Psalm 1

Aus Die Offene Bibel

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Lesefassung (Psalm 1)

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Anmerkungen

Studienfassung (Psalm 1)

1 [Wie] glücklich (gesegnet)a [ist] der Mensch (Mann), der nicht dem Rat (den Plänen)b der Gottlosenc folgt (gefolgt ist)d,
{und} nicht auf (mit) dem Weg der Sünder steht (gestanden hat)
und nicht an dem Ort (auf dem Sitz, im Kreise) der Spötter sitzt (saß),
2 sondern am Gesetz (Weisung, Tora) JHWHs {seine} Freude (Verlangen, Lust) [hat]
und über sein Gesetz Tag und Nacht nachdenkt (grübelt; leise liest oder rezitiert; nachdenken wird)f.
3 Und er ist (wird sein) wie ein Baum, gepflanzt an Wasserkanälen (Wasserbächen)g,
der seine Frucht bringt (gibt; bringen wird) zu seiner Zeith und dessen Blätter nicht verwelken.
Und alles, was er tut, gedeiht (gelingt; wird gedeihen).
4 Nicht so die Gottlosen!
{sondern (vielmehr)} [Sie sind] wie Spreui, die [der] Wind wegbläst.
5 Deshalb bestehen (stehen auf) Gottlose vor keinem (nicht im) Gerichtj
und Sünder [nicht] in der Versammlung der Gerechten.
6 Denn (ja) JHWH kennt den Weg der Gerechten,
aber (und) der Weg der Gottlosen führt ins Verderben (vergeht; wird ins Verderben führen)k.

Anmerkungen

aDas hier verwendete Wort אַשְׁרֵי־ drückt nicht einen konkreten Segen, sondern ein erstrebenswertes, gesegnetes Glück in einer Beziehung mit Gott durch Bundesgehorsam aus (Waltke 2010, 133). Ähnlich auch die Seligpreisungen (Mt 5,1-12). Psalm 1 kann als Definition dafür gelten, welche Art von Mensch auf diese Weise als glücklich verstanden wird (vgl. Kraus 41972, 3). (Zurück zu v.1)
bDas Wort kann sich auch auf die Pläne und Ziele einer Person beziehen, umfasst also mehr als einen einmaligen Rat. (Zurück zu v.1)
c„Gottlose“ sind solche, die vor dem Gesetz Gottes schuldig sind und sich Gott bewusst widersetzen (Kraus 41972, 4). (Zurück zu v.1)
dWörtlich: „im Rat der Gottlosen geht/gegangen ist“; Übs. vgl. NGÜ, REB, NET. (Zurück zu v.1)
eSo . Gemeint ist mit dem „Sitz der Spötter“ ihr Versammlungsort (TWOT 922d), wo die Spötter sich gegenseitig zum Spott über Gott animieren (Kraus 41972, 4). (Zurück zu v.1)
fFreude und Andacht gegenüber dem Gesetz sind Metonymien für das Leben nach der Schrift. Da Psalm 1 den gesamten Psalter einleitet, stellt er damit eine Schlüsseleigenschaft für das richtige Verständnis der Psalmen dar (Waltke 2010, 139). (Zurück zu v.2)
gGemeint sind künstliche Bewässerungskanäle. (Zurück zu v.3)
hAlso regelmäßig wegen der steten Wasserversorgung, die andernfalls nicht gegeben wäre (Kraus 41972, 6). Der Vergleich beschreibt damit und den nicht welkenden Blättern das ewige Leben, das der Gottesfürchtige als „Frucht“ bekommen wird (Waltke 2010, 140). (Zurück zu v.3)
iSpreu sind die Schalen von Getreidekörnern, die früher durch Dreschen von ihnen gelöst und dann durch Worfeln von ihnen getrennt wurden. Dabei warf man beide in den Wind, der die leichten Spelzen wegblies, während die Körner wieder auf den Boden fielen (Douglas, Chaff, in: NBD 1996). Die nutzlose Spreu stellt einen Gegensatz zum lebendigen, fruchtbaren Baum (3) dar (Waltke 2010, 141). (Zurück zu v.4)
jUnklar ist, ob das Endgericht oder ein irdisches Gericht gemeint ist. Möglichkeiten: Gericht, Gerichtsverhandlung (Gesenius<sup18, ~ 5), Gerichtshof (DCH, ~ §1d), gesamtes Gerichtsverfahren (TWAT, ~ II.2.a; NIDOTTE, ~ 2), Zeitpunkt des (End-?)Gerichts (TWOT, ~ 6), Urteilsvollzug (im Endgericht?) (DCH, ~ §1e, in 1d in Betracht gezogen)? Kraus 41972, 8 glaubt in Anlehnung an Ps 24,3, es wäre hier stattdessen vom Betreten der heiligen Stätte die Rede. Gut möglich, dass schlicht der Archetyp eines Gerichts gemeint ist – dann bestehen die Gottlosen im Grundsatz vor keinem Gericht bzw. in keinem Verfahren. Die Entsprechung „Versammlung der Gerechten“ in 5b fällt vielleicht das Urteil (Waltke 2010, 142). (Zurück zu v.5)
k„ins Verderben führen“ übersetzt das Verb אָבַד, das häufig etwas altertümlich als „zugrunde gehen, umkommen“ übersetzt wird (vgl. SLT, NGÜ, NLB). (Zurück zu v.6)