Psalm 37: Unterschied zwischen den Versionen

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{{S|3}} ['''B'''] Vertraue auf JHWH und tue Gutes, {{par|Psalm|4|6}} {{par|Psalm|26|1}}
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_Bewohne das Land (die Erde) und weide (so wirst du weiden können) Treue ((in) Sicherheit, weide treu/sicher, weide dich an seinen Schätzen);<ref>''Treue weiden'' - Etwas unklare Metapher. Klar ist immerhin, dass V. 3 mit V. 2 spielt: Wie die Übeltäter „wie Gras“ verschwinden werden, wird der Angesprochene dagegen „weiden“ können. Wahrscheinlich ist dies außerdem ein Wortspiel: ''re´eh'' („weide“) klingt im jüngeren Bibelhebräisch fast identisch mit ''re`eh'' („sieh“), also „und sieh Treue“ = „und du wirst [Gottes] Treue sehen=erfahren können!“ (vgl. V. 34: „Du wirst's sehen“).<br />Was näherhin die Bed. angeht, bieten sich drei Deutungen an:<br />(1) Der Angesprochene erscheint wie in [[Psalm 23 |Ps 23]] als Schaf, daher: „Friss Treue“ = Gott wird dich in seiner Treue sättigen / mit seiner Treue regelrecht abfüllen. So schon VUL: „Weide dich an der Treue [Gottes]“; Cheung 2015, S. 54: „Graze on faithfulness“; ELB.<br />(2) Ebenso, daher aber: „Friss in Sicherheit“, weil du dabei nicht mehr von den eingegangenen Übeltätern gestört und bedroht werden wirst. So z.B. Tiquillahuanca 2008, S. 11: „Bewohne das Land und beweide (es) in Sicherheit!“; Ruiz 2015, S. 17: „Weide in Sicherheit!“; z.B. auch HER05, TUR.<br />(3) Der Angesprochene erscheint als Hirte, die „Treue“ als die Herde, die er „weiden“ = „pflegen“ soll: „Kultiviere deine Treue zu Gott“ = „Werde immer treuer“. So Tg: „Befleißige dich der Treue“; Syr: „Strebe nach Treue“; z.B. auch Witte 2013, S. 415: „Hege Treue!“. So die meisten Üss., z.B. BB, EÜ, HfA, LUT, NeÜ, NGÜ, SLT, ZÜR.<br />Liest man V. 3 mit V. 4 zusammen, ist (1) am wahrscheinlichsten; „friss Gottes Treue“ ≙ „Gott wird dir die Bitten deines Herzens gewähren“. 3b nimmt man dann am besten als Folge-Imperative, also nicht „Bewohne...!“, sondern „dann wirst du bewohnen können“ (richtig von Lengerke 1847, Graetz 1882, Kissane 1953).<br />'''Textkritik''': Fast alle Vrs. wie in der Primär-Üs., nur LXX + VUL: „Weide dich an seinen Reichtümern“, was statt ''`emunah'' („Treue, Sicherheit“) ''ḥamoneh'' („seine Menge/Schätze“) voraussetzt. So z.B. H-R: „Dann bleibst du im Land und genießt seine Güter“. Fast sicher soll dies aber nur das etwas schwierige Bild vereinfachen.</ref>
_Bewohne das Land (die Erde) und weide (so wirst du weiden können) Treue ((in) Sicherheit, weide treu/sicher, weide dich an seinen Schätzen, strebe nach Treue);<ref>''Treue weiden'' - Etwas unklare Metapher. Klar ist immerhin, dass V. 3 mit V. 2 spielt: Wie die Übeltäter „wie Gras“ verschwinden werden, wird der Angesprochene dagegen „weiden“ können. Wahrscheinlich ist dies außerdem ein Wortspiel: ''re´eh'' („weide“) klingt im jüngeren Bibelhebräisch fast identisch mit ''re`eh'' („sieh“), also „und sieh Treue“ = „und du wirst [Gottes] Treue sehen=erfahren können!“ (vgl. V. 34: „Du wirst's sehen“).<br />Was näherhin die Bed. angeht, bieten sich vier Deutungen an:<br />(1) Der Angesprochene erscheint wie in [[Psalm 23 |Ps 23]] als Schaf, daher: „Friss Treue“ = Gott wird dich in seiner Treue sättigen / mit seiner Treue regelrecht abfüllen. So schon VUL: „Weide dich an der Treue [Gottes]“; Cheung 2015, S. 54: „Graze on faithfulness“; ELB.<br />(2) Ebenso, daher aber: „Friss in Sicherheit“, weil du dabei nicht mehr von den eingegangenen Übeltätern gestört und bedroht werden wirst. So z.B. Tiquillahuanca 2008, S. 11: „Bewohne das Land und beweide (es) in Sicherheit!“; Ruiz 2015, S. 17: „Weide in Sicherheit!“; z.B. auch HER05, TUR.