Richter 14: Unterschied zwischen den Versionen

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{{S|1}} {Und} Samson ging hinab nach Timna (Timnat, Timnata)<ref>''Timna (Timnat, Timnata)'' - der heutige Tell el-Bataschi, vier Meilen nordwestlich von Beth-Schemesch.<br />Der heb. Name ist unklar. (1) Die Bezeichnung „Timnäer“ z.B. in [[Richter 15#s6 |Ri 15,6]] für die Stadtbewohner legt eigentlich nahe, dass die Stadt ''Timna'' hieß, wie sie z.B. in [[Josua 15#s10 |Jos 15,10]] auch wirklich genannt wird. (2) Nach der Form hier, die z.B. auch LXX und VUL bezeugen, müsste man dagegen meinen, dass ihr Name ''Timnata'' war. (3) Seit Moore 1893, S. 14.54 denken daher einige (z.B. noch BHQ *91), vorausgesetzt werde hier und andernorts tatsächlich der Name ''Timnat'', die kanaanäische Variante von ''Timnah'', und dieser sei von den Masoreten und den alten Übersetzern nur falsch als ''Timnata'' vokalisiert worden.<br />Wie auch immer; interessanter sind ihr Name und ihre Geschichte: ''Timnah'' und ''Timnat'' bedeuten „Los, Anteil“ und bezeichnen die Landstücke, die den Israeliten bei der Landvergabe zugeteilt wurden. Ebenso wie der Name ''Manoach'' („Heimstatt“) in Kapitel 13 unterstreicht also hier der Name gerade dieser Stadt die missliche Lage der Daniten, ''keine'' Heimstatt zu haben, weil sie sich den ihnen zugelosten Anteil nicht aneignen konnten (s. [[Richter 1#s35 |Ri 1,35]]). Dazu, dies zu unterstreichen, eignete sich die Stadt Timnah auch wegen ihrer Geschichte besonders gut: Timnah lag an der Grenze Israels. Laut [[Josua 19#s43 |Jos 19,43]] gehörte sie zum „Anteil“ des Stammes Dan; unser Kapitel setzt aber voraus, dass die Stadt noch in philistäischer Herrschaft stand. Es ist sogar wahrscheinlich, dass der Stamm Dan Timnah ''nie'' erobern konnte, denn wie die Städte in Ri 13 wurde auch Timnah später von den Judäern erobert, nachdem Dan in den Norden weitergezogen war. Und gerade in diese Stadt will nun Samson einheiraten und gerade diese Stadt wird er im nächsten Kapitel angreifen.</ref> und sah eine Frau in Timna unter den Töchtern der Philister.
 
{{S|1}} {Und} Samson ging hinab nach Timna (Timnat, Timnata)<ref>''Timna (Timnat, Timnata)'' - der heutige Tell el-Bataschi, vier Meilen nordwestlich von Beth-Schemesch.<br />Der heb. Name ist unklar. (1) Die Bezeichnung „Timnäer“ z.B. in [[Richter 15#s6 |Ri 15,6]] für die Stadtbewohner legt eigentlich nahe, dass die Stadt ''Timna'' hieß, wie sie z.B. in [[Josua 15#s10 |Jos 15,10]] auch wirklich genannt wird. (2) Nach der Form hier, die z.B. auch LXX und VUL bezeugen, müsste man dagegen meinen, dass ihr Name ''Timnata'' war. (3) Seit Moore 1893, S. 14.54 denken daher einige (z.B. noch BHQ *91), vorausgesetzt werde hier und andernorts tatsächlich der Name ''Timnat'', die kanaanäische Variante von ''Timnah'', und dieser sei von den Masoreten und den alten Übersetzern nur falsch als ''Timnata'' vokalisiert worden.<br />Wie auch immer; interessanter sind ihr Name und ihre Geschichte: ''Timnah'' und ''Timnat'' bedeuten „Los, Anteil“ und bezeichnen die Landstücke, die den Israeliten bei der Landvergabe zugeteilt wurden. Ebenso wie der Name ''Manoach'' („Heimstatt“) in Kapitel 13 unterstreicht also hier der Name gerade dieser Stadt die missliche Lage der Daniten, ''keine'' Heimstatt zu haben, weil sie sich den ihnen zugelosten Anteil nicht aneignen konnten (s. [[Richter 1#s35 |Ri 1,35]]). Dazu, dies zu unterstreichen, eignete sich die Stadt Timnah auch wegen ihrer Geschichte besonders gut: Timnah lag an der Grenze Israels. Laut [[Josua 19#s43 |Jos 19,43]] gehörte sie zum „Anteil“ des Stammes Dan; unser Kapitel setzt aber voraus, dass die Stadt noch in philistäischer Herrschaft stand. Es ist sogar wahrscheinlich, dass der Stamm Dan Timnah ''nie'' erobern konnte, denn wie die Städte in Ri 13 wurde auch Timnah später von den Judäern erobert, nachdem Dan in den Norden weitergezogen war. Und gerade in diese Stadt will nun Samson einheiraten und gerade diese Stadt wird er im nächsten Kapitel angreifen.</ref> und sah eine Frau in Timna unter den Töchtern der Philister.
 
