Syntax OK
Lesefassung (Psalm 43)
(kommt später)Studienfassung (Psalm 43)
〈a〉
Verhilf mir zu meinem Recht, Gott!
Und führe meinen Rechtsstreit (Prozess)
gegen〈b〉 ein liebloses (unbarmherziges)〈c〉 Volk,
gegen einen Betrüger〈d〉,
und dem Frevler (dem Unrecht) lass mich entkommen (bringe mich davor in Sicherheit).
2 Denn du [bist] der Gott meiner Zuflucht (Festung, Bollwerk).
Warum hast du mich verstoßen (verworfen)?
Warum verbringe ich mein Leben〈e〉 trauernd (als Trauernder)〈f〉, in Bedrückung (Drangsal) durch einen Gegner?
3 Schicke (Sende) [mir] dein Licht und deine Wahrheit,
sie sollen〈g〉 mich leiten
und bringen zu deinem heiligen Berg〈h〉
und zu deiner Wohnung〈i〉
4 Dann〈j〉 werde ich hineingehen zum Altar Gottes〈k〉,
zum Gott der Freude〈l〉.
Ich juble〈m〉 und singe Danklieder〈n〉 zur Kastenleier
[für] Gott, meinen Gott.
5 Was beugt〈o〉 dich, meine Seele?
Was bewegt dich〈p〉 so in mir?
Warte auf Gott, denn ich werde ihm noch danken.
Er wahrt mein Gesicht〈q〉 und ist mein Gott.
Anmerkungen
a | In vielen Handschriften wird Psalm 43 mit Psalm 42 zu einem Psalm zusammengezogen. (Zurück zu v.1) |
b | Die Präposition מִן von … weg, aus … heraus bezeichnet 1. den Ausgangspunkt einer Bewegung, 2. einen Zeitpunkt (von … an, seit), 3. eine Herkunft von Sachen oder Personen (Abstammung, Urheber), 4. die Teilhabe an einem größeren Ganzen (Gesenis, S. 692f). ריב, einen Rechtsstreit führen, wird mit den Präpositionen עִם oder ב (= gegen) oder der Akkusativ-Partikel את gebildet (vgl. Gesenius, 1239). Ich kann mir keinen Reim darauf machen, warum hier מִן steht und schließe mich der Luther-Übersetzung „gegen“ an. (Zurück zu v.1) |
c | So Gesenius, S. 377 (Zurück zu v.1) |
d | Wörtl.: Mann des Betrugs/der Täuschung/ der Hinterlist/ des Verrats. (Zurück zu v.1) |
e | הלך hitp. bedeutet umherstreifen, wandeln. Unter „(Lebens)Wandel“ versteht man die Lebensführung, einen größeren Abschnitt des Lebens. (Zurück zu v.2) |
f | Partizip (Zurück zu v.2) |
g | Imperfekt, als Jussiv interpretiert. (Zurück zu v.3) |
h | D.i. der Zionsberg in Jerusalem. (Zurück zu v.3) |
i | D.i. der Tempel in Jerusalem. (Zurück zu v.3) |
j | Imperfekt konsekutivum. (Zurück zu v.4) |
k | Manche Handschriften lesen: zu deinem Altar. (Zurück zu v.4) |
l | Gesenius S. 1291 zieht das erste Wort des nächsten Verses, גילי, zum Vers dazu und schägt die Übersetzung „zum Gott meiner jubelnden Freude“ vor. (Zurück zu v.4) |
m | Wörtlich: Mein Jubel. BHS schlägt vor, an dieser Stelle אגילה zu lesen: „ich will jubeln“, wie es die Septuaginta tut, vgl. Gesenius S. 214. (Zurück zu v.4) |
n | ידה hi. bedeutet: Gott preisen im Sinne von danken. (Zurück zu v.4) |
o | Dieses Verb kommt nur hier und an den Parallelstellen Psalm 42,6.7.12 vor. Gesenius hat „gebeugt sein“, Fohrer, Hebräisches und Aramäisches Wörterbuch zum AT, „aufgelöst sein“. Die Wurzel des Verbs ist שיח, die Form hitpolel. (Zurück zu v.5) |
p | Das Verb המה ist onomatopoetisch und beschreibt das Hervorrufen eines Geräusches: brummen, kläffen, heulen von Tieren, stöhnen, seufzen von Menschen. Davon abgeleitet eine leidenschaftliche Aufregung: Das Herz tobt, die Seele - für die „Bewegung der Seele“ muss ein passender Begriff gefunden werden. (Zurück zu v.5) |
q | ישוע ist die Hilfe, die Rettung; פנים das Gesicht. Wörtlich: Die Rettung meines Gesichtes. פנים kann auch für „ich“ stehen, dann wäre zu übersetzen: Meine Hilfe od. Rettung. M.E. gibt hier der Ausdruck „das Gesicht wahren“ einen guten Sinn. (Zurück zu v.5) |