<br />(3) Der Angesprochene erscheint als Hirte, die „Treue“ als die Herde, die er „weiden“ = „pflegen“ soll: „Kultiviere deine Treue zu Gott“ = „Werde immer treuer“. So Tg: „Befleißige dich der Treue“; Syr: „Strebe nach Treue“; z.B. auch Witte 2013, S. 415: „Hege Treue!“. So die meisten Üss., z.B. BB, EÜ, HfA, LUT, NeÜ, NGÜ, SLT, ZÜR.<br />(4) Duhm 1899 vergleicht gut das häufige Nomen ''re´ut'' in Kohelet, das „Streben, Haschen“ zu bedeuten scheint. ''ra´ah'' müsste dann entsprechend ebenfalls „streben“ bedeuten können (Duhm: „erstrebe treue“ > „übe Treue“).<br />Liest man V. 3 mit V. 4 zusammen, ist (1) am wahrscheinlichsten; „friss Gottes Treue“ ≙ „Gott wird dir die Bitten deines Herzens gewähren“. 3b nimmt man dann am besten als Folge-Imperative, also nicht „Bewohne...!“, sondern „dann wirst du bewohnen können“ (richtig von Lengerke 1847, Graetz 1882, Kissane 1953).<br />'''Textkritik''': Fast alle Vrs. wie in der Primär-Üs., nur LXX + VUL: „Weide dich an seinen Reichtümern“, was statt ''`emunah'' („Treue, Sicherheit“) ''ḥamoneh'' („seine Menge/Schätze“) voraussetzt. So z.B. H-R: „Dann bleibst du im Land und genießt seine Güter“. Fast sicher soll dies aber nur das etwas schwierige Bild vereinfachen.</ref>
{{S|4}} Sei über JHWH entzückt (hab deine Wonne an JHWH),<ref>Anstatt gegen Übeltäter zu zürnen. Gut Goldingay 2006, S. 520: „The remedy for negative feelings that come from looking at others is to look at Yhwh and let appropriate feelings arise.“ Vgl. aber auch [[Ijob 34#s9 |Ijob 34,9]], wo sich erkennen lässt, dass das „Entzückt-sein“ über JHWH in der Tat eine Tugend war, die man jemandem auftragen konnte; u.a. sicher, weil man seinem Entzücken Ausdruck verleihen konnte durch Jubel vor dem Altar Gottes u.ä. (s. [[Palm 43#s4 |Ps 43,4]]).</ref> {{par|Ijob|22|26}} {{par|Ijob|27|10}} {{par|Ijob|34|9}} {{par|Psalm|43|4}} {{par|Jesaja|58|14}}
{{S|4}} Sei über JHWH entzückt (hab deine Wonne an JHWH),<ref>Anstatt gegen Übeltäter zu zürnen. Gut Goldingay 2006, S. 520: „The remedy for negative feelings that come from looking at others is to look at Yhwh and let appropriate feelings arise.“ Vgl. aber auch [[Ijob 34#s9 |Ijob 34,9]], wo sich erkennen lässt, dass das „Entzückt-sein“ über JHWH in der Tat eine Tugend war, die man jemandem auftragen konnte; u.a. sicher, weil man seinem Entzücken Ausdruck verleihen konnte durch Jubel vor dem Altar Gottes u.ä. (s. [[Palm 43#s4 |Ps 43,4]]).</ref> {{par|Ijob|22|26}} {{par|Ijob|27|10}} {{par|Ijob|34|9}} {{par|Psalm|43|4}} {{par|Jesaja|58|14}}
_Dann wird er dir gewähren die Bitten deines Herzens. {{par|Psalm|21|3}} {{par|Psalm|145|19}} {{par|1 Könige|3|5}} {{par|2 Chroniken|1|17}} {{par|Matthäus|7|7}} {{par|Johannes|15|7}}</poem>
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Version vom 17. Mai 2022, 22:44 Uhr

Syntax ungeprüft

SF zuverlässig.png
Status: Zuverlässige Studienfassung – Die Übersetzung ist vollständig, erfüllt die Übersetzungskriterien und wurde mit einigen Standards der Qualitätssicherung abgesichert. Verbesserungen sind noch zu erwarten.
Kann-erstellt-werden.png
Status: Lesefassung kann erstellt werden – Wer möchte, ist zum Einstellen einer ersten Übertragung in die Lesefassung eingeladen, die später als Grundlage für Verbesserungen dient (Weitere Bibelstellen zum Übertragen). Auf der Diskussionsseite ist Platz für Rückfragen und konstruktive Anmerkungen.

Lesefassung (Psalm 37)

(kommt später)

Studienfassung (Psalm 37)

1 Von David (Für David, Aus der Davids-Sammlung)a

[A]b (Brenne=) Zürne Bösewichtern nicht (Wetteifere nicht mitc),d
([und])e Beneide Übeltäter nicht,
2 denn wie {das} Gras werden sie schnell verdorren
Und wie grünes Kraut werden sie eingehen!

3 [B] Vertraue auf JHWH und tue Gutes,
Bewohne das Land (die Erde) und weide (so wirst du weiden können) Treue