Römer 1: Unterschied zwischen den Versionen

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1 Paulus, Knecht Christi Jesu, berufener Apostel, ausgewählt für das Evangelium Gottes, 2 das im Voraus durch seine Propheten in den heiligen Schriften angekündigt wurde, 3 [nämlich das Evangelium] über seinen Sohn, der dem Fleisch nach aus der Nachkommenschaft Davids stammt, 4 der eingesetzt ist als Sohn Gottes durch Kraft dem Geist der Heiligkeit nach aus der Auferstehung der Toten heraus, Jesus Christus, unseren Herrn. 5 Durch ihn haben wir Gnade und Apostelamt empfangen, für seinen Namen zum Gehorsam des Glaubens in allen [nichtjüdischen] Völkern, 6 zu denen auch ihr gehört, Berufene Jesu Christi. 7 An alle in Rom seienden geliebten Gottes, berufenen Heiligen. Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn, Jesus Christus. 8 Zuerst danke ich meinem Gott durch Jesus Christus für euch alle, dass euer Glaube verkündet wird in der ganzen Welt. 9 Denn Gott ist mein Zeuge, welchem ich in meinem Geist durch das Evangelium seines Sohnes diene, wie beständig ich an euch denke 10 immer in meinen Gebeten, weil ich darum bitte, ob ich irgendwie nunmehr schließlich durch den Wunsch Gottes glücklich gemacht werde, zu euch zu kommen. 11 Denn ich sehne mich danach, euch zu sehen, damit ich euch etwas an geistlicher Gabe mitgebe, damit ihr gestärkt werdet, 12 das bedeutet, bei euch mitgetröstet zu werden, durch den Glauben, den wir einander haben, euren und meinen. 13 Ich will euch aber nicht darüber in Unkenntnis lassen, Brüder, dass ich oft beabsichtigte, zu euch zu kommen - und bis jetzt [daran] gehindert worden bin -, damit ich auch unter euch, wie auch unter den übrigen [nichtjüdischen] Völkern eine Frucht haben werde. 14 Den Griechen und den Nicht-Griechen, den Weisen und den Nicht-Weisen bin ich ein Schuldner. 15 [Nämlich] auf die Weise, dass ich, soweit es an mir liegt, auch euch, die ihr in Rom seid, das Evangelium predigen möchte. 16 Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn ist eine Kraft Gottes zum Heil für alle, die glauben, dem Juden zuerst, ebenso dem Griechen. 17 Denn die Gerechtigkeit Gottes wird in ihm offenbart vom Glauben zum Glauben, wie geschrieben steht: Der Gerechte aber wird aus Glauben leben. 18 Denn der Zorn Gottes wird offenbart vom Himmel auf alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten, 19 weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, denn Gott hat es ihnen offenbart. 20 Denn seine Unsichtbarkeiten, sowohl seine ewige Kraft, als auch [seine] Göttlichkeit, werden von der Schöpfung der Welt an durch die Werke erkannt, wenn wir sie wahrnehmen, damit sie (die Menschen) ohne Entschuldigung sind, 21 weil sie Gott erkannten, Gott aber nicht als Gott rühmten, oder dankbar waren, sondern in ihren Überlegungen in Nichtigkeiten verfielen und ihr uneinsichtiges Herz verfinstert wurde. 22 Sie sind zu Narren geworden, indem sie behaupteten, weise zu sein 23 und sie vertauschten den Ruhm des unvergänglichen Gottes mit der Darstellung eines Bildes des vergänglichen Menschen und [mit der Darstellung] der Vögel und der Vierfüßer und der Schlangen. 24 Deshalb übergab Gott sie durch die Begierden ihrer Herzen der Unreinheit, damit ihre Körper durch sie selbst entehrt würden:  
