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(Beispiele: Unrevidierte Elberfelder, Neue-Welt-Übersetzung von Jehovas Zeugen, American Standard Bible, World English Bible, an Einzelstellen auch Einheitsübersetzung) | (Beispiele: Unrevidierte Elberfelder, Neue-Welt-Übersetzung von Jehovas Zeugen, American Standard Bible, World English Bible, an Einzelstellen auch Einheitsübersetzung) | ||
'''mein Herr''': Dies wäre die wörtlichste Übersetzung der biblischen Ersatzlesung {{Hebr}}אֲדֹנָי{{Hebr ende}}, die jedoch in der deutschen Sprache seltsam klingt und in den Übersetzungen daher vermieden wird. | '''GOTT, G'TT, Gott''': Die altgriechische Bibel (Septuaginta, Neues Testament) verwendet für den Gottesnamen häufig das Wort θεός (Gott)<ref>Siehe M.Rösel 2000, 210.</ref>. Auch in den hebräischen Handschriften findet sich gelegentlich die Ersatzlesung {{Hebr}}אֱלהִים{{Hebr ende}}. | ||
(Beispiel: an Einzelstellen Lutherbibel) | |||
'''mein Herr''': Dies wäre die wörtlichste Übersetzung der häufigsten biblischen Ersatzlesung {{Hebr}}אֲדֹנָי{{Hebr ende}}, die jedoch in der deutschen Sprache seltsam klingt und in den Übersetzungen daher vermieden wird<ref>Die biblischen Handschriften unterscheiden zwischen den beiden Wortformen <em>Adonai</em> und <em>Adoni</em>. Diese Unterscheidung ist jedoch vermutlich sekundär und beides ist gleich zu übersetzen: Es ist „davon auszugehen, daß es im unpunktierten Text keine Differenzierung zwischen den beiden Formen gegeben hat.“ (M.Rösel 2000, 31)</ref>. | |||
'''der HERR, der Herr''': | '''der HERR, der Herr''': Neben θεός (Gott) verwendet die altgriechische Bibel auch oft das Wort κύριος („Kyrios“, Herr). Eine Übertragung dieser Tradition ins Deutsche ist die Übersetzung ''der HERR''. Diese Variante hat den Vorteil, dass die weniger seltsam klingt als ''mein Herr'', und den Nachteil, dass der Beziehungsaspekt nicht mehr deutlich wird. | ||
(Beispiele: Lutherbibel, Zürcher Bibel, Elberfelder Bibel, Einheitsübersetzung) | (Beispiele: Lutherbibel, Zürcher Bibel, Elberfelder Bibel, Einheitsübersetzung) | ||
'''°Unser Gott°, °Unser Herr°''': Der Beziehungsaspekt der biblischen Ersatzlesung kann durch die Übersetzung °unser Gott° oder °unser Herr° ins deutsche übertragen werden. (In der Gottesrede und in wörtlicher Rede von Nicht-Gläubigen wäre dann analog °euer Gott° oder °euer Herr° zu wählen.) | '''°Unser Gott°, °Unser Herr°''': Der Beziehungsaspekt der biblischen Ersatzlesung kann durch die Übersetzung °unser Gott° oder °unser Herr° ins deutsche übertragen werden. (In der Gottesrede und in wörtlicher Rede von Nicht-Gläubigen wäre dann analog °euer Gott° oder °euer Herr° zu wählen.) | ||
(Beispiel: [http://www.amen-online.de/bibel/neu/ Amen-online]) | (Beispiel: [http://www.amen-online.de/bibel/neu/ Amen-online]) | ||
'''ICH, DU, ER''': Einige Übersetzungen geben den Gottesnamen mit Personalpronomen wieder. | '''ICH, DU, ER''': Einige Übersetzungen geben den Gottesnamen mit Personalpronomen wieder<ref>Auch in den hebräischen Qumran-Handschriften ist diese Ersatzlesung belegt (M.Rösel 2000, 208).</ref>. | ||
(Beispiel: die jüdische Übersetzung von Buber/Rosenzweig) | (Beispiel: die jüdische Übersetzung von Buber/Rosenzweig) | ||
