Funktionales Übersetzen: Unterschied zwischen den Versionen

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Die funktionalen Translationstheorien setzen bei der Erkenntnis ein, dass die Deutung eines Textes nicht nur von sprachlichen Eigenschaften abhängt, sondern auch vom ''Kontext seiner Verwendung''. Schließlich sind Texte kein Selbstzweck, sondern haben eine ''kommunikative Intention''. Dieses Kommunikationsziel („Textfunktion“) muss bei einer guten Übersetzung berücksichtigt werden.
Die funktionalen Translationstheorien setzen bei der Erkenntnis ein, dass die Deutung eines Textes nicht nur von sprachlichen Eigenschaften abhängt, sondern auch vom ''Kontext seiner Verwendung''. Schließlich sind Texte kein Selbstzweck, sondern haben eine ''kommunikative Intention''. Dieses Kommunikationsziel („Textfunktion“) muss bei einer guten Übersetzung berücksichtigt werden.


Der funktionale Ansatz berücksichtigt, dass Übersetzungen andere Adressaten, einen anderen kulturellen Kontext sowie andere Textfunktionen haben können. Dies ist z.B. der Fall, wenn ein Erzähltext als Lied übersetzt wird, oder auch ein poetischer Text als Studienbibel. Aus dieser Beobachtung folgt auch, dass ''die eine Übersetzung'' für alle Menschen und Zwecke prinzipiell ''unmöglich'' ist.
Der funktionale Ansatz gründet auf der Beobachtung, dass Übersetzungen verschiedene Adressaten, einen anderen kulturellen Kontext sowie unterschiedliche Textfunktionen haben können. Dies ist z.B. der Fall, wenn ein Erzähltext als Lied übersetzt wird, oder auch ein poetischer Text als Studienbibel. Aus dieser Beobachtung folgt auch, dass ''die eine Übersetzung'' für alle Menschen und Zwecke prinzipiell ''unmöglich'' ist.


== Zum Kontext von Texten und Übersetzungen ==
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=== Kontext der Übersetzung ===
=== Kontext der Übersetzung ===
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Um die Qualität einer Übersetzung einschätzen zu können, müssen die intendierten Adressaten und Verwendungszwecke bekannt sein. Dies gilt auch für Bibelübersetzungen. Leider vermeiden es jedoch die meisten Übersetzungsprojekte, diese grundlegenden Fragen zu klären:
 
* ''Kommunikationsziel:'' Wozu wird die Übersetzung gebraucht?
* ''Kommunikationsziel:'' Wozu wird die Übersetzung gebraucht?
* ''Adressat:'' An welche Leser richtet sich die Übersetzung?  
* ''Adressat:'' An welche Leser richtet sich die Übersetzung?  

Version vom 20. Juli 2013, 08:52 Uhr


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Funktionales Übersetzen ist eine Übersetzungsmethode, die translationswissenschaftliche Erkenntnisse berücksichtigt. Sowohl für den Ausgangstext als auch für den Zieltext werden hierbei Textfunktionen, Adressaten und kultureller Hintergrund analysiert bzw. definiert.

Die funktionalen Translationstheorien setzen bei der Erkenntnis ein, dass die Deutung eines Textes nicht nur von sprachlichen Eigenschaften abhängt, sondern auch vom Kontext seiner Verwendung. Schließlich sind Texte kein Selbstzweck, sondern haben eine kommunikative Intention. Dieses Kommunikationsziel („Textfunktion“) muss bei einer guten Übersetzung berücksichtigt werden.

Der funktionale Ansatz gründet auf der Beobachtung, dass Übersetzungen verschiedene Adressaten, einen anderen kulturellen Kontext sowie unterschiedliche Textfunktionen haben können. Dies ist z.B. der Fall, wenn ein Erzähltext als Lied übersetzt wird, oder auch ein poetischer Text als Studienbibel. Aus dieser Beobachtung folgt auch, dass die eine Übersetzung für alle Menschen und Zwecke prinzipiell unmöglich ist.

