Bibelaramäische Syntax

Aus Die Offene Bibel

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Überblick Bibelaramäisch im Unterschied zu Hebräisch

Grundsätzlich:

  • Bibeltexte: Daniel 2,4b-7,28; Esra 4,8-6,18 u. 7,12-26; Jer 10,11
  • Kaum Unterschiede zwischen Daniel und Esra
  • Schrift und Aussprache: ~dieselben
  • Bes. am Wortende (etwa in Determinativsuffixen und IIIhe-Verben) Austauschbarkeit von Aleph und Het
  • Enthält immer wieder altpersische, manchmal akkadische und hebräische Lehnwörter.

Syntax:

Satzbau:

  • recht frei, häufig: O -> V -> S
  • keine Satzfolgen -> kein Wayyiqtol/Weqatal
  • Konjunktionen prominenter, aber (abgesehen von waw) anders als Heb.
  • Präpositionen jedoch recht ähnlich. Häufig: be, le, min, al, ke
  • di (~ascher) als Konjunktion mit vielfältigen Möglichkeiten, bes. als Näherbestimmung (Bsp. Esra 6), gerne final/konsekutiv, niemals (?) kausal, leitet häufig Ortsangaben ein (Bsp. Esra 5/6); "Relativsatz-einleitende Funktion" ist eine von vielen.
  • Attribute sind IMMER nachgestellt (Bsp. Darius der König (Esr 6,1) oder Jerusalems Eigenschaften in Esr 4,1?)

Verben:

  • keine Satzfolgen -> kein Wayyiqtol/Weqatal
  • Stammesmodifikationen -> am wichtigsten: Pe'al=Qal, Hafel~Hifil, Hitpe'el~Hitpa'el, Pe'il~Qal passiv, Pa'el~Pi'el
  • Perfekt und Imperfekt (+Imperativ) werden praktisch wie Hebräisch gebraucht
  • Ptz. -> häufig prädikativ, dann ohne Zeitmarkierung, i.d.R. jedoch präsentisch. Gelegentlich hwh+Ptz.
  • Inf. cs. mit le -> ~wie deutscher Inf.
  • Unpersönliche 3. Person (Sg. u. Pl.), am besten mit Passiv wiederzugeben
  • Jussiv mit le

Nomina:

  • Artikel als Suffix
  • Genitiv-Verbindungen, viele Möglichkeiten: Constructus, le, di; Bsp. aus Esr 5
  • Sg. schwammig, häufig mit Pluralbedeutung
  • echad gelegentlich als Artikel (Funktion?), z.B. Esr 4,8; 6,2