Wegweiser Studienfassung: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Die Offene Bibel

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===Griechische Konstruktionen===
 
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Substantiviert: als Substantiv oder als Relativsatz
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: ''S.a. die Grammatikseite [[Partizip]].''
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Attributive Partizipien lassen sich häufig direkt übersetzen, ansonsten aber sehr sauber in deutsche Relativsätze auflösen.
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* '''Auflösung als Relativsatz'''. Manchmal ist (auch mal eine kompliziertere) Relativsatzkonstruktion nötig, weil es für das Partizip im Deutschen kein äquivalentes Substantiv gibt.
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: ἡ γραφὴ '''ἡ λέγουσα''' – ''die Schrift, '''die besagt''''' ([[Jakobus 2#s23|Jak 2,23]])
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Bei substantivierten Partizipien: als Substantiv oder als Relativsatz
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* '''Übersetzung als Substantiv'''. Gelegentlich findet sich sogar ein gleichwertiges substantiviertes Partizip.
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: ὁ βαπτίζων – ''Der Täufer'' (d.h. Johannes) ([[Markus 1#s4|Mk 1,4]])
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* '''Auflösung als Relativsatz'''. Manchmal ist (auch mal eine kompliziertere) Relativsatzkonstruktion nötig, weil es für das Partizip im Deutschen kein äquivalentes Substantiv gibt.
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: '''ὁ ἀγαπῶν''' τὴν ἑαυτοῦ γυναῖκα ἑαυτὸν ἀγαπᾷ. – '''''Wer''' seine Frau '''liebt''', [der] liebt sich selbst.'' ([[Epheser 5,#s28|Eph 5,28]])
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: Μακάριος ὁ ἀναγινώσκων καὶ οἱ ἀκούοντες τοὺς λόγους – ''Wie glücklich [sind] derjenige, der die Worte vorliest, und diejenigen, die [sie] hören...'' ([[Offenbarung 1#s3|Offb 1,3]])
  
 
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====Bestimmte Konjunktionen/Formulierungen====
 
====Bestimmte Konjunktionen/Formulierungen====

Version vom 22. November 2013, 22:23 Uhr

Diese Seite soll einmal eine umfassende Anleitung zur Übersetzung der Studienfassung werden. Technische Aspekte spart sie bewusst aus. Langfristig ist es sinnvoll, für jede der einzelnen Fassungen genauere Informationen zu angeben. Wie und was genau, darf diskutiert werden. Im Rahmen des Markusprojekts schaffe ich vielleicht auch Ansätze zur Lesefassung.

Mitarbeit und Ergänzungen sind erwünscht! --Ben 11:20, 14. Sep. 2012 (CEST)

Überblick[Bearbeiten]

Neue Übersetzer sollten zunächst die Übersetzungskriterien verstanden haben. Es wäre auch hilfreich, die Abläufe unserer Qualitätssicherung zu kennen. Das Autorenportal enthält weitere hilfreiche Artikel.

Die Studienfassung ist eine philologische Übersetzung, die die relevanten sprachlichen Merkmale des Bibeltexts für den Leser so vollständig wie möglich dokumentiert. Die Übersetzung strebt nach formaler und syntaktischer Äquivalenz mit dem Urtext, die sie mithilfe einer modifizierten Interlinearmethode ([1]) erreicht. Wo keine direkte Übertragung möglich ist, folgt sie dem Grundsatz funktionaler Äquivalenz. Syntaktische Konstruktionen und Phrasen, die man nicht direkt übersetzen kann, lösen wir dabei möglichst sauber in vergleichbare deutsche Formulierungen auf. Dabei bestimmen wir das Phänomen in einer Fußnote und beschreiben seine Funktion (in manchen Fällen schließt das auch eine Paraphrase und alternative Übersetzungen ein). Verschiedene Klammern markieren (weitere Übersetzungsmöglichkeiten), [Einfügungen] und {Auslassungen}. Die Studienfassung geht in den Anmerkungen außerdem auf schwer verständliche Aussagen ein und liefert sprachliche, kulturelle, historische und theologische Hintergrundinfos, wo sie erforderlich sind, um den Text zu verstehen. Zudem können Parallelstellen gesetzt werden.