Zum Kontext von Texten und Übersetzungen

Sprache und Kontext eines Textes

Die Bedeutung eines Textes ergibt sich aus dem Zusammenspiel zahlreichen Faktoren. Manche dieser Faktoren sind sprachlicher Natur:

  • Wortwahl: Jede Sprache hat ein unterschiedliches Vokabular. Oft gibt es mehrere Wörter mit fast identischer Bedeutung. Oft hat ein Wort aber auch sehr unterschiedliche Alternativ-Bedeutungen. Diese Mischung ist in jeder Sprache anders, weshalb es eine absolut exakte Übersetzung prinzipiell niemals geben kann. Zwischen den biblischen Sprachen und dem heutigen Deutsch gibt es hier sehr viele Unterschiede.
  • Grammatik: Die genauen Wortformen und der Satzbau funktionieren in jeder Sprache anders. Manche grammatikalischen Eigenschaften der Urtexte (hebräische Satzfolgen, griechische Aspekte) lassen sich im Deutschen nur mit völlig anderen Konstruktionen umschreiben.
  • Textsorten: In jeder Sprache sind andere Textsorten üblich, die jeweils großen Einfluss darauf haben, wie der Text verstanden wird.
  • Stil und Sprachebene: Stilistische Elemente wie Wortwahl, gewählte Satzkonstruktionen und verwendte Stilfiguren haben einen Einfluss darauf, wie ein Text verstanden wird. Diese Konventionen sind sprach- und zeitspezifisch.

Neben diesen sprachlichen Eigenschaften ist außerdem der Kontext extrem wichtig, in dem der Text verwendet wird:

  • Kulturelle Zusammenhänge: Jede sprachliche Aussage setzt kulturelles Wissen voraus. Beispielsweise ruft das Wort „Regenwetter” in Deutschland völlig andere Vorstellungen hervor als in Indien oder in der Sahara. Ähnlich ist es mit Tischsitten, sozialen Normen, Redensarten, Weltbildern, vorausgesetztem Wissen, ...
  • Intendierte Leserschaft: Je nachdem, wer als Leser im Blick ist, kann der Text eine völlig andere Aussage haben. Beispielsweise ist der Satz "Das Geld der Reichen wird an die Armen verteilt werden" ein Drohwort für reiche Menschen, für arme Menschen aber ein Heilswort.

Kontext des Ausgangstextes

Um den Kontext des Ausgangstextes zu verstehen, eignen sich die folgenden drei Leitfragen.

  • Kommunikationsziel: Was ist das Anliegen des Ausgangstextes?
  • Adressat: An welche Leser richtet sich der Ausgangstext?
  • Kultureller Hintergrund: In welche historisch-kulturelle Situation „spricht“ der Ausgangstext?

Für die biblischen Texte werden diese Fragen in der historisch-kritischen Exegese diskutiert. Bei vielen Bibelstellen lässt sich eine klare Mehrheitsmeinung im wissenschaftlichen Diskurs feststellen. Bei andere Bibelstellen ist der Kontext nicht eindeutig festzustellen (siehe unten).

Kontext der Übersetzung

Um die Qualität einer Übersetzung einschätzen zu können, müssen die intendierten Adressaten und Verwendungszwecke bekannt sein. Dies gilt auch für Bibelübersetzungen. Leider vermeiden es jedoch die meisten Übersetzungsprojekte, diese grundlegenden Fragen zu klären:

  • Kommunikationsziel: Wozu wird die Übersetzung gebraucht?
  • Adressat: An welche Leser richtet sich die Übersetzung?
  • Kultureller Hintergrund: In welcher historisch-kulturellen Situation soll die Übersetzung verwendet werden?

Was macht eine adäquate Übersetzung aus?

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  • Adressatenvarianz (Bibel in Leichter Sprache, Lesefassung)
  • Funktionsvarianz (Studienfassung, Psalmverwendung)
  • Funktionale Äquivalenz

Besondere Problematik bei Bibeltexten

Unsicherheit beim Kontext des Ausgangstextes

[…]

  • Historischer Kontext geht aus dem Text nicht hervor
  • Historischer Kontext ist in der wissenschaftlichen Literatur stark umstritten
  • Der historische Kontext eines Textes hat sich innerhalb der biblischen Textgeschichte geändert
  • Manche Texte waren schon zu biblischer Zeit offen für verschiedene Funktionen und Adressaten

Mehrere Funktionen und Adressaten der Übersetzung

[…]

Übersetzungstradition

[…]

Heiligkeit des biblischen Textes

[…]

Beispiele

[…]

Weiterführende Literatur

Funktionale Ansätze in der Translatologie

Es gibt in der Translatologie verschiedene funktionale Ansätze. Gemeinsam ist ihnen die Berücksichtigung kommunikationstheoretischer Voraussetzungen.

[…]

Weblinks