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{{S|1}} [Absender:] Paulus, im Dienst Christi Jesu (Knecht des Gesalbten Jesus, ein Sklave von Christus Jesus)<ref>Das Wort δοῦλος bedeutet wörtlich „Sklave“, kann aber gerade im biblischen Kontext auch als Ehrentitel verwendet werden. Klaus Haaker nennt Bibelstellen, wo hochgestellte Gefolgsleute von Königen so bezeichnet werden: [[1 Samuel 18#s5|1 Sam 18,5.30]] und [[1 Samuel 19#s4|19,4]] (Haaker <sup>3</sup>2006, 22–23).</ref>, berufen zum Apostel (Abgesandten, Boten), eingesetzt (bestimmt, auserwählt), um (für) Gottes Evangelium (Froh-Botschaft) [zu verkünden] –
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{{S|2}} [das Evangelium], das er zuvor durch seine Propheten in heiligen Schriften verheißen (im Voraus angekündigt) hatte,
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{{S|3}} [das Evangelium] von (über) seinem Sohn, der dem Fleisch nach<ref>D.h. wohl „seiner menschlichen Abstammung nach“ (vgl. NGÜ)</ref> aus der Nachkommenschaft (Samen) Davids hervorgegangen ist (stammt),
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{{S|4}} der dem Geist der Heiligkeit nach<ref>D.h. „seiner himmlischen Herkunft nach“. Paulus erklärt hier anhand einer zitierten Formulierung die Zweinaturenlehre von Jesu irdischer Herkunft und seiner himmlischen Herkunft. Es geht also nicht - wie anderswo bei Paulus (etwa [[Galater 5|Gal 5]]) um einen Gegensatz zwischen „Fleisch“ und „Geist“ im Leben der Christen. </ref> aufgrund (seit) [seiner] Auferstehung [von den] Toten (aufgrund/nach der Auferstehung der Toten)<ref>Wörtlich ἐξ ἀναστάσεως νεκρῶν „''aus'' der Auferstehung der Toten“. „Aus“ ist entweder kausal („durch“) oder temporal („nach“) zu verstehen, hier wurde einstweilen kausal formuliert. </ref> zum „Sohn Gottes in Macht“<ref>''„Sohn Gottes in Macht“'' Oder „machtvollen Sohn Gottes“. ἐν δυνάμει „in Macht“ könnte neben dem „Sohn Gottes“ auch das Verb modifizieren, es wäre dann „mit/in Macht eingesetzt“ zu übersetzen. Die gewählte Deutung ist jedoch wegen der Wortreihenfolge wahrscheinlicher: "in Macht" folgt direkt auf „Sohn Gottes“, „eingesetzt“ steht im Griechischen vor „Sohn Gottes“ am Satzanfang. </ref> eingesetzt (erklärt) wurde<ref>Jesus wurde durch Tod und Auferstehung in das messianische Amt des verheißenen Königs von Israel eingesetzt, der ein Erbe Davids sein sollte (vgl. [[Römer_1#s3|3]]), also zum Messias gemacht. Obwohl er das schon vorher war, ist dieser Status erst jetzt in Kraft getreten. Röm 1,4 darf man hingegen nicht adoptianistisch verstehen, dass Jesus also erst nach seinem Tod als Sohn Gottes adoptiert wurde und vorher lediglich Mensch war. </ref>, [das Evangelium] von Jesus Christus, unserem Herrn,
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{{S|5}} durch den wir Gnade und Apostelamt (Sendung)(die Gnade des Apostelamts) empfangen haben zum Gehorsam des Glaubens in (unter) allen (nichtjüdischen) Völkern für seinen Namen,
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{{S|6}} unter denen auch ihr [als von] Jesus Christus Berufene seid<ref>Oder „... auch ihr seid, weil ihr von Jesus Christus berufen worden seid“. Dann wird das Ptz. „berufen“ kausal aufgelöst (vgl. Menge). ''[von] Jesus Christus Berufene'' Genitivus auctoris (NSS, 900).</ref> –
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{{S|7}} an alle Geliebten Gottes, berufene Heilige in Rom (in Rom befindlichen). Gnade [sei mit] euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus<ref>Theoretisch ebenfalls möglich: „unserem Vater und Herrn von Jesus Christus“ oder „unserem Vater sowie [dem Vater] unseres Herrn Jesus Christus“</ref>.