Die Studienfassung entsteht als selbständige Übersetzung aus dem Urtext. Es dürfen nur ganze Verse eingestellt werden. Um als zuverlässig gelten zu können, muss ein Kapitel oder Abschnitt alle Übersetzungskriterien erfüllen und die Qualitätssicherung vollständig durchlaufen haben. Neben der Erfüllung der Übersetzungskriterien soll die Qualitätssicherung durch Kontrollschritte und Peer Review sicherstellen, dass die Übersetzung auf einer sauberen Exegese beruht und den gegenwärtigen Forschungsstand berücksichtigt - und so wissenschaftlichen Standards entspricht.

Natürlich muss nicht jeder Versuch gleich perfekt sein! Wir arbeiten zusammen an der Übersetzung, und kein Text erfüllt alle Qualitätskriterien, wenn er nicht von mehreren Übersetzern bearbeitet worden ist. Deshalb freuen wir uns über jede eingestellte Übersetzung, die selbständig erarbeitet worden und nicht zu frei ist. Euch muss aber klar sein, dass andere Bearbeiter eure Übersetzung eventuell noch stark abwandeln werden!

MERKE:
Die Studienfassung ist eine besondere Übersetzung, die den Urtext besonders genau wiedergeben will. Dazu folgt sie einer genauen Übersetzungsmethode und verwendet Hilfsmittel wie Fußnoten und Klammern im Fließtext. Ihre Zuverlässigkeit wird per Qualitätssicherung genau überprüft.

Vorgehensweise[Bearbeiten]

Grundlagen unserer Arbeit[Bearbeiten]

Die folgenden Punkte solltet ihr als Übersetzer der Studienfassung im Kopf haben.

Selbständig arbeiten[Bearbeiten]

Es versteht sich von selbst, dass wir unsere Übersetzung selbständig erarbeiten. Hilfsmittel wie Bibelsoftware oder sprachliche Schlüssel dürft ihr gerne zu Hilfe nehmen, sofern der erste Grundsatz der Übersetzungskriterien gewährleistet bleibt:

Die erste Übersetzung der Studienfassung entsteht nur aus dem Urtext.

Auch bei der weiteren exegetischen Textanalyse ist es löblich, wenn ihr zunächst selbst beobachtet. Welche Konstruktionen könnt ihr identifizieren, die ihr sauber auflösen solltet? Welche Wörter müsst ihr genauer erforschen, um eine angemessene Übersetzung zu finden? Welche Abschnitte erfordern inhaltliche Erklärungen? Mehr dazu später.

Quellen nachweisen[Bearbeiten]

Wer eine sorgfältige Studienfassung erstellt, wird früher oder später (eher früher) auch Fußnoten setzen müssen. Dabei muss man immer wieder auch mit Sekundärliteratur arbeiten. Dann sind Quellenangaben gerade bei komplexeren Sachverhalten unverzichtbar. Weitere Details zu Literaturangaben

Wichtige Sekundärliteratur berücksichtigen[Bearbeiten]

Im (Theologie-)Studium lernt man das wissenschaftliche Arbeiten mit Sekundärliteratur. Sie sichert nicht nur eigene Erkenntnisse ab, sondern enthält in den meisten Fällen wertvolle Zusatzinformationen. Daher verlangen unsere Qualitätskriterien, dass jeder Abschnitt der Studienfassung in der Qualitätssicherung mit mindestens einem aktuellen exegetischen Kommentar kontrolliert wird. Besser sind nach unseren Erfahrungen drei, optimal sind häufig eher fünf oder mehr. Im Idealfall wird jeder übersetzte Text vor seiner Fertigstellung gründlich exegesiert und mit allen wichtigen Kommentaren, sowie relevanten Aufsätzen und Einträgen aus theologischen Wörterbüchern erarbeitet. Für die Zwecke unserer Übersetzung ist es uns ferner wichtig, unser Ergebnis auch mit dem anderer Bibelübersetzer zu vergleichen.

Qualitätssicherung und Statussystem[Bearbeiten]

Hauptartikel: Qualitätssicherung

Die Qualitätssicherung soll gewährleisten, dass alle Abschnitte zuverlässig übersetzt sind. Sie folgt denselben Prinzipien wie jede akademische Qualitätskontrolle. Besonders wichtig sind dabei das schon angesprochene Heranziehen akademischer Sekundärliteratur und das Gegenlesen durch weitere Übersetzer (Peer Review). Die Qualitätskriterien sind deshalb so angelegt, dass diese beiden Kontrollschritte auf jedes Kapitel angewandt werden. Dazu kommen Einzelfragen, die die Erfüllung der Übersetzungskriterien betreffen.

