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Version vom 29. Juli 2012, 19:59 Uhr
Überblick Bibelaramäisch im Unterschied zu Hebräisch
Grundsätzlich:
- Bibeltexte: Daniel 2,4b-7,28; Esra 4,8-6,18 u. 7,12-26; Jer 10,11
- Kaum Unterschiede zwischen Daniel und Esra
- Schrift und Aussprache: ~dieselben
- Bes. am Wortende (etwa in Determinativsuffixen und IIIhe-Verben) Austauschbarkeit von Aleph und Het
- Enthält immer wieder altpersische, manchmal akkadische und hebräische Lehnwörter.
Syntax:
Satzbau:
- recht frei, häufig: O -> V -> S
- keine Satzfolgen -> kein Wayyiqtol/Weqatal
- Konjunktionen prominenter, aber (abgesehen von waw) anders als Heb.
- Präpositionen jedoch recht ähnlich. Häufig: be, le, min, al, ke
- di (~ascher) als Konjunktion mit vielfältigen Möglichkeiten, bes. als Näherbestimmung (Bsp. Esra 6,Anfang; in dieser Funktion auch als Präposition), gerne konsekutiv/final, niemals (?) kausal, leitet häufig rezitativ direkte Zitate bzw. Inhaltswiedergaben (Esr 6,11) oder Ortsangaben ein (Bsp. Jerusalem in Esra 5/6); "Relativsatz-einleitende Funktion" (Z.B. Esr 6,12) ist eine von vielen.
- Attribute sind IMMER nachgestellt (Bsp. Darius der König (Esr 6,1) oder Jerusalems Eigenschaften in Esr 4,1?)
Verben:
- keine Satzfolgen -> kein Wayyiqtol/Weqatal
- Stammesmodifikationen -> am wichtigsten: Pe'al=Qal, Hafel~Hifil, Hitpe'el~Hitpa'el, Pe'il~Qal passiv, Pa'el~Pi'el
- Perfekt und Imperfekt (+Imperativ) werden praktisch wie Hebräisch gebraucht
- Ptz. -> häufig prädikativ, dann ohne Zeitmarkierung, i.d.R. jedoch präsentisch. Gelegentlich hwh+Ptz.
- Inf. cs. mit le -> ~wie deutscher Inf.
- Unpersönliche 3. Person (Sg. u. Pl.), am besten mit Passiv wiederzugeben
- Jussiv mit le
Nomina:
- Artikel als Suffix
- Genitiv-Verbindungen, viele Möglichkeiten: Constructus, le, di; Bsp. aus Esr 5.
- Verschränkte Verbindungen mit di kann man häufig statt eines Genitivs oder "von" besser mit Präpositionen ausdrücken, die Nähe vermitteln: Bsp. Esr 7,17 "auf dem Altar des Hauses eures Gottes" -> "auf dem Altar am/vor dem Hauses eures Gottes" (vgl. GNB, SLT)
- Sg. schwammig, häufig mit Pluralbedeutung
- echad gelegentlich als Artikel (Funktion?), z.B. Esr 4,8; 6,2