Psalm 97: Unterschied zwischen den Versionen

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{{S|1}} JHWH ist König (herrscht als König). Die Erde soll jubeln! Die großen (vielen) Inseln sollen sich freuen!
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{{S|10}} Die JHWH lieben, hassen Böses. Er<ref>Gemeint ist: JHWH.</ref> bewahrt das Leben seiner Gerechten. Aus der Hand der Frevler rettet (entreisst) er sie.
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{{S|11}} Das Licht ist ausgesät<ref>So der masoretische Text. Eine andere Handschrift hat זרח, aufstrahlen, aufleuchten, sodass zu lesen wäre: leuchtet auf.</ref> dem Gerechten, und Freude dem aufrichtigen Herzen.
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{{S|12}} Die Gerechten freuen sich über JHWH und preisen seine Heiligkeit bei der Anrufung<ref>Gemeint ist die feierliche Nennung oder Anrufung des Gottesnamens im Gottesdienst, wie z.B. im christlichen Gottesdienst der Kyrieruf, oder das Dreimal Heilig in der Abendmahlsliturgie.</ref>.</poem>
  
 
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Version vom 1. Februar 2021, 21:56 Uhr

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Status: Studienfassung in Arbeit – Einige Verse des Kapitels sind bereits übersetzt. Wer die biblischen Ursprachen beherrscht, ist zum Einstellen weiterer Verse eingeladen. Auf der Diskussionsseite kann die Arbeit am Urtext dokumentiert werden. Dort ist auch Platz für Verbesserungsvorschläge und konstruktive Anmerkungen.
Folgt-später.png
Status: Lesefassung folgt später – Bevor eine Lesefassung erstellt werden kann, muss noch an der Studienfassung gearbeitet werden. Siehe Übersetzungskriterien und Qualitätssicherung Wir bitten um Geduld.

Lesefassung (Psalm 97)

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Anmerkungen

Studienfassung (Psalm 97)

1 JHWH [ist] Königa. Die Erde sollb jauchzen. Viele ferne Länderc sollen sich freuen.
2 Gewölk und Wolkendunkel umgeben ihnd. Gerechtigkeit und Rechtsspruch [sind] Stützen seines Thrones.
3 Feuer wird ihm vorangehen und seine Feinde ringsum versengen.
4 Seine Blitze erleuchten die [ganze] Welt. Die Erde sieht es und bebt wie unter Geburtsschmerzen.
5 Berge schmelzen wie Wachs vor JHWH, vor dem Herrn der ganzen Welt.
6 Die Himmel erzählen von seiner Gerechtigkeit, und alle Völker werdene seine Herrlichkeit sehen.
7 Es sollen sich schämen müssen alle Götzendiener, die sich der „Göttchen”f rühmen. Ihng sollen alle Götter verehren.
8 Zion hört es und jauchzt, und die Kinder Judas freuen sich wegen deiner Rechtssprüche, JHWH.
9 Denn du, JHWH, [bist] das Größteh auf der ganze Erde, sehr erhaben bist du über alle Götter.
10 Die JHWH lieben, hassen Böses. Eri bewahrt das Leben seiner Gerechten. Aus der Hand der Frevler rettet (entreisst) er sie.
11 Das Licht ist ausgesätj dem Gerechten, und Freude dem aufrichtigen Herzen.
12 Die Gerechten freuen sich über JHWH und preisen seine Heiligkeit bei der Anrufungk.

Anmerkungen

aDer sog. „Inthronisationsruf”, der die „Jahwe-Königs-Hymnen” kennzeichnet. Diese Hymnen sollen bei einem Fest der „Thronbesteigung Jahwes” gesungen worden sein, doch ist es fraglich, ob es ein solches Fest überhaupt gegeben hat. Fakt ist, dass JHWH als König apostrophiert wird, und zwar der ganzen Welt. Das weist in die Zeit Deuterojesajas. Wenn der Psalm nachexilisch ist, hat er keine kultische, sondern eine eschatlogische Bedeutung, vgl. Kraus, 671. (Zurück zu v.1)
bDie Imperfektform kann man auch als Jussiv übersetzen. (Zurück zu v.1)
cWörtlich: Inseln. „Die Inseln u. Küsten des Mittelmeeres stellen die äußerste westliche Welt dar” (Köhler/Baumgartner, 1958, 35). (Zurück zu v.1)
dWörtlich: Sind (Nominalsatz, Hilfsverb muss ergänzt werden) um ihn. (Zurück zu v.2)
ePerfekt cons. Wir übersetzen es als Futur, weil hier eine eschatologische Vision vorliegt. Die Perfektformen „konstitatieren (nach dem Imperfekt) künftige Geschehnisse, die als sicher zu erwarten sind”, Kraus, 673 (Zurück zu v.6)
fאֱלִילִ֑ים ist immer pejorativ gemeint; gleichzeitig leitet es sich von אֱלֹהִֽים, Gott, ab. Daher scheint uns der deutsche Deminutiv sowohl der Form als auch der Bedeutung nach die treffendste Übersetzung zu sein. (Zurück zu v.7)
gGemeint ist: JHWH. (Zurück zu v.7)
hWörtlich: der höchste, man könnte auch übersetzen: Gott. (Zurück zu v.9)
iGemeint ist: JHWH. (Zurück zu v.10)
jSo der masoretische Text. Eine andere Handschrift hat זרח, aufstrahlen, aufleuchten, sodass zu lesen wäre: leuchtet auf. (Zurück zu v.11)
kGemeint ist die feierliche Nennung oder Anrufung des Gottesnamens im Gottesdienst, wie z.B. im christlichen Gottesdienst der Kyrieruf, oder das Dreimal Heilig in der Abendmahlsliturgie. (Zurück zu v.12)