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(Beispiel: die jüdische Übersetzung Tur-Sinai) | (Beispiel: die jüdische Übersetzung Tur-Sinai) | ||
'''Ich-bin-da''': Diese Übersetzung bezieht sich auf Ex 3,14. Hier erfährt der Gottesname eine Namensauslegung. Die Wurzel הוה spielt dabei eine wichtige Rolle, da sie | '''Ich-bin-da''': Diese Übersetzung bezieht sich auf Ex 3,14. Hier erfährt der Gottesname eine Namensauslegung. Die Wurzel הוה spielt dabei eine wichtige Rolle, da sie – so legt es die Namensoffenbarung an Mose nahe – im Gottesnamen zu sehen sei. | ||
'''Adonaj, Ha-Schem, Ha-Makom, Schechina, etc.''': Manchmal wird an Stelle des Gottesnamens eine hebräische Ersatzlesung in Umschrift in den Text geschrieben. Dieses Vorgehen hat jedoch das Problem, dass das hebräische Wort in einem deutschen Text selbst wir ein Name klingt. | '''Adonaj, Ha-Schem, Ha-Makom, Schechina, etc.''': Manchmal wird an Stelle des Gottesnamens eine hebräische Ersatzlesung in Umschrift in den Text geschrieben. Dieses Vorgehen hat jedoch das Problem, dass das hebräische Wort in einem deutschen Text selbst wir ein Name klingt. | ||
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!Beziehungsaspekt | !Beziehungsaspekt<ref>Die biblische Ersatzlesung Adonai (mein Herr) wurde „außerhalb wie innerhalb der biblischen Schriften […] zur Bezeichnung eines besonderen Verhältnisses zwischen Gott und Mensch verwendet“ (M.Rösel 2000, 227)</ref> | ||
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|ja | |ja | ||
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Version vom 24. Dezember 2011, 01:10 Uhr
- S.a. die Seite Gottesnamen.
Der hebräische Name יהוה wird im Alten Testament als Eigenname für Gott verwendet. Im Judentum wurde er schon zu neutestamentlichen Zeiten aus Respekt nicht mehr ausgesprochen und durch Ersatzlesungen ersetzt.
Aussprache[Bearbeiten]
Die genaue Aussprache ist unsicher; in der Wissenschaft werden u.a. die Varianten „Jawo“, „Jawä“ und „Jachwä“ diskutiert. Außerdem gibt es noch die traditionelle Aussprache „Jehowah“, die aufgrund eines Missverständnisses die Konsonanten des Namens (JHWH) mit Vokalen aus den Ersatzlesungen אֲדֹנָי („Adonaj“, mein Herr) und אֱלהִים („Elohim“, Gott) mischt.
Ersatzlesungen[Bearbeiten]
אֲדֹנָי („Adonaj“, mein Herr): Die hebräischen Handschriften des Alten Testaments kombinieren den Gottesnamen mit den Vokalzeichen für des Wortes אֲדֹנָי. Diese Ersatzlesung wird bis heute im jüdischen Gottesdienst verwendet. In ihr spiegelt sich eine Beziehungsaussage〈a〉: Der Lektoren des Bibeltextes drücken durch die Ersatzlesung aus, dass sie יהוה als ihren Herrn anerkennen.
אֱלהִים („Elohim“, Gott): An vielen Bibelstellen steht der Gottesname יהוה direkt neben dem Wort אֲדֹן („Adon“, Herr). Um sprachliche Doppelungen zu vermeiden, stehen daher in den biblischen Handschriften die Vokalzeichen für das Wort אֱלהִים〈b〉. Auch diese Ersatzlesung wird bis heute im jüdischen Gottesdienst verwendet.
הַשֵׁם („Haschem“, der Name): Außerhalb des Gottesdienstes verwenden viele Juden andere Ersatzlesungen. Die bekannteste ist הַשֵׁם.
Übersetzungen[Bearbeiten]
In den verschiedenen modernen Übersetzungen findet man zahlreiche verschiedene Wege, den Gottesnamen wiederzugeben. Oft finden sich auch mehrere Varianten in derselben Übersetzung.
