1 Nach dem Tod Josuas befragten die Israeliten JHWH: „Wer unter uns soll hinaufziehen zu dem Kanaaniter als Erstes, um gegen ihn zu kämpfen?“ 2 JHWH sagte: „Juda soll hinaufziehen! Hiermit gebe ich das Land in seine Hand!“ 3 Juda sagte zu Simeon, seinem Bruder: „Ziehe mit mir zu meinem Los und lass uns kämpfen gegen den Kanaaniter! Dann will auch ich mit dir zu deinem Los gehen.“
Da ging mit ihm Simeon;'
4 Juda zog hinauf, JHWH gab den Kanaaniter und den Perisiter in ihre (seine) Hand,〈a〉 und sie schlugen sie – ganze 10.000 Mann! – in Besek:
5 Sie begegneten dem Adoni-Besek und kämpften gegen ihn. Und sie schlugen den Kanaaniter und den Perisiter,
6 da floh Adoni-Besek und sie verfolgten ihn. Sie ergriffen ihn und schlugen ihm die Daumen seiner Hände und die großen Zehen seiner Füße ab.
7 Da sagte Adoni-Besek: „Siebzig Könige mit an ihren Händen abgeschlagenen Daumen und an ihren Füßen abgeschlagenen Zehen mussten an meiner Tafel um Essensreste betteln. Wie ich getan habe, so hat's mir Gott vergolten!“
Später brachten sie ihn nach Jerusalem, wo er dann starb.
8 Die Judäer kämpften gegen Jerusalem, nahmen es ein und schlugen es mit dem Schwert. Die Stadt verbrannten sie mit Feuer.
9 Danach zogen die Judäer hinab, um gegen den Kanaaniter zu kämpfen, welcher bewohnte das Gebirge, die Negev-Wüste und die Schefela.
10 Juda (Kaleb)〈b〉 ging auch zu dem Kanaaniter, der Hebron bewohnte[, und Hebron zog ihm entgegen]〈c〉 – der Name von Hebron war damals „Kirjat Arba“〈d〉 – und sie schlugen Sesaj und Ahiman und Talmaj.
11 Von dort zog er zu den Bewohnern von Debir – der Name von Debir war damals „Kirjat Sefer“ –
12 und Kaleb sagte: „Wer Kirjat Sefer schlägt und es einnimmt, dem gebe ich Aksa, meine Tochter, zur Frau!“
13 Othniel, der Sohn von Qenaz, dem Bruder von Kaleb – dem Jüngeren von beiden – nahm es ein.
Da gab er ihm seine Tochter Aksa zur Frau.
14 Sofort, als sie bei ihnen ankam, trieb sie ihn (er sie, Othniel sie, ihr Mann sie)〈e〉 dazu an, von ihrem Vater Boden zu fordern. Sie sprang vom Esel, ([noch als] sie auf ihrem Esel saß, rief sie[s], als)〈f〉 Kaleb sprach zu ihr: „Was gibt's?“,
15 und sie sagte ihm: „Gib mir Segen! Denn das Negev-Wüsten-Land hast du mir gegeben; so gib mir auch Wasserquellen (eine Wasserquelle)!“
Da gab ihr Kaleb [nach ihrem Begehren]〈g〉 die obere Quelle (oberen Quellen) und die untere Quelle (unteren Quellen).〈h〉
16 Die Kinder des Keniters, des Schwiegervaters (Schwiegersohns)〈i〉 von Mose, waren aus der Stadt der Palmen mit den Judäern in die Wüste ([Juda]), die im Süden (im Süden am Abhang) von Arad war,〈j〉 hinaufgezogen. Und es ging und wohnte bei ihm auch Amalek (Er ging und wohnte beim Volk)!〈k〉
17 Juda zog mit seinem Bruder Simeon weiter. Sie schlugen den Kanaaniter, der Zefat bewohnte. Sie sprachen den Bann darüber und gaben der Stadt den Namen „Hormah“.
18 Juda nahm Gaza und sein Umland ein, Aschkelon und sein Umland, Ekron und sein Umland [und Aschdod und sein Umland].〈l〉
19 JHWH war mit Juda. So eignete er sich auch das Gebirge an. Aber denn die Bewohner der Niederung [konnte]〈m〉 er nicht enteignen, denn sie hatten eisernen Wagen.
20 Sie gaben Hebron dem Kaleb, wie Mose angeordnet hatte. Er eignete sich dort die drei Städte des Riesen an (Er enteignete von dort die drei Söhne von Anak; Er eignete sich dort die drei Städte an und enteignete dort die drei Söhne von Anak).〈n〉
21 Die Jebusiter aber, die Bewohner Jerusalems, wurden nicht enteignet von den Benjaminiten. Daher wohnen die Jebusiter bei den Benjaminiten [in Jerusalem]〈o〉 bis zum heutigen Tag.
