Psalm 3: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Die Offene Bibel

Wechseln zu: Navigation, Suche
K
K
Zeile 43: Zeile 43:
 
{{S|4}} Doch du, oh JHWH, [bist] ein Schild um mich (bist Schutz für mich, schützt mich)<ref>Zu dieser Stelle wird gern erwogen, warum denn ein Schild ''ringsum'' Schutz sein könne (vgl. z.B. Gunkel 1968, S. 14: „Ein gewöhnlicher Schild deckt nur von ''einer'', Jahve aber von ''allen'' Seiten.“) Das ist unnötig; {{hebr}}מָגֵן{{hebr ende}} „Schild“ wird des öfteren auch rein metaphorisch für „Schutz“ verwendet (vgl. z.B. KBL3, S. 517) und {{hebr}}בַּעַד{{hebr ende}} „um...herum“ gibt auch einfach die Relation des Schutz-für-jmdn-Seins an (vgl. z.B. KBL3, S. 135). Der Sinn der beiden Teilverse ist: Viele sagen, es gäbe keine Rettung für den Beter von Gott - aber Gott schützt ihn ''eben doch''.</ref>,<br />
 
{{S|4}} Doch du, oh JHWH, [bist] ein Schild um mich (bist Schutz für mich, schützt mich)<ref>Zu dieser Stelle wird gern erwogen, warum denn ein Schild ''ringsum'' Schutz sein könne (vgl. z.B. Gunkel 1968, S. 14: „Ein gewöhnlicher Schild deckt nur von ''einer'', Jahve aber von ''allen'' Seiten.“) Das ist unnötig; {{hebr}}מָגֵן{{hebr ende}} „Schild“ wird des öfteren auch rein metaphorisch für „Schutz“ verwendet (vgl. z.B. KBL3, S. 517) und {{hebr}}בַּעַד{{hebr ende}} „um...herum“ gibt auch einfach die Relation des Schutz-für-jmdn-Seins an (vgl. z.B. KBL3, S. 135). Der Sinn der beiden Teilverse ist: Viele sagen, es gäbe keine Rettung für den Beter von Gott - aber Gott schützt ihn ''eben doch''.</ref>,<br />
 
: [du bist] mein Mächtiger (mein Herrlicher, mein Ansehen, meine Herrlichkeit)<ref>Die letzte Alternative ist die Standartübersetzung. Sie macht aber nicht sehr viel Sinn (=> *''Max ist Moritz' Herrlichkeit''). Gelegentlich wird es daher gedeutet als z.B. „Gegenstand meines Rühmens“=„der von mir Gerühmte“ (z.B. Baethgen 1892, S. 8) oder „Quelle meines Rühmens“ (z.B. Houston/Waltke 2010, S. 202; Kissane 1953, S. 11), was zwar beides möglich ist, aber nicht gut in den Kontext des Psalms passt. Entschieden vorzuziehen ist daher - da ja auch der vorangehende Teilvers und der folgende Teilvers-teil Gottes-prädikationen enthält - die Deutung, die {{hebr}}כָּבוּד{{hebr ende}} als JHWH-Appellativ liest, wie das Wort häufiger in der Bibel verwendet wird. So z.B. ''ad loc.'' Christensen 2005.3, S. 1; Dahood 1965, S. 15; Krašovec 1984, S. 60.<br />
 
