Gleichnis

Aus Die Offene Bibel

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(Diese Seite hält skizzenhaft fest, was ich (Ben) beim Überarbeiten des Markusevangeliums in den Kommentaren zu Gleichnissen lese. Ihr Kern ist die Fußnote zu Mk 3,23. Mitarbeit ist natürlich willkommen. --Ben 23:26, 24. Jan. 2014 (CET) )


παραβολή „Vergleich, Gleichnis, Analogie“ (Eintrag in LSJ)
In Mk 3,23 und ab Kap. 4 übersetzt mit „bildhafter Vergleich“. Häufige Übersetzung seit Luther: „Gleichnis“.

Beispiel aus anderen Übersetzungen: In Mk 3,23 übersetzt NGÜ: „er gebrauchte dazu eine Reihe von Vergleichen“, GNB: „erklärte ihnen die Sache durch Bilder“, NEÜ: „gab ihnen durch einige Vergleiche Antwort“, : „belehrte sie in Form von Gleichnissen“

Die klassische griechische Bedeutung von παραβολή ist „Vergleich“. Aristoteles bezeichnet den Vergleich als eine häufige rhetorische Beleg- oder Beweisform, eine übertragene Illustration, die eine klare argumentative Schlussfolgerung vermittelt (Collins 2007, 231).

Im Alten Testament steht das Wort משל maschal (Pl. meschalim, Gr. dann oft παραβολή) für verschiedene übertragene Aussagen und jede Art von Vergleich.a In der rabbinischen Bibelauslegung besteht ein maschal fast immer aus zwei Teilen:

  1. Die eigentliche fiktive Handlung ist maschal und beginnt i.d.R. mit einem Vergleich.
  2. Mit dem Stichwort ähnlich erfolgt der Übergang zu nimschal, einer zitierten Bibelstelle, als Schriftbeweis. Diese Schriftstelle ist sowohl der Grund für das Gleichnis als auch sein Höhepunkt.

Die Rabbinen hängten oft mehrere meschalim hintereinander in eine Argumentationskette, die zu überraschenden Schlussfolgerungen führen kann. (Collins 2007, 240f.)

„Gleichnisse“ sind bei Markus bildhafte Analogien, Rätsel, Metaphern oder Allegorien, die Jesus als Illustrationen zu Hilfe nimmt, um seine Position in verständlicher, einprägsamer Form zu vermitteln (Guelich 1989, 175). Oft lässt er die Gleichnisse für sich sprechen und erklärt sie nicht, sodass sie den Zuhörern Rätsel aufgeben.


Verwendete Literatur[Bearbeiten]

  • Adela Yarbro Collins, Mark. A Commentary (Hermeneia), Minneapolis 2007
  • R. T. France, The Gospel of Mark: A Commentary on the Greek Text (NIGTC), Grand Rapids 2002
  • Robert A. Guelich, Mark 1–8:26 (WBC), Dallas 1989

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