22 Es zog hinaus das Haus Josef,〈p〉 auch diese!, nach Bethel. Und JHWH (Juda)〈q〉 war mit ihnen.
23 Das Haus Josef ließ {in} Bethel auskundschaften (kampierte in Bethel).〈r〉 Der Name der Stadt war damals „Luz“ .
24 Die Wächter〈s〉 sahen einen Mann, der gerade aus der Stadt ging. [Sie ergriffen ihn und]〈t〉 sie sagten zu ihm: „Zeig uns doch bitte den Eingang der Stadt! Dann werden wir dir auch Gunst erweisen.“
25 Er zeigte ihnen den Eingang der Stadt, und sie schlugen die Stadt mit dem Schwert. Den Mann aber und seine ganze Sippe sandten sie fort.
26 Da ging der Mann ins Land der Hethiter. Er gründete ([dort])〈u〉 eine Stadt und nannte ihren Namen „Luz“. Dies ist ihr Name bis zum heutigen Tag.
27 Aber Manasse eignete sich nicht an Beth-Schean([, welches die Stadt der Skythen ist,])〈v〉 und seine Tochter-Städte ([und seine Umgebung]) und Taanak und seine Tochter-Städte und enteignete nicht die Bewohner von Dor ([und seiner Umgebung]) und seinen Tochter-Städten und die Bewohner von Jibleam ([und seiner Umgebung]) und seinen Tochterstädten und die Bewohner von Megiddo ([und seiner Umgebung]) und seinen Tochterstädten: Die Kanaaniter wollten durchaus wohnen bleiben in diesem Land.
28 Als Israel dann aber stärker wurde, legte er dem Kanaaniter Zwangsarbeit auf, aber selbst dann enteignete es ihn nicht.
29 Efraim wiederum enteignete nicht den Kanaaniter, der Gezer bewohnte. Und so wohnte der Kanaaniter in seiner Mitte in Gezer ([und er legte ihm Zwangsarbeit auf]).〈w〉
30 Zebulon enteignete nicht die Bewohner von Kitron und die Bewohner von Nahalol. Und so wohnte der Kanaaniter in seiner Mitte, und er legte ihm Zwangsarbeit auf. 31 Ascher enteignete nicht die Bewohner von Akko([, sondern legte ihm Zwangsarbeit auf, wie auch den Bewohnern von Dor,])〈x〉 und die Bewohner von Sidon; auch nicht die von Achlab und Akzib und Helba und Apik und Rechob (auch nicht [die von] Akzib und Mahaleb und Apik und Rechob.).〈y〉 32 Der Ascherit wohnte sogar umgekehrt in der Mitte des Kanaaniters, der Bewohner des Landes war, denn er enteigneten ihn gar nicht. 33 Naftali enteignete nicht die Bewohner von Beth-Schemesch und die Bewohner von Beth-Anat: Er wohnte in der Mitte des Kanaaniters, der Bewohner des Lands war. Aber die Bewohner von Beth-Schemesch und Beth-Anath wurden ihm immerhin später frohnpflichtig. 34 Die Amoriter drängten die Daniten sogar ins Gebirge, denn sie ließen nicht einmal zu, dass sie in die Täler hinabkämen – 35 Der Amoriter wollte durchaus wohnen bleiben am Gebirge Heres, in Ajjalon und in Schaalbim (am Myrten-Berg, wo Bären und Füchse hausen).〈z〉 Später aber lastete die Hand des Hauses Josef schwer auf ihnen und sie wurden frohnpflichtig. 36 Und das Gebiet des Amoriters (des Edomiters; des Amoriters [war der = wurde begrenzt von dem] des Edomiters)〈aa〉 reichte von der Anhöhe Akrabbim, vom Felsen (von Sela) an aufwärts.