: [du bist] mein Mächtiger (mein Herrlicher, mein Ansehen, meine Herrlichkeit)<ref>Die letzte Alternative ist die Standartübersetzung. Sie macht aber nicht sehr viel Sinn (=> *''Max ist Moritz' Herrlichkeit''). Gelegentlich wird es daher gedeutet als z.B. „Gegenstand meines Rühmens“=„der von mir Gerühmte“ (z.B. Baethgen 1892, S. 8) oder „Quelle meines Rühmens“ (z.B. Houston/Waltke 2010, S. 202; Kissane 1953, S. 11), was zwar beides möglich ist, aber nicht gut in den Kontext des Psalms passt. Entschieden vorzuziehen ist daher - da ja auch der vorangehende Teilvers und der folgende Teilvers-teil Gottes-prädikationen enthält - die Deutung, die {{hebr}}כָּבוּד{{hebr ende}} als JHWH-Appellativ liest, wie das Wort häufiger in der Bibel verwendet wird. So z.B. ''ad loc.'' Christensen 2005.3, S. 1; Dahood 1965, S. 15; Krašovec 1984, S. 60.<br />
Brettler nun weist darauf hin, dass {{hebr}}כָּבוּד{{hebr ende}} im Hebräischen auch häufiger eine Qualität eines Kriegers sei - „Thus, {{hebr}}כבוד{{hebr ende}} should probably be translated with a word from the semantic field of strength, possible as „power“.“ (Brettler 1993, S. 140). Beide Aspekte kombiniert ergibt „mein Mächtiger“.</ref> und der, der meinen Kopf (mich) erhebt (erhöht)<ref>Über den Ausdruck „meinen Kopf erheben“ wurde schon viel spekuliert. Die sinnvollste Deutung fanden wir in KBL3: „cf. akk. [...] das Haupt erhöhen=sich bemühen, jmdn umsorgen: sein Haupt erhöhen=auszeichnen Ps 3,4“ (S. 1124). Man muss dafür nicht mal auf das Akkadische rekurrieren; das „Haupt“ steht im Hebräischen häufiger (ebenso wie „Seele“ in V. 3) für die ganze Person (vgl. z.B. Ryken 1998, S. 185.359f.; Schroer/Stäubli 2001, S. 83).</ref>.<br />
+
Brettler nun weist darauf hin, dass {{hebr}}כָּבוּד{{hebr ende}} im Hebräischen auch häufiger eine Qualität eines Kriegers sei - „Thus, {{hebr}}כבוד{{hebr ende}} should probably be translated with a word from the semantic field of strength, possible as „power“.“ (Brettler 1993, S. 140). Beide Aspekte kombiniert ergibt „mein Mächtiger“.</ref> und der, der meinen Kopf (mich) erhebt (erhöht)<ref>Zum Ausdruck „meinen Kopf erheben“ vgl. KBL3: „cf. akk. [...] das Haupt erhöhen=sich bemühen, jmdn umsorgen: sein Haupt erhöhen=auszeichnen Ps 3,4“ (S. 1124). Man muss dafür nicht mal auf das Akkadische rekurrieren; das „Haupt“ steht im Hebräischen häufiger (ebenso wie „Seele“ in V. 3) für die ganze Person (vgl. z.B. Ryken 1998, S. 185.359f.; Schroer/Stäubli 2001, S. 83). Übersetze daher: „und der, der mich erhöht“</ref>.<br />
  
  

Version vom 8. August 2014, 09:38 Uhr

Syntax ungeprüft

SF zuverlässig.png
Status: Zuverlässige Studienfassung – Die Übersetzung ist vollständig, erfüllt die Übersetzungskriterien und wurde mit einigen Standards der Qualitätssicherung abgesichert. Verbesserungen sind noch zu erwarten.
Folgt-später.png
Status: Lesefassung folgt später – Bevor eine Lesefassung erstellt werden kann, muss noch an der Studienfassung gearbeitet werden. Siehe Übersetzungskriterien und Qualitätssicherung Wir bitten um Geduld.

Lesefassung (Psalm 3)

1 Ein Davidspsalm.
Als er vor Absalom, seinem Sohn, floh.


2 ⸂Herr⸃ , ich hab so viele Feinde!

So viele Gegner habe ich!

3 So viele spotten über mich:

„Den rettet Gott sicher nicht!“

4 Aber du schützt mich doch, ⸂Herr⸃ ,

bist mein Mächtiger und erhöhst mich:


5 Wenn ich zu ⸂Gott⸃ bete

erhört er mich von seinem heiligen Berg;

6 Und schlaf ich auch ein,

wache ich doch stets wieder auf -

Denn ⸂Gott⸃ ist mein Helfer.


7 Die Unzahl an Kriegern fürchte ich nicht,

die mich umzingelt haben.

8 Erhebe dich, ⸂Gott⸃!

Rette mich, Herr!

Zerschlag die Kiefer meiner Feinde,

Zerschmettre die Zähne der Frevler!

9 ⸂Unser Gott⸃ ist der Retter;

dein Segen ruht auf deinem Volk.

Anmerkungen

Studienfassung (Psalm 3)

1 Ein Psalm (begleitetes Lied) von (für, über, nach Art von) David. Während (Als) er floh vor Absalom, seinem Sohna.


2 JHWH! Wie zahlreich (wie sehr vermehrt) [sind] meine Feinde!

[Wie]b zahlreich (wie sehr vermehrt) [sind], die sich gegen mich erheben (meine Gegner)c!