Die Qualitätssicherung folgt keinem festen Ablauf. Entscheidend ist nur, dass die Kriterien am Ende alle erfüllt sind. Wir haben jedoch ein System verschiedener Status, die bei jedem Kapitel anzeigen, wie weit die Übersetzung qualitativ schon ist.

  • Ein Kapitel, das noch keine ganze Rohübersetzung vorweisen kann, erhält beispielsweise den Status Studienfassung in Arbeit
  • Ein Abschnitt, der schon einige Qualitätskriterien erfüllt und aller Voraussicht nach zuverlässig ist, erhält den Status Studienfassung erfüllt die meisten Kriterien.
  • Ein Abschnitt, der die gesamte QS durchlaufen hat und alle Kriterien erfüllt, erhält den Status Lesefassung in Arbeit als Signal dafür, dass die Arbeiten an der Studienfassung abgeschlossen sind.

Entsprechende Status gibt es auch für die Lesefassung.

Für Übersetzer die wichtigste Info: Jede Kapitelseite in unserem Wiki hat eine Diskussionsseite. Dort findet ihr eine Tabelle mit den Qualitätskriterien. Benutzt die Tabelle und sagt uns, welche QS-Schritte ihr schon selbst abgehakt habt! Bei Zweifeln auf der Diskussionsseite oder direkt im Chat nachfragen.

MERKE:
Jedes Kapitel erhält je nach Zustand der Übersetzung einen Status. Der Status stellt dar, wie zuverlässig eine Übersetzung ist. Damit die Qualitätssicherung funktioniert, solltet ihr in der Tabelle auf der Diskussionsseite des übersetzten Kapitels angeben, welche der angeführten Kontrollen ihr für euren Abschnitt schon durchgeführt habt!

Die Textgrundlage[Bearbeiten]

Siehe auch Die Quellen
  • Im Neuen Testament orientieren wir uns am Haupttext der wissenschaftlichen Ausgaben (NA28, ECM, SBLGNT). Wer das SBLGNT benutzt, sollte das auf der Diskussionsseite festhalten.

Abweichungen und textkritische Zweifelsfälle kommen in Fußnoten. Eigene Textkritik ist ebenfalls willkommen, solange sie ihre Entscheidungen gut begründet. Dazu s.a. die Seiten Textkritik (Übersetzungs-FAQ) und Textkritik (Bibellexikon)

Übersetzungsvorgang[Bearbeiten]

Lexikalisch-grammatische Analyse . Besondere Konstruktionen, Verbformen, Idiome, seltene Wörter, unklare Syntax, Stilmittel markieren/merken.

Wir erinnern noch einmal nachdrücklich daran, dass nicht jeder Übersetzer gleich jeden Schritt ausführen muss! Die wenigsten haben die Zeit und nur manche haben die Fähigkeiten für eine so gründliche Analyse, wie sie hier geschrieben wird. Die darf gerne in mehreren Schritten von unterschiedlichen Übersetzern vorgenommen werden. Wichtig ist jedoch, dass alle Schritte in der Checkliste auf der Diskussionsseite festgehalten werden.

Auflösung von syntaktischen Konstruktionen oder Idiomen[Bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten]

Verwendung von Sekundärliteratur[Bearbeiten]

Tipps[Bearbeiten]

-> Bibelsoftware, Sprachliche Schlüssel, Open Access.

Das ist natürlich sehr zeitaufwändig, und viele Übersetzer haben gar keinen Zugriff auf die wichtigen Kommentare. Für alle, die es interessiert, deshalb ein paar Tipps zur Recherche und Literaturbeschaffung.

