Psalm 23

Aus Die Offene Bibel

Version vom 10. Dezember 2012, 23:40 Uhr von Olaf (Diskussion | Beiträge) (Formatierung und Übernahmen von der Diskussionsseite)
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Vorlage:Lesefassung in Arbeit

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Status: Studienfassung in Arbeit – Einige Verse des Kapitels sind bereits übersetzt. Wer die biblischen Ursprachen beherrscht, ist zum Einstellen weiterer Verse eingeladen. Auf der Diskussionsseite kann die Arbeit am Urtext dokumentiert werden. Dort ist auch Platz für Verbesserungsvorschläge und konstruktive Anmerkungen.
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Status: Lesefassung folgt später – Bevor eine Lesefassung erstellt werden kann, muss noch an der Studienfassung gearbeitet werden. Siehe Übersetzungskriterien und Qualitätssicherung Wir bitten um Geduld.

Lesefassung (Psalm 23)

1 Ein Davidspsalm.

Mein Hirte – das ist ⸂unser Gott⸃. Nie fehlt mir etwas.
2 Auf saftigen Weiden lässt er mich rasten,
und zu Tränkstellen führt er mich.
3 Meine Lebenskraft bringt er zurück,
und er führt mich auf richtigen Pfaden,
um seinem Namen gerecht zu werden.
4 Auch wenn ich durch das Tal des Todesschattens gehe,
fürchte ich keine Gefahr –
denn du, du bist bei mir.
Dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.
5 Du deckst vor mir einen Tisch,
direkt vor denen, die mich anfeinden.
Du hast meinen Kopf mit wohlriechendem Öl gesalbt,
und mein Becher ist randvoll gefüllt.
6 Nichts außer Güte und Liebe wird mich verfolgen
an allen Tagen meines Lebens,
und so werde ich im Haus ⸂unseres Gottes⸃ wohnen,
solange ich lebe.

Anmerkungen

Studienfassung (Psalm 23)

1 Ein Psalm Davids (von/an/für David).

JHWH ist mein Hirte.a Nichts fehlt mir (wird mir fehlen)b.
2 Er sorgt dafür (macht es möglich, erlaubt mir), dass ich mich auf Weiden mit saftigem Gras (grünen/frischen/saftigen Wiesen/Auen/Weiden)c ausruhen (hinlegen, rasten) kannd.
Zu Gewässern (einem Gewässer) der Rast (von Ruheorten, einer natürlichen Tränke)e führt er mich (wird er mich führen).
3 Meine Lebenskraft (meine Kehle, mein innerstes Wesen, mich selbst)f bringt er zurück (wird er erneuern, erfrischt er)ref>Die Einheitsübersetzung hat: „Er stillt mein Verlangen.“ E. Zenger schlägt in seinem Kommentar als Alternative hierzu vor: „Er stellt meine Lebenskraft wieder her.“ (Hossfeld/Zenger 1993, 153)
</ref>.
Er führt mich (wird mich führen) auf (in) richtigen Pfaden (Pfaden der Gerechtigkeit)
zur [Wahrung] seines Namens (guten Rufs).
4 Auch wenn ich durch (in) das Tal des Todesschattens (das von tödlicher Gefahr überschattete Tal, das extrem finstere Tal)g gehe (gehen werde/muss/sollte),
fürchte (werde ich fürchten) ich keine Gefahr (Unheil, Übel, Unglück, nichts Böses, das Böse nicht),
denn du [bist] bei mir.
Dein Stock (Rute, Knüppel) und dein Stab {sie} geben mir Zuversicht (trösten/beruhigen mich, werden mir Zuversicht geben)h.
5 Du deckst (bereitest vor, wirst decken) vor mir einen Tisch,
direkt vor (gegenüber von) meinen Feindeni.
Du hast (salbst) meinen Kopf mit Öl (Olivenöl, Fett) gesalbt (erfrischt, eingefettet)j.k
Mein Becher [ist] randvoll (fließt über)l.
6 Nur (ja, nichts als)m Güte (Gutes) und Liebe (Gnade) werden mir folgen (verfolgen mich)
[an] allen Tagen meines Lebens,
und (und dann, und so) ich werde wohnen (halte mich auf, werde zurückkehren)n im Haus JHWHs
für die Länge meiner Tage.

