Aorist: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Aorist (griechisch ἀόριστος aoristos „die unbestimmte Zeit“) ist in einigen indogermanischen Sprachen ein Tempus der Vergangenheit. Im Gegensatz zu anderen Vergangenheitstempora wie beispielsweise dem Imperfekt oder dem (griechischen) Perfekt beschreibt er Vorgänge in der Vergangenheit, die als individuelle einmalig abgeschlossene Handlungen, also punktuell betrachtet werden. Er beinhaltet damit den perfektiven oder aoristischen Verbalaspekt. Diese Aspektbedeutung des Aorist kann in einigen Formen die zeitliche verdrängen.
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Der Aorist (griechisch ἀόριστος aoristos „die unbestimmte Zeit“) ist im Griechischen wie in einigen indogermanischen Sprachen ein Tempus der Vergangenheit.  
  
 
Der grammatische Terminus Aorist wird für andere Sprachen uneinheitlich und teilweise widersprüchlich benutzt. So bezeichnet er im Türkischen ein Tempus, das etwas ausdrückt, das eher dem imperfektiven Aspekt nahekommt.
 
Der grammatische Terminus Aorist wird für andere Sprachen uneinheitlich und teilweise widersprüchlich benutzt. So bezeichnet er im Türkischen ein Tempus, das etwas ausdrückt, das eher dem imperfektiven Aspekt nahekommt.
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===Indikativ===
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Im Gegensatz zu anderen Vergangenheitstempora wie beispielsweise dem Imperfekt oder dem (griechischen) Perfekt beschreibt der Indikativ Aorist Vorgänge in der Vergangenheit, die als individuelle, einmalig abgeschlossene Handlungen, also punktuell betrachtet werden. Er beinhaltet damit den perfektiven oder aoristischen Verbalaspekt. Diese Aspektbedeutung des Aorist kann in einigen Formen die zeitliche verdrängen.
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===Weitere Modi===
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* Der ''Imperativ'' Aorist ist die unmarkierte Normalform des Imperativ.
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* Der ''Konjunktiv'' Aorist (μή +) wird gewöhnlich zur Verneinung des Imperativ Aorist zum Ausdruck eines Verbots verwendet. οὐ μή + Konj. Aor. ist die stärkste mögliche Verneinung eines zukünftigen Geschehens.
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* Das ''Partizip'' Aorist bezeichnet gewöhnlich vergangenes, selten auch gleichzeitiges Geschehen.
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Literatur:
 
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Aktuelle Version vom 23. Mai 2010, 17:25 Uhr


Der Aorist (griechisch ἀόριστος aoristos „die unbestimmte Zeit“) ist im Griechischen wie in einigen indogermanischen Sprachen ein Tempus der Vergangenheit.

Der grammatische Terminus Aorist wird für andere Sprachen uneinheitlich und teilweise widersprüchlich benutzt. So bezeichnet er im Türkischen ein Tempus, das etwas ausdrückt, das eher dem imperfektiven Aspekt nahekommt.

Indikativ[Bearbeiten]

Im Gegensatz zu anderen Vergangenheitstempora wie beispielsweise dem Imperfekt oder dem (griechischen) Perfekt beschreibt der Indikativ Aorist Vorgänge in der Vergangenheit, die als individuelle, einmalig abgeschlossene Handlungen, also punktuell betrachtet werden. Er beinhaltet damit den perfektiven oder aoristischen Verbalaspekt. Diese Aspektbedeutung des Aorist kann in einigen Formen die zeitliche verdrängen.

Weitere Modi[Bearbeiten]

  • Der Imperativ Aorist ist die unmarkierte Normalform des Imperativ.
  • Der Konjunktiv Aorist (μή +) wird gewöhnlich zur Verneinung des Imperativ Aorist zum Ausdruck eines Verbots verwendet. οὐ μή + Konj. Aor. ist die stärkste mögliche Verneinung eines zukünftigen Geschehens.
  • Das Partizip Aorist bezeichnet gewöhnlich vergangenes, selten auch gleichzeitiges Geschehen.


Literatur:

  1. Adolf Kaegi: Griechische Schulgrammatik. Weidmann, Zürich.
  2. Hans Ruge: Grammatik des Neugriechischen (Lautlehre, Formenlehre, Syntax). Köln 2001.


-- Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Aorist