JHWH, Jahwe, ...: Einige Übersetzungen schreiben eine Umschrift des Gottesnamens in den Text. (Beispiele: Unrevidierte Elberfelder, Neue-Welt-Übersetzung von Jehovas Zeugen, American Standard Bible, World English Bible, an Einzelstellen auch Einheitsübersetzung)
GOTT, G'TT, Gott: Die altgriechische Bibel (Septuaginta, Neues Testament) verwendet für den Gottesnamen häufig das Wort θεός (Gott)〈c〉. Auch in den hebräischen Handschriften findet sich gelegentlich die Ersatzlesung אֱלהִים. (Beispiel: an Einzelstellen Lutherbibel)
mein Herr: Dies wäre die wörtlichste Übersetzung der häufigsten biblischen Ersatzlesung אֲדֹנָי, die jedoch in der deutschen Sprache seltsam klingt und in den Übersetzungen daher vermieden wird〈d〉.
der HERR, der Herr: Neben θεός (Gott) verwendet die altgriechische Bibel auch oft das Wort κύριος („Kyrios“, Herr). Eine Übertragung dieser Tradition ins Deutsche ist die Übersetzung der HERR. Diese Variante hat den Vorteil, dass die weniger seltsam klingt als mein Herr, und den Nachteil, dass der Beziehungsaspekt nicht mehr deutlich wird. (Beispiele: Lutherbibel, Zürcher Bibel, Elberfelder Bibel, Einheitsübersetzung)
°Unser Gott°, °Unser Herr°: Der Beziehungsaspekt der biblischen Ersatzlesung kann durch die Übersetzung °unser Gott° oder °unser Herr° ins deutsche übertragen werden. (In der Gottesrede und in wörtlicher Rede von Nicht-Gläubigen wäre dann analog °euer Gott° oder °euer Herr° zu wählen.) (Beispiel: Amen-online)
ICH, DU, ER: Einige Übersetzungen geben den Gottesnamen mit Personalpronomen wieder〈e〉. (Beispiel: die jüdische Übersetzung von Buber/Rosenzweig)
der Eine, der Ewige, der Heilige, der Lebendige: Einige jüdischen Übersetzungen verwenden andere deutsche Worte als Wiedergabe der Gottesnamens. (Beispiel: die jüdische Übersetzung Tur-Sinai)
Ich-bin-da: Diese Übersetzung bezieht sich auf Ex 3,14. Hier erfährt der Gottesname eine Namensauslegung. Die Wurzel הוה spielt dabei eine wichtige Rolle, da sie – so legt es die Namensoffenbarung an Mose nahe – im Gottesnamen zu sehen sei.
Adonaj, Ha-Schem, Ha-Makom, Schechina, etc.: Manchmal wird an Stelle des Gottesnamens eine hebräische Ersatzlesung in Umschrift in den Text geschrieben. Dieses Vorgehen hat jedoch das Problem, dass das hebräische Wort in einem deutschen Text selbst wir ein Name klingt.
Die Bibel in gerechter Sprache wechselt zwischen fast allen genannten Varianten in männlicher und weiblicher Form.
Wiedergabe | Begründung | Gefahr von
Missverständnissen |
geeignet
zum Vorlesen |
Wörtlichkeit | Beziehungsaspekt〈f〉 | Verwechselbarkeit mit
anderen biblischen Gottesbezeichnungen |
---|---|---|---|---|---|---|
JHWH | Umschrift des
Konsonantenbestands |
nein | nein | sehr groß | nein | nein |
Jahwo, Jahwe, Jachwe, ... | Umschrift des
Konsonantenbestands, Vokale unsicher |
nein | ja | groß | nein | nein |
mein Herr | Übersetzung
einer biblischen Ersatzlesung |
sehr groß | ja | sehr groß | ja | ja |
der HERR | Übersetzung
der griechischen Übersetzung |
groß | ja | sehr groß | nein | ja |
GOTT | Übersetzung
einer biblischen Ersatzlesung |
wenig | ja | sehr groß | nein | ja |
°Unser Gott° | Funktionale
Übersetzung einer biblischen Ersatzlesung |
wenig | ja | groß | ja | ja |
°Unser Herr° | Funktionale
Übersetzung einer biblischen Ersatzlesung |
wenig | ja | groß | ja | ja |
ICH/DU/ER | Alte hebräische
Handschriften |
groß | ja | nein | z.T. | ja |
der Ewige/Lebendige/Eine/... | groß | ja | nein | nein | ja | |
Adonaj/Ha-Schem/Ha-Makom/... | sehr groß | ja | nein | nein | nein |