Psalm 67: Unterschied zwischen den Versionen

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Gott, unser Gott, segne uns!
 
Gott, unser Gott, segne uns!
 
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und die ganze Welt soll Ehrfurcht vor ihm haben.
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und die ganze Welt soll Ehrfurcht haben vor ihm.
 
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Version vom 26. April 2011, 17:47 Uhr

Vorlage:Lesefasung in Arbeit

Syntax ungeprüft

SF in Arbeit.png
Status: Studienfassung in Arbeit – Einige Verse des Kapitels sind bereits übersetzt. Wer die biblischen Ursprachen beherrscht, ist zum Einstellen weiterer Verse eingeladen. Auf der Diskussionsseite kann die Arbeit am Urtext dokumentiert werden. Dort ist auch Platz für Verbesserungsvorschläge und konstruktive Anmerkungen.
Folgt-später.png
Status: Lesefassung folgt später – Bevor eine Lesefassung erstellt werden kann, muss noch an der Studienfassung gearbeitet werden. Siehe Übersetzungskriterien und Qualitätssicherung Wir bitten um Geduld.

Lesefassung (Psalm 67)

1

2 Gott sei uns zugeneigt und segne uns;
mit strahlendem Angesicht schaue er uns freundlich an.
3 Dann wird dein Weg, [Gott], auf der Erde erkannt werden,
und deine rettende Kraft bei allen Völkern.
4 Die Völker sollen dich loben, Gott,
sie sollen dich loben, alle Völker!
5 Die Menschen sollen vor Freude singen,
denn als Richter bewirkst du Gerechtigkeit für die Völker
und du, [Gott], leitest die ganze Menschheit.
6 Die Völker sollen dich loben, Gott,
sie sollen dich loben, alle Völker!
7 Das Land hat seinen Ertrag gegeben.
Gott, unser Gott, segne uns!
8 Gott segne uns,
und die ganze Welt soll Ehrfurcht haben vor ihm.

Anmerkungen

Studienfassung (Psalm 67)

1 Für den obersten Musiker (Chorleiter, Dirigenten, Aufseher, vorzusingen)a. Mit Saiteninstrumenten (fröhlicher Musik, Zupfinstrumenten)b. Ein Psalm. Ein Lied.

2 Gott seic uns gnädig (erbarme sich über uns, sei uns wohlgesinnt) und segne uns!
Er lasse sein Gesicht bei (auf, über) uns scheinend,e - Sela -
3 damit (dann) auf der Erde (im Land) dein Wegf erkannt [wird],
unter allen (heidnischen) Völkern (Nationen)g deine rettende Kraft (Hilfe, Rettung, dein Eingeifen, Heil).
4 [Die] Völker sollen (mögen, werden) dich preisen (bekennen, dir danken)h, Gott,
[die] Völker sollen (mögen, werden) dich preisen {sie} alle!
5 [Die] Völker (Völkerschaften) sollen (mögen, werden) sich freuen und singen,
denn du richtest (wirst richten) [die] Völker gerecht (mit Gerechtigkeit)i,
und [die] Völker (Völkerschaften) auf der Erde (im Land) führst (geleitest, regierst; wirst führen) du. Sela
6 [Die] Völker sollen (mögen, werden) dich preisen (bekennen, dir danken)j, Gott,
[die] Völker sollen (mögen, werden) dich preisen {sie} alle!
7 [Das] Land ([die] Erde) hat (gibt) seinen Ertrag (ihre Frucht) gegeben.
Gott, unser Gott, segne uns (segnet uns; wird, möge uns segnen)!k
8 Gott segne uns (möge, wird uns segnen, segnet uns),
und alle Enden der Erde (die ganze Welt) sollen (mögen, werden) ihn fürchten (dann werden (damit) ihn alle Enden der Erde fürchten)l!

