Psalm 6

Aus Die Offene Bibel

Wechseln zu: Navigation, Suche

Syntax ungeprüft

SF ungeprüft.png
Status: Studienfassung zu prüfen – Eine erste Übersetzung aus dem Urtext ist komplett, aber noch nicht mit den Übersetzungskriterien abgeglichen und nach den Standards der Qualitätssicherung abgesichert worden und sollte weiter verbessert und geprüft werden. Auf der Diskussionsseite ist Platz für Verbesserungsvorschläge, konstruktive Anmerkungen und zum Dokumentieren der Arbeit am Urtext.
Folgt-später.png
Status: Lesefassung folgt später – Bevor eine Lesefassung erstellt werden kann, muss noch an der Studienfassung gearbeitet werden. Siehe Übersetzungskriterien und Qualitätssicherung Wir bitten um Geduld.

Lesefassung (Psalm 6)

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11

Anmerkungen

Studienfassung (Psalm 6)

1 Für den Chorleiter (Dirigenten, Singenden, Musizierenden)a.
Zum Saitenspiel (auf Saiteninstrumenten) auf der Achtenb.
Ein Psalm (begleitetes Lied) von (für, über, nach Art von) David.


2 JHWH, nicht in deinem Zornc strafe (züchtige) mich

Und nicht in deinem Grimmc züchtige mich.

3 Sei mir gnädig, JHWH, denn (fürwahr) ich bin schwach (schmachte dahin). Heile mich, JHWH, denn (fürwahr) erschrocken sind meine Gebeine (Knochen). 4 Und meine Seele (mein Leben) ist sehr erschrocken (verschreckt, verstört). Du aber JHWH, wie lange [noch](bis wann)? 5 Kehre um, JHWH, erretted meine Seele (mein Leben), rette mich um deiner Gnade (Liebe, Güte) willen! 6 Denn (Fürwahr) nicht im Tod gedenkt man deiner und im Sheol - wer wird dich preisen? 7 Ich bin ermüdet von (in) meinem Seufzen, ich lasse schwimmen (schwemme) in der ganzen Nacht mein Bett, mit meinen Tränen bringe ich mein Lager (Bett) zum fließen. 8 Getrübt (Schwach geworden) vor Kummer (Gram) sind meine Augen, sie sind alt geworden in allen (den ganzen) meinen Anfeindungen. 9 Weicht von mir, alle Frevler (Sünder, Unrechtstäter)e, denn (fürwahr) erhört (gehört) hat JHWH mein lautes Weinen (die Stimme meines Weinens). 10 Erhört (gehört) hat JHWH mein Flehen, JHWH hat mein Gebet angenommen. 11 Beschämt und sehr bestürzt werden sein alle meine Feinde, sie kehren um und werden plötzlich beschämt sein.

Anmerkungen

aGenaue Bedeutung unklar. Die gewählte Übersetzung ist mehr oder weniger Konvention, obwohl es nicht an alternativen Übersetzungsvorschlägen mangelt. (Zurück zu v.1)
bauf der Achten - Bedeutung unklar; die folgenden Deutungen sind nicht mehr als Spekulationen:

(1) Am häufigsten werden zur Erklärung noch die Verse 1 Chr 15,20f; Ps 12,1 und Ps 46,1 herangezogen: In Ps 12,1 steht ebenso wie in unserem Vers haschäminit im Titel; in 1 Chr 15,20f steht dieses Wort zusammen mit alamot, was wohl etwa „Jungfrauenweise“=„hohe Gesangsstimme“ bedeutet und sich auch Ps 46,1 im Titel findet; entsprechend wären die schäminit der Bass der Männerstimmen (so z.B. Craigie 1983, S. 80; Delitzsch 1894, S. 96). Zu übersetzen wäre dann etwa: „Für den Chorleiter. Für tiefe Stimmen mit Saitenbegleitung“.
(2) Ibn Ezra und Saadia gingen davon aus, dass es in der israelitischen Musik acht Tonarten gegeben habe und dieser Psalm also in der achten Tonart zu spielen sei; so z.B. auch Terrien 2003, S. 112; vgl. dazu Werner 1959, S. 384-388). Zu übersetzen wäre dann etwa „zu Saitenspiel im achten Ton“.

(3) Raschi und Kimchi dachten außerdem an achtsaitige Harfen, so z.B. auch Kraus 1961, S. XXVIII; doch gab es zur Abfassungszeit des Psalms solche Harfen wohl noch nicht (Terrien 2003, S. 112) und in 1 Chr 15,21 kann das Wort kein Instrument meinen. (Zurück zu v.1)
ctN: nicht in deinem Zorn/Grimm - die beiden Negationspartikeln nicht sind durch die Präpositionalphrasen in deinem Zorn bzw. in deinem Grimm von den Verben getrennt. Das ist sehr untypisch im Hebräischen. Einige (z.B. Baethgen 1904; Broyles 1989, S. 180; Gunkel 1968; Olshausen 1853; Podechard 1920) gehen davon aus, dass so Nachdruck nicht auf die Verben, sd. auf die PPs gelegt werden soll („nicht im Zorn/Grimm strafe mich, [sondern nach dem Maßstab des Rechts (d.i. „fair“)]“; s. Jer 10,24; vgl. noch Jes 64,8: „Nicht ewig gedenke der Sünden!“; Spr 31,4: „Für Könige ziemt sich das nicht, Lemuel! / Für Könige ziemt es sich nicht, Wein zu trinken!“). Nach V. 3 ist aber der Gegensatz zu V. 2 („nicht im Zorn“) nicht „nach Gerechtigkeit“, sondern „[strafe mich nicht, sondern] erbarme dich meiner!“; sicher liegt der Fokus also dennoch auf den Verben (vgl. z.B. König 1927, S. 619; s. auch Jer 15,15, wo diese syntaktische Analyse ergäbe: *„Nicht langmütig vernichte mich [, sondern ungeduldig]!“). Vermutlich haben wir es also hier nur mit einer Wortstellungsvariante zu tun.

Die Funktion der PPs ist es dann, den Beweggrund JHWHs für die Bestrafung des Psalmisten anzugeben: „Strafe mich nicht aus Zorn“, und dann besser: „Strafe mich nicht trotz deines Zorns“, „Auch wenn du zornig bist, JHWH - strafe mich nicht!“ (Bratcher/Reyburn 1991, S. 59; ähnlich z.B. BFC, GN, PdV).

Wenn wir in V. 3 עֲצָמָֽי `atsamaj („meine Gebeine“) als עצְמִי `atsmi („mein Gebein“) vokalisieren, ließe sich die Wortstellungsvariante damit erklären, dass so in Vv. 2f ein Endreim herbeigeführt werden soll: tokicheni („strafe mich“), täjasreni („züchtige mich“), ani („ich“), `atsmi („mein Gebein“). „Mein Gebein“ wäre dann ein kollektiver Singular mit der Bedeutung „meine Gebeine“, das deshalb mit Pluralverb konstruiert wurde und wegen diesem Pluralverb von den Masoreten fälschlicherweise als Plural vokalisiert wurde. (zu v.2)
dGrundbedeutung: auspressen, im Sinne von: Presse das schlechte/die Krankheit aus mir heraus. (Zurück zu v.5)
ewörtlich: alle Tuenden/Täter von Sünde/Unrecht/Frevel (Zurück zu v.9)