{{S|2}} Da ging er [wieder] hinauf und erzählte seinem Vater und seiner Mutter {und sagte}: „Ich habe in Timna eine Frau unter den Töchtern der Philister gesehen. {Und jetzt:}<ref>''Und jetzt'' - Heb. ''we´attah'', eine sog. „Diskurspartikel“, die hier wie oft nur anzeigt, dass die Redeweise z.B. wie hier von Bericht zu Wunsch wechselt. In der Üs. ins Dt. fast stets besser auszusparen.</ref> Nehmt sie mir zur Frau!“ {{par|Genesis|34|3}}
 
{{S|2}} Da ging er [wieder] hinauf und erzählte seinem Vater und seiner Mutter {und sagte}: „Ich habe in Timna eine Frau unter den Töchtern der Philister gesehen. {Und jetzt:}<ref>''Und jetzt'' - Heb. ''we´attah'', eine sog. „Diskurspartikel“, die hier wie oft nur anzeigt, dass die Redeweise z.B. wie hier von Bericht zu Wunsch wechselt. In der Üs. ins Dt. fast stets besser auszusparen.</ref> Nehmt sie mir zur Frau!“ {{par|Genesis|34|3}}
{{S|3}} Da sagte[n] sein Vater und seine Mutter zu ihm: „Gibt es (ist) unter den Töchtern deiner Brüder und unter meinem ganzen Volk<ref>''mein ganzes Volk'' - der Vater ist der Wortführer; von ''seinem'' Volk ist hier also die Rede. Gleichzeitig kommt aber schon hierin gut zum Ausdruck, wie sehr Samson sich mit dieser Heirat von seinem Volk distanzieren würde: Sein Vater kann gar nicht mehr gut von „''unserem'' Volk“ sprechen.<br />Zudem bereitet der V. mit dieser Formulierung bereits V. 16 vor: Dort wird sich als grundlegende Problematik herausstellen, dass die Loyalität von Samsons Frau ''ihrem'' „meinem Volk“ gehört.</ref> keine Frau, dass du [hin]gehst, um [dir] eine Frau von den Philistern, den Unbeschnittenen, zu nehmen!?“ Da sagte Simson zu seinem Vater: „Diese nimm mir, denn sie ist recht (schön) in meinen Augen!“
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{{S|3}} Da sagte[n] sein Vater und seine Mutter zu ihm: „Gibt es unter den Töchtern deiner Brüder und unter meinem ganzen Volk<ref>''mein ganzes Volk'' - der Vater ist der Wortführer; von ''seinem'' Volk ist hier also die Rede. Gleichzeitig kommt aber schon hierin gut zum Ausdruck, wie sehr Samson sich mit dieser Heirat von seinem Volk distanzieren würde: Sein Vater kann gar nicht mehr gut von „''unserem'' Volk“ sprechen.<br />Zudem bereitet der V. mit dieser Formulierung bereits V. 16 vor: Dort wird sich als grundlegende Problematik herausstellen, dass die Loyalität von Samsons Frau ''ihrem'' „meinem Volk“ gehört.</ref> keine Frau, dass du [hin]gehst, um [dir] eine Frau von den Philistern, den Unbeschnittenen, zu nehmen!?“ Da sagte Simson zu seinem Vater: „Diese nimm mir, denn sie ist recht (schön) in meinen Augen!“
 
{{S|4}} Allerdings (ja; und)<ref>Durch einen die Satzfolge unterbrechenden Teilsatz markierter, erklärender Einschub – daher die Übersetzung. </ref> wussten (verstanden, erkannten) sein Vater und seine Mutter nicht, dass dies von JHWH [kam], denn er suchte eine Gelegenheit (Anlass) gegen die Philister. In jener Zeit herrschten nämlich (und)<ref>Durch einen die Satzfolge unterbrechenden Teilsatz markierter, erklärender Einschub – daher die Übersetzung. </ref> die Philister in Israel.  
 
{{S|4}} Allerdings (ja; und)<ref>Durch einen die Satzfolge unterbrechenden Teilsatz markierter, erklärender Einschub – daher die Übersetzung. </ref> wussten (verstanden, erkannten) sein Vater und seine Mutter nicht, dass dies von JHWH [kam], denn er suchte eine Gelegenheit (Anlass) gegen die Philister. In jener Zeit herrschten nämlich (und)<ref>Durch einen die Satzfolge unterbrechenden Teilsatz markierter, erklärender Einschub – daher die Übersetzung. </ref> die Philister in Israel.  
 
{{S|5}} Daraufhin (also; und) gingen<ref>Eigentlich Singular. Alternativ könnte man folgendermaßen übersetzen: „kam Simson mit seinem Vater ...“</ref> Simson und sein Vater und seine Mutter hinab nach Timna und kamen bis zu den Weinbergen [von] Timna, als (und) plötzlich<ref>Wörtlich „Siehe“.</ref> ein junger Löwe {der Löwen}<ref>Offenbar eine typisch hebräische Gattungsbezeichnung. Das erste Wort bezeichnet möglicherweise nicht nur junge Löwen. </ref> ihm brüllend entgegen[kam] (brüllte, um ihn zu treffen/ihm entgegen brüllte)<ref>Wörtlich: „ein junger Löwe … brüllend ihm entgegen“. {{Hebr}}לִקְרָאת{{Hebr ende}}, gewöhnlich als „entgegen“ übersetzt, ist eigentlich ein Infinitivus constructus mit Präfix und heißt ungefähr „um zu treffen/begegnen“. Je nach Herangehensweise muss ein Verb ergänzt werden: „stand … vor ihm“ (GNB), „sprang“ (REB). </ref>.  
 