Die folgenden beiden Abschnitte werden ausgelagert[Bearbeiten]

Literaturrecherche[Bearbeiten]

Die für unsere Übersetzung nützlichsten Kommentare sind neuere exegetische Kommentare, die den Urtext möglichst genau analysieren. Laien- oder anwendungsorientierte Kommentare sind nicht so hilfreich. Alle benutzten Werke

  1. Unsere Literaturliste versucht, Standardwörterbücher und -grammatiken zu erfassen.
  2. Es ist oft nicht leicht herauszufinden, welche Standardwerke es zu einem bestimmten Buch gibt.
    1. [www.bestcommentaries.com Bestcommentaries.com] berücksichtigt nur englische Kommentare und fragt eher nach dem Nutzen für die Predigtexegese. Aber Kommentare, die dort eine gute Bewertung haben und mit "T" ("technical" -> exegetisch) markiert sind, sind ein guter Anfang.
    2. Rezensionen (book-reviews.org), Amazon-Bewertungen
    3. Bibliographien

Literaturbeschaffung[Bearbeiten]

  1. In unserem Projekt Sekundärliteratur erfassen wir alle akademischen Texte, die zu jedem Kapitel im Internet zu finden sind. Es kann nicht schaden, mal nachzuschauen, ob zum eigenen Kapitel Kommentare oder Aufsätze verlinkt wurden!
  2. Nationallizenz
  3. Bibliotheken, Uni-Bibs.

Klammern in der Studienfassung[Bearbeiten]

[Erklärung der Klammern]

Hinweis: Alternativen im selben Fall. Alternativen werden per Komma getrennt. Manche Übersetzer verwenden


Fußnoten in der Studienfassung[Bearbeiten]

Zu den technischen Details s. Hilfe:Fußnoten.

Welchen Zweck haben die Fußnoten?[Bearbeiten]

Fußnoten haben zwei Anliegen: 1. Sie erläutern die Übersetzungsentscheidungen (Transparenz für den Leser), 2. Sie geben den Übersetzern der Lesefassung alle Informationen, die sie brauchen, zu

  • Übersetzungsentscheidungen
  • Kontext und Textstruktur
  • Umwelt und Geschichtlichem
  • Wortwahl: v.a. bei Stilmitteln, Idiomen
  • schwer verständlichen Inhalten

Insofern ähneln die Erklärungen der Studienfassung einer Studienbibel, sind aber etwas technischer geprägt und legen besonderen Wert auf die Bedürfnisse von „Zweitübersetzern“. Am ehesten kann man die Studienfassung und ihre Fußnoten vielleicht mit den philologisch geprägten Übersetzungen mancher Kommentarreihen (bes. BK.AT oder WBC) vergleichen, die sehr viele Fußnoten mit technischen Erklärungen aufweisen und es dem Kommentator ermöglichen, sich im eigentlichen Kommentar auf die Makrostruktur zu konzentrieren.

Wichtig ist dabei, dass die Fußnoten eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Text wiederspiegeln:

  • Sie sollen dem Leser erklären, welche Deutungsmöglichkeiten es gibt und warum eine bestimmte Entscheidung getroffen wurde.
  • Besonders gut ist es, wenn es den Fußnoten (wo relevant) gelingt, kurz und knapp die wissenschaftliche Diskussion darstellen und abweichende Meinungen berücksichtigen. Das sollte, wo immer möglich, konzise bleiben und sich auf dich wichtigste Literatur beschränken. Wir wollen einen Überblick über die Diskussion, für eine detaillierte Abhandlung ist Platz im Kommentar.
  • Die Erklärungen müssen Belege enthalten! (Zumindest, wo sie über Grundlagen von Grammatik, Wortschatz und Semantik hinausgehen.)

Die Fußnoten sollen dagegen nicht, wie etwa die Fußnoten einer Studienbibel, systematisch-theologische und erbauliche Erklärungen enthalten. Ihr Zweck ist die prägnante Erklärung des Ausgangstextes für Leser wie Zweitübersetzer. Andere Elemente einer Studienbibel, wie Worterklärungen oder zeitgeschichtliche Informationen, sind dagegen erwünscht.

Wann sollte ich eine Fußnote setzen?[Bearbeiten]

Eine Fußnote ist notwendig[Bearbeiten]