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{{S|8}} Zuerst (vor allem) danke ich meinem Gott durch Jesus Christus für euch alle, dass euer Glaube auf (in) der ganzen Welt verkündigt wird.<ref>Luther: „dass man von eurem Glauben in aller Welt spricht“ (ähnlich NGÜ, GNB, Menge)</ref>
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{{S|9}} Gott, dem ich in (mit) meinem Geist mit (in) dem Evangelium seines Sohnes diene<ref>Das Verb meint einen Dienst im Sinne religiöser Verehrung (engl. „worship“; vgl. Wilckens <sup>2</sup>1987, 78), nicht einfach den Dienst eines Sklaven. </ref>, ist ja (nämlich) mein Zeuge, dass ich beständig an euch denke<ref>''an euch denke'' W. „euer Andenken mache“</ref>,
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{{S|10}} wenn (indem) ich jedes Mal bei meinen Gebeten<ref>Oder über die Versgrenzen hinweg „dass ich beständig, jedes Mal bei meinen Gebeten an euch denke und [darum] bitte, dass...“</ref> [darum] bitte,<ref>Participium coniunctum, hier temporal aufgelöst (mit „wenn“). Möglich auch als „und“-Kombination („denke und … bitte“) oder kausal (mit „weil“). </ref> ob ich es vielleicht jetzt einmal mit (nach, in) Gottes Willen schaffen könnte, zu euch zu kommen.<ref>Oder: "einmal schaffen könnte, in Gottes Willen zu euch zu kommen"</ref>
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{{S|11}} Ich sehne mich nämlich (denn) danach, euch zu sehen, damit ich euch etwas von dem geistgewirkten Geschenk (der geistlichen Gabe, Geistesgabe) weitergeben (mitgeben) kann, um euch zu stärken,
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{{S|12}} und (aber) damit meine ich,<ref>W. „und dieses [Geschenk] ist“</ref> bei (unter) euch (in eurer Mitte) gemeinsam mit euch ermutigt zu werden durch den in [uns allen] gleichermaßen [vorhandenen] Glauben<ref>Oder freier „durch den uns allen gemeinsamen Glauben“ (so Zür).</ref>, euren wie auch meinen.  
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{{S|13}} Ich will euch aber nicht darüber in Unkenntnis belassen,<ref>Oder „Ich will aber nicht, dass ihr unwissend bleibt.“ Die gewählte Übersetzung löst den AcI aber genauer und eleganter auf. </ref> Brüder, dass ich schon oft zu euch zu kommen beabsichtigt (geplant) habe und (aber) bisher (bis jetzt) [immer davon] abgehalten wurde, um auch unter euch eine gewisse (einige) Frucht zu erwirken (haben), wie auch schon unter den übrigen (nichtjüdischen) Völkern.  
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{{S|14}} Griechen wie Nichtgriechen (Barbaren), Gebildeten (Weisen) wie Ungebildeten bin ich verpflichtet (Schuldner),
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{{S|15}} genauso (dementsprechend) [besteht] auf meiner Seite große Bereitwilligkeit ([ist/war] es mein Wunsch),<ref>Die erste Satzhälfte ist schwierig zu übersetzen. Neben dem Substantiv „große Bereitwilligkeit“ könnte man auch mit Nebensatz auflösen: „möchte ich, soweit es an mir liegt, auch euch...“ Besonders gelungen EÜ: „so liegt mir alles daran,...“ Zür: „So ist bei mir der klare Wille vorhanden,...“ Alternativ mit NGÜ als „mein Wunsch“. </ref> auch euch in Rom das Evangelium zu predigen (verkünden).  
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{{S|16}} Denn (ja) ich schäme mich nicht [über] das Evangelium, denn (ja) es ist Gottes Kraft (Macht) (eine Kraft Gottes),{{par|1_Korinther|1|24}} [die für] jeden zur Rettung (Heil) [führt], der glaubt,<ref>Substantiviertes Ptz., als Relativsatz aufgelöst. </ref> [für] den Juden zunächst, aber (und) auch (ebenso) [für] den Griechen.
