Neues Testament: | |||||
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Altes Testament: | |||||
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Spätschriften zum Alten Testament: | |||||
Esra (Ergänzungen) Judith Tobit Ester (griechische Version) 1-4 Makkabäer |
Baruch Brief des Jeremia Daniel (griechische Version), Susanna, Bel |
← Micha 6, ↑ Lesefassung (Micha 7)
18Welcher Gott ist wie du?
Der〈a〉 du Schuld vergibst
und hinweggehst über die Sünde,
dem Rest deines Erbteils zugute.
Er hält nicht für immer an seinem Zorn fest,
denn sein Wesen〈b〉 ist unverbrüchliche Liebe〈c〉.
19 Er wird sich wieder über uns erbarmen,
unsere Schuld zertreten〈d〉
und du〈e〉 wirst ihre Sünden in den Tiefen des Meeres versenken〈f〉
20 Er erweist Jakob Treue,
Abraham unverbrüchliche Liebe,
wie er unseren Vätern schwor
vor undenklichen Zeiten〈g〉
VV 18-20 beschließen das Prophetenbuch mit einem tröstenden Ausblick: Trotz aller Drohungen und Klagen und trotz der erfahrenen Leiden durch Krieg und Zerstreuung hält Gott an der Erwählung seines Volkes fest, ist also - trotz aller dem scheinbar widersprechenden Erfahrung - ein Gott, der sein Volk unverbrüchlich liebt.
a | Im hebr. Text steht hier das Partizip, ebenso beim folgenden Verb. (Zurück zu v.18) |
b | Wörtlich: „Er hat gern/ er will/ er hat Gefallen an unverbrüchlicher Liebe“. Dass diese Liebe von Gott ausgeht, gibt „sein Wesen ist“ besser wieder. (Zurück zu v.18) |
c | חֶ֖סֶד wird im Verhältnis Gottes zu den Menschen meist mit „Gnade“ übersetzt. In der englischen Revised Standard Version (1952) entschied man sich für die Übersetzung „steadfast love“, unverbrüchliche/ unerschütterliche Liebe. Ich finde diese Übersetzung, wo sie passt, aussagekräftiger als das Wort „Gnade“. Quelle: https://twitter.com/BiblHebr/status/1273017248962273287?s=20. (Zurück zu v.18) |
d | Der Bedeutungsumfang dieses Verbs umfasst unterwerfen, erniedrigen, versklaven und vergewaltigen. Gott geht also äußerst brutal und vernichtend mit der Schuld um. (Zurück zu v.19) |
e | Der Wechsel von der 3. in die 2. Person veranlasst den Bearbeiter der BHS dazu, für das Verb die 3. Person vorzuschlagen. Es gibt dafür aber keinen Anhalt in den Handschriften. (Zurück zu v.19) |
f | Wörtlich: in die Tiefen des Meeres werfen. (Zurück zu v.19) |
g | Wörtlich: Seit den Tagen der Urzeit/ Vorzeit. (Zurück zu v.20) |