Psalm 77: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 19. April 2021, 00:11 Uhr

Syntax ungeprüft

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Status: Zuverlässige Studienfassung – Die Übersetzung ist vollständig, erfüllt die Übersetzungskriterien und wurde mit einigen Standards der Qualitätssicherung abgesichert. Verbesserungen sind noch zu erwarten.
Folgt-später.png
Status: Lesefassung folgt später – Bevor eine Lesefassung erstellt werden kann, muss noch an der Studienfassung gearbeitet werden. Siehe Übersetzungskriterien und Qualitätssicherung Wir bitten um Geduld.

Lesefassung (Psalm 77)

(kommt später)

Studienfassung (Psalm 77)

1 Für den [Chor]Leiter, nach Jedutuna, für Asaf, ein Psalm.
2 Mein Ruf (Schrei) [erschallt] zu Gott, und ich schreie (rufe) um Hilfe.b
Mein Ruf (Schrei) [erschallt] zu Gott, dass er auf mich höre.c
3 Am Tag meiner Not (Bedrängnis) suchte ich meinen Herrn.
Meine Hand war [in] der Nacht ausgestreckt und erschlaffte nicht.d
Meine Seele (mein Innerstes, ich) weigerte sich, sich trösten zu lassen.
4 Ich denke an Gott und bin unruhig.e
Ich denke nach, und mein Geist fühlt sich schwach.
{Sela (Pause).}f


5 Du hast meine Augenlider festgehalten.g
Ich werde umgetrieben, aber ich will (werde) nicht sprechen.
6 Ich bedenke Tage von früher her (Tage von Urbeginnh),
lange zurück liegende Jahre.
7 Ich erinnere mich des Nachts bei meinem Saitenspieli (Ich will an mein Saitenspiel denken nachts mit meinem Herzen),
mit meinem Herzen rede ich,
und mein Geist forscht.


8 Wird mein Herr ewig verstoßen
und keine Zuneigung mehr zeigen?j
9 Ist sein Mitgefühl (Erbarmen) für immer erloschen (zu Ende),
sein Ausspruch für immer verstummt (zu Ende sein Ausspruch von Generation zu Generation)?
10 Hat Gott vergessen, gnädig zu sein,
oder im Zorn sein Mitgefühl verschlossen?
{Sela (Pause).}f


11 Ich aber spreche: Es macht mich krank,
dass sich die Rechte des Höchsten ändert.
12 Ich will mich erinnernk an die Taten JHs,l
ja (wahrhaftig), ich will mich erinnern an deine früheren Wunder!
13 Und ich bedenke murmelnd (bespreche mich über)m alle deine Taten,
und auf deine Handlungen will ich mich besinnen.


14 Gott, dein Weg [besteht] in Heiligkeit (ist heilig).
Welche Gottheit [ist] groß wie Gott?
15 Du [bist] die Gottheit, die Wunder tut.
Du hast deine Macht unter den Völkern bewiesen.n
16 Erlöst hast du mit Macht dein Volk,
die Kindero Jakobs und Josefs.
{Sela (Pause).}f


17 Dich sahen Gewässer, Gott.
Dich sahen Gewässer, sie bebten (zitterten),
sogar die Urflut erbebte.
18 Wolken entluden donnerndp Wasser,
Wolken krachtenq,
sogar deine Blitze schwirrten umher.r
19 Der Krach deines Donners rollte umher,s
Blitze erleuchteten das Festland,
die Erde erbebte und wurde erschüttert.
20 Durchs Meer [führte] dein Weg,
und dein Pfad durch große Wasser,
aber deine Fußspuren waren nicht zu finden (wurden nicht erkannt).t


21 Du hast dein Volk geführt wie eine Herde
durch Moses und Aarons Hand.

Anmerkungen

Psalm 77 ist ein Gebet über die Beziehung von Gott und Israel.u

Der Beter beschreibt seinen verzweifelten Hilferuf an Gott (V. 2–4) und schildert seine Schlaflosigkeit und Unruhe (V. 5–7). Verzweifelt fragt er nach Gottes Verwerfung und ob Gottes Güte zu Ende ist (V. 8–10). Er denkt über Gottes vergangene Wunder (V. 11–14) nach und über Gottes Heiligkeit und Größe (V. 14–16 und 17–19) und erinnert an Gottes befreiendes Handeln an seinem Volk (V. 16 und 20–21).

