomai' hat die selbe Doppeldeutigkeit wie das dt. 'herantreten', das sowohl die Bewegung wie die Bitte meint. (Zurück zu v.28)
dPartizip Präsens (Zurück zu v.29)
eUnterschied zwischen 'metamelomai' und 'metanoeo': Während 'metanoeo' die Sinnesänderung meint: man denkt anders über eine Sache und ändert Meinung und Verhalten (Buße), bezieht sich 'metamelomai' auf die geänderte Empfindung nach einer falschen Handlung (Reue) - vgl. Michel, ThWNT IV, 630f. U. Luz, EKK I/3, S. 204 übersetzt „es tat ihm leid“ (Zurück zu v.29)
fPartizip Präsens, beiordnend aufgelöst (Zurück zu v.30)
gPartizip Präsens (Zurück zu v.30)
h„'Egó' bzw. 'égoge' ist als affirmative Antwort griechisch 'häufig' (Liddell/Scott s.v.). Die Affirmation ist dabei im Vergleich zu anderen sprachlichen Möglichkeiten ... recht stark. Sinngemäß könnte man z.B. mit 'ich bin zur Stelle' oder 'ich stehe zur Verfügung' übersetzen.“ (U.Luz, EKK I/3, S. 210, Anm. 46) (Zurück zu v.30)
i„Die Anrede 'kyrie' an den eigenen Vater ist griechisch ... und biblisch unüblich“ (U.Luz, EKK I/3, S. 210, Anm. 46). „Der andere Sohn reagiert ausgesprochen devot: Er redet seinen Vater als 'Herr' an, was eher zu einem Sklaven als zu einem Sohn paßt“ (U.Luz, EKK I/3, S. 210) (Zurück zu v.30)
j 'oti zitativum' (Zurück zu v.31)
kDer Weg der Gerechtigkeit „ist zwar wörtlich keine biblische Formel, wohl aber eine allgemein an Bibelsprache erinnernde Wendung, die in der biblischen und jüdischen Tradition meist den gerechten, dem Willen Gottes entsprechenden Lebenswandel meint.“ (U.Luz, EKK I/3, S. 212) (Zurück zu v.32)
lPartizip Präs., konzessiv aufgelöst (Zurück zu v.32)
mACI (Zurück zu v.32)