a | Textkritik: MT, VUL, Syr, Tg: „in ihre Hand“. LXX + Theod: „in seine Hand“. BHQ hält dies für ursprünglich, weil es „von höherer literarischer Qualität“ sei. Gemeint ist damit wohl: Die verschiedenen Stämme und Völker erscheinen in Ri 1 als Einzahl, daher passte hier auch der Sg. zu dieser poetischen Strategie. Aber das ist ja hier unerheblich; auch wenn Simeon und Juda Sg. sind, können beide zusammen ja doch zwei Hände haben. Dieses Indiz scheint mir (S.W.) hier also gar schwach zu sein. Umgekehrt ist das Sg.-Pronomen ja leicht als Angleichung an den Sg. von „Hand“ erklärlich (das im Heb. als Idiom aber unproblematisch ist). Präf. daher MT gegen LXX. An noch mehreren Stellen in diesem Kapitel existieren solche Numerus-Varianten; diese werden im Folgenden nicht mehr erwähnt werden. (Zurück zu v.4) |
b | Textkritik - Juda: So alle Textzeugen. BHS dagegen will nach Jos 15,13 und V. 12 unseres Kapitels Kaleb lesen. Dagegen richtig BHQ; Jos und Ri lassen sich noch an vielen anderen Stellen nicht gut harmonisieren. (Zurück zu v.10) |
c | Textkritik: und Hebron zog ihm entgegen - wird nur durch LXX bezeugt. Butler 2009 etwa hält es für ursprünglich. Wohl zu recht; eine Einfügung ist nicht gut erklärlich, ein Ausfall dagegen leicht als Haplographie: Beim Text „... zu dem Kanaaniter, der wohnte in Hebron und es zog ihm entgegen Hebron“ wären die Augen eines Schreibers vom ersten zum zweiten Hebron gesprungen, wodurch der ganze Satz entfiel. (Zurück zu v.10) |
d | Textkritik - Kirjat Arba ist textkritisch nicht problematisch, aber ein schönes Bsp. für das textkritische Phänomen der „Konflation“: In LXX steht Kariatharboksefer; gewiss stand hier also einmal „Kirjat Sefer“ wie in Vv. 11f., dies sollte dann durch die über die Zeile geschriebene Notiz „Arbok“ zu „Kirjat Arba“ korrigiert werden, und beides zusammen geriet dann später als besagtes Kariatharboksefer in den Text. (Zurück zu v.10) |
e | Textkritik: MT, Tg und ähnlich Syr wie in Jos 15,18: sie trieb ihn an. LXXA dagegen: er trieb sie an (so z.B auch BHS, Hertzberg 1973, Boling 1975), LXXB sogar: Othniel trieb sie an, ähnlich VUL: ihr Mann trieb sie an. Die beiden Präzisierungen von LXXB und VUL legen nahe, dass sie trieb ihn an ursprünglich ist und Schreiber und Übersetzer zum einen auf unterschiedliche Weise den Eindruck vermeiden wollten, der große Richter Othniel könne von (s)einer Frau „angetrieben“ worden sein, und zum anderen V. 14 an V. 15 angleichen wollten, wo dann Aksa selbst Land von ihrem Vater fordern wird. Der Text wäre auch wirklich runder, wenn Othniel Subjekt wäre; berichtet würde dann von zwei Zeitpunkten: (1) Als sie ankam, trieb sie Othniel an. ... (2) Als sie dann vom Esel sprang, forderte sie auch wirklich: ... Wie allerdings die MT-Variante zustande gekommen sein soll, wäre nicht gut erklärlich. (Zurück zu v.14) |
f | Textkritik: Die Variante wird nur bezeugt von LXXA, wo beide Varianten im Text stehen. Offenbar ein alternativer Wortlaut, der Aksas Aufforderung noch einige Sekunden früher ansetzt. (Zurück zu v.14) |
g | Textkritik: nach ihrem Begehren wird direkt nur bezeugt durch LXX; auch die heb. Akzentuierung allerdings zeigt an, dass hier md. ein Wort entfallen sein muss (Rebia direkt vor Zaqef ist unmöglich, vgl. z.B. Price 2010, S. 62). Das Wort kann leicht als Haplographie entfallen sein: „Kaleb nach ihrem Begehren“ hat im Heb. die Konsonanten klb klb(h). (Zurück zu v.15) |
h | Textkritik: Jeweils manche Textzeugen Einzahl Quelle, andere Textzeugen Mehrzahl Quellen. Die heb. Konsonanten lassen beides zu; was jeweils ursprünglich angezielt war, ist unentscheidbar. (Zurück zu v.15) |
i | Textkritik: LXX ergänzt nach des Keniters seinen Namen: LXXB nämlich Jethro wie z.B. in Ex 18,9, LXXA dagegen Jobab, was sehr dem Hobab aus Ri 4,11 ähnelt. Beides ist gewiss spätere glossierende Ergänzung. Weil dieser Hobab in Num 10,29-32 darüber hinaus nicht Moses Schwiegervater ist, sondern ein junger Mann, will z.B. Albright 1968, S. 39 das heb. ḥoten („Schwiegervater“) dort und hier umvokalisieren zu ḥatan („Schwiegersohn“). Aber da Hobab hier nicht ursprünglich ist, besteht dazu kein Anlass. (Zurück zu v.16) |