{{S|5}} Daraufhin (also; und) gingen<ref>Eigentlich Singular. Alternativ könnte man folgendermaßen übersetzen: „kam Simson mit seinem Vater ...“</ref> Simson und sein Vater und seine Mutter hinab nach Timna und kamen bis zu den Weinbergen [von] Timna, als (und) plötzlich<ref>Wörtlich „Siehe“.</ref> ein junger Löwe {der Löwen}<ref>Offenbar eine typisch hebräische Gattungsbezeichnung. Das erste Wort bezeichnet möglicherweise nicht nur junge Löwen. </ref> ihm brüllend entgegen[kam] (brüllte, um ihn zu treffen/ihm entgegen brüllte)<ref>Wörtlich: „ein junger Löwe … brüllend ihm entgegen“. {{Hebr}}לִקְרָאת{{Hebr ende}}, gewöhnlich als „entgegen“ übersetzt, ist eigentlich ein Infinitivus constructus mit Präfix und heißt ungefähr „um zu treffen/begegnen“. Je nach Herangehensweise muss ein Verb ergänzt werden: „stand … vor ihm“ (GNB), „sprang“ (REB). </ref>.  
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In Ri 14 beginnt Samson seine Folge von Heldentaten, mit denen er sich Schritt für Schritt ins Zentrum des Philisterreiches vorkämpft. Altorientalische Städte hatten gelegentlich im Stadtkern einen Tempel oder einen Palast; große Orte waren von einer Mauer mit einer großen Toranlage umfriedet. Lag die Stadt im Tal (so hier: Samson „geht nach Timna ''hinab''“), schlossen sich daran in der näheren Umgebung die Felder der Bewohner:innen an; Weingärten dagegen wurden i.d.R. auf künstlichen Terassen auf Bergen angebaut (wo Getreide nicht so gut gedieh, da es weniger natürliche Wasserläufe gab und Regenwasser zu schnell ablief, vgl. z.B. Vogelstein 1894, S. 13). Samson nun vollbringt seine erste Heldentat in einem philistäischen Weingarten, dann vernichtet er in Ri 15 Getreidefelder, verschleppt in Ri 16 zu Beginn eine Toranlage, um am Ende in einer philistäischen Hauptstadt einen Tempelpalast zum Einsturz zu bringen. Nach und nach arbeitet er sich also von außen nach innen vor, und unser Kapitel schildert von dieser Progression den ersten Schritt.<br />Ein zweiter Zug verbindet alle folgenden Geschichten: Stets ist ihr Ausgang der Umgang Samsons mit einer philistäischen Frau. Wie dies zu bewerten ist, ist nach [[Richter 3#s6 |Ri 3,6f.]] ohnehin klar; um es aber noch offensichtlicher zu machen, stellt der Autor dem Samson-Zyklus noch '''Vv. 1-4''' als eine Art zweiten Prolog voran: In den Augen rechtschaffener Israeliten ist klar zu verurteilen, wie Samson jeweils handelt; von den Frauen fremder Völker – und gerade von den Frauen dieses fremdesten, unbeschnittenen Volks – hat sich ein guter Israelit gefälligst fernzuhalten. Doch '''V. 4''' verrät auch gleich, was weder Manoach noch seine Frau wissen: Dieses Handeln Samsons „kommt von Gott“. Vorausgesetzt ist offenbar, dass auch der Gott JHWH ganz selbstverständlich wie z.B. die Götter Amor oder Eros Menschen dazu bringen können, sich in andere Menschen zu verlieben, weshalb die Liebe im Hohelied gar als „grausame Flamme JHWHs“ bezeichnet werden kann ([[Hohelied 8#s6 |Hld 8,6]]).
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In Ri 14 beginnt Samson seine Folge von Heldentaten, mit denen er sich Schritt für Schritt ins Zentrum des Philisterreiches vorkämpft. Altorientalische Städte hatten gelegentlich im Stadtkern einen Tempel oder einen Palast; große Orte waren von einer Mauer mit einer großen Toranlage umfriedet. Lag die Stadt im Tal (so hier: Samson „geht nach Timna ''hinab''“), schlossen sich daran in der näheren Umgebung die Felder der Bewohner:innen an; Weingärten dagegen wurden i.d.R. auf künstlichen Terassen auf Bergen angebaut (wo Getreide nicht so gut gedieh, da es weniger natürliche Wasserläufe gab und Regenwasser zu schnell ablief, vgl. z.B. Vogelstein 1894, S. 13). Samson nun vollbringt seine erste Heldentat in einem philistäischen Weingarten, dann vernichtet er in Ri 15 Getreidefelder, verschleppt in Ri 16 zu Beginn eine Toranlage, um am Ende in einer philistäischen Hauptstadt einen Tempelpalast zum Einsturz zu bringen. Nach und nach arbeitet er sich also von außen nach innen vor, und unser Kapitel schildert von dieser Progression den ersten Schritt.<br />Ein zweiter Zug verbindet alle folgenden Geschichten: Stets ist ihr Ausgang der Umgang Samsons mit einer philistäischen Frau. Wie dies zu bewerten ist, ist nach [[Richter 3#s6 |Ri 3,6f.]] ohnehin klar. Dass Samson auch noch erklärt, sie sei „recht in seinen Augen“, und damit die zweite entscheidende Sünde der israeliten aus [[Richter 17#s6 |Ri 17,6]] und [[Richter 21#s25 |Ri 21,25]] vorwegnimmt, unterstreicht es noch zusätzlich. Um es dann aber sogar noch offensichtlicher zu machen, stellt der Autor dem Samson-Zyklus noch '''Vv. 1-4''' als eine Art zweiten Prolog voran: In den Augen rechtschaffener Israeliten ist klar zu verurteilen, wie Samson hier jeweils handelt; von den Frauen fremder Völker – und gerade von den Frauen dieses fremdesten, unbeschnittenen Volks – hat sich ein guter Israelit gefälligst fernzuhalten. Doch '''V. 4''' verrät auch gleich, was weder Manoach noch seine Frau wissen: Dieses Handeln Samsons „kommt von Gott“. Vorausgesetzt ist offenbar, dass auch der Gott JHWH ganz selbstverständlich wie z.B. die Götter Amor oder Eros Menschen dazu bringen können, sich in andere Menschen zu verlieben, weshalb die Liebe im Hohelied gar als „grausame Flamme JHWHs“ bezeichnet werden kann ([[Hohelied 8#s6 |Hld 8,6]]).
  