3 [Wie]b zahlreich (wie sehr vermehrt) [sind], die über meine Seele (über mich)d sagen:

„Nicht [ist] (Es gibt keine) Rettung (Hilfe, Sieg)ef für ihn durch (trotz)g Gott!“ {Sela}hi

4 Doch du, oh JHWH, [bist] ein Schild um mich (bist Schutz für mich, schützt mich)j,

[du bist] mein Mächtiger (mein Herrlicher, mein Ansehen, meine Herrlichkeit)k und der, der meinen Kopf (mich) erhebt (erhöht)l.


5[Sooft (Wann immer)]m ich [mit] meiner Stimmen JHWH anrufe (anrief)m,

antwortet (antwortete, erhörteo)m er mir von seinem heiligen Berg (vom Berg seiner Heiligkeit). {Selah}h

6 [Wenn]m ich mich hinlegem und schlafem,

erwachem ich, denn JHWH hilft mir (unterstützt mich, stützt mich)m!


7p Ich fürchte mich nicht vor denq Myriaden von Kriegernr,

die sich ringsum niedergelassen haben wider mich.

8 Erhebe dich, JHWH;

rette mich, mein Gott!

{Ja!,}s Zerschlaget (Schlage auf)u all meinen Feinden den Kiefer (Backe);

die Zähne der Frevler zerschmettre!

9 Bei JHWHv [ist] die Rettung (Hilfe, Sieg);

auf deinem Volk [ist (sei)]w dein Segen. {Selah}h

Anmerkungen

aVgl. 2 Sam 16. (Zurück zu v.1)
bdouble duty-Pronomen aus V. 2a; vgl. Craigie 1983; Dahood 1965, S. 15; Ehrlich 1905, S. 5; The Grail Psalter; Kissane 1953, S. 10; Kselman 1987, S. 574; MÜN. (Zurück zu v.2 / zu v.3)
cDas hebr. קוּם עַל meint „sich erheben gegen X“ und hat feindliche Bedeutung; vgl. ad loc. z.B. Gunkel 1968, S. 14. KBL3 listet denn קָמִים direkt als „Gegner“ (S. 1016). „Viele stehen gegen mich auf“ ist eine übertrieben wörtliche und wenig kommunikative Übersetzung, von der wir daher für die Lesefassung abraten. (Zurück zu v.2)
d„Seele“ ist im Hebräischen gebräuchliches Synonym für „Ich“ (vgl. z.B. Wolff 1973, S. 25f.). Im Deutschen nicht, daher sei für die Lesefassung zum Alternativ-vorschlag geraten. (Zurück zu v.3)
eI.d.R. übersetzt mit dem etwas blassen „Hilfe“. Der Psalm stellt aber den Beter ganz deutlich als von Feinden bedrängt dar; kontextuell sehr viel angemessener ist daher „Rettung“. So gut auch z.B. Alter 2007, MÜN; „Heil“ oder gar „Erlösung“ ist kontextuell unpassend. (Zurück zu v.3)
fDas Suffix תְה- ist in der hebr. Poesie häufig bedeutungslos und dient nur der „poetischen Emphase“; vgl. GKC §90g; ad loc. auch Schmidt 1934, S. 6; Kraus 1961, S. 23. (Zurück zu v.3)
gVgl. Lexikon/Lemma [[בְּ]] (Zurück zu v.3)
hDie Bedeutung von סֶלַה „Selah“ ist unklar; vgl. Lexikon/Lemma סֶלַה. In der Lesefassung sollte es daher besser gestrichen werden, da es sonst nur ein unverständlicher Fremdkörper im dt. Text wäre. (Zurück zu v.3 / zu v.5 / zu v.9)
iKein Strophenbruch; V. 3 und V. 4 bilden eine deutliche Antithese; vgl. z.B. Krašovec 1984, S. 60f.; Kselman 1987, S. 573f. (Zurück zu v.3)
jZu dieser Stelle wird gern erwogen, warum denn ein Schild ringsum Schutz sein könne (vgl. z.B. Gunkel 1968, S. 14: „Ein gewöhnlicher Schild deckt nur von einer, Jahve aber von allen Seiten.“) Das ist unnötig; מָגֵן „Schild“ wird des öfteren auch rein metaphorisch für „Schutz“ verwendet (vgl. z.B. KBL3, S. 517) und בַּעַד „um...herum“ gibt auch einfach die Relation des Schutz-für-jmdn-Seins an (vgl. z.B. KBL3, S. 135). Der Sinn der beiden Teilverse ist: Viele sagen, es gäbe keine Rettung für den Beter von Gott - aber Gott schützt ihn eben doch. (Zurück zu v.4)
kDie letzte Alternative ist die Standartübersetzung. Sie macht aber nicht sehr viel Sinn (=> *Max ist Moritz' Herrlichkeit). Gelegentlich wird es daher gedeutet als z.B. „Gegenstand meines Rühmens“=„der von mir Gerühmte“ (z.B. Baethgen 1892, S. 8) oder „Quelle meines Rühmens“ (z.B. Houston/Waltke 2010, S. 202; Kissane 1953, S. 11), was zwar beides möglich ist, aber nicht gut in den Kontext des Psalms passt. Entschieden vorzuziehen ist daher - da ja auch der vorangehende Teilvers und der folgende Teilvers-teil Gottes-prädikationen enthält - die Deutung, die כָּבוּד als JHWH-Appellativ liest, wie das Wort häufiger in der Bibel verwendet wird. So z.B. ad loc. Christensen 2005.3, S. 1; Dahood 1965, S. 15; Krašovec 1984, S. 60.
Brettler nun weist darauf hin, dass כָּבוּד im Hebräischen auch häufiger eine Qualität eines Kriegers sei - „Thus, כבוד should probably be translated with a word from the semantic field of strength, possible as „power“.“ (Brettler 1993, S. 140). Beide Aspekte kombiniert ergibt „mein Mächtiger“. (Zurück zu v.4)
lZum Ausdruck „meinen Kopf erheben“ vgl. KBL3: „cf. akk. [...] das Haupt erhöhen=sich bemühen, jmdn umsorgen: sein Haupt erhöhen=auszeichnen Ps 3,4“ (S. 1124). Man muss dafür nicht mal auf das Akkadische rekurrieren; das „Haupt“ steht im Hebräischen häufiger (ebenso wie „Seele“ in V. 3) für die ganze Person (vgl. z.B. Ryken 1998, S. 185.359f.; Schroer/Stäubli 2001, S. 83). Übersetze daher: „und der, der mich erhöht“ (Zurück zu v.4)
mDie folgenden Verbtempora sind schwierig zu deuten. Sicher wird man sie nicht unabhängig von ihrer eigentlichen Temporalsemantik deuten dürfen, da sonst ganz unverständlich bliebe, warum der Autor zu drei verschiedenen Tempora gegriffen hat.