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{{S|17}} [Die] Gerechtigkeit Gottes<ref>[Platzhalter]</ref> wird darin (in ihm) ja (denn) aufgrund des Glaubens zum Glauben<ref>''aufgrund des Glaubens zum Glauben'' Es wird klar, was damit gemeint ist, wenn man beachtet, dass ἐν αὐτῷ ''darin'' und γὰρ ''ja'' darauf hinweisen, dass V. 17 V. 16 genauer erklärt. ἐκ πίστεως ''aufgrund des Glaubens'' ist diese Gerechtigkeit verfügbar, weil die Gerechtigkeit Gottes (vgl. vorige Fußnote) im Evangelium auf Gottes Kraft beruht, und εἰς πίστιν ''zum Glauben'' führt Gottes Gerechtigkeit jeden, der glaubt (Wilckens <sup>2</sup>1987, 86). Sinngemäß könnte man also zusammenfassen: „Gerechtigkeit Gottes aufgrund des Glaubens (weil Gottes Kraft sie erwirkt), die zum Glauben führt“ </ref> offenbart, so wie es geschrieben steht: „Aber der Gerechte wird aufgrund des Glaubens (aufgrund des Glaubens Gerechte wird) leben.“{{par|Habakuk|2|4}}{{par|Galater|3|11}}
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{{S|18}} Denn der Zorn Gottes wird offenbart vom Himmel auf alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten,
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{{S|19}} weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, denn Gott hat es ihnen offenbart.
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{{S|20}} Denn seine Unsichtbarkeiten, sowohl seine ewige Kraft als auch [seine] Göttlichkeit, werden von der Schöpfung der Welt an durch die Werke erkannt, wenn wir sie wahrnehmen, damit sie (die Menschen) ohne Entschuldigung sind,
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{{S|21}} weil sie Gott erkannten, Gott aber nicht als Gott rühmten, oder dankbar waren, sondern in ihren Überlegungen in Nichtigkeiten verfielen und ihr uneinsichtiges Herz verfinstert wurde.
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{{S|22}} Sie sind zu Narren geworden, indem sie behaupteten, weise zu sein
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{{S|23}} und sie vertauschten den Ruhm des unvergänglichen Gottes mit der Darstellung eines Bildes des vergänglichen Menschen und [mit der Darstellung] der Vögel und der Vierfüßer und der Schlangen.
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{{S|28}} Da sie es ja nicht bewährt fanden, {den} Gott in [der] Erkenntnis zu haben (besser: anzuerkennen), übergab {der} Gott sie zu einer unbrauchbaren Gesinnung, [nämlich] zu tun, was sich nicht ziemt,
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{{S|29}} und sie werden erfüllt mit jeder Ungerechtigkeit, Boshaftigkeit, Geiz, Schlechtigkeit, erfüllt von Missgunst, Mord, Streit, Verschlagenheit, Betrug [und] Verleumdung,
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{{S|30}} [sie] reden Böse nach, hassen Gott, [sind] Gewalttätig [und] hochmütig, [sie sind] Prahler, Untaten Ersinnende, den Eltern ungehorsam,
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{{S|31}} unbeständig, pflichtvergessen, lieblos [und] unbarmherzig.
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{{S|32}} Alle die, die das Gesetz Gottes kennen, sind, weil sie derartige [Dinge] verüben, verdient {des} Todes, nicht allein sie, sondern auch die, die diesem Handeln zustimmen.
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Aktuelle Version vom 3. Juni 2016, 15:19 Uhr

Syntax OK

SF ungeprüft.png
Status: Studienfassung zu prüfen – Eine erste Übersetzung aus dem Urtext ist komplett, aber noch nicht mit den Übersetzungskriterien abgeglichen und nach den Standards der Qualitätssicherung abgesichert worden und sollte weiter verbessert und geprüft werden. Auf der Diskussionsseite ist Platz für Verbesserungsvorschläge, konstruktive Anmerkungen und zum Dokumentieren der Arbeit am Urtext.
Folgt-später.png
Status: Lesefassung folgt später – Bevor eine Lesefassung erstellt werden kann, muss noch an der Studienfassung gearbeitet werden. Siehe Übersetzungskriterien und Qualitätssicherung Wir bitten um Geduld.