 
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Version vom 3. Dezember 2022, 13:52 Uhr

Syntax ungeprüft

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Status: Zuverlässige Studienfassung – Die Übersetzung ist vollständig, erfüllt die Übersetzungskriterien und wurde mit einigen Standards der Qualitätssicherung abgesichert. Verbesserungen sind noch zu erwarten.
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Status: Lesefassung zu prüfen – Eine erste Übersetzung aus dem Urtext ist komplett und kann weiter verbessert und geprüft werden. Auf der Diskussionsseite ist Platz für Verbesserungsvorschläge, konstruktive Anmerkungen und zum Dokumentieren der Arbeit am Urtext.

Lesefassung (Richter 14)

1 Und Simson ging nach Timna und sah dort eine Philisterin, in die er sich verliebte. 2 Da ging er zu seinen Eltern und erzählte ihnen: „Ich habe in Timna eine schöne Philisterin gesehen, die möchte ich heiraten!“ 3 Da sagten seine Eltern zu ihm: „Gefällt dir denn keine der Töchter deiner Brüder oder keine Frau aus dem Volk, dass du eine Frau von den Philistern, den Unbeschnittenen, willst?“ Da sagte Simson zu seinem Vater: „Ich will sie, denn sie gefällt mir.“ 4 Seine Eltern wussten nicht, dass Simsons Wunsch von JHWH kam, denn er suchte einen Grund, etwas gegen die Philister zu tun, die zu der Zeit in Israel herrschten. 5 Daraufhin gingen Simson und seine Eltern nach Timna. Bei den Weinbergen von Timna wurde Simson von einem jungen Löwen angegriffen. 6 Da drang der Geist JHWHs in ihn ein und Simson zerriss den Löwen mit bloßen Händen, wie man ein Böckchen zerreißt. Aber seinen Eltern erzählte er nicht, was er getan hatte. 7 Danach ging er zu der Philisterin und redete mit ihr und war von ihr begeistert. 8 Als er nach einigen Tagen wieder nach Timna ging, um sie zu heiraten, ging er auch zu dem toten Löwen. In dem toten Löwen sah er ein Bienennest mit Honig. 9 Er nahm den Honig und aß ihn beim Weitergehen. Er ging auch zu seinen Eltern und gab ihnen etwas und sie aßen es. Aber er sagte ihnen nicht, dass er den Honig aus dem toten Löwen hatte. 10 Danach ging sein Vater zu der Philisterin, und Simson feierte ein Fest, wie jeder andere. 11 Als einige Philister bemerkten, dass Simson ein Fest feierte, feierten dreißig von ihnen mit. 12 Und Simson sagte zu ihnen: „Ich möchte euch ein Rätsel aufgeben. Wenn ihr es innerhalb der sieben Tage des Festes löst, werde ich euch dreißig Leinenhemden und dreißig Wechselkleider geben. 13 Aber wenn ihr das Rätsel nicht lösen könnt, dann müsst ihr mir dreißig Leinenhemden und dreißig Wechselkleider geben.“ Darauf antworteten sie: „Wir wollen dein Rätsel hören!“ 14 Er sagte zu ihnen: „Vom Fresser kam Nahrung und vom Starken kam Süßes.“ Aber sie konnten das Rätsel drei Tage lang nicht lösen. 15 Am vierten Tag sagten sie zu Simsons Frau: „Verleite deinen Mann, dir dies Lösung des Rätsels zu sagen, sonst verbrennen wir dich und deine Familie. Habt ihr uns eingeladen, um uns arm zu machen?“ 16 Da ging Simsons Frau weinend zu ihm und sagte: „Du hasst mich nur, du liebst mich nicht! Du hast den Söhnen meines Volkes ein Rätsel aufgegeben, aber mir hast du die Lösung nicht verraten!“ Da sagte er zu ihr: „Ich habe sie nicht einmal meinen Eltern verraten. Sollte ich sie da dir verraten?“ 17 Da saß sie sieben Tage bei ihm und weinte, während sie das Fest veranstalteten. Am siebten Tag verriet er ihr die Lösung, weil sie ihn so unter Druck setzte, und sie verriet die Lösung den Söhnen ihres Volkes. 18 Da sagten die Männer der Stadt zu ihm am siebten Tag, bevor die Sonne unterging: „Was ist süßer als Honig? Und was ist stärker als ein Löwe?“ Da sagte er zu ihnen: „Wenn ihr nicht mit meinem Kalb gepflügt hättet, dann hättet ihr das Rätsel nicht lösen können!“ 19 Der Geist JHWHs ging in Simson und Simson ging nach Aschkelon und tötete dort dreißig Männer. Er nahm was sie bei sich hatten und gab die Kleidung denen, die das Rätsel gelöst hatten. Er war sehr zornig und ging zum Haus seines Vaters. 20 Da wurde Simsons Frau die Frau seines Begleiters, der für ihn Brautführer gewesen war.