  • Wenn eine Übersetzungsentscheidung weitere Erklärungen erfordert, etwa wenn es zur Stelle abweichende Deutungen gibt oder sie obskure Formulierungen enthält.
  • Wenn eine wörtliche Übersetzung missverständlich wäre, aber festgehalten werden soll.
  • Um festzuhalten, wie eine nicht direkt übertragbare sprachliche Konstruktion übersetzt wurde, etwa bei der Auflösung
    • griechischer Partizipien, Genitiv- oder Dativverbindungen
    • hebräischer Konstruktionen, wie Figurae etymologicae, verbale Hendiadyoine, gegebenenfalls bei Zweideutigkeiten im Tempus oder manchen Satzverbindungen.
  • Zur Dokumentation sprachlicher Details, die im Deutschen nicht wiedergegeben oder nur umschrieben werden können, z.B.
    • der griechischen Aspekte
    • des historischen Präsens
    • Propositionen mit einer Form von "siehe"
  • In textkritischen Zweifelsfällen, die die Übersetzung beeinflussen würden.
  • Zur Übertragung von chronologischen Angaben, wo erforderlich zur Datierung historischer Ereignisse.
  • Zur Übertragung von Währungs-, Zeit- und Maßeinheiten.

Eine Fußnote wird empfohlen[Bearbeiten]

  • Zur Erklärung von Stilmitteln und Idiomen.
  • In manchen Fällen, wenn mir als Übersetzer eine elegante äquivalente Übersetzung einfällt, diese aber nicht mehr zu den Regeln der Studienfassung passen würde.
  • Wenn eine textkritische Entscheidung zwischen bedeutenden Zeugengruppen getroffen werden muss (am besten markiert mit "Textkritik:", damit unkundige Leser nicht verwirrt werden), die aber die Übersetzung nicht gravierend beeinflussen.
  • Zur Erklärung von theologischen Begriffen im Kontext der Argumentation, soweit zum Verständnis der Botschaft notwendig.
  • Zur Erklärung von Sitten und Bräuchen, kulturellen Bezügen oder zur Identifikation von historischen Gegebenheiten oder Personen.
  • Bei literarischen Anleihen (Parallelstellen, Zitaten, Verarbeitungen) an andere Texte oder Bibelstellen, sofern das Setzen einer Parallelstelle nicht ausreicht.
  • Für weitere Hinweise, die für den Leser oder Zweitübersetzer notwendig sind, um den Text und seine Struktur (die Meta-Ebene) mithilfe der Studienfassung zu verstehen. Häufig enthalten Texte Informationen, die sich nicht direkt übersetzen lassen - subtile Unterschiede zwischen verwendeten Begriffen, syntaktische Details (besondere Betonungen, Abgrenzungen, Rhythmus) oder formale Informationen (Stil, Aufbau), sofern hilfreich.

Verbindungen, die immer mit einer Fußnote erklärt werden sollten[Bearbeiten]

Verbformen (Griechisch):

  • Historisches Präsens
  • Imperfekte
  • Perfekte

Aufgelöste Genitiv- und Dativverbindungen:


Welche Elemente können Fußnoten enthalten?[Bearbeiten]

Die Fußnoten profitieren von einer möglichst klaren Struktur und prägnanten Ausdrucksweise. Folgende Mittel können dabei behilflich sein:

  • Beispielhafte Formulierungen aus oder Vergleiche mit anderen Übersetzungen
  • Verweise auf die wissenschaftliche Literatur oder Material im „Offenen Bibelversum“
  • Es bietet sich an, Abschnitte über Spezialfragen (Textkritik o.ä.), die für viele Laien unverständlich sind, als solche zu markieren, etwa mit einem einleitenden „Textkritik: ...“ (Beispiel: Kol 1,22)
  • Zitate des in der Fußnote besprochenen Texts, zumindest wo zum Verständnis hilfreich, etwa „und Jesus sagte Jesus spricht hier...“ (Beispiel: Kol 1,6)
  • Wo griechische und hebräische Lexeme (Begriffe) zitiert werden, sollte verdeutlichend die im Text gewählte bzw. (wo sinnvoll) eine repräsentative Summe möglicher Übersetzungen folgen.
  • Der Lesbarkeit und Verständlichkeit halber sollte man dagegen auf unnötige stilistische Ausschmückungen, starke Meinungsäußerungen oder zu lange Zitate verzichten.

Geht noch klarer. Ist der Abschnitt vollständig?