j | Textkritik: Kompliziertere Textdifferenz. MT, Tg, Syr und wohl auch VUL stimmen überein, durch die unterschiedlichen LXX-Familien werden verschiedene Textvarianten bezeugt. Weil BHQ dies falsch darstellt, hier eine Synopse der unterschiedlichen Varianten: mit den Kindern von Juda in die Wüste (MT, LXXA: Judas), die im Süden (LXXB, SyH, MN: Judas) (LXXB, A, L, MN: am Abhang) Arads [war]. (1) LXXL hat das zweite Juda also gar nicht, MT, LXXA, Tg, Syr und wohl auch VUL (die Wüste ihres Loses; ebenfalls falsch im BHQ-Text) nach Wüste, LXXB, SyH, MN nach Abhang, (2) und dieses Wort wiederum wird von LXXB, A, L, MN bezeugt, nicht aber von MT, LXXSyH, Tg, Syr und VUL. Zu (1): Man könnte sich die erste Differenz so erklären, dass ursprünglich an einer von beiden Stellen Juda stand, dann von einem Schreiber übersehen wurde (= LXXL), später als Randnotiz ergänzt und dann entweder in MT oder LXX an der falschen Stelle in den Text drang. Aber wie das zweite Wort übersehen, sowohl in der Wüste als auch im Süden aber geschrieben worden sein soll, ist nicht gut erklärlich; und ohnehin einfacher ist die Erklärung z.B. von BHS und Schreiner 1957, S. 35, dass die Variante von LXXL die ursprüngliche war und das zweite Juda Glosse sein sollte, die dann aber an unterschiedlichen Orten in den Text drang (gemeint gewesen konnten beide Varianten: „Süden von Juda“ steht auch in 1 Sam 27,10; 2 Sam 24,7; „Wüste von Juda“ auch in Ps 63,1). Zu (2): Bei der Differenz im Süden von Arad vs. im Süden am Abhang von Arad nimmt man heute gemeinhin an, hier habe noch einmal und andernorts b-mdbr („in der Wüste“) falsch als b-mwrd („im Tal“) im Text gestanden (vgl. die graphisch sehr ähnlichen Worte במדבר und במורד; so z.B. Moore 1900, S. 25; Soisalon-Soininen 1951, S. 80; Schreiner 1957, S. 91. Alternativ und unwahrscheinlich Pretzl 1926b, S. 365: Arad war im Gr. ursprünglich ιαραδ iarad transkribiert worden, dies habe man für hebräisches jrd „Abstieg“ gehalten, als „Abhang“ übersetzt und dann Arad ergänzt). Ich (S.W.) verstehe aber nicht, woher dieses Wort gekommen sein soll und möchte eher annehmen, defektiv geschriebenes mrd war ursprünglich Schreibfehler für ´rd („Arad“, vgl. מרד und ערד), wonach die Korrektur als Konflation in den Text geriet. Nach beiden Annahmen bietet MT den ursprünglichen Wortlaut. (Zurück zu v.16) |
k | Textkritik: MT, LXX, Syr, Tg wie in der Alternative: `et-ha´am („bei dem Volk“). VUL („bei ihm“) dagegen setzt `ittoh voraus, VL („bei ihm Amalek“) `ittoh ´amalek. Der Unterschied im Konsonantentext ist nicht groß: `th´m vs. `th´mlq. Letzteres halten auch Moore 1900, S. 34, BHS, CTAT I:73f. und BHQ für den ursprünglichen Text, denn Burney hat eine gute Erklärung für diese Differenz gefunden: Dtn 25,19 gibt das Gebot, „die Erinnerung an Amalek“ solle „ausgetilgt“ werden. (Zurück zu v.16) |
l | Gaza, Aschkelon und Ekron waren drei der Hauptstädte der Philister an der Küste. Textkritik: Im Text von LXX und VL wird mit Aschdod auch noch die vierte genannt. Wie in Jer 25,20; Am 1,6-8; Zef 2,4 fehlt dann nur noch Gath, das gelegentlich als fünfte Stadt genannt wird. Dass mit Aschdod nur eine Stadt des üblichen Gevierts fehlt, macht wahrscheinlich, dass es nur durch Augensprung entfallen ist und LXX und VL den ursprünglichen Text bieten (so z.B. auch Boling 1975; anders BHQ). (Zurück zu v.18) |
m | Textkritik: das Wort fehlt in MT und Syr, wird aber bezeugt durch LXX, Tg, VUL und 1 MT-Handschrift bezeugt. Vgl. die entsprechende Wendung in Jos 15,63; 17,12. Das hält man fast einheitlich für den ursprünglichen Wortlaut; MT ist ungrammatisch. Der Verweis von Butler 2009 auf Am 6,10 ist gewiss verfehlt; der Infinitiv ist mit dem an unserer Stelle nicht vergleichbar. (Zurück zu v.19) |