Anmerkungen

Studienfassung (Richter 14)

1 {Und} Samson ging hinab nach Timna (Timnat, Timnata)a und sah eine Frau in Timna unter den Töchtern der Philister. 2 Da ging er [wieder] hinauf und erzählte seinem Vater und seiner Mutter {und sagte}: „Ich habe in Timna eine Frau unter den Töchtern der Philister gesehen. {Und jetzt:}b Nehmt sie mir zur Frau!“ 3 Da sagte[n] sein Vater und seine Mutter zu ihm: „Gibt es unter den Töchtern deiner Brüder und unter meinem ganzen Volkc keine Frau, dass du [hin]gehst, um [dir] eine Frau von den Philistern, den Unbeschnittenen, zu nehmen!?“ Da sagte Simson zu seinem Vater: „Diese nimm mir, denn sie ist recht (schön) in meinen Augen!“ 4 Allerdings (ja; und)d wussten (verstanden, erkannten) sein Vater und seine Mutter nicht, dass dies von JHWH [kam], denn er suchte eine Gelegenheit (Anlass) gegen die Philister. In jener Zeit herrschten nämlich (und)e die Philister in Israel. 5 Daraufhin (also; und) gingenf Simson und sein Vater und seine Mutter hinab nach Timna und kamen bis zu den Weinbergen [von] Timna, als (und) plötzlichg ein junger Löwe {der Löwen}h ihm brüllend entgegen[kam] (brüllte, um ihn zu treffen/ihm entgegen brüllte)i. 6 Da (und) drang der Geist JHWHs in ihn einj, und er zerriss ihnk, wie [man] ein Böckchen zerreißtl, obwohl (wobei; und) er nichts in seiner Hand hatte. Aber (und)m er erzählte (berichtete) seinem Vater und seiner Mutter nicht, was er getan hatte (tat). 7 Danach (als; und) ging er hinab und redete mit der Frau, und sie war schön (richtig, gut) in Simsons Augen. 8 Als (und) er nach [einigen] Tagen zurückkam, um sie zu heiraten ([sich zur Frau] zu nehmen), {und} wich er [von seinem Weg] ab, um den Kadaver des Löwen zu sehen. Er erblickten ein Bienenschwarmo im Körper (Kadaver) des Löwen und Honig. 9 {Und} Er löste ihn heraus auf seine Handflächen (Hände) und aß beim Weitergehenp. Er ging zu seinem Vater und seiner Mutter und gab ihnen [etwas Honig], und sie aßen [ihn]. Allerdings (und) erzählte (berichtete) er ihnen nicht, dass er den Honig aus dem Körper (Kadaver) des Löwen herausgelöst hatte (herauslöste).q 10 Danach (und) ging sein Vater zu der Frau, und (während) Simson veranstaltete (machte) dort ein Fest, weil (wie) [es] die jungen Männer so machten (machen)r. 11 {Und es geschah} Als sie (man)s ihn sahen, da (und) holten (nahmen) sie (man) dreißig Gefährten, und (damit) sie waren bei ihm.t 12 Und (da) Simson sagte zu ihnen: „Ich will (möchte; lasst mich)u euch ein Rätsel geben. Wenn ihr mir [die Lösung]v [innerhalb der] sieben Tage des Festes (Festmahls) tatsächlichw verraten könntx und [sie] findet, dann (und) werde ich euch dreißig Leinenhemdeny und dreißig Wechselkleiderz geben. 13 Doch (und) wenn ihr mir [die Lösung] nicht verratenaa könnt, dann (und) müsst (werdet) (gebt) ihr mir dreißig Leinenhemden und dreißig Wechselkleiderab geben.“ Darauf (und) antworteten (sagten) sie ihm: „Gib uns dein Rätsel, {und} wir wollen es hören!“ 14 {und} Er sagte zu ihnen: „Vom Fresser (Essenden) kam (ging aus) Nahrung und vom Starken kam (ging aus) Süßes.“ Aber (und) sie konnten das Rätsel drei Tage [lang] ([in]) nicht lösen (verraten)ac. 15 {Und es geschah} Am viertenad Tag sagten sie zu Simsons Frau: „Verleite (betöre) deinen Mann, damit (und) er für uns das Rätsel löst (verrät)ae, sonst verbrennenaf wir dich und das Haus (Familie) deines Vaters {im Feuer}! Habt ihr uns eingeladen, um uns arm zu machen (zu vertreiben)? [Oder etwa] nicht (Nicht wahr)?ag16 Da (und) weinte Simsons Frau vor (auf, über)ah ihm und sagte: „Du hasstai mich nur, und du liebst mich nichtaj! Du hast den Söhnen meines Volkes ein Rätsel aufgegeben, aber mir hast du [die Lösung]ak nicht verraten!“ Da (und) sagte er zu ihr: „Nicht einmalal meinem Vater und meiner Mutter habe ich [sie] verraten. Sollte ich [sie] da (und) dir verraten?“ 17 Da (und) weinte sie sieben Tage [lang] vor (auf, über)am ihm, währendan sie das Fest veranstalteten. {da geschah es} Am siebten Tag verriet er ihr [die Lösung des Rätsels], weil sie ihn [so] unter Druck setzte (zwang, drängte), und sie verriet [die Lösung] des Rätselsao den Söhnen ihres Volkes. 18 Da (und) sagten die Männer der Stadt zu ihm am siebten Tag, bevor die Sonne untergingap:aq „Was [ist] süßer als Honig? Und was [ist] stärker als ein Löwe?“ Da (und) sagte er zu ihnen: „Wenn ihr nicht mit meinem Kalbar gepflügt hättet, dann hättet ihr die [die Lösung] des Rätselsas nicht gefunden!at19 {und} Der Geist JHWHs drang in (auf) ihn einau, {und} er ging {hinab} nach Aschkelon und tötete (erschlug) von ihnenav dreißig Mannaw. {und} Er nahm ihre Ausrüstung (das, was sie anhatten)ax und gab die Wechsel[kleider]ay denen, die das Rätsel gelöst (gesagt)az hattenba. {und} Sein Zorn (Gesicht) branntebb und er ging {hinauf} zum Haus seines Vaters. 20 Daraufhin (und) wurde Simsons Frau [die Frau] seines Begleiters (Freundes), der für ihn Brautführer (Gefährte) [gewesen war].

