Wegweiser Studienfassung

Aus Die Offene Bibel

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Diese Seite ist ein reiner Entwurf und stellt bisher eine Art FAQ zur Studienfassung dar. Langfristig ist es sinnvoll, für die einzelnen Fassungen genauere Informationen zu geben. Wie und was genau, darf diskutiert werden - das Folgende ist nur Material, das ich bei Gelegenheit einmal festgehalten habe.

Mitarbeit und Ergänzungen sind erwünscht! --Ben 11:20, 14. Sep. 2012 (CEST)

Studienfassung[Bearbeiten]

Vorgehensweise[Bearbeiten]

Zu ergänzen, s. z.B. hier, sollte aber noch ausführlicher sein.

Fußnoten in der Studienfassung[Bearbeiten]

Zu den technischen Details s. Hilfe:Fußnoten.

Welchen Zweck haben die Fußnoten?[Bearbeiten]

Fußnoten haben zwei Anliegen: 1. Sie erläutern die Übersetzungsentscheidungen (Transparenz für den Leser), 2. Sie geben den Übersetzern der Lesefassung alle Informationen, die sie brauchen, zu

  • Übersetzungsentscheidungen
  • Kontext und Textstruktur
  • Umwelt und Geschichtlichem
  • Wortwahl: v.a. bei Stilmitteln, Idiomen
  • schwer verständlichen Inhalten

Insofern ähneln die Erklärungen der Studienfassung einer Studienbibel, sind aber etwas technischer geprägt und legen besonderen Wert auf die Bedürfnisse von „Zweitübersetzern“. Am ehesten kann man die Studienfassung und ihre Fußnoten vielleicht mit den philologisch geprägten Übersetzungen mancher Kommentarreihen (bes. BK.AT oder WBC) vergleichen, die sehr viele Fußnoten mit technischen Erklärungen aufweisen und es dem Kommentator ermöglichen, sich im eigentlichen Kommentar auf die Makrostruktur zu konzentrieren.

Wichtig ist dabei, dass die Fußnoten eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Text wiederspiegeln:

  • Sie sollen dem Leser erklären, welche Deutungsmöglichkeiten es gibt und warum eine bestimmte Entscheidung getroffen wurde.
  • Besonders gut ist es, wenn es den Fußnoten (wo relevant) gelingt, kurz und knapp die wissenschaftliche Diskussion darstellen und abweichende Meinungen berücksichtigen. Das sollte, wo immer möglich, konzise bleiben und sich auf dich wichtigste Literatur beschränken. Wir wollen einen Überblick über die Diskussion, für eine detaillierte Abhandlung ist Platz im Kommentar.
  • Die Erklärungen müssen Belege enthalten! (Zumindest, wo sie über Grundlagen von Grammatik, Wortschatz und Semantik hinausgehen.)

Die Fußnoten sollen dagegen nicht, wie etwa die Fußnoten einer Studienbibel, systematisch-theologische und erbauliche Erklärungen enthalten. Ihr Zweck ist die prägnante Erklärung des Ausgangstextes für Leser wie Zweitübersetzer. Andere Elemente einer Studienbibel, wie Worterklärungen oder zeitgeschichtliche Informationen, sind dagegen erwünscht.

Wann sollte ich eine Fußnote setzen?[Bearbeiten]