n | V. 20b - Hier habe ich (S.W.) eine andere textkritische Entscheidung getroffen als BHS und BHQ. Nach BHS lautete der ursprüngliche Text wie die zweite Alternativübersetzung und entspricht dem Wortlaut von LXXA, O, nach BHQ wie die erste und entspricht MT (s.u.). Nach dem Wortlaut von MT würde hier aber ja nur noch einmal wiederholt, was bereits in V. 10 stand (vgl. Jos 15,13f.). Nach der Übersetzung oben dagegen macht V. 20b an dieser Stelle Sinn; er ist dann Fortsetzung von Jos 15,13f.; V. 10 und V. 20a: Nachdem Kaleb laut diesen Stellen die drei Nachfahren des Riesen aus Hebron vertrieben und sich so nur diese eine Stadt angeeignet hat, nimmt er hier dann Hebron als Operationsbasis, um weitere drei anakitische Städte einzunehmen, wie ähnlich z.B. in V. 18 Juda nicht nur die großen philistäischen Städte, sondern jeweils auch „deren Umland“ eingenommen hat. Textkritik: Wieder stehen MT, Tg, Syr und VUL gegen unterschiedliche Textvarianten in LXX und VL. Wieder wird das nicht gut ersichtlich aus BHQ, daher eine weitere Synopse: (1) MT: Er enteignete von dort die drei Söhne von Anak; exakt wie Jos 15,14 (2) LXXB, L: Er eignete sich von dort die drei Städte der Söhne von Anak an (3) LXXA, O, VLLugd: Er eignete sich (von dort) die drei Städte an und enteignete (von) dort die drei Söhne von Anak. (4) LXXMN, VLAug, SyH: Er eignete sich von dort die drei Städte der Söhne von Anak an (∽) und enteignete von dort die drei Söhne des Anak. (↙) Zwei Anmerkungen: VL wird von Br.-M. nur nach dem Codex Lugdunensis wiedergegeben. Der Text dort entspricht (3), nur das erste von dort fehlt. Augustinus, Quaest in Iud 6 zitiert noch eine zweite Variante, die (4) entspricht. BHQ wertet merkwürdigerweise ohne Kommentar LXXO als Zeugen von (1). Aber die gr. Handschriften bezeugen (3), SyH bezeugt (4) und versieht den (1) entsprechenden Textteil mit sog. „Obelus inflexus“ (s.o.). Was dieser anzeigen soll, ist noch nicht klar, jedenfalls aber sicher nicht den Origines vorliegenden heb. Wortlaut. Vgl. dazu näher z.B. Pretzl 1926a, S. 261f. und Schreiner 1961, S. 187-9, die im Gegenteil glauben, mit diesem Zeichen würden LXX-Zusätze ausgezeichnet, die sich nur in manchen Versionen finden. So zur Stelle auch Bodine 1980, S. 162 FN 25. Die vierte Variante in LXXMN ist offensichtlich eine Kombination der Varianten (1) und (2) und kann daher vernachlässigt werden. Boling 1975 hält Variante (3) für ursprünglich, BHQ und Harlé / Roqueplo 1999, S. 80 Variante (1). Richtig letztere: Die überschüssigen Textteile sind offensichtlich jeweils Verdopplungen von Textteilen in MT (so zum Verb auch Schreiner 1957, S. 96: Doppelübersetzung). Aber man wird nicht glauben dürfen, sie seien Glossen der MT-Teile: Das verdoppelte Verb in (2) vs. (3) wäre dann unerklärlich, die Söhne Anaks sind anders als die drei Städte bereits aus Jos 15,14 und v.a. auch unserem V. 10 bekannt und bedürfen keiner Glosse, und allem voran wäre eine solche Glosse so nicht zu erwarten, da Kaleb laut Jos 15,13 nur die eine Stadt Hebron erhielt, nicht drei Städte, womit ja auch die erste Hälfte unseres Verses übereinstimmt. Die alternative Erklärung der Variante (2) von BHQ, Städte der sei eingefügt worden, weil das urspr. gr. Verb („erben, erhalten“) nicht gut zu belebten Objekten passe, liegt fern; das selbe Verb hat ja auch in Vv. 19.21 belebtes Subjekt und wurde in V. 19 von LXXA, O und in V. 21 von LXXB, L nicht abgeändert. Richtiger wird man sich die Varianten daher so erklären müssen: Ursprünglich stand in der Vorlage von LXX wehoriš šam `et šelošah ´are ha´anaq („Und er eignete sich dort die drei Städte von Anak an“). Weil das nicht sehr gut zur Auskunft von Jos 15,14 und auch nicht gut zu VV. 10.20a passt, merkte ein späterer Schreiber darüber die Differenzen zu diesem Vers an (=1): wehoriš [wajjoreš] šam [mišam] `et šelošah ´are [`et šelošah bene] ha´anaq („Und er eignete sich an [und er enteignete] dort [von dort] die drei Städte [die drei Söhne] von Anak“). In der Vorlage von (2) wurden die beiden kleineren grammatischen Varianten korrigiert, bei der größeren geriet das differierende bene nach seiner Variante in den Text. (3) ist eine einfache Konflationen, bei der die Anmerkungen insgesamt vor von Anak in den Text gerieten. (4) ist wie gesagt sogar Konflation von (1) und (2). Ist das richtig, sind (1)-(4) sämtlich Angleichungen in unterschiedlichem Ausmaß an Jos 15,14 und ursprünglich ist die Primärübersetzung oben, die dann inhaltlich wirklich von Jos 15,14 differiert. (Zurück zu v.20) |