Anmerkungen

In Ri 14 beginnt Samson seine Folge von Heldentaten, mit denen er sich Schritt für Schritt ins Zentrum des Philisterreiches vorkämpft. Altorientalische Städte hatten gelegentlich im Stadtkern einen Tempel oder einen Palast; große Orte waren von einer Mauer mit einer großen Toranlage umfriedet. Lag die Stadt im Tal (so hier: Samson „geht nach Timna hinab), schlossen sich daran in der näheren Umgebung die Felder der Bewohner:innen an; Weingärten dagegen wurden i.d.R. auf künstlichen Terassen auf Bergen angebaut (wo Getreide nicht so gut gedieh, da es weniger natürliche Wasserläufe gab und Regenwasser zu schnell ablief, vgl. z.B. Vogelstein 1894, S. 13). Samson nun vollbringt seine erste Heldentat in einem philistäischen Weingarten, dann vernichtet er in Ri 15 Getreidefelder, verschleppt in Ri 16 zu Beginn eine Toranlage, um am Ende in einer philistäischen Hauptstadt einen Tempelpalast zum Einsturz zu bringen. Nach und nach arbeitet er sich also von außen nach innen vor, und unser Kapitel schildert von dieser Progression den ersten Schritt.
Ein zweiter Zug verbindet alle folgenden Geschichten: Stets ist ihr Ausgang der Umgang Samsons mit einer philistäischen Frau. Wie dies zu bewerten ist, ist nach Ri 3,6f. ohnehin klar. Dass Samson auch noch erklärt, sie sei „recht in seinen Augen“, und damit die zweite entscheidende Sünde der israeliten aus Ri 17,6 und Ri 21,25 vorwegnimmt, unterstreicht es noch zusätzlich. Um es dann aber sogar noch offensichtlicher zu machen, stellt der Autor dem Samson-Zyklus noch Vv. 1-4 als eine Art zweiten Prolog voran: In den Augen rechtschaffener Israeliten ist klar zu verurteilen, wie Samson hier jeweils handelt; von den Frauen fremder Völker – und gerade von den Frauen dieses fremdesten, unbeschnittenen Volks – hat sich ein guter Israelit gefälligst fernzuhalten. Doch V. 4 verrät auch gleich, was weder Manoach noch seine Frau wissen: Dieses Handeln Samsons „kommt von Gott“. Vorausgesetzt ist offenbar, dass auch der Gott JHWH ganz selbstverständlich wie z.B. die Götter Amor oder Eros Menschen dazu bringen können, sich in andere Menschen zu verlieben, weshalb die Liebe im Hohelied gar als „grausame Flamme JHWHs“ bezeichnet werden kann (Hld 8,6).