  • Wenn eine Übersetzungsentscheidung weitere Erklärungen erfordert, etwa wenn abweichenden Deutungen oder obskure Formulierungen vorhanden sind.
  • Wenn eine wörtliche Übersetzung missverständlich wäre, aber festgehalten werden soll.
  • Um festzuhalten, wie eine nicht direkt übertragbare sprachliche Konstruktion übersetzt wurde, etwa bei der Auflösung
    • griechischer adverbialer Partizipien, Genitiv- oder Dativverbindungen
    • hebräischer Konstruktionen, wie Figurae etymologicae, verbaler Hendiadyoine, gegebenenfalls bei Zweideutigkeiten im Tempus oder manchen Satzverbindungen.
  • Zur Erklärung von Stilmitteln und Idiomen.
  • In manchen Fällen, wenn mir als Übersetzer eine elegante äquivalente Übersetzung einfällt, diese aber nicht mehr zu den Regeln der Studienfassung passen würde.
  • Wenn textkritische Entscheidungen getroffen werden müssen (am besten markiert mit "Textkritik:", damit unkundige Leser nicht verwirrt werden).
  • Zur Erklärung von theologischen Begriffen im Kontext der Argumentation, soweit zum Verständnis der Botschaft notwendig.
  • Zur Erklärung von Sitten und Bräuchen oder kulturellen Bezügen.
  • Zur Übertragung von chronologischen Angaben, wo erforderlich zur Datierung historischer Ereignisse.
  • Zur Übertragung von Währungs- und Maßeinheiten.
  • Bei literarischen Anleihen (Parallelstellen, Zitaten, Verarbeitungen) an andere Texte oder Bibelstellen, sofern das Setzen einer Parallelstelle nicht ausreicht.
  • Weitere Hinweise, die für den Leser oder Zweitübersetzer notwendig sind, um den Text und seine Struktur (die Meta-Ebene) mithilfe der Studienfassung zu verstehen. Häufig enthalten Texte Informationen, die sich nicht direkt übersetzen lassen - subtile Unterschiede zwischen verwendeten Begriffen, syntaktische Details (besondere Betonungen, Abgrenzungen, Rhythmus) oder formale Informationen (Stil, Aufbau), sofern hilfreich.

Welche Elemente können Fußnoten enthalten?[Bearbeiten]

Die Fußnoten profitieren von einer möglichst klaren Struktur und prägnanten Ausdrucksweise. Folgende Mittel können dabei behilflich sein:

  • Beispielhafte Formulierungen aus oder Vergleiche mit anderen Übersetzungen
  • Verweise auf die wissenschaftliche Literatur oder Material im „Offenen Bibelversum“
  • Es bietet sich an, Abschnitte über Spezialfragen (Textkritik o.ä.), die für viele Laien unverständlich sind, als solche zu markieren, etwa mit einem einleitenden „Textkritik: ...“ (Beispiel: Kol 1,22)
  • Zitate des in der Fußnote besprochenen Texts, zumindest wo zum Verständnis hilfreich, etwa „und Jesus sagte Jesus spricht hier...“ (Beispiel: Kol 1,6)
  • Wo griechische und hebräische Lexeme (Begriffe) zitiert werden, sollte verdeutlichend die im Text gewählte bzw. (wo sinnvoll) eine repräsentative Summe möglicher Übersetzungen folgen.
  • Der Lesbarkeit und Verständlichkeit halber sollte man dagegen auf unnötige stilistische Ausschmückungen, starke Meinungsäußerungen oder zu lange Zitate verzichten.

Geht noch klarer. Ist der Abschnitt vollständig?

Welchen Kenntnisstand setzen die Fußnoten beim Leser voraus?[Bearbeiten]

  • Vertrautheit mit den Übersetzungskriterien
  • Kenntnisse der deutschen Grammatik. Spezifisch hebräische und griechische Grammatik sollten verlinkt oder kurz erklärt oder mit Beispielen verdeutlicht werden.
  • Grundlagen der Textkritik und anderer exegetischer Spezialdisziplinen (zumindest für alle diejenigen Leser, die die entsprechenden Abschnitte verstehen wollen. Optimalerweise sind die Abschnitte entsprechend markiert.).
  • Grundlegende Fakten zur Bibel (d.h. Dinge wie: es handelt sich um eine Übersetzung aus dem Hebräischen/Griechischen; die Bibel besteht aus verschiedenen Einzelbüchern unterschiedlichen Alters, von unterschiedlichen Autoren...)
  • Wo immer möglich, keine Kenntnisse der Ursprachen! Der Urtext sollte so erklärt werden, dass auch Laien folgen können.