Es handelt sich um die Tempora V. 5: Ich rufe (Yiqtol) - er antwortet (Wayyiqtol) - V. 6: Ich lege mich nieder (Qatal) - ich schlafe (ein) (Wayyiqtol) - Ich erwache (Qatal) - er hilft mir (Yiqtol).
Von der Verbfolge Yiqtol - Wayyiqtol heißt es gelegentlich, dass in diesem Kontext Wayyiqtol auch die regelmäßige Folge eines regelmäßigen Geschehens angeben könne (vgl. z.B. GKC §111.4; ad loc. auch Baethgen 1892, S. 8; Beyerlin 1970, S. 79; Kirkpatrick 1897, S. 15; Kissane 1953, S. 11; Kittel 1914, S. 13). Das glaube ich aber nicht; deswegen sollte das Wayyiqtol וַיַּנֵנִי besser mit Budde, Craigie, Graetz, Gunkel, Kraus, Kselman, Schmidt und Zuber umpunktiert werden zum Waw-Yiqtol וְיַּנֵנִי. V. 5 ist dann ein unmarkierter Temporalsatz mit zwei durch Waw apodoseos verknüpften iterativen Yiqtol-Verben: „Wann immer ich rufe antwortet er mir.“
V. 6 wird gerne gedeutet als Bericht über ein einmaliges vergangenes Geschehen: „Ich legte mich hin und schlief / ich erwachte wieder, denn JHWH hilft mir.“ Das wäre theoretisch möglich, aber dann wäre eigentlich zu erwarten, dass auch „erwachen“ im Wayyiqtol steht. Daher ist V. 6 besser zu deuten als unmarkierter Konditionalsatz: „Wenn ich mich hinlege und schlafe / erwache ich wieder: JHWH schützt mich (habituelles Yiqtol)