aTimna (Timnat, Timnata) - der heutige Tell el-Bataschi, vier Meilen nordwestlich von Beth-Schemesch.
Der heb. Name ist unklar. (1) Die Bezeichnung „Timnäer“ z.B. in Ri 15,6 für die Stadtbewohner legt eigentlich nahe, dass die Stadt Timna hieß, wie sie z.B. in Jos 15,10 auch wirklich genannt wird. (2) Nach der Form hier, die z.B. auch LXX und VUL bezeugen, müsste man dagegen meinen, dass ihr Name Timnata war. (3) Seit Moore 1893, S. 14.54 denken daher einige (z.B. noch BHQ *91), vorausgesetzt werde hier und andernorts tatsächlich der Name Timnat, die kanaanäische Variante von Timnah, und dieser sei von den Masoreten und den alten Übersetzern nur falsch als Timnata vokalisiert worden.
Wie auch immer; interessanter sind ihr Name und ihre Geschichte: Timnah und Timnat bedeuten „Los, Anteil“ und bezeichnen die Landstücke, die den Israeliten bei der Landvergabe zugeteilt wurden. Ebenso wie der Name Manoach („Heimstatt“) in Kapitel 13 unterstreicht also hier der Name gerade dieser Stadt die missliche Lage der Daniten, keine Heimstatt zu haben, weil sie sich den ihnen zugelosten Anteil nicht aneignen konnten (s. Ri 1,35). Dazu, dies zu unterstreichen, eignete sich die Stadt Timnah auch wegen ihrer Geschichte besonders gut: Timnah lag an der Grenze Israels. Laut Jos 19,43 gehörte sie zum „Anteil“ des Stammes Dan; unser Kapitel setzt aber voraus, dass die Stadt noch in philistäischer Herrschaft stand. Es ist sogar wahrscheinlich, dass der Stamm Dan Timnah nie erobern konnte, denn wie die Städte in Ri 13 wurde auch Timnah später von den Judäern erobert, nachdem Dan in den Norden weitergezogen war. Und gerade in diese Stadt will nun Samson einheiraten und gerade diese Stadt wird er im nächsten Kapitel angreifen. (Zurück zu v.1)
bUnd jetzt - Heb. we´attah, eine sog. „Diskurspartikel“, die hier wie oft nur anzeigt, dass die Redeweise z.B. wie hier von Bericht zu Wunsch wechselt. In der Üs. ins Dt. fast stets besser auszusparen. (Zurück zu v.2)
cmein ganzes Volk - der Vater ist der Wortführer; von seinem Volk ist hier also die Rede. Gleichzeitig kommt aber schon hierin gut zum Ausdruck, wie sehr Samson sich mit dieser Heirat von seinem Volk distanzieren würde: Sein Vater kann gar nicht mehr gut von „unserem Volk“ sprechen.
Zudem bereitet der V. mit dieser Formulierung bereits V. 16 vor: Dort wird sich als grundlegende Problematik herausstellen, dass die Loyalität von Samsons Frau ihrem „meinem Volk“ gehört. (Zurück zu v.3)
dDurch einen die Satzfolge unterbrechenden Teilsatz markierter, erklärender Einschub – daher die Übersetzung. (Zurück zu v.4)
eDurch einen die Satzfolge unterbrechenden Teilsatz markierter, erklärender Einschub – daher die Übersetzung. (Zurück zu v.4)
fEigentlich Singular. Alternativ könnte man folgendermaßen übersetzen: „kam Simson mit seinem Vater ...“ (Zurück zu v.5)
gWörtlich „Siehe“. (Zurück zu v.5)
hOffenbar eine typisch hebräische Gattungsbezeichnung. Das erste Wort bezeichnet möglicherweise nicht nur junge Löwen. (Zurück zu v.5)
iWörtlich: „ein junger Löwe … brüllend ihm entgegen“. לִקְרָאת, gewöhnlich als „entgegen“ übersetzt, ist eigentlich ein Infinitivus constructus mit Präfix und heißt ungefähr „um zu treffen/begegnen“. Je nach Herangehensweise muss ein Verb ergänzt werden: „stand … vor ihm“ (GNB), „sprang“ (REB). (Zurück zu v.5)
jSo THAT, צלך, 2. Das Wort bezeichnet hier offenbar ein machtvolles oder „gewaltsames“ Eindringen des Geistes (Windes) JHWHs in Simson, so dass „[mit Macht]“ ergänzt werden könnte. (Zurück zu v.6)
kD.h. Simson den Löwen. (Zurück zu v.6)
lWörtlich: „wie zu zerreißen ein Böckchen“. Alternativ „wie [beim] Zerreißen eines Böckchens“ (LBBH). (Zurück zu v.6)
mDurch einen die Satzfolge unterbrechenden Teilsatz markierter, erklärender Einschub – daher die Übersetzung. (Zurück zu v.6)
nWörtlich: „Und siehe“. Diese Wendung wird im Hebräischen häufig verwendet, um direkt Gesehenes oder Geschehendes einzuführen. (Zurück zu v.8)
oWörtlich: „Schwarm/Volk/Gruppe Bienen“ (Zurück zu v.8)
pIdiomatische Phrase. Wörtlich: „Er ging, gehen und essen (beide Inf. abs.)“. Dies drückt typischerweise aus, dass beide zur gleichen Zeit geschehen und kann wie die gewählte Übersetzung verstanden werden. (Zurück zu v.9)
qDas berühren von Totem verletzte Simsons Gelübde als Nasiräer. S. Ri 13,5; Num 6,6; vgl. NET Ri 14,9 Fußnote 20. Offenbar sah die Familie den Honig als gutes Zeichen, vielleicht betrachtete ihn Simson als Aphrodisiakum (vgl. NET Ri 14,9 Fußnote 19). (Zurück zu v.9)
rDuratives Imperfekt. Alternativ zur Verdeutlichung „zu machen pflegten“/ „immer so machten“, etc. (Zurück zu v.10)
sUnpersönlicher Gebrauch (LBBH). (Zurück zu v.11)
tDer Satz bezieht sich wohl auf die Philister. Der letzte Teilsatz kann sich theoretisch auch auf die erste Gruppe beziehen, semantisch sinnvoller ist allerdings die Gruppe der „Gefährten“. (Zurück zu v.11)
uKohortativ. (Zurück zu v.12)
vWörtlich „sie“, womit das Rätsel gemeint ist. (Zurück zu v.12)