Lesefassung (Römer 1)

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32

Anmerkungen

Studienfassung (Römer 1)

1 [Absender:] Paulus, im Dienst Christi Jesu (Knecht des Gesalbten Jesus, ein Sklave von Christus Jesus)a, berufen zum Apostel (Abgesandten, Boten), eingesetzt (bestimmt, auserwählt), um (für) Gottes Evangelium (Froh-Botschaft) [zu verkünden]2 [das Evangelium], das er zuvor durch seine Propheten in heiligen Schriften verheißen (im Voraus angekündigt) hatte, 3 [das Evangelium] von (über) seinem Sohn, der dem Fleisch nachb aus der Nachkommenschaft (Samen) Davids hervorgegangen ist (stammt), 4 der dem Geist der Heiligkeit nachc aufgrund (seit) [seiner] Auferstehung [von den] Toten (aufgrund/nach der Auferstehung der Toten)d zum „Sohn Gottes in Macht“e eingesetzt (erklärt) wurdef, [das Evangelium] von Jesus Christus, unserem Herrn, 5 durch den wir Gnade und Apostelamt (Sendung)(die Gnade des Apostelamts) empfangen haben zum Gehorsam des Glaubens in (unter) allen (nichtjüdischen) Völkern für seinen Namen, 6 unter denen auch ihr [als von] Jesus Christus Berufene seidg7 an alle Geliebten Gottes, berufene Heilige in Rom (in Rom befindlichen). Gnade [sei mit] euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christush.

8 Zuerst (vor allem) danke ich meinem Gott durch Jesus Christus für euch alle, dass euer Glaube auf (in) der ganzen Welt verkündigt wird.i 9 Gott, dem ich in (mit) meinem Geist mit (in) dem Evangelium seines Sohnes dienej, ist ja (nämlich) mein Zeuge, dass ich beständig an euch denkek, 10 wenn (indem) ich jedes Mal bei meinen Gebetenl [darum] bitte,m ob ich es vielleicht jetzt einmal mit (nach, in) Gottes Willen schaffen könnte, zu euch zu kommen.n 11 Ich sehne mich nämlich (denn) danach, euch zu sehen, damit ich euch etwas von dem geistgewirkten Geschenk (der geistlichen Gabe, Geistesgabe) weitergeben (mitgeben) kann, um euch zu stärken, 12 und (aber) damit meine ich,o bei (unter) euch (in eurer Mitte) gemeinsam mit euch ermutigt zu werden durch den in [uns allen] gleichermaßen [vorhandenen] Glaubenp, euren wie auch meinen. 13 Ich will euch aber nicht darüber in Unkenntnis belassen,q Brüder, dass ich schon oft zu euch zu kommen beabsichtigt (geplant) habe und (aber) bisher (bis jetzt) [immer davon] abgehalten wurde, um auch unter euch eine gewisse (einige) Frucht zu erwirken (haben), wie auch schon unter den übrigen (nichtjüdischen) Völkern. 14 Griechen wie Nichtgriechen (Barbaren), Gebildeten (Weisen) wie Ungebildeten bin ich verpflichtet (Schuldner), 15 genauso (dementsprechend) [besteht] auf meiner Seite große Bereitwilligkeit ([ist/war] es mein Wunsch),r auch euch in Rom das Evangelium zu predigen (verkünden). 16 Denn (ja) ich schäme mich nicht [über] das Evangelium, denn (ja) es ist Gottes Kraft (Macht) (eine Kraft Gottes), [die für] jeden zur Rettung (Heil) [führt], der glaubt,s [für] den Juden zunächst, aber (und) auch (ebenso) [für] den Griechen. 17 [Die] Gerechtigkeit Gottest wird darin (in ihm) ja (denn) aufgrund des Glaubens zum Glaubenu offenbart, so wie es geschrieben steht: „Aber der Gerechte wird aufgrund des Glaubens (aufgrund des Glaubens Gerechte wird) leben.