Anmerkungen

aE. Zenger übersetzt in seinem Kommentar: „»Mein Hirte ist der Herr« (und niemand sonst)(Hossfeld/Zenger 1993, 153). Psalm 23 vergleicht Gottes Fürsorge mit der eines Hirten für seine Schafe. (Zurück zu v.1)
bFür die Lesefassung eventuell „Mir fehlt nie etwas“. Der Gedanke des „nie“ scheint durch die Formulierung mit Ipf. ausgedrückt zu werden (Vgl. LUT, REB, SLT, ). (Zurück zu v.1)
cDie Constructus-Verbindung hier kann verschieden aufgelöst werden. Diese Übers. ist wörtlicher; s.a. NGÜ, GNB. (Zurück zu v.2)
d„Er sorgt dafür, dass ich mich ... ausruhen kann“ Auf Hebräisch eine einzige Verbform im Hifil. Das Hifil drückt aus, dass JHWH hier dafür sorgt, dass etwas geschieht; also die Handlung ermöglicht.
Wenn Schafe sich hinlegen und ausruhen, dann schlafen oder wiederkäuen sie. Das ist hier im Blick. Nur im Stehen fressen sie. (Zurück zu v.2)
eWird häufig als „stilles/frisches Wasser“ verstanden. Wahrscheinlicher klingt aber eine Deutung als „natürliche Tränken“ oder „Tränkstellen“ – also Stellen an Wasserläufen, die ruhig sind (daher der hebräische Name) und das Tränken von Vieh ermöglichen (DBL Hebrew 4957.5; vgl. die Übersetzung Menges).
E. Zenger erwähnt die Beobachtung, dass sowohl die Weiden als auch die Rastplätze im Plural stehen. (Hossfeld/Zenger 1993, 154) (Zurück zu v.2)
fDas Wort נֶפֶשׁ bezeichnet den Atem eines Lebewesens, die Kehle, mit der man atmet, sowie die grundsätzliche Lebenskraft/Lebendigkeit/Vitalität, den Personenkern. Die traditionelle Übersetzung „Seele“ erinnert an einen vermeintlichen Körper-Seele-Gegesatz, an den im hebräischen Urtext überhaupt nicht gedacht ist. (Vgl. Wibilex.de, Art. „Leben“, und Genesius, Art. נֶפֶשׁ) (Zurück zu v.3)
gWir folgen den meisten wissenschaftlichen Kommentaren mit der wörtlichen Übersetzung „Tal des Todesschattens”. Gemeint ist vermutlich ein Tal mit lebensgefährlich tiefem Schatten (Kraus 61989, 339) bzw. ein Tal, auf dem ein Schatten von Todesgefahr liegt (Clines 2007, 76). Eine andere etymologische Ableitung des hebräischen Textes wäre ergäbe die Übersetzung „Tal der extremen Dunkelheit“. (Zurück zu v.4)
hIn den Kommentaren wird als Übersetzung „Mut geben“ (Kraus 61989, 334) oder „Zuversicht geben“ (Hossfeld/Zenger 1993, 153) vorgeschlagen. Denkt man die Hirtenmetapher zu Ende, dann passt in Bezug auf Schafe (vgl. 1b) „beruhigen“ oder „beschwichtigen“ besser als der auf Menschen bezogene Begriff „trösten“ (vgl. NET Ps 23,4, Fußnote 1). (Zurück zu v.4)
iWährend das Verb, von dem dieses Wort abgeleitet ist, speziell die Feindseligkeit der Gegner betont, ist das Wort צֹרֵר ein Kollektivbegriff für persönliche Feinde. (Zurück zu v.5)
jHier ist keine kultische Salbung gemeint, dagegen spricht schon das verwendete Verb (דָשַׁן statt sonst מָשָׁח). Die Betonung liegt eher auf seiner häufigen Grundbedeutung „erfrischen“, sonst auch „einfetten“. Das Verb setzt sich im Psalm durch die Verwendung des Perfekts ab. Vgl. NET Ps 23,5, Fußnote 3. (Zurück zu v.5)
kEntspricht einer hebräischen Sitte, nach der der Gastgeber seinem Gast den Kopf einfettet. (Zurück zu v.5)
lEigentlich ein Substantiv: „Mein Becher [ist] Sättigung/Füllung/Überfluss“. Das Verschwimmen der Grenzen zwischen Nomen und Adjektiv ist eine hebräische Eigenart. (Zurück zu v.5)
mAn dieser Stelle kann das Wort sowohl bekräftigend als auch einschränkend verstanden werden. (Zurück zu v.6)
nDie Konsonanten des hebräischen Textes lassen sich entweder deuten als „und ich werde zurückkehren“ (so die masoretischen Handschriften) oder als „und ich werde wohnen“ (ähnlich die Septuaginta: „und mein Wohnen“). Vgl. Hossfeld/Zenger 1993, 153, und Kraus 61989, 334. (Zurück zu v.6)