wEingefügt, um die idiomatische Konstruktion mit Inf. Abs. + Ipf. (Zurück zu v.12)
xDas hier verwendete Verb bezeichnet die Weitergabe von Informationen oder Inhalten und wird meist im Sinn von „erzählen“ oder „berichten“ verstanden. Im Fall der Lösung eines Rätsels sollte „verraten“ aber ebenso im Bedeutungsumfang enthalten sein. Da hier wörtlich ein „Rätsel verraten“ werden soll, muss im Deutschen mit Hilfskonstruktionen gearbeitet werden. (Zurück zu v.12)
yEin Kleidungsstück aus Leinen, das offenbar als Untergewand diente und ständig getragen wurde. Vgl. DBL Hebrew 6041 סָדִין. (Zurück zu v.12)
zWörtlich „Ersätze [der] Gewänder/Kleider“. Wird im Deutschen meist als „Festgewand“ o.ä. wiedergegeben, kann aber aufgrund seiner Herkunft auch allgemeiner als „Ersatz-“ oder „Wechselgewand“ oder „Satz Kleidung“ (so in vielen englischen Übersetzungen) verstanden werden. Vgl. u.a. DBL Hebrew 2722 חֲלִיפָה. (Zurück zu v.12)
aaDas hier verwendete Verb bezeichnet die Weitergabe von Informationen oder Inhalten und wird meist im Sinn von „erzählen“ oder „berichten“ verstanden. Im Fall der Lösung eines Rätsels sollte „verraten“ aber ebenso im Bedeutungsumfang enthalten sein. Da hier wörtlich ein „Rätsel verraten“ werden soll, muss im Deutschen mit Hilfskonstruktionen gearbeitet werden. (Zurück zu v.13)
abFür Näheres über die Kleider s. V. 12. (Zurück zu v.13)
acDas hier verwendete Verb bezeichnet die Weitergabe von Informationen oder Inhalten und wird meist im Sinn von „erzählen“ oder „berichten“ verstanden. Im Fall der Lösung eines Rätsels sollte „verraten“ aber ebenso im Bedeutungsumfang enthalten sein. Da hier wörtlich ein „Rätsel verraten“ werden soll, muss im Deutschen mit Hilfskonstruktionen gearbeitet werden. (Zurück zu v.14)
adIm MT steht hier „siebten“, in der LXX und anderen Manuskripten „vierten“. Das passt besser zum vorhergehenden Vers und in den Gesamtkontext. (Zurück zu v.15)
aeDas hier verwendete Verb bezeichnet die Weitergabe von Informationen oder Inhalten und wird meist im Sinn von „erzählen“ oder „berichten“ verstanden. Im Fall der Lösung eines Rätsels sollte „verraten“ aber ebenso im Bedeutungsumfang enthalten sein. Da hier wörtlich ein „Rätsel verraten“ werden soll, muss im Deutschen mit Hilfskonstruktionen gearbeitet werden. (Zurück zu v.15)
afIpf. (Zurück zu v.15)
agDieses Wort steht ganz am Ende des hebräischen Textes und ist in dieser Form schwer erklärbar. Die meisten Übersetzungen (Ausnahmen: REB, NASB) gehen deshalb von einem (textkritisch bezeugten) Schreibfehler aus und setzen stattdessen הֲלֹם („hier/hierher“ → „Hast du uns hierher eingeladen...“) voraus. (Zurück zu v.15)
ahDas kann so verstanden werden, dass sie sich auf ihn warf oder an seiner Schulter weinte. (Zurück zu v.16)
aiDas Wort kann auch weniger krass verstanden werden: „Du bist meiner überdrüssig“ (LUT), „Du hast eine Abneigung gegen mich“ (EU). (Zurück zu v.16)
ajDurch die etwas abgesetzte Fortsetzung wurde versucht, die (einen Gegensatz ausdrückende) Satzfolgeunterbrechung zu berücksichtigen. (Zurück zu v.16)
akIn Wirklichkeit bezieht sich das Verb direkt zurück auf das Rätsel. (Zurück zu v.16)
alIdiomatische Wiedergabe von „Siehe“. (Zurück zu v.16)
amDas kann so verstanden werden, dass sie sich auf ihn warf oder an seiner Schulter weinte. (Zurück zu v.17)
anWörtlich „[in] denen“ (bezogen auf die Tage). (Zurück zu v.17)
aoWörtlich: „das Rätsel“. (Zurück zu v.17)
apEigentlich Imperfekt, das aber mit dem vorhergehenden Wort Vergangenheitsbedeutung hat. (Zurück zu v.18)
aqIdiom. Im Hebräischen „kommt die Sonne“, wenn sie untergeht (DBL Hebrew 995 בֹּוא, 13.). (Zurück zu v.18)
arDer Begriff bezeichnet ein weibliches Kalb. (Zurück zu v.18)
asWörtlich: „das Rätsel“. (Zurück zu v.18)
atDie irreale Form des Konditionalsatzes wird durch die Konjunktion vorgegeben (vgl. Davidson, Hebrew Syntax, §130). (Zurück zu v.18)
auS. V. 6. (Zurück zu v.19)
avBezieht sich auf die Stadtbewohner. (Zurück zu v.19)
awHier steht im Hebräischen tatsächlich ein kollektiver Singular. (Zurück zu v.19)
axHier im Plural. Gemeint sind die Gegenstände, die ein getöteter Feind bei sich trägt – also etwa seine „Habseligkeiten“(DBL Hebrew, 2723 חֲלִיצָה). Viele verstehen das in diesem Kontext als die „Kleider“, die Simson den Siegern im Rätselwettbewerb geben schuldete. (Zurück zu v.19)
ayOder „Kleidungssätze“, wörtlich „Ersatze“. Details s. Fußnote V. 12. (Zurück zu v.19)
azDas hier verwendete Verb bezeichnet die Weitergabe von Informationen oder Inhalten und wird meist im Sinn von „erzählen“ oder „berichten“ verstanden. Im Fall der Lösung eines Rätsels sollte „verraten“ aber ebenso im Bedeutungsumfang enthalten sein. Da hier wörtlich ein „Rätsel verraten“ werden soll, muss im Deutschen mit Hilfskonstruktionen gearbeitet werden. (Zurück zu v.19)
baAuflösung eines substantivierten Partizips. (Zurück zu v.19)
bbIdiom für „Er war zornig“. (Zurück zu v.19)