“ 18 Denn der Zorn Gottes wird offenbart vom Himmel auf alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten, 19 weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, denn Gott hat es ihnen offenbart. 20 Denn seine Unsichtbarkeiten, sowohl seine ewige Kraft als auch [seine] Göttlichkeit, werden von der Schöpfung der Welt an durch die Werke erkannt, wenn wir sie wahrnehmen, damit sie (die Menschen) ohne Entschuldigung sind, 21 weil sie Gott erkannten, Gott aber nicht als Gott rühmten, oder dankbar waren, sondern in ihren Überlegungen in Nichtigkeiten verfielen und ihr uneinsichtiges Herz verfinstert wurde. 22 Sie sind zu Narren geworden, indem sie behaupteten, weise zu sein 23 und sie vertauschten den Ruhm des unvergänglichen Gottes mit der Darstellung eines Bildes des vergänglichen Menschen und [mit der Darstellung] der Vögel und der Vierfüßer und der Schlangen. 24 Deshalb übergab Gott sie durch die Begierden ihrer Herzen der Unreinheit, damit ihre Körper durch sie selbst entehrt würden, 25 welche die Wahrheit Gottes mit der Lüge vertauschten und verehrten und dienten dem Geschöpf statt dem Schöpfer, der gelobt ist in Ewigkeit. Amen. 26 Deshalb hat Gott sie in schändliche Leidenschaften übergeben, denn sowohl deren Frauen vertauschten den natürlichen Geschlechtsverkehr mit dem widernatürlichen, 27 als auch gleichermaßen die Männer in ihrer Lust zueinander entbrannt wurden, weil sie den natürlichen Geschlechtsverkehr mit der Frau gehen ließen, indem Männer mit Männern die Schamlosigkeit schafften und sie erhielten die Strafe, der aufgrund ihres Betruges mit ihnen selbst notwendig war. 28 Da sie es ja nicht bewährt fanden, {den} Gott in [der] Erkenntnis zu haben (besser: anzuerkennen), übergab {der} Gott sie zu einer unbrauchbaren Gesinnung, [nämlich] zu tun, was sich nicht ziemt, 29 und sie werden erfüllt mit jeder Ungerechtigkeit, Boshaftigkeit, Geiz, Schlechtigkeit, erfüllt von Missgunst, Mord, Streit, Verschlagenheit, Betrug [und] Verleumdung, 30 [sie] reden Böse nach, hassen Gott, [sind] Gewalttätig [und] hochmütig, [sie sind] Prahler, Untaten Ersinnende, den Eltern ungehorsam, 31 unbeständig, pflichtvergessen, lieblos [und] unbarmherzig. 32 Alle die, die das Gesetz Gottes kennen, sind, weil sie derartige [Dinge] verüben, verdient {des} Todes, nicht allein sie, sondern auch die, die diesem Handeln zustimmen.

Anmerkungen

aDas Wort δοῦλος bedeutet wörtlich „Sklave“, kann aber gerade im biblischen Kontext auch als Ehrentitel verwendet werden. Klaus Haaker nennt Bibelstellen, wo hochgestellte Gefolgsleute von Königen so bezeichnet werden: 1 Sam 18,5.30 und 19,4 (Haaker 32006, 22–23). (Zurück zu v.1)
bD.h. wohl „seiner menschlichen Abstammung nach“ (vgl. NGÜ) (Zurück zu v.3)
cD.h. „seiner himmlischen Herkunft nach“. Paulus erklärt hier anhand einer zitierten Formulierung die Zweinaturenlehre von Jesu irdischer Herkunft und seiner himmlischen Herkunft. Es geht also nicht - wie anderswo bei Paulus (etwa Gal 5) um einen Gegensatz zwischen „Fleisch“ und „Geist“ im Leben der Christen. (Zurück zu v.4)
dWörtlich ἐξ ἀναστάσεως νεκρῶν „aus der Auferstehung der Toten“. „Aus“ ist entweder kausal („durch“) oder temporal („nach“) zu verstehen, hier wurde einstweilen kausal formuliert. (Zurück zu v.4)