o | Textkritik: in Jerusalem wir nicht bezeugt von LXXA, L, sonst von allen Textzeugen. Es wäre leicht erklärlich als Glosse aus 21a, aber das Zeugnis nur von LXXA, L ist nicht sehr stark. Schreiner 1957, S. 64 glaubt, es sei ausgelassen worden, weil es nach 21b redundant war. (Zurück zu v.21) |
p | Textkritik: Zur unterschiedlichen Wiedergabe des Ausdrucks in diesem und im nächsten V. s. Harlé / Roqueplo 1999, S. 81. (Zurück zu v.22) |
q | Textkritik - MT, LXXB, MN, VUL, Tg und Syr: JHWH, LXXA, O, L, VL: Juda. Leicht erklärlich als Schreibfehler (vgl. יהוה mit יהודה; die Differenz liegt nur in einem zusätzlichen d) unter Einfluss des zuvor Geschilderten. (Zurück zu v.22) |
r | Textkritik: (1) MT, Tg und Syr wie in der Primärübersetzung; (2) LXXA, O, L, MN: sie schlugen ihr Lager auf, was gewiss nicht nur frei übersetzt ist (so Lindars 1995, BHQ), (3) und wohl hiernach VL + VUL: sie belagerten / bekriegten, vgl. auch JosAnt V §130f., wo von einer Belagerung Bethels berichtet wird; (4) Aq (?): sie blieben übrig; (5) LXXB: sie schlugen ihr Lager auf und spähten aus. Meist so erklärt, dass (2) + (3) nicht wajjati(j)ru („sie spähten aus“) vorlag, sondern wajjaḥanu („sie lagerten“, vgl. ויתרו mit ויחנו; so z.B. BHK). Vielleicht aber auch nur Doppelübersetzung: In LXXA, O, L, MN, Aq, JosAnt, VL + VUL via jtr („bleiben“, eigentlich aber: „übrig bleiben“ wie in Aq), in LXXB zusätzlich noch einmal richtiger via tur („herumgehen, auskundschaften“). Die Verwirrung wäre auch verständlich; für diese Bed. verwendet das Heb. sonst den Qal wajjaturu, nicht den Hifil wajjatiru, der nur hier belegt ist, und der erkundete Ort steht sonst ohne Präp., die auch besser zur Bed. „lagern“ passt. Zu V. 24ff. würden auch beide Bedd. passen. Die Variante ist ernst zu nehmen; dass sie von LXX, Aq, JosAnt, VL und VUL und auch noch auf drei unterschiedliche Weisen bezeugt wird, verleiht ihr sehr großes Gewicht. Weil (2)-(4) zur Not aber auch mit MT erklärt werden könnte, orientieren wir uns an diesem Text. (Zurück zu v.23) |
s | Wächter - spricht V. 23 wirklich vom „auskundschaften“, sind mit den Wächtern „Kundschafter“ gemeint. Eigentlich gehört das nicht zur gewöhnlichen Bed. des Wortes. (Zurück zu v.24) |
t | Textkritik: Den Text in Klammern bezeugt nur LXX und VL. Budde nimmt an, vor wj`mrw lw („sie sagten zu ihm“) sei per Homoiarkton wj`ḥzw bw („sie ergriffen ihn“) entfallen (eher dann aber wj`ḥzw `tw, s. V. 6). Das liegt graphisch so fern, dass sich ihm kaum einer angeschlossen hat; BHQ etwa hält es stattdessen für eine reine Ausfabulierung durch LXX. Viel leichter möglich ist aber wj`spw `tw („sie nahmen ihn gefangen“, s. Gen 42,17; vgl. ויאמרו mit ויאספו); `sp übersetzt LXXL auch in 2 Sam 11,27 mit lambano. Das erklärt LXX besser; etwas von einem Gefangenen zu fordern ist ja doch etwas anderes als einen Passanten zu befragen. (Zurück zu v.24) |
u | Textkritik - Auch dieses Wort in Klammern bezeugt nur einheitlich LXX, die anderen Textzeugen nicht. Boling 1975, Lindars 1995 und BHQ denken, das šemah („ihr Name“) sei an falscher Stelle aus Versehen ein zweites Mal als šamah („dort“) geschrieben worden. Das wäre ungewöhnlich (aber s.u.), aber ein Ausfall wäre genau so schwer erklärlich. Wahrscheinlich hält man dieses „dort“ besser für eine rein stilistische Ergänzung von LXX, mit der der Text ja wirklich natürlicher klingt. (Zurück zu v.26) |