Welchen Kenntnisstand setzen die Fußnoten beim Leser voraus?[Bearbeiten]

  • Vertrautheit mit den Übersetzungskriterien
  • Kenntnisse der deutschen Grammatik. Spezifisch hebräische und griechische Grammatik sollten verlinkt oder kurz erklärt oder mit Beispielen verdeutlicht werden.
  • Grundlagen der Textkritik und anderer exegetischer Spezialdisziplinen (zumindest für alle diejenigen Leser, die die entsprechenden Abschnitte verstehen wollen. Optimalerweise sind die Abschnitte entsprechend markiert.).
  • Grundlegende Fakten zur Bibel (d.h. Dinge wie: es handelt sich um eine Übersetzung aus dem Hebräischen/Griechischen; die Bibel besteht aus verschiedenen Einzelbüchern unterschiedlichen Alters, von unterschiedlichen Autoren...)
  • Wo immer möglich, keine Kenntnisse der Ursprachen! Der Urtext sollte so erklärt werden, dass auch Laien folgen können.

Wie bestimmte Konstruktionen aufgelöst werden[Bearbeiten]

Griechische Konstruktionen[Bearbeiten]

Attributive Partizipien[Bearbeiten]

S.a. die Grammatikseite Partizip.

Attributive Partizipien lassen sich häufig direkt übersetzen, ansonsten aber sehr sauber in deutsche Relativsätze auflösen.

Bei als Attribut benutzten Partizipien: Als gleichwertiges Attribut (Partizip oder Adjektiv) oder Relativsatz

  • Übersetzung als gleichwertiges Attribut (Partizip oder Adjektiv).
  • Auflösung als Relativsatz. Manchmal ist (auch mal eine kompliziertere) Relativsatzkonstruktion nötig, weil es für das Partizip im Deutschen kein äquivalentes Substantiv gibt.
ἡ γραφὴ ἡ λέγουσαdie Schrift, die besagt (Jak 2,23)

Bei substantivierten Partizipien: als Substantiv oder als Relativsatz

  • Übersetzung als Substantiv. Gelegentlich findet sich sogar ein gleichwertiges substantiviertes Partizip.
ὁ βαπτίζων – Der Täufer (d.h. Johannes) (Mk 1,4)
  • Auflösung als Relativsatz. Manchmal ist (auch mal eine kompliziertere) Relativsatzkonstruktion nötig, weil es für das Partizip im Deutschen kein äquivalentes Substantiv gibt.
ὁ ἀγαπῶν τὴν ἑαυτοῦ γυναῖκα ἑαυτὸν ἀγαπᾷ. – Wer seine Frau liebt, [der] liebt sich selbst. (Eph 5,28)
Μακάριος ὁ ἀναγινώσκων καὶ οἱ ἀκούοντες τοὺς λόγους – Wie glücklich [sind] derjenige, der die Worte vorliest, und diejenigen, die [sie] hören... (Offb 1,3)

Adverbiale Partizipien[Bearbeiten]

Ptc. coni., Gen. Abs.

Prädikative Partizipien[Bearbeiten]

AcP

Infinitivsätze[Bearbeiten]

Stilfiguren[Bearbeiten]

Bestimmte Konjunktionen/Formulierungen[Bearbeiten]

z.B. Sätze mit hina oder oun Verbindungen mit "Siehe"

Hebräische Konstruktionen[Bearbeiten]

Satzfolgeneinleitungen mit z.B. Temporalangaben

Literaturangaben (wird ausgelagert)[Bearbeiten]

Die folgenden Angaben sollen niemanden abschrecken. Fehler sind normal, und Wenn eure Übersetzung ohne weitere Wörterbücher, Kommentare oder ähnliches entstanden ist, macht sie das nicht gleich schlechter. Ihr dürft sie trotzdem gerne einstellen und die Arbeit mit der Sekundärliteratur dankend einem anderen überlassen. :-) Allerdings sollte euch klaren sein, dass eure Übersetzung im nächsten Schritt noch deutlich verändert werden könnte.


Literaturverzeichnis auf der Diskussionsseite[Bearbeiten]

Zunächst solltet ihr in der Tabelle auf der Diskussionsseite alle Werke (Kommentare, Aufsätze, Grammatiken, Wörterbücher) angeben, die ihr für einen Abschnitt benutzt habt. Ausgenommen sind Werke, die man als gegeben voraussetzen kann, wie Standard-Wörterbücher und Sprachliche Schlüssel. Ausführlichere Wörterbuch-Einträge, deren Autor vermerkt ist, werden ebenfalls angegeben (z.B. aus THAT oder TWNT). Die Quellenangaben folgen keinem festen Muster, müssen aber die im nächsten Absatz fett markierten Elemente enthalten. Zwei Beispiele:

