Syntax ungeprüft
Lesefassung (Philipper 2)
(kommt später)Studienfassung (Philipper 2)
1 Wenn nun Trost (Ermahnung, Zuspruch) in Christus etwas gilt〈a〉, {wenn} Zuspruch (Erleichterung) der Liebe {etwas gilt}, {wenn} Gemeinschaft des Geistes (Geistgemeinschaft) {etwas gilt}, {wenn} Erbarmen〈b〉 {etwas gilt},
2 dann macht meine Freude [dadurch] vollkommen, dass ihr (dasselbe denkt =) einmütig seid, die selbe Liebe besitzt〈c〉, einträchtig, auf das eine bedacht seid〈d〉,
3 niemals streitsüchtig (rechthaberisch), niemals ruhmbegierig (eingebildet), sondern zieht einander dadurch vor (stellt einer den anderen über sich selbst)〈e〉, dass〈f〉 ihr euch an Demut übertrefft,
4 und seht〈g〉 jeder nicht auf das Seine, sondern vor allem〈h〉 {alle}〈i〉 auf das der anderen.
5 Hegt diese Gesinnung untereinander, die ihr auch (in Christus Jesus =) als Glieder Christi [hegen müsst]〈j〉,
6Der, obwohl〈k〉 er in Gestalt Gottes war〈l〉
nicht als Geschenk des Zufalls (Glücksfund; Beute) ansah〈m〉
das Gleichsein mit Gott,
Anmerkungen
a | ἔι τι bedeutet "wenn … etwas gilt", vgl. Plato, Phaedr. 260d - anders aber WB, Sp. 1231 s.v. παραμύθιον: "wenn es etwas gibt, wie …". Paulus verwendet τι abwechselnd mit τις, eine sog. Inkongruenz (BDR § 137.2) (Zurück zu v.1) |
b | σπλάγχνα und οικτιρμοί bedeuten beide "Erbarmen"; sie sind hier im Hendiadyoin koordiniert, BDR § 442,9b. Man kann das Hendiadyoin dadurch betonen, dass man, wie Barth S. 45 es tut, von "herzlichem Erbarmen" spricht. (Zurück zu v.1) |
c | Ptz.. (Zurück zu v.2) |
d | Ptz. (Zurück zu v.2) |
e | Papyrus 46 und Codex Vatikans setzen vor das Partizip ὑπερεχόντας den Artikel und machen es so zum Substantiv: "Vorgesetzter", so dass zu übersetzen wäre: "seht einander als Vorgesetzte an". Die Mehrheit und Qualität der übrigen Handschriften sprechen aber für das Partizip ohne Artikel. (Zurück zu v.3) |
f | Ptz. coni., mit Nebensatz aufgelöst (Zurück zu v.3) |
g | Ptz. (Zurück zu v.4) |
h | Im Text steht καί, "und, auch", aber "es würde dem Gedanken die Spitze abbrechen, wenn hier wirklich zu übersetzen wäre: a u c h auf das der Andern … Offenbar haben wir es wieder mit jenem unübersetzbaren καί zu tun, das nur zur Verstärkung des Nächstfolgenden dienen soll." Barth, S. 51f. Lohmeyer übersetzt das καί mit "eben", S. 80. (Zurück zu v.4) |
i | Im ersten Halbsatz steht jeder, ἕκαστος, im Sg., im zweiten Halbsatz im Plural. Der Mehrheitstext korrigiert es deshalb zum Sg, einige Handschriften ziehen es auf den nächsten Vers. (Zurück zu v.4) |
j | So BW, Sp. 1713. Barth übersetzt ähnlich und erklärt, als fehlendes Verb am Ende des Satzes sei das selbe Verb wie am Satzanfang zu ergänzen, also φρονεῖν δεῖ, nicht, wie Luther, das Hilfsverb: "ein jeglicher sei gesinnt wie Jesus Christus auch war", S. 53. (Zurück zu v.5) |
k | Ptz. coni., konzessiv übersetzt (Zurück zu v.6) |
l | Im hellen. Griechisch ersetzt ὑπάρχω das Partizip von εἴναι, BW Sp. 1658 (Zurück zu v.6) |
m | ἁρπαγμός lässt sich sowohl sensu malo fassen: Das Geraubte, die Beute, wie auch sensu bono: Das Geschenk des Zufalls, der Glücksfund, BW Sp. 215 (Zurück zu v.6) |