e„Sohn Gottes in Macht“ Oder „machtvollen Sohn Gottes“. ἐν δυνάμει „in Macht“ könnte neben dem „Sohn Gottes“ auch das Verb modifizieren, es wäre dann „mit/in Macht eingesetzt“ zu übersetzen. Die gewählte Deutung ist jedoch wegen der Wortreihenfolge wahrscheinlicher: "in Macht" folgt direkt auf „Sohn Gottes“, „eingesetzt“ steht im Griechischen vor „Sohn Gottes“ am Satzanfang. (Zurück zu v.4)
fJesus wurde durch Tod und Auferstehung in das messianische Amt des verheißenen Königs von Israel eingesetzt, der ein Erbe Davids sein sollte (vgl. 3), also zum Messias gemacht. Obwohl er das schon vorher war, ist dieser Status erst jetzt in Kraft getreten. Röm 1,4 darf man hingegen nicht adoptianistisch verstehen, dass Jesus also erst nach seinem Tod als Sohn Gottes adoptiert wurde und vorher lediglich Mensch war. (Zurück zu v.4)
gOder „... auch ihr seid, weil ihr von Jesus Christus berufen worden seid“. Dann wird das Ptz. „berufen“ kausal aufgelöst (vgl. Menge). [von] Jesus Christus Berufene Genitivus auctoris (NSS, 900). (Zurück zu v.6)
hTheoretisch ebenfalls möglich: „unserem Vater und Herrn von Jesus Christus“ oder „unserem Vater sowie [dem Vater] unseres Herrn Jesus Christus“ (Zurück zu v.7)
iLuther: „dass man von eurem Glauben in aller Welt spricht“ (ähnlich NGÜ, GNB, Menge) (Zurück zu v.8)
jDas Verb meint einen Dienst im Sinne religiöser Verehrung (engl. „worship“; vgl. Wilckens 21987, 78), nicht einfach den Dienst eines Sklaven. (Zurück zu v.9)
kan euch denke W. „euer Andenken mache“ (Zurück zu v.9)
lOder über die Versgrenzen hinweg „dass ich beständig, jedes Mal bei meinen Gebeten an euch denke und [darum] bitte, dass...“ (Zurück zu v.10)
mParticipium coniunctum, hier temporal aufgelöst (mit „wenn“). Möglich auch als „und“-Kombination („denke und … bitte“) oder kausal (mit „weil“). (Zurück zu v.10)
nOder: "einmal schaffen könnte, in Gottes Willen zu euch zu kommen" (Zurück zu v.10)
oW. „und dieses [Geschenk] ist“ (Zurück zu v.12)
pOder freier „durch den uns allen gemeinsamen Glauben“ (so Zür). (Zurück zu v.12)
qOder „Ich will aber nicht, dass ihr unwissend bleibt.“ Die gewählte Übersetzung löst den AcI aber genauer und eleganter auf. (Zurück zu v.13)
rDie erste Satzhälfte ist schwierig zu übersetzen. Neben dem Substantiv „große Bereitwilligkeit“ könnte man auch mit Nebensatz auflösen: „möchte ich, soweit es an mir liegt, auch euch...“ Besonders gelungen : „so liegt mir alles daran,...“ Zür: „So ist bei mir der klare Wille vorhanden,...“ Alternativ mit NGÜ als „mein Wunsch“. (Zurück zu v.15)
sSubstantiviertes Ptz., als Relativsatz aufgelöst. (Zurück zu v.16)
t[Platzhalter] (Zurück zu v.17)
uaufgrund des Glaubens zum Glauben Es wird klar, was damit gemeint ist, wenn man beachtet, dass ἐν αὐτῷ darin und γὰρ ja darauf hinweisen, dass V. 17 V. 16 genauer erklärt. ἐκ πίστεως aufgrund des Glaubens ist diese Gerechtigkeit verfügbar, weil die Gerechtigkeit Gottes (vgl. vorige Fußnote) im Evangelium auf Gottes Kraft beruht, und εἰς πίστιν zum Glauben führt Gottes Gerechtigkeit jeden, der glaubt (Wilckens 21987, 86). Sinngemäß könnte man also zusammenfassen: „Gerechtigkeit Gottes aufgrund des Glaubens (weil Gottes Kraft sie erwirkt), die zum Glauben führt“ (Zurück zu v.17)