Hubert Meyer, Kommentar zum Buch Esra (KAT), Göttingen 51985
Bertrand, Regina: Schrieb Paulus den Galaterbrief?, in: NTS 3/2019, S. 9-43

Wir machen die folgenden Empfehlungen: Eure Quellenangaben solltet ihr einheitlich gestalten und mit dem a) Namen des/der Verfasser(s) (ggfs. Herausgebers, wenn kein einzelner Verfasser vermerkt ist), gefolgt vom b) Titel der Arbeit, beginnen. (Bei Kommentaren ergänzt ihr am besten hinter dem Titel das Kürzel der Reihe.) Nötig sind zudem wenigstens c) das Erscheinungsjahr der verwendeten Auflage und d) die verwendete Auflage, sofern es nicht die erste ist, nach dem Muster <sup>[Auflage]</sup>[Erscheinungsjahr], z.B. 32004. Bei Schriften, die Teil eines Sammelbandes oder einer Zeitschriftenausgabe sind, erfolgen zudem e) die Angabe "in: [Name des Bandes]", bei Journalen folgen dann Ausgabe und/oder Erscheinungsjahr. Bekanntere Journaltitel dürfen auch mit ihrer gängigen Abkürzung zitiert werden, bei Nachschlagewerken genügt die gängige Abkürzung. Zuletzt gebt ihr f) die Seitenzahlen der Schrift innerhalb des Sammelwerks an. Angaben zu Erstauflage, Erscheinungsort, Verlag und ISBN sind nicht erforderlich, können aber gemacht werden.

Belege im Fließtext[Bearbeiten]

Auf der Kapitelseite sollten diese Werke in Fußnoten in einer Klammer an den Stellen vermerkt sein, wo ihr direkten Gebrauch von ihnen gemacht oder sie zitiert habt. Das gilt natürlich auch für Wörterbücher oder sprachliche Schlüssel, die ihr nicht extra auf der Diskussionsseite angegeben habt, aber deren Formulierung oder Position ihr explizit anführt.
a) Für Zitate im Fließtext haben wir eine verbindliche Kurzform: Nachname Erscheinungsjahr, Seitenzahl, beispielsweise:

Meyer 1985, 234
Bertrand 2019, S. 17

Bei Kommentaren kann die Seitenangabe u.U. entfallen, wenn es sich um ein Zitat zur untersuchten Stelle handelt.

b) Viele Standardwerke könnt ihr mit den Kürzeln zitieren, die auf der Literaturliste angegeben sind. Bei Bibeln, Wörterbüchern und Grammatiken sind Seitengaben nicht immer möglich oder sinnvoll, deshalb empfehlen wir, stattdessen den Eintrag samt Systematik (bei Wörterbüchern) bzw. den Abschnitt oder Paragrafen (bei Grammatiken) anzugeben. Beispiele:

BA μεθύσκω (für Bauer/Aland, Eintrag μεθύσκω)
LN 15.122 (für Louw/Nida, Eintrag 15.122 βάλλωb)
BHRG §24.4. (für Biblical Hebrew Reference Grammar, §24.4. Definiteness (Status Determinatus))
NGÜ

Bei Bibeln und Zitaten aus Wörterbüchern reicht auch die Angabe der Abkürzung, wenn die Bibelstelle (bei Bibeln) bzw. das besprochene Wort (bei Wörterbüchern) im Kontext klar sind.

Nicht extra zu belegen braucht ihr (akademischen Standards entsprechend)

  • Offensichtliche, nachvollziehbare oder subjektive eigene Schlussfolgerungen oder Bemerkungen
  • allgemein bekannte Fakten, darunter Grundlagenwissen zur Bibel;
  • Aspekte und Begriffe der deutschen Grammatik;
  • andere simple, unter Fachleuten unumstrittene Fakten (z.B. unstrittige Wortbedeutungen, Grammatisches, linguistische Fakten oder textkritische Allgemeinplätze) - im Zweifelsfall solche, die sich in einem zu verlinkenden Artikel für die Grammatik, das Wörterbuch oder das Bibellexikon einfach belegen ließen;
  • den Gebrauch gewisser Datenbanken und Funktionen in Bibelprogrammen, z.B. wenn ihr Parallelstellen angebt;
  • übliche textkritische Quellen und Hilfsmittel wie Apparate oder angeführte Handschriften und Editionen