aIm masoretischen Text steht יְדִיתוּן, zu lesen ist יְדוּתוּן. Handelt es sich um einen musikalischen Fachbegriff, der sich nicht mehr rekonstuieren lässt (so K-B 364), oder um den Eigennamen des Musikmeisters Davids, Jedutun, der Neh 11,7; 1Chr 9,16 u.ö. erwähnt wird (so Ges. 440 und Kraus, BK XV,1, S. XXVII)? Kraus schlägt a.a.O. vor, „nach Jedutun” = nach der Weise des Musizierens Jedutuns” zu übersetzen. König David hat um 1.000 v.Chr. gelebt. Die Hinweise auf seinen Musikmeister stammen aus Schriften, die wenigstens 500 Jahre jünger sind. Mir erscheint es zweifelhaft, dass man sich nach 500 Jahren noch daran erinnern kann, wie eine*r musiziert hat - zumal, wenn es dazu keine weiteren schriftlichen Belege gibt. (Zurück zu v.1)
bWaw-Perfekt zeigt ein Konditionalgefüge an; man könnte auch übersetzen: denn ich schreie um Hilfe. (Zurück zu v.2)
cWaw-Perfekt zeigt ein Konditionalgefüge an; man könnte auch übersetzen: denn er hört auf mich. (Zurück zu v.2)
dDie ausgestreckte Hand ist die Gebetshaltung, vgl. Psalm 143,6. Zum nicht Erschlaffen vgl. Ex 17,11-12. (Zurück zu v.3)
eWaw-Perfekt, man könnte übersetzen: Ich denke an Gott, denn ich bin unruhig, oder: Wenn ich an Gott denke, bin/werde ich unruhig. (Zurück zu v.4)
fDie Bedeutung des Wortes ist unklar. Vielleicht kennzeichnet es ein Zwischenspiel oder eine Gebetspause. (Zurück zu v.4 / zu v.10 / zu v.16)
gEine Umschreibung für Schlaflosigkeit. (Zurück zu v.5)
hSo Hossfeld/Zenger 2000, HThKAT (Zurück zu v.6)
iKraus, BK XV,2, S. 530 übersetzt „Mein Saitenspiel ist in der Nacht in meinem Herzen” und kommentiert: „Der Text ist zweifellos beschädigt”. Darum liest er mit der Septuaginta וְהָגיִתיִ, „murmelnd bedenken” (vgl. Vers 13). Meiner Erfahrung nach kann man beim „Klimpern” auf einem Instrument sehr gut nachdenken oder sich erinnern. Ich würde auch nicht, wie Kraus es will, den Satz umstellen, sondern עִם־לְבָבִ֥י zu אָשִׂ֑יחָה ziehen, vgl. Übersetzung. Hossfeld/Zenger 2000, HThKAT, übersetzen: „Ich will denken an mein Saitenspiel, in der Nacht in meinem Herzen. Ich will nachsinnen, so daß mein Geist grübelt.“) (Zurück zu v.7)
jWörtlich: Nicht mehr fortfahren, Zuneigung zu zeigen. (Zurück zu v.8)
kIm masoretischen Text steht אַזְכִּיר, zu lesen ist אֶזְכוֹר. (Zurück zu v.12)
lHier steht die Kurzform des Tetragramms, יׇהּ, statt יְהוָה. (Zurück zu v.12)
mDas „murmelnde Bedenken” ist das leise Mitsprechen eines Textes, den man liest, vgl. Psalm 1,2b. Man könnte vielleicht auch an ein Memorieren denken, dann wäre eine Übersetzungsmöglichlkeit: Ich zähle in Gedanken auf. Hossfeld/Zenger 2000, HThKAT, haben „ich bespreche mich über“. (Zurück zu v.13)
nWörtlich: Wissen lassen. (Zurück zu v.15)
oWörtlich: Söhne. (Zurück zu v.16)
pDas Verb זרם bedeutet „gewaltig krachen”, wörtlich: Wasserwolken krachten gewaltig. Gedacht ist an ein Gewitter. (Zurück zu v.18)
qWörtlich: Krach machten Wolken. (Zurück zu v.18)
rWörtlich: Pfeile gingen hin und her. Gemeint sind die Blitze. (Zurück zu v.18)
sWörtlich: Der Krach deines Donners durch das Rad - steht im Hintergrund die Vorstellung eines auf einem Wagen herumfahrenden Donnergottes? (Zurück zu v.19)
tWörtlich: Waren nicht bekannt. (Zurück zu v.20)
uHossfeld/Zenger 2000, HThKAT, S. 404 (Zurück zum Text: u)