Anmerkungen

aManche Übersetzungen verstehen dieses Wort als Anweisung, den Psalm vorzusingen (LUT, Menge). (Zurück zu v.1)
bDas Wort heißt etwa „fröhliche (in anderen Kontexten: spottende) Musik, die auf zu zupfenden Saiteninstrumenten gespielt wird“, bezeichnet in Psalmentiteln aber die Instrumente an sich (BDB, TWOT, DBLH). (Zurück zu v.1)
cDas größte Problem zum Verständnis von Psalm 67 ist die Interpretation der 14 Imperfekte (hier als Konjunktive oder mit "sollen" übersetzt). 7a wurde häufig zum Anlass genommen, den Psalm als Erntedanklied einzuordnen (Gunkel, Mowinckel, Kraus, Beyerlin), doch seine Form steht dem entgegen. Es ist am besten, den Psalm in seiner überlieferten Textgestalt ernst zu nehmen, anstatt ihn von einer vorherbestimmten Gattung her zu interpretieren. Der Psalm ist eine Bitte um Segen des Volkes mit eingeschobenem Aufruf zum Lob an die Adresse der Völker (4-6) und hat so eine ungewöhnlich missionarische Ausrichtung (Zenger, Tate). (Zurück zu v.2)
dEinige Übersetzungen interpretieren: „blicke uns freundlich an“ (GNB), „May he smile on us“ („Möge er über uns lächeln“, NET). Es handelt sich um eine anthropomorphe Metonymie, die für Gunst und Wohlwollen steht. (Zurück zu v.2)
eDer Autor greift die aaronitische Segensformel aus Num 6,24-26 auf, die wohl häufig im Tempelkult rezitiert wurde (Talstra/Bosma, Psalm 67. Blessing, Harvest and History, 311), beschränkt sich dabei aber auf die Segen fordernden Aspekte. (Zurück zu v.2)
fDieser "Weg" Gottes kann Verschiedenes bedeuten. In Bezug auf Gott selbst sind es manchmal Gottes Absichten und Pläne (Ps 10,5; 18,31; 103,7), häufiger aber Gottes offenbarter Wille für den Einzelnen oder das Volk (Ex 32,8; Ps 18,22; 25,4.8.9; 27,11; 37,34 etc.; THAT, דֶּ֫רֶךְ Weg, 459). Für das Verständnis an dieser Stelle ist besonders interessant, dass V. 5 diesen "Weg Gottes" zumindest teilweise für den Leser zu erklären scheint. Auch die "rettende Kraft" (3b), im Parallelismus dem "Weg" gegenüber gestellt, hilft die Bedeutung zu verstehen. (Zurück zu v.3)
gIn diesem Psalm kommen alle drei hebräischen Wörter für „Volk“ vor. Der Autor verwendet dass wohl als Stilmittel für den Ausdruck seines Verlangens, dass alle Menschen egal welcher Art Gott preisen sollen (TWOT, 1069a לְֹם). Die drei Wörter sind עַמִּים und לְאֻ֫מִּים (V. 5a.c), die beide einfach „Völker“ bedeuten, und גּוֹיִם (V. 3b), das im Plural häufig (heidnische) Völker in Abgrenzung zu Israel bezeichnet. Hier sind alle wohl drei referenzidentisch. Die REB unterscheidet etwas künstlich Völker (עַמִּים), Völkerschaften (לְאֻ֫מִּים) und Nationen (גּוֹיִם; SLT unterscheidet stattdessen Völker, Nationen, Heidenvölker). Um deutlich zu machen, welcher Begriff wann verwendet wird, wurden in V. 3 und 5 entsprechende Klammern ergänzt. (Zurück zu v.3)
hJussiv. Die Urbedeutung ist „(jmdn./etw.) anerkennen“, „(etw.) bekennen“. Viele Übersetzungen geben das Wort mit „danken“ wieder. Es wird im AT allerdings an keiner Stelle für zwischenmenschlichen Dank verwendet; die Bedeutung ist viel weiter. Die am häufigsten passende, hier wohl beste Übersetzung ist „preisen“ - wobei das häufig als dankbare Reaktion auf eine Tat Gottes erfolgt (THAT ידה, TWOT 847). (Zurück zu v.4)
iWörtlich: in Geradheit, d.h. Gott sorgt als Richter dafür, dass alles wieder ins Lot kommt. (Zurück zu v.5)
jJussiv. S.a. V. 4. (Zurück zu v.6)
kManche Übersetzungen setzen die beiden Aussagen bewusst in Beziehung, etwa: „Die Erde gab ihren Ertrag. Gott, unser Gott, segnet uns.“ (so GNB, NASB, HCSB). Die NRSV übersetzt V. 7 ganz vergangen („gab Ertrag/hat gesegnet“) und die wiederholte Segensaufforderung in V. 8a als „May God continue to bless us” („Möge Gott uns weiterhin segnen“; TNIV ähnlich). (Zurück zu v.7)
lJe nach dem, wie stark konsekutiv das Waw gedeutet wird, kann das zweite modale Imperfekt als Folge des ersten gesehen werden (so bei TNIV, NET). Es scheint allerdings natürlicher, hier zwei auf einander folgende Befehle zu sehen, weil zwischen beiden Aufforderungen keine offensichtliche Kausalität besteht. (Zurück zu v.8)