Zu „Wenn ich mich hinlege und einschlafe“ könnte man noch folgendes erwägen: Im Hebräischen kann eine einzige Handlung auch nach obigem Muster durch zwei Verben ausgedrückt werden; häufig markiert dies Ingressivität. Zum Beispiel kann ein Mensch im Hebräischen „aufstehen und gehen“=„losgehen“; „anheben und sprechen“=„das Wort ergreifen“ etc. Entsprechend könnte man hier für die Lesefassung auch überlegen, ob man „sich niederlegen und schlafen“ nicht schlicht mit „einschlafen“ übersetzen und „sich niederlegen“ aussparen will. (zu v.5 / zu v.6)
nOft analysiert als adverbialer Akkusativ der Art und Weise (vgl. z.B. Ex 24,3); was dann aber zwingen würde, entweder „laut“ zu ergänzen oder gar „Mit meiner Stimme“ als Ausdruck für „laut“ zu lesen; beides ist recht gezwungen. Andere Analysen: Akkusativ der Zeit (Buttenwieser 1938, S. 400f: „Wenn ich mit meiner Stimme zu Jahwe rufe“ - dies scheint aber eher ein Krypto-accusativus instrumenti in einem nicht-markierten Temporalsatz zu sein), innerer Akkusativ (Houston/Waltke 2010, S. 192: „Ich rufe meine Stimme“) oder doppeltes Subjekt (Baethgen 1892, S. 8; Duhm 1899, S. 12; Gunkel 1968, S. 14: „Meine Stimme [und] ich rufe[n]); was aber ebenso gezwungen ist. Guten Sinn macht die Analyse als Accusativus instumenti (Ehrlich 1905, S. 5; Kraus 1961, S. 27: „Mit meiner Stimme rufe ich“); dies allerdings ergäbe eine merkwürdig redundante Konstruktion. Man wird sich wohl für die letzte Möglichkeit entscheiden müssen; letztendlich bleibt die Stelle aber etwas rätselhaft. (Zurück zu v.5)
oDas auf einen Flehruf folgende „Antworten“ Gottes steht in der Bibel fast ausnahmslos für eine Gebetserhörung; so auch hier. (Zurück zu v.5)
pDie hier vorgeschlagene Strophen-Aufteilung ist, soweit ich sehe, bisher noch nicht vorgeschlagen worden. Str. 1 und Str. 3 sind aber recht deutlich miteinander verknüpft:
Strophe 1 Strophe 2
V. 2 Viele Feinde und Gegner V. 7 Myriaden von Kriegern
V. 2 Sie erheben sich gegen mich V. 8 Erhebe dich!
V. 3 Viele sagen über mich V. 8 Zerschlage ihnen Kinn und Zähne!
V. 3 Es gibt keine Rettung V. 9 Rettung ist von JHWH
(Zurück zu v.7)
qAuch ohne Artikel determiniert durch Relativsatz. (Zurück zu v.7)
r„Volk“, die übliche Übersetzung von עָם, lässt sich nicht mit einer Zahl näher bestimmen (z.B. Delitzsch 1894, S. 77: *Myriaden Volkes). Da hier aber ohnehin die kontextuell angemessenere Übertragung von עָם „Kriegsvolk, Truppen“ ist, lässt sich diese Schwierigkeit leicht umgehen. (Zurück zu v.7)
sEmphatisches כִּי; in der LF besser auszusparen. (Zurück zu v.8)
tPrekatives Qatal; vgl. z.B. Briggs 1906, S. 28; Buttenwieser 1938, S. 397; Dahood 1965, S. 20; Houston/Waltke 2010, S. 193; Kselman 1987, S. 578. Andere Analysen: prophetisches Perfekt (Deissler 1989, S. 37; Gunkel 1968, S. 14: „Du wirst zerschlagen“; beide übersetzen aber dennoch präsentisch). Beyerlin 1970; Kirkpatrick 1897 und Kraus 1961 denken, dass in V. 8c eingetreten ist, was der Beter in V. 8ab erfleht hat und nehmen dafür in Kauf, dass sie inmitten des Verses die Zeit einer ganzen Kriegshandlung Jahwes vergehen lassen müssen: „Erhebe dich und rette mich! ... Du hast zerschlagen“ (Zurück zu v.8)
uDie Parallelität von 8c zu 8d zeigt, dass wir hier durchaus nicht an Backpfeifen und Ohrfeigen zu denken haben, wie das die Mehrzahl der Exegeten will. (Zurück zu v.8)
vLamed der Zuständigkeit; vgl. z.B. KBL3, S. 484. Wieder heißt dies nur: JHWH ist es, der rettet. (Zurück zu v.9)
wVollzieht man die Sinnlinien des Psalms nach, wird klar, dass diese letzte Äußerung aus der Gewissheit von JHWHs Heilshandeln gesprochen sind; die indikativische Bedeutung scheint mir daher wahrscheinlicher als die konjunktivische. (Zurück zu v.9)