v | Textkritik - die Textteile in Klammern in diesem Vers werden überwiegend wieder nur in LXX bezeugt: welches die Stadt der Skythen ist einheitlich von LXX und VL, die Umgebung von Taanak einheitlich von LXX, die anderen Umgebungen jeweils nur von manchen LXXB, L, MN bezeugenden Handschriften. Die erste Stelle lässt sich offensichtlich leicht als Glosse erklären. Schreiner 1957, S. 68 und Harlé / Roqueplo 1999, S. 82 weisen darauf hin, dass im 3. Jhd. v. Chr. Beth-Schean eine griechisch-römische Stadt namens „Skythopolis“ war (vgl. 2 Makk 12,30), und dass auch JosAnt V.84 zu Jos 17,11 anmerkt, Beth-Schean heiße heute Scythopolis. Die anderen lassen sich nicht so leicht ebenso erklären; erstens ist merkwürdig, dass diese Doppelung so inkonsequent bezeugt wird, zweitens legt V. 18 nahe, dass gr. perioika („Umgebung“) nicht Übersetzung von heb. banoteha („ihre Tochterstädte“, prima vista: „ihre Töchter“) ist, sondern von gebulah („seine Grenzen“). Ich (S.W.) bin daher versucht, dies stattdessen so zu erklären, dass ursprünglich wirklich gebulah stand wie in V. 18, dass der Vers dann aber mit banoteha an 1 Chr 7,29 angeglichen werden sollte und dass dann wieder beides in den Text geriet. So aber m.W. kein:e Textkritiker:in, daher folgt OfBi den einschlägigen textkritischen Editionen. (Zurück zu v.27) |
w | Textkritik: So nur LXX. Gewiss Assimilation an Vv. 30.34f. (Zurück zu v.29) |
x | Textkritik: Den Textteil in Klammern bezeugt nur LXX. In LXXL steht er überdies erst nach und die Bewohner von Sidon, ein weiteres starkes Indiz dafür, dass er erst später in die Vorlage dieser Übersetzungen eingedrungen ist. ...sondern legte ihm ZWangssarbeit auf lässt sich leicht wieder als Assimilation an V. 30.34f. erklären. wie auch den Bewohnern von Dor dagegen ist merkwürdig. Kommentator:innen, die überhaupt darauf eingehen, erklären i.d.R. als Assimilation an V. 27, aber warum sollte das geschehen sein? Dor gehörte ja nicht zum Stammesgebiet von Ascher, sondern eben zu dem von Manasse. Eine gute Erklärung für diesen Teil der Einfügung steht m.W. noch aus; so und so ist er aber fast sicher sekundär. (Zurück zu v.31) |
y | Welches die letzten drei Orte sind, ist heute unbekannt. Bei den letzten vier findet sich denn auch in den Versionen die größte Varianz, s.u. Textkritik: Wie bei allen Eigennamen gibt es auch hier in den Versionen recht große Varianz. Umstritten sind aber nur Helba und Achlab, s.u. Bei den anderen Namen stützen LXXA, O, L, VUL, Tg und Syr weitestgehend MT, nur Akzib gibt Syr mit Isebel wieder (?). Die größte Varianz findet sich bei den letzten vier Namen in LXXB: MT's Akzib und Helba und Apik und Rechob steht gegen Aschazin (auch LXXMN, VL), und Chebda (auch VL) und Nai und Ereo (beide Orte fehlen in VL ganz). Das hat bisher noch keinen Textkritiker verwundert, Varianzen bei Eigennamen sind wie gesagt sehr gewöhnlich in den Versionen. Uneinigkeit herrscht dafür bei Achlab und Helba. Letzterer Name wird von allen Zeugen gestützt (Chebda statt Chelba ist nur Metathesis von l und b und Verschreibung von Λ l als Δ d), bei Achlab stehen prima vista einander gegenüber MT, Tg, VUL: Achlab = Aq, Sym, Theod, Ebr: Aalab = LXXa, Hier Onomasticon 113: Chalab = Syr (mit Metathesis): Chabal = LXXB, A, L (mit gr. Schreibfehler): Dala(a)b vs. VL: Madalab. Das scheint zunächst ein extrem starkes Zeugnis für MT zu sein. Dennoch nehmen mehrere Kommentator:innen folgendes an: Weil ein akkadischer Text in der fraglichen Gegend einen Ort Mahalliba bezeugt, müsse man in Jos 19,29 ebenfalls den entsprechenden heb. Namen Mahaleb annehmen (heb. mḥlb statt dem m-ḥbl, das dort im Text steht. Immerhin diese Konsonanten bezeugt dort auch LXX). Dieser soll dann auch hier falsch als Helba (heb. ḥlbh) wiedergegeben worden sein, und von diesem Helba wiederum soll Achlab (heb. `ḥlb) eine falsche Dittographie sein, die auch noch am falschen Ort in den Text gedrungen wäre (so z.B. BHS, BHQ, Moore 1895; Burney 1970; Lindars 1995). Mit VL ließe sich diese Annahme sogar noch etwas stärker machen: Madalab setzte mit mdlb ebenfalls fast die selben Konsonanten mḥlb voraus, wonach dann auch LXXB, A, L's Dalab nicht aus gr. Aalab, sondern aus Madalab verdorben sein könnte, wonach wiederum Aq, Sym, Theod, Ebr hieraus und nicht aus MT's Achlab entstanden sein könnte (annehmen könnte man also auch: ΜΑΔΑΛΑΦ > ΔΑΛΑΦ > ΑΑΛΑΦ, Madalab > Dalab > Aalab, gegen CTAT I:58). Ist das richtig, stünden einander sicher „nur“ gegenüber: (1a) MT, Tg, Syr, VUL: Achlab = (1b) LXXa, Hier: Chalab = (1c) Syr: Chabal vs. (2) VL: Madalab, und (2) würde indirekt ein eigentlich korrektes Mahaleb bezeugen. Der ursprüngliche Text lautete dann: die Bewohner von Akko und die Bewohner von Sidon; auch nicht die von Akzib und Mahaleb und Apik und Rechob., und unbekannt wären nur die letzten beiden Namen, die denn auch in VL ganz fehlen und in LXXB ganz anderes wiedergegeben werden. Auch dann ist dies aber offensichtlich immer noch ein sehr schwaches Zeugnis und die ganze Annahme macht immer noch eine Reihe von schwierigen Zusatzannahmen erforderlich: Der heb. Name Mahaleb muss überhaupt erst angesetzt werden, da er ja direkt nie bezeugt wird: Stattdessen soll er an drei Stellen jeweils unterschiedlich verdorben und in den verschiedenen Versionen jeweils unterschiedlich noch weiter verdorben sein. In unserem Vers müsste eine dieser Korrupteln auch noch an der falschen Stelle in den Text geraten sein. Guten Gewissens kann man sich dem wirklich nicht anschließen; MT zu folgen, ist hier die textkritisch klar die besser verantwortbare Entscheidung (richtig CTAT I:58; Spronk 2019). (Zurück zu v.31) |
z | Textkritik: So LXXA. Noch einmal anders LXXB: Am Scherben-Berg, wo Bären und Füchse hausen und in Myrten-Hainen und in (Thaalbim=) Schaalbim sind. LXXB setzt statt ḥrs („Heres“) hrs („zerbrechen“) voraus, daher Berg der Tonscherben. Für das selbe Wort setzen beide außerdem noch einmal hds („Myrte, Myrtenbaum“) voraus (vgl. חרס ḥrs mit הרס hrs und הדס hds). Daran, dass in LXXB zunächst am erwarteten Ort „Scherben-Berg“ und dann noch einmal andernorts „in Myrten-Hainen“ steht, kann man schön schon in diesem Kapitel sehen, dass es wirklich möglich ist, was Lindars 1995 und BHQ oben zweimal annahmen – dass Glossen und Falschübersetzungen auch am falschen Ort in den Text dringen konnten. Schaalbim (heb. š´lbjm) wurde dann offenbar š(w)´ljm („Füchse“) gelesen; auch hier geriet in LXXB wieder sowohl dies als auch die Korrektur in den Text. „Bären“ aber ist etwas merkwürdig. Man erwartete „Hirsche“, falls ähnlich für Ajjalon (heb. `jlwn) `jljm gelesen wurde. Trotzdem muss man das Wort sicher so erklären (so zu allen drei z.B. auch BHQ, Lindars 1995; Spronk 2019); anscheinend wollten hier die LXX-Übersetzer es noch einmal „krasser“ machen, in welcher Art von Wildnis die Amoriter doch tatsächlich unbedingt wohnen bleiben wollten. (Zurück zu v.35) |
aa | Textkritik: MT, LXXB, VUL, Tg, Syr nur Amoriter; LXXA, O, L, VL dagegen: des Amoriters, des Edomiters, was dann im Heb. zur Not übersetzt werden könnte wie in der zweiten Alternativübersetzung. Beide Namen werden im Heb. sehr ähnlich geschrieben; Edomiter könnte also Schreibfehler und Amoriter ursprünglich nur Korrektur davon sein oder umgekehrt, oder Edomiter könnte wegen der Ähnlichkeit mit Amoriter als Haplographie entfallen sein. Letzteres glauben z.B. CTAT I:75; Harlé / Roqueplo 1999, S. 84; BHQ; Lindars 1995; Butler 2009. Die neuesten Kommentare (z.B. Groß 2009, Knauf 2016, Nelson 2017, Spronk 2019, Smith / Bloch-Smith 2021) dagegen folgen dem MT. Das macht auch mehr Sinn: Grund für die textkritische Entscheidung von BHQ & Co. ist auch, dass das gleich folgende „Felsen“ heb. sela´ ist, dass dies ist auch der Name der wichtigen edomitischen Stadt Sela war und dass es deshalb von fast allen so übersetzt wird. Soll hier wirklich von dieser Stadt die Rede sein, machte es in der Tat Sinn, wenn md. auch vom „Edomiter“ die Rede wäre. Aber sela´ kann hier gar nicht die Stadt meinen, da es Artikel hat; es ist hier also wirklich das Klassennomen „Felsen“, das in Apposition zur „Anhöhe Akrabbim“ steht. Das Vorkommen des Wortes sela´ erklärt aber gut, wie Amoriter zu Edomiter verschrieben werden